Was macht die Milch?

[Hartmut S]

Ich habe mich Anfangs (2013) mit dem Krebs nächtelang beschäftigt.
Habe mich gefragt, warum ich den Krebs habe.

Es liegt weder am Essen, am Trinken, noch an der Lebensweise.
Ob du dich vegan ernährst, oder ob du Fleisch futterst.
Es ist egal, wie wir leben.
Auch aktive Sportler haben oft schlechte Karten.

Es liegt einzig und allein an den Genen!
Der eine bekommt den Krebs, der andere nicht.
Egal ob er Milch trinkt, oder mal grillt, und sich dazu etwas Alkohol gönnt

Gruss
Hartmut

[ursus47]

Auch wenn wir nicht gerade befreundet sind, aber das spricht genau aus meiner Überzeugung.
Wenn man mit offenem Auge durchs Leben geht müsste das genau so sehen.
Schonen Karfreitag noch.
Urs

[Optimist1954]

Fermentierte und nicht fermentierte Milchprodukte

Die Studienergebnisse zum Konsum von Milchprodukten und den gesundheitlichen Auswirkungen, z. B. dem Risiko für Krebserkrankungen sind widersprüchlich. Eine Auswertung epidemiologischer Studien von 2005 bis 2020 untersuchte die Auswirkungen von Milchkonsum und Zivilisationskrankheiten. Es wurde zwischen fermentierten und nicht fermentierten Milchprodukten unterschieden.
Langjähriger Verzehr nicht fermentierter Milchprodukte erhöhte nach Studienlage das Risiko für verschiedene Erkrankungen, u. a. Prostatakrebs. Beim Verzehr fermentierter Milchprodukte konnte dieses Risiko nicht belegt werden.
Als Ursache wird eine milchinduzierte Überaktivierung von mTORC1 (Zentralschalter für Wachstumsprozesse) vermutet. Diese Überaktivierung ist bei fermentierten Milchprodukten nicht der Fall.
Fermentiert sind z. B. Joghurt, Dickmilch, Buttermilch und Kefir.

„Gesundheitsrisiken durch Milchkonsum - Eine kritische Bewertung aus ärztlicher Sicht“

https://link.springer.com/article/10.1007/s15006-021-9652-x

und

„Ist Milch gesund?“, DEBInet:

https://www.ernaehrung.de/blog/wie-gesund-ist-milch/

Franz

[Hartmut S]

Fermentierte und nicht fermentierte Milchprodukte

Moin nach Bayern!

Danke für die Informationen!
Ich wusste überhaupt nicht, dass es bei Milchprodukten Unterschiede gibt.
Ich bin seit meiner Geburt ein fanatischer Milchtrinker.
Mein Opa war es auch, und ist 90 Jahre alt geworden.
Mein Vater war auch leidenschaftlicher Milchtrinker, verstarb aber bereits mit 43 Jahren an Hodenkrebs.

Der Mensch ist das einzige Lebewesen, welches nach der Jugendzeit noch Milch trinkt.
In der Tierwelt gibt es das nicht.

Gruss aus dem Norden
hartmut

[rudde21]

Lieber Hartmund,

es gibt schon einen Einfluss der Lebensweise auf gewisse Krebskrankheiten. Prostatakrebs kommt wesentlich öfter in Nordamerika und Europa vor als z.B. in den asiatischen Ländern. Asiaten die in jungen Jahren in die USA auswandern sind dagegen genau so oft betroffen wie die heimische Bevölkerung. Sie haben die Lebensweise und vor allen Dingen die Essgewohnheiten übernommen, der Zusammenhang ist unbestritten. In diesen Fällen spielen die Genen keine Rolle.
Ich bin auch der Ansicht, dass, wenn man schon betroffen ist die Lebensweise im Normalfall kaum noch eine weitere Rolle spielt. Interessant im Zusammenhang ist auch die Tatsache, dass Südeuropäer weniger oft an Prostatakrebs erkranken als Nordeuropäer. Extrem viel Milch und Milchprodukte werden in den skandinavischen Ländern konsumiert, wissenschaftlich ist bisher kein Zusammenhang bewiesen.

Grüsse aus Stockholm

Rudolf

[lutzi007]

Vor Milch hat mich geschützt, dass ich sie einfach nicht vertrage. Ich bekomme Bauchschmerzen und Durchfall davon. Nur die fermentierten Milchprodukte kann ich gut vertragen.
Krebserkrankungen werden auch durch Stoffe in unserer Umwelt getriggert, die da eigentlich nicht hingehören. Diese Stoffe sind leider schon in unserer Nahrungskette und z.B in Textilien usw. sodass man sich diesem Einfluss kaum entziehen kann. Da nützen dann auch die besten Gene nichts.
Mir wird immer ganz schwindelig, wenn meine Tochter mich über die toxische Wirkung dieser Stoffe (PMAS, und, und und,...) aufklärt. Sie ist Chemikerin und beschäftigt sich im Team mit anderen Wissenschaftlern mit der Erstellung von Gutachten über diese Stoffe. Diese Gutachten bieten dann eine Entscheidungsgrundlage für entsprechende EU-Behörden, ob die industrielle Verwendung von diversen Stoffen EU-weit verboten wird.
Also, es sind schon Leute dran, dass sich da was verbessert. Das nützt uns jetzt nicht mehr so viel, aber den nachfolgenden Generationen.
Gruß
Lutz

[ursus47]

Seit vielen Jahrzehnten lesen ich was alles entdeckt wurde und besser wird.
Aber wenn ich seh wie die Wartezimmer bei den Ärzten mit Rollatoren und alten kranken Menschen gefüllt sind und Zeitung aufschlagen (nach langer schwerer Krankheit von uns gegangen) dann liest sich das nicht so optimistisch
Sorry lutz ich weiß dass du ein hartnäckiger Optimist bist.
Das gönne ich dir bleib so wie du bist es bleibt dir e nichts anderes übrig
Lg

[Optimist1954]

...Ich bin auch der Ansicht, dass, wenn man schon betroffen ist die Lebensweise im Normalfall kaum noch eine weitere Rolle spielt...

Rudolf,
wenn man vom PK betroffen ist, kann die künftige Lebensweise durchaus Einfluss auf den weiteren Krankheitsverlauf haben.

Für die an Prostatakrebs Erkrankten gibt es zahlreiche, mehr oder weniger seriöse Ratschläge, z. B. dass bestimmte Ernährungsformen oder eine Änderung von Verhaltensweisen das Risiko für ein Rezidiv verhindern könnten.

In der Studie
“Post-Diagnostic Dietary and Lifestyle Factors and Prostate Cancer Recurrence, Progression, and Mortality”

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC7946660/

wurde versucht die zwischen 1999 und Juni 2020 veröffentlichten Erkenntnisse über die Ernährung und den Lebensstil nach der Diagnose eines PC, in Bezug auf das Risiko eines biochemischen Wiederauftretens, der PC-Progression und der PC-spezifischen Mortalität zusammenzufassen.

Untersucht wurde u. a. die Auswirkungen von Fisch, Fleisch, Eiern, Milchprodukten, Fett, Tomaten, Alkohol, verschiedenen Nahrungsergänzungsmitteln, sowie von Übergewicht, Bewegung und Rauchen auf die PC-Progression, die Prostatakrebssterblichkeit (PCSM) und die Gesamtsterblichkeit (ACM).

Zu etlichen von den aufgelisteten Punkten lagen unterschiedliche Studien mit uneinheitlichen, sich teilweise widersprechenden Ergebnissen vor.
Nicht so bei den Milchprodukten. Hier weist die Studienlage darauf hin, dass der Verzehr von Vollmilch und/oder fettreichen Milchprodukten mit einem höheren Risiko für ein PC-Rezidiv und eine höhere Sterblichkeit verbunden sein könnte. Zu fermentierten Milchprodukten konnte ich im Text keine Hinweise finden.


Zum Kapitel Milchprodukte:

Dairy
“… In summary, men should limit whole milk to < 4 servings/week following a PC diagnosis to minimize risk of progression and PCSM. Limiting high-fat dairy is also advised, and consistent with heart-healthy diet recommendations, to decrease risk of ACM following PC diagnosis”

„…Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Männer nach einer PC-Diagnose Vollmilch auf < 4 Portionen/Woche beschränken sollten, um das Risiko einer Progression und PCSM zu minimieren. Eine Einschränkung fettreicher Milchprodukte wird ebenfalls empfohlen und steht im Einklang mit den Empfehlungen für eine herzgesunde Ernährung, um das Risiko für ACM nach einer PC-Diagnose zu verringern“


Franz

[lutzi007]

Ich bin wie Franz auch der Ansicht, dass für uns PK- Erkrankte die künftige Lebensweise noch eine wichtige Rolle spielt. Es ist auch ein Mittel, um die verbleibende Lebensqualität hochzuhalten.
Wir können unser Leben jetzt zwar nicht direkt verlängern, aber wohl durch unpassende Lebensweise stark verkürzen.
Das machen übrigens leider viele Menschen auch schon, die noch gar keine schweren Erkrankungen haben.
Gruß
Lutz

[Stefan1]

Ich bin seit meiner Geburt ein fanatischer Milchtrinker.

Gruss aus dem Norden
hartmut

Moins Hartmut,
ich leider auch
aber die Menge die ich über 50 Jahre ! getrunken habe glaubt kein Mensch . . .

ob der Krebs daher kommt ? ? ? ich weiß es nicht, ist jetzt sowieso ZU spät . . .

[ursus47]

Das ist doch Unsinn. Diese Theorien lassen sich doch nicht beweisen. Ich kannte einige die sehr gesund gelebt haben und an Krebs gestorben sind. Darunter waren sogar 2 jüngere Frauen die Vegetarier waren. Diese Studien zweifle ich an. Wie soll das gehn. Werden da die gesund gelebten Krebs Toten mit den anderen verglichen. Die jenigen die diese Lebensweisen leben neigen oft zur Übertreibung. Und zudem werden viele Studien von produzierenden Firmen gesponsert

[lutzi007]

Lieber Urs,
nein, das ist kein Unsinn. Wenn diejenigen nicht gesund gelebt hätten, wären sie wahrscheinlich noch eher erkrankt und gestorben.
Außerdem besteht immer die Möglichkeit, unwissentlich mit krebserzeugenden Stoffen in Kontakt zu kommen.
Die können können in Lebensmitteln, Textilien, Baustoffen, Kosmetika, Bratpfannenbeschichtungen u.a. stecken.
Selbst im eigenen Garten angebautes Gemüse kann gesundheitsschädliche Stoffe enthalten, je nachdem in welcher Gegend du wohnst.
Auch das mit der Milch ist schon kritisch zu betrachten.
Gruß
Lutz

[amadeus]

Hallo an alle,
es gibt eigentlich kaum ein Lebensmittel was nicht irgendwann in irgendeiner Studie in den Verdacht geraten ist, krebserregend oder potwentiell krebserregend zu sein. Es gibt Studien , ob Leute, die in stabilen Beziehungen leben seltener an Krebs erkranken als welche die partnerlos sind, religiöse seltener als Atheisten.Man kann eigentlich Correlationen

zwischen allem und jedem erstellen ohne einen praktischen Nutzen.Letzendlich ist das Entstehen von Krebs das Ergenis der Addition vieler Faktoren und ich glaube nicht, daß die Milch der"tipping point" in der Ursachenkakade ist.

Schönen Sonntag

[ursus47]

Lieber Urs,
nein, das ist kein Unsinn. Wenn diejenigen nicht gesund gelebt hätten, wären sie wahrscheinlich noch eher erkrankt und gestorben.
Gruß
Lutz

Das Wörtchen wahrscheinlich mag ich bei wissenschaftlichen Untersuchungen schon mal garnicht
Aber genau das ist das Problem. Was wäre wenn gehört zu den Wahrsager
Schönen Abend
Lg

[lutzi007]

Äh, ich arbeite seit fast 30 Jahren in einem Wissenschaftsbetrieb. Es geht da überwiegend um Wahrscheinlichkeiten. Selbst in den Ingenieurswissenschaften. In der Medizin erst recht.
Manche Menschen glauben da, ich nehme die Tablette, dann habe ich exakt die Wirkung... Schön wär's, aber auch hier haben wir wieder die Wahrscheinlichkeit.
Oder ich lasse die Milch weg, dann kann ich keinen Krebs bekommen... Schade, so funktioniert das leider nicht.
Zum Glück gibt es in der Medizin für viele Therapien auch höhere Wahrscheinlichkeiten bis über 90 % für Wirksamkeit. Sonst wären wir eh verloren.
Aber vieles muss auch einfach ausprobiert werden: Versuch macht kluch(klug). Auch am Patienten.
Gruß
Lutz