Bereits seit längerer Zeit stelle ich fest, dass die Strahlentherapie als Ersttherapie im Forum ein Schatten - Dasein führt. Das Thema RT taucht nur im Zusammenhang mit einem Rezidiv nach RPE oder als palliative Maßnahme bei Metastasen auf.
Die Anfragen und Beiträge über die verschiedenen Modalitäten der Prostatektomie, der Hormonblockade oder einer Chemotherapie sind vielfach in der Überzahl.
Neubetroffene mit lokalem Befund müssen sich meist zwischen der Entfernung des Organs und einer Strahlentherapie entscheiden. In beiden Bereichen gab es in den letzten Jahren deutliche Fortschritte, die zu besseren Ergebnissen führen.
Im Forum wird zunehmend über positive Erfahrungen mit der RPE berichtet; dies hängt vermutlich auch damit zusammen, dass immer mehr Männer in jüngeren Jahren diagnostiziert werden. Eine verbesserte Diagnostik und die Aktivität der Patienten, sich umfassend zu informieren, tragen dazu bei.
Wichtig ist aber auch, dass die Patienten ihre Erfahrungen mitteilen, um Neubetroffenen Orientierungshilfe zu bieten. Dazu gab es in letzter Zeit beeindruckende Beispiele spontaner Berichterstattung, teils noch direkt aus der Klinik. Durch Details über Sorgen und Ängste, über die Qualität der Beratung, den OP – Verlauf, Schmerzen, Katheter und sonstige Begleiterscheinungen wirken solche Berichte authentisch und überzeugend. Mitteilungen über die Reha, positive oder negative Erfahrungen mit Sexualität und Kontinenz runden das Bild ab.
Für die Altersgruppe bis 60, 65 ist die RPE sicher eine gute Entscheidung, weil eine weitere Option – nämlich die RT – für später offen bleibt.
Für ältere Männer sieht dies anders aus. Trotz verbesserter Techniken und erfahrener Operateure bleibt die RPE ein schwerer Eingriff, dessen Folgen nicht mehr so gut verkraftet werden können. Oft liegen bereits andere Erkrankungen vor, die Regenerationsfähigkeit ist eingeschränkt und somit auch das Risiko bleibender Nebenwirkungen, z.B. Inkontinenz, höher. Hier bietet die Strahlentherapie eine hervorragende Chance, um bei deutlich geringerer Belastung ein kuratives Ergebnis zu erzielen.
Bereits im Jahr 2005 wurde aus den USA berichtet, dass bei lokalem Befund 36% eine RPE, 31% eine perkutane RT und 33% eine Brachytherapie durchführten. Diese Zahlen dürften sich zwischenzeitlich noch zugunsten der RT verschoben haben.
Für Deutschland sind mir die Zahlen nicht bekannt, aber der Trend dürfte annähernd parallel verlaufen.
Wo bleiben die Erfahrungen der Männer, welche irgendeine Form der Strahlentherapie durchgeführt haben?
Wo bleiben die Fragen der Männer zum Thema Nachsorge, wenn der PSA – Verlauf nicht den (zu) starren Empfehlungen entspricht, die meist gegeben werden?
Wo bleiben die diesbezüglichen Anfragen der Männer, die vor einer Therapie – Entscheidung stehen?
Wo bleiben die Informationen über Standorte und neue Techniken, die laufend verbessert werden, um eine noch präzisere und schonendere Behandlung zu ermöglichen?
Es ist für mich nicht nachvollziehbar, dass eine moderne Therapieform, die bei deutlich geringerer Belastung mindestens operationsidentische Ergebnisse liefert, im Forum nicht mehr beachtet und ausführlicher diskutiert wird.
Ich schreibe diese Zeilen in der Hoffnung, hierfür einen kleinen Impuls zu liefern.
Ich habe 2004 in Heidelberg eine IMRT durchgeführt und dabei die besten Erfahrungen gemacht; die akuten Nebenwirkungen waren minimal, erkennbare Spätfolgen gibt es nicht.
Neben der positiven Therapie – Erfahrung motivierte mich die Technik so stark, dass ich einen ausführlichen Bericht darüber verfasste, der bei KISP gespeichert ist.
In der Zwischenzeit hat sich so viel geändert, dass ein Nachtrag zur Aktualisierung fällig wäre. Auch hierfür wären aktuelle Informationen und Erfahrungen, allerdings auch ein Mindestmaß an wahrnehmbarem Interesse für diese Therapieform erforderlich.
Auf entsprechende Resonanz hoffend, grüßt
Helmut
Die Anfragen und Beiträge über die verschiedenen Modalitäten der Prostatektomie, der Hormonblockade oder einer Chemotherapie sind vielfach in der Überzahl.
Neubetroffene mit lokalem Befund müssen sich meist zwischen der Entfernung des Organs und einer Strahlentherapie entscheiden. In beiden Bereichen gab es in den letzten Jahren deutliche Fortschritte, die zu besseren Ergebnissen führen.
Im Forum wird zunehmend über positive Erfahrungen mit der RPE berichtet; dies hängt vermutlich auch damit zusammen, dass immer mehr Männer in jüngeren Jahren diagnostiziert werden. Eine verbesserte Diagnostik und die Aktivität der Patienten, sich umfassend zu informieren, tragen dazu bei.
Wichtig ist aber auch, dass die Patienten ihre Erfahrungen mitteilen, um Neubetroffenen Orientierungshilfe zu bieten. Dazu gab es in letzter Zeit beeindruckende Beispiele spontaner Berichterstattung, teils noch direkt aus der Klinik. Durch Details über Sorgen und Ängste, über die Qualität der Beratung, den OP – Verlauf, Schmerzen, Katheter und sonstige Begleiterscheinungen wirken solche Berichte authentisch und überzeugend. Mitteilungen über die Reha, positive oder negative Erfahrungen mit Sexualität und Kontinenz runden das Bild ab.
Für die Altersgruppe bis 60, 65 ist die RPE sicher eine gute Entscheidung, weil eine weitere Option – nämlich die RT – für später offen bleibt.
Für ältere Männer sieht dies anders aus. Trotz verbesserter Techniken und erfahrener Operateure bleibt die RPE ein schwerer Eingriff, dessen Folgen nicht mehr so gut verkraftet werden können. Oft liegen bereits andere Erkrankungen vor, die Regenerationsfähigkeit ist eingeschränkt und somit auch das Risiko bleibender Nebenwirkungen, z.B. Inkontinenz, höher. Hier bietet die Strahlentherapie eine hervorragende Chance, um bei deutlich geringerer Belastung ein kuratives Ergebnis zu erzielen.
Bereits im Jahr 2005 wurde aus den USA berichtet, dass bei lokalem Befund 36% eine RPE, 31% eine perkutane RT und 33% eine Brachytherapie durchführten. Diese Zahlen dürften sich zwischenzeitlich noch zugunsten der RT verschoben haben.
Für Deutschland sind mir die Zahlen nicht bekannt, aber der Trend dürfte annähernd parallel verlaufen.
Wo bleiben die Erfahrungen der Männer, welche irgendeine Form der Strahlentherapie durchgeführt haben?
Wo bleiben die Fragen der Männer zum Thema Nachsorge, wenn der PSA – Verlauf nicht den (zu) starren Empfehlungen entspricht, die meist gegeben werden?
Wo bleiben die diesbezüglichen Anfragen der Männer, die vor einer Therapie – Entscheidung stehen?
Wo bleiben die Informationen über Standorte und neue Techniken, die laufend verbessert werden, um eine noch präzisere und schonendere Behandlung zu ermöglichen?
Es ist für mich nicht nachvollziehbar, dass eine moderne Therapieform, die bei deutlich geringerer Belastung mindestens operationsidentische Ergebnisse liefert, im Forum nicht mehr beachtet und ausführlicher diskutiert wird.
Ich schreibe diese Zeilen in der Hoffnung, hierfür einen kleinen Impuls zu liefern.
Ich habe 2004 in Heidelberg eine IMRT durchgeführt und dabei die besten Erfahrungen gemacht; die akuten Nebenwirkungen waren minimal, erkennbare Spätfolgen gibt es nicht.
Neben der positiven Therapie – Erfahrung motivierte mich die Technik so stark, dass ich einen ausführlichen Bericht darüber verfasste, der bei KISP gespeichert ist.
In der Zwischenzeit hat sich so viel geändert, dass ein Nachtrag zur Aktualisierung fällig wäre. Auch hierfür wären aktuelle Informationen und Erfahrungen, allerdings auch ein Mindestmaß an wahrnehmbarem Interesse für diese Therapieform erforderlich.
Auf entsprechende Resonanz hoffend, grüßt
Helmut
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