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Im Alter von 46.....

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    Im Alter von 46.....

    Hallo,

    im Alter von 46 (heute 47) Jahren begann letztes Jahr meine Geschichte, bei der ich im Frühjahr 2023 plötzlich Veränderungen beim Wasserlassen feststellte - kurze Unterbrechung vor den letzten ca.50ml - als auch plötzlich verschwundener 'Druck' bei der Ejakulation.

    So ging ich zum Urologen zur (Vorsorge)Untersuchung, er stellte eine leicht vergrößerte Prostata fest, verschrieb mir Alfuzosin. Dies vertrug ich anfangs nicht (in Verbindung mit einem leichten Blutdruckmittel hatte ich permanent Schwindel und kaum urologische Wirkung) wechselten wir auf Silodosin. Dies funktionierte anfangs sehr gut, hatte jedoch eine völlige retrogade Ejakulation zur Folge. Anfangs sehr bedauerlich, irgendwann irgendwie auch ganz praktisch, später wieder eher bedauerlich.
    Im Laufe der Monate nahm die Wirkung jedoch ab. Es wurde eine Blasenspiegelung durchgeführt ohne Befund. Die Urinmengen wurden in den Folgemonaten immer weniger, von Anfangs >300ml auf irgendwann nur noch 90-150. Die Toilettengänge vor allem nachts nahmen deutlich zu. Beim Joggen (meist ca.1h) musste ich oft 1-3x anhalten...
    So hatte ich dann im Juli '24 einen erneuten Termin. Dort wurde Blut abgenommen und ein PSA von 13,5 ermittelt. Tastbefund immer noch leicht vergrößert.

    Daraufhin bekam ich einen MRT-Termin für den 19.8.24. Ende Juli musste ich außerplanmäßig zum Arzt, weil mir durch das immer schwierigere Wasserlassen und einem blöden Pressen eine Analvenenthrombose entstand. Dabei wurde vom Urologen eine übervolle Blase trotz direktem vorherigen Toilettengang festgestellt. Katheter rein, 600ml abgelassen! Dabei wurde mir mal eben eröffnet dass sowieso operiert werden muss und der Katheter bis dahin drin bleiben muss. Das kam schon sehr unvorbereitet und unerwartet.

    Seit gestern liegen mir die Ergebnisse vor: PI-RADS 5, Prostatavolumen 46ml, PSA-Dichte 0,29ng/qcm, Gesamtausdehnung des vermutlichen PK ca 4*4*4cm inkl. beider Samenblasen, mehrere vergrößerte Lymphknoten, infiltration in Rektum und Harnblasenboden nicht eindeutig auszuschließen. Schöne Scheiße.

    Am 29.8. steht die Biopsie an (Urologe meinte er würde das ambulant empfehlen denn das 'scheint groß genug um zu treffen', im KH mit Ultraschall/MRT-Überlagerung würde es eine Weile länger dauern bis man da einen Termin bekommt.)
    10.9. Auswertungstermin.

    Ich habe mich bislang schon mit dem Thema Prostata auseinandergesetzt, aber noch nicht mit dem Thema Krebs oder gar dessen Behandlung.
    Die Vorstellungen wohin die Reise evtl. geht änderten sich im Laufe der Zeit dann doch radikal und haben sich immer weiter ins negative verschoben. Anfangs denkt man so ja gut, hast du halt keinen Samenerguss mehr, geht schon, dann irgendwann ja gut, evtl. nehmen sie ein Stück der Prostata weg und dann gehts wieder mit dem Wasserlassen, und nun bin ich plötzlich an dem Punkt dass ich mich mit einer vollständigen Entfernung der Prostata und weiß ich was für Krebsbehandlungen befassen muss. Ich meine ich bin 47, Familienvater und natürlich beschäftigen mich die Themen Lebenserwartung, Erektion und (In)Kontinenz gerade in dem Alter enorm.

    Deshalb wüsste ich gerne mal Eure Einstiegs-Einschätzung, mit was muss ich rechnen, wie sollte man damit umgehen, denn alleine das warten auf den nächsten Termin oder irgendein Untersuchungsergebnis ist schon sehr nervig, selbst wenn es nur 2 Wochen sind. Ich gehe auch davon aus dass der Thread hier sich dann ähnlich wie andere auch lange füllen wird :-(((

    Danke Euch!

    #2
    Hallo Pentax77,

    wie war denn die PSA-Entwicklung seit Deinen Besuchen beim Urologen im Frühjahr 23 bzw. wie ist der PSA aktuell?

    mfg

    https://myprostate.eu/?req=user&id=1102&page=data

    Mein schneller PCA: 3. Rezidiv im 3. Jahr nach Prostatektomie (2021)!!

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      #3
      Die Bestimmung im Juli '24 war die erste und bislang einzige.

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        #4
        Hallo Pentax, eine schnellstmögliche Biopsie ist nachvollziehbar auch wenn man diese heute eher fusioniert durchführen sollte. Aber man kann verstehen, dass Du Fakten haben möchtest. Leider deudet das mpMRT tatsächlich auf nichts Gutes hin und die Wahrscheinlichkeit ein Karzinom zu finden ist hoch. Da darf man sich keine falsche Hoffnung machen. Allerdings hat ein Prostatakarzinom eben viele Facetten und somit ist das Ergebnis der Biopsie für weitere Aussagen und mögliche Behandlungsoptionen die maßgebende Größe. Und, eine PCA hat sehr viele Behandlungsmöglichkeiten die dann individuell auf dich abgestimmt werden können. Auch Deine Vorgeschichte mit dem Harnverhalt wird dabei eine wichtige Rolle spielen.

        Das alles zermürbt und die Zeit steht gefühlt still. Ich selbst kann Dir nur nahe legen das alles nicht mit Dir alleine auszumachen. Du musst kein Held sein sondern man(n) sollte Schwäche zeigen dürfen. Also spreche darüber und teile Deine Ängste, nötigenfalls auch mit professioneller Hilfe! Nehme vertraute Personen zu den weiteren Arztgesprächen mit! Ein Anfang hier mit dem Forum hast Du ja schon gemacht.

        Persönlich wünsche ich Dir viel Kraft für die kommende Zeit!

        Michael

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          #5
          Zitat von Pentax77 Beitrag anzeigen
          Die Bestimmung im Juli '24 war die erste und bislang einzige.
          Das ist allerdings merkwürdig - aber wie war denn der PSA-Wert?
          mfg

          https://myprostate.eu/?req=user&id=1102&page=data

          Mein schneller PCA: 3. Rezidiv im 3. Jahr nach Prostatektomie (2021)!!

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            #6
            Zitat von dieter286 Beitrag anzeigen

            Das ist allerdings merkwürdig - aber wie war denn der PSA-Wert?
            13,5.. steht im Text

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              #7
              Lieber Pentax,

              ich kann Deine Gefühle sehr gut nachvollziehen und befürchte auch, dass Du irgendeine Art von Operation benötigst. Es wird bei Dir ja was zugedrückt, sodass diese Probleme mit dem Wasser lassen auftreten.
              Meine erste OP war eine transurethale OP mit kombinierter Biopsie der Prostata und Harnblase. Den totalen Harnverhalt, 1700ml mussten abgelassen werden, erlitt ich erst danach. Es war der Horror. Natürlich verpasste mir mein Urologe da auch einen Dauerkatheter (mit Ventil), der dann bis zur nächsten OP (Entfernung der Prostata) drin blieb. Damit kam ich damals ganz gut zurecht.
              Ich drücke Dir die Daumen, dass Du nicht zu stark leiden musst und möglichst wenig Therapie benötigst.
              Liebe Grüße Lutz --- > Mein Profil bei myProstate < --- > Erlebnisberichte meiner Therapien <

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                #8
                Hallo Pentax,
                ich war 48 Jahre alt bei der Diagnose PCA. Das war 9/2004. RPE (Operation) dann in 01/2005. Mein PSA -wert war ca.9 ng/ml der Gleason- Score 6 nach OP. Die OP incl. LK- Entfernung war nerv schonend, aber die "Qualität" der Erektionen danach nur bescheiden. Mit den PDE Hemmern geht es passabel. Inkontinenz war nie vorhanden.

                Das PCA war nie ganz weg. 2011 Bestrahlung des Prostata-Loge. 2022 Bestrahlung einzelner befallener LK. Lebensqualität so weit gut mit den Einschränkungen Erektionsfähigkeit. Im Moment seht wieder ein LK zu Behandlung an.

                Ich schätze, dass es bei Dir ähnlich laufen kann (Deine PSA ist ja nicht extrem hoch), wobei allerdings die Ausbreitung etwas weiterfortgeschritten sein könnte, wie deine Ausführungen zeigen.

                Aus meiner Sicht sind die nächsten Schritte,
                • kurzfristig einen neuen PSA-Wert ermitteln und dann daraus die Verdopplungszeit ermitteln. Das ist schon das erste Maß der Dynamik des Geschehens.
                • schnellst möglich die Biopsie, um den erstes, den gesicherten Nachweis zu haben und zweitens, über den dabei ermittelbaren Gleason-Score die "Aggressivität" zu ermitteln. Das ist dann auch eine wesentliche Größe für die Stadieneinteilung. So wie Du das beschreibst, erwartet Dein Urologe auf jeden Fall ein PCA und braucht den gesicherten Nachweis alle weitern Schritte.

                Alles Gute
                Wolfgang


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                  #9
                  Nach der Biopsie wäre ein PSMA PET/CT sinnvoll, um die genaue Ausbreitung des Tumors im Körper festzustellen. An sich hat man nach der Biopsie noch ausreichend Zeit sich zu überlegen, welche Behandlung es sein soll. Aber du willst ja irgendwann den Katheter loswerden. Zur Behandlung dieses fortgeschrittenen Tumors solltest du in ein zertifiziertes Prostatakrebszentrum wechseln. https://www.oncomap.de/centers?selectedOrgans=[Prostata]&showMap=1Sonst bist du nach einer OP wahrscheinlich inkontinent.

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                    #10
                    Ein Kollege von mir hatte eine ähnliche Ausgangslage. Bei der Biopsie (insgesamt hatte er 4!) wurde nie etwas gefunden. Nun wurde wegen einer zu großen Prostata jede Menge Gewebe entfernt und außer einer Entzündung nichts festgestellt. Will heißen…ohne Biopsie kein klares Ergebnis! Er hatte PSA 45, 150ccm Prostata und etliche Pirads 5.
                    Meine PCa-Geschichte: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=494

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                      #11
                      Hi Pentax77,

                      ich denke ein zweiter PSA-Test lässt sich schnell machen und könnte (bei geringen Werten und kurzen Abständen der Messungen, denke ich muss man das Ergebnis mit Vorsicht betrachten) schon wieder etwas Aufklärung geben, wie aggresiv der Krebs ist.

                      Die Therapiewahl wird maßgeblich davon bestimmt, ob der Tumor lokal, begrenzt lokal oder systemisch ist, bestimmt. Ebenso was ließe sich per Scalpell beseitigen, was wäre durch eine Bestrahlung gut erreichbar. Daher, ich habe es immer gerne, wenn die Ärzte nicht nur vermuten sondern schon mit etwas mehr Wissen (Medizin ist eine Erfahrungswissenschaft, keine exakte) an die Therapie heran gehen. Das PSMA PET CT würde mehr Aufschluss geben, nur fraglich ob und wann du einen Termin erhältst. Ggf. kannst du dir auch mit einer Hormonentzugsspritze (es muss nicht gleich die 3 Monatsspritze sein) die Zeit dafür erkaufen, ohne das Gefühl der Tumor wuchert weiter.

                      Deine Gedanken kann ich gut verstehen, ja die Bedürfnispyramide, was war, was ist mir wichtig verschiebt sich, muss sich auch verschieben, sonst würdest du immer im "Trauermodus" bleiben.

                      Dir alles Gute,
                      Karl

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                        #12
                        Routinemäßig sollte vor der Biopsie eigentlich noch mal der PSA Wert bestimmt werden.

                        Nach den dann vorliegenden Befunden wird ja weiter entschieden und auch eine weiterführende Ausbreitungsdiagnostik wäre dann angebracht.

                        Aber bis dahin bin ich auch der Meinung von Buschreiter... einfach mal abwarten. Ich selbst habe ja mittlerweile zig Biopsien hinter mir und bisher wurde nichts gefunden. Der PSA Wert lässt sich auch über die große Prostata und einer Entzündung erklären. Allerdings ist die mpMRT Diagnostik heute schon verlässlich und ein PIRADS 3 sicherlich anders zu bewerten als eine 5. Was definitiv bleibt ist die BPH. Die wird in irgend einer Weise chirurgisch angegangen werden müssen.

                        Bezogen auf eine präventive Antiandrogentherapie wäre ich, aufgrund der psychischen Nebenwirkungen, vorsichtig und würde erst die Ergebnisse abwarten.

                        Michael

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                          #13
                          Michael,

                          Danke für den Hinweis: "Bezogen auf eine präventive Antiandrogentherapie wäre ich, aufgrund der psychischen Nebenwirkungen, vorsichtig und würde erst die Ergebnisse abwarten." Mich hat die ADT ja leider in eine Depression gerissen. Nur einerseits sollte eine 1-Monatsspritze das nicht auslösen können und ich weis aber auch wie belastend die Wartezeiten bis zur nächsten Diagnostik sind, und da steuert das Gefühl "Ich habe den Krebs im Wachstum behindert oder gestoppt wieder stimmungsaufhellende Gedanken, Angstreduzierung bei.

                          Karl

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                            #14
                            Habe heute einen Anruf der Urologie bekommen, das PSMA PET soll direkt nach der Biopsie noch nächsten Freitag oder so stattfinden. Also am Tag danach oder zwei. Immerhin.
                            Die OP wird wohl mit DaVinci in Schwelm oder in Essen durchgeführt. Die Praxis arbeitet offenbar mit dem Alfried Krupp Krankenhaus (Prostatakrebszentrum) zusammen. Da ich halbwegs zwischen Bochum Essen und Wuppertal (Urologie) wohne insofern relativ günstig alles.

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                              #15
                              In Schwelm haben sie keinen DaVinci Roboter und sind auch kein zertifiziertes Prostatakrebszentrum. Lass dich nur in Essen behandeln, auch wenn der Urologe in Schwelm schneller eine OP organisieren kann. Über ein schlechtes OP-Ergebnis ärgerst du dich dein Leben lang.
                              Hier der Flyer aus Essen: https://www.krupp-krankenhaus.de/fil...i-krupp-kh.pdf

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