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Rascher PSA-Anstieg trotz regelmäßiger Vorsorge – mpMRT steht bevor, große Angst

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    Rascher PSA-Anstieg trotz regelmäßiger Vorsorge – mpMRT steht bevor, große Angst

    Hallo zusammen,

    ich bin neu im Forum – habe erst seit Samstag begonnen, mich intensiver mit dem Thema auseinanderzusetzen. Der Anlass: Ein stark erhöhter PSA-Wert trotz regelmäßiger urologischer Vorsorgeuntersuchungen. Wie bei den meisten Betroffenen fühle ich mich trotz der Diagnose fit und habe keinerlei Symptome.

    Ich bin 50 Jahre alt (geb. 1975), gesundheitlich aktiv, beruflich in der IT tätig und arbeite viel mit Künstlicher Intelligenz. Leider hat mir genau das in den letzten Tagen nicht geholfen – ich habe mir auf Basis meiner Werte ein eigenes Analysemodell gebaut, und das Ergebnis hat meine Angst nur noch verstärkt -siehe unten:

    Die Wahrscheinlichkeit in meinem Fall beträgt laut Analysemodell mit meinen Werten:

    Von 100 Männern mit erhöhtem PSA-Wert:
    • 30 % haben Prostatakrebs → das entspricht 30 von 100 → also 1 von 3 bis 4
    • 50 % haben eine gutartige Prostatavergrößerung (BPH) → 50 von 100 → also 1 von 2
    • 20 % haben eine Prostataentzündung (Prostatitis) oder andere Ursachen → 20 von 100 → also 1 von 5


    Der PSA-Verlauf:
    • 03.04.2023: PSA gesamt 1.03 ng/ml
    • 08.04.2024: PSA gesamt 1.36 ng/ml
    • 09.05.2025: PSA gesamt 3.96 ng/ml
      → freies PSA: 0.538 ng/ml → PSA-Quotient: 13.6 %

    Das mpMRT ist für morgen angesetzt. Ich versuche, mich auf Fakten zu konzentrieren – aber innerlich dreht sich alles, ich bin wirklich am Ende und habe große Angst. Ich rechne fast mit einer Krebsdiagnose, da die Werte nicht gut aussehen, auch wenn mir bewusst ist, dass noch nichts gesichert ist. Meine Frau unterstützt mich großartig und bleibt sehr positiv – dafür bin ich dankbar.

    Hinzu kommt, dass ich im Juni 2024 ein schweres Stevens-Johnson-Syndrom nach einem Schmerzmittel hatte – mit intensivmedizinischer Behandlung. Diese Erfahrung sitzt tief und macht mich zusätzlich vorsichtig in Bezug auf mögliche Therapien. Im Oktober 2024 hatte ich außerdem eine COVID-Erkrankung.

    Ich freue mich über:
    • Erfahrungen mit ähnlichem PSA-Verlauf
    • Einschätzungen zur mpMRT (Ablauf, Genauigkeit, Befundinterpretation)
    • Tipps zum Umgang mit der Angst in dieser Phase der Ungewissheit

    Danke für dieses Forum und die Möglichkeit, mich hier mitteilen zu können.

    Viele Grüße
    Mario

    #2
    Hallo lieber Mario,

    da bisher noch niemand geantwortet hat, versuche ich es – einfach damit du dich hier nicht alleine fühlst.

    Zu Punkt 1:
    Dazu kann ich leider nichts beitragen.

    Zu Punkt 2:
    Die Genauigkeit des mpMRT war in unserem Fall nur teilweise gegeben.
    Das MRT hat die Größe und Position des Tumors korrekt erkannt (PI-RADS 5). Das wurde später durch weitere Diagnostik und die OP-Histologie bestätigt.
    Allerdings zeigte das MRT den Tumor nur in einem Prostatalappen – ebenso wie die Biopsie und sogar das PSMA-PET/CT. Erst die Histologie nach der Operation ergab, dass der Tumor auch auf der anderen Seite der Prostata saß.

    Auch im Austausch mit anderen Betroffenen habe ich erfahren, dass die mpMRT nicht immer ein Prostatakarzinom vollständig erkennt. Manchmal bringt nur die Biopsie mehr Klarheit – oder, wie bei uns, sogar erst die feingewebliche Untersuchung nach der OP.

    Zu Punkt 3:
    Jemand, der die Diagnose bereits erhalten hat, lebt leider oft auch danach weiter mit Angst und Anspannung. Denn fast jede Bildgebung oder jeder PSA-Test ist mit diesen Gefühlen verbunden – ganz gleich, wie gut die Werte ausfallen.
    ​Ich habe für mich noch keinen Weg gefunden, gut mit diesen Gefühlen umzugehen.
    Ich suche ihn aber noch.

    Ich wünsche dir viel Kraft und Zuversicht für die kommenden Schritte. Du bist nicht allein – hier im Forum sind viele, die dich verstehen.

    Liebe Grüße
    Konstanzia

    Kommentar


      #3
      Hallo Mario,

      ich gehöre jetzt nicht zu den Vollprofis hier im Forum, die sich mit der Zeit sehr viel Wissen angeeignet haben, bin aber selbst auch schon seit knapp 7 Jahren mit Prostatakrebs unterwegs, aktuell auch Metastasiert.
      Bei dir sehe ich viele Chancen und gute Perspektiven.

      Zum einen ist dein absoluter Wert mit 3,96 ng/ml noch sehr niedrig (es werden viele Männer mit 3 oder gar 4-stelligem PSA diagnostiziert). Lediglich der Anstieg im letzten Jahr von 1,36 ng/ml auf 3,96 ng/ml war etwas zu steil, muss aber, wie du ja selbst ermittelt hast, nicht auf Prostatakrebs hindeuten. Ich gehe davon aus, dass du dich auch schlau gemacht hast, dass 3 Tage vor Blutabnahme zur Ermittlung des PSA Wertes Fahrradfahren und Geschlechtsverkehr den Wert erhöhen können. Ebenfalls eine Prostatavergrößerung und eine Prostatitis.

      Sollte im MRT eine verdächtige Stelle erkannt werden, wird dein Urologe eine Biopsie vorschlagen und veranlassen. Dann ist auch da entscheidend, ob und wenn ja wie viele Stanzen ggf. Tumorzellen aufweisen, was aber ja auch gar nicht zwingend sein muss.
      Durch den sogenannten Gleason Score, der bei Biopsie ebenfalls ermittelt wird, stellt man die Aggressivität der Krebszellen fest. Der beste Wert nach Biopsie wäre 3+3, danach 3+4. ich sehe bei dir, wenn überhaupt Tumorzellen ermittelt werden, beste Chancen auf einen niedrigen Score.

      Aber auch wenn Tumorzellen ermittelt werden, hättest du viel Zeit, dich für eine richtige Therapie zu entscheiden und ausgiebig beraten zu lassen (Zweitmeinung etc.) und wenn der Gleason Score 3+3 wäre, wird dein Urologe möglicherweise noch gar nichts unternehmen wollen und abwarten wie sich die PSA Werte weiter entwickeln.

      Dazu kommt, dass in der heutigen Zeit im Vergleich zu den letzten 10 Jahren sehr viele neue Medikamente und Therapien entwickelt und zugelassen wurden und man die retrospektiven Daten und Fakten nur bedingt zu Rate ziehen kann.

      Ich bin in deinem Falle optimistisch, dass entweder gar keine Tumorzellen vorhanden sind, oder du dich in einem sehr frühen Stadium mit allerbesten Möglichkeiten der Heilung befindest.

      Aber es werden sicher noch andere Antworten und Meinungen folgen, mit ggf. weiteren Argumenten, die ich jetzt hier möglicherweise vergessen habe.

      Ich drücke die Daumen, berichte gerne weiter und Kopf hoch, das wird schon !!!

      Beste Grüße
      Rudi
      https://myprostate.eu/?req=user&id=1039

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        #4
        Hallo Mario,

        auch ich bin kein Profi, aber Betroffener.
        Ich würde mich Rudi anschließen, was den Optimismus angeht. Dein PSA Wert ist tatsächlich nicht sonderlich hoch und bedeutet definitiv nicht Prostatakrebs.

        Ich war vor exakt einem Jahr in einer ähnlichen Situation und habe nach einem PSA Wert von 5,46 Ende April auf die zweite Messung Ende Mai gewartet. Rückblickend bin ich sehr dankbar, dass ich das Forum zu diesem Zeitpunkt nicht kannte und auch nicht mit KI rumgefummelt habe. Und ich würde Dir raten zumindest bis zum MRT Befund nicht zu viel zu lesen und zu analysieren.
        Aus meiner Sicht bringt es Dich zum jetzigen Zeitpunkt nicht weiter, denn mit den Konsequenzen kannst Du Dich auch gut beschäftigen, wenn die Diagnose da ist. Dann ist noch genug Zeit. Und es ist eine gute Wahrscheinlichkeit, dass nichts beim MRT rauskommt.

        Bei mir hat sich beim MRT ein PIRADS 4 gezeigt und nach Biopsie ein GS 3+4. Danach konnte ich mir gut die nächsten Schritte überlegen. Und auch wenn die Diagnose niederschmetternd war, insbesondere da ich erst 47 war, kann ich rückblickend sagen, dass es bis jetzt gut gelaufen ist und mich vergleichsweise wenig beeinträchtigt.

        Wenn Du hier liest, musst Du bedenken, dass Du eher negatives liest, weil Leute, die keine Probleme mehr haben, sich oft zurückziehen aus einem Forum.

        Noch ein kleiner Mutmacher. Ein Freund hatte einen PSA von 13 und die Biopsie hat nichts ergeben. Daher mein Rat, lass die Wahrscheinlichkeiten einfach Wahrscheinlichkeiten sein.

        Viele Grüße und hoffentlich ein gutes Ergebnis beim MRT!

        Zum Ablauf des MRT noch: Das ist eigentlich entspannt, wenn man keine Klaustrophobie hat. Mir wurde ein Kontrastmittel gespritzt und dann ging es mit Kopfhörern gut 30 Minuten in die Röhre, glaube ich. Das Ergebnis kam leider wegen Feiertag, Wochenende und Rücksprache erst 10 Tage später.
        Den Befund hat mir mein Urologe erklärt, also was die PIRADS stufen bedeuten. Je nachdem wird er dann ggf. zur Biopsie raten, das wäre der nächste Schritt.

        Noch ein Rat: Da Du anscheinend auch etwas ängstlicher bist, fang nicht an, irgendwelche Bilder der KI zu zeigen bevor Du nicht den Befund hast. Macht Dich im Zweifel nur verrückt.

        Viele Grüße
        Daniel


        https://myprostate.eu/?req=user&id=1226

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          #5
          Hallo Konstanzia, hallo Rudi, Damiel,

          vielen Dank für euer Feedback.

          Ich muss gestehen, dass ich etwa 1,5 Tage vor der Blutabnahme sexuell aktiv war und direkt vor der Blutabnahme eine Tastuntersuchung stattgefunden hat. Außerdem war ich am Montag der Vorwoche noch im Fitnessstudio (Krafttraining). Die Tage danach habe ich bewusst auf Sport verzichtet, da ich einmal nach intensivem Beintraining eine Mikrohämaturie (nicht sichtbar, aber nachgewiesen) im Urin hatte – vermutlich belastungsbedingt ...hatte ich nie wieder.

          Die Assistentin meines Urologen hat Rücksprache mit dem Arzt gehalten. Sein O-Ton war: „Sie brauchen sich keine grauen Haare wachsen lassen.“ Er betonte, dass der PSA-Anstieg viele Ursachen haben kann. Deshalb wird in vier Wochen ein Kontroll-PSA-Test gemacht – wieder über denselben Urologen und dasselbe Labor, um die Vergleichbarkeit sicherzustellen. Dabei kann ich erneut das Gespräch mit dem Arzt suchen.

          Trotzdem halte ich an meinem Plan fest: Morgen lasse ich ein mpMRT der Prostata durchführen, um für mich selbst mehr „Gewissheit“ zu bekommen (auch wenn noch ein Restrisiko besteht). Sollte sich dabei kein Hinweis ergeben und der PSA-Wert beim nächsten Mal erneut steigen oder nicht sinken, werde ich eine Fusionsbiopsie durchführen lassen – es sei denn, der Arzt empfiehlt sie ohnehin unabhängig davon. Ich lasse die Behandlung von Privatärzten durchführen, in der Hoffnung, dass alles so schnell wie möglich erledigt wird und der Befund vorliegt, denn die Ungewissheit und die Angst machen mir leider sehr zu schaffen, jedenfalls ein Thema an dem ich offensichtlich dringend arbeten muss.

          Viele Grüße
          Mario

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            #6
            Ich muss gestehen, dass ich etwa 1,5 Tage vor der Blutabnahme sexuell aktiv war und direkt vor der Blutabnahme eine Tastuntersuchung stattgefunden hat
            Das könnte den Anstieg gut erklären – insbesondere Letzteres.
            Soweit ich weiß, legen Urologen großen Wert auf die korrekte Reihenfolge der Untersuchungen.
            Etwas merkwürdig, dass das in deinem Fall offenbar nicht beachtet wurde.

            Wahrscheinlich reicht es jetzt aus, den PSA-Wert noch einmal zu kontrollieren – diesmal unter optimalen Bedingungen.

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              #7
              Zitat von Konstanzia Beitrag anzeigen
              Das könnte den Anstieg gut erklären – insbesondere Letzteres.
              Soweit ich weiß, legen Urologen großen Wert auf die korrekte Reihenfolge der Untersuchungen.
              Etwas merkwürdig, dass das in deinem Fall offenbar nicht beachtet wurde.

              Wahrscheinlich reicht es jetzt aus, den PSA-Wert noch einmal zu kontrollieren – diesmal unter optimalen Bedingungen.​
              Da bin ich der gleichen Meinung wie Konstanzia.

              Siehe auch:
              Prostata Hilfe Deutschland
              Erhöhter PSA-Wert
              6 Gründe, die nicht Prostatakrebs heißen

              https://www.prostata-hilfe-deutschla...-prostatakrebs

              Wünsche, Dir viel Glück Mario
              Tao
              Mein Krankheitsverlauf
              Meine Selbsthilfe Website: News - Der Treffpunkt der Metastasierten mit Prostatakarzinom

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                #8
                Hallo Mario, alleine die Fingerei VOR der Blutabnahme verfälscht den PSA ungemein. Ich verstehe nicht, warum Ärzte das noch immer so machen…

                VG
                Achim
                Meine PCa-Geschichte: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=494

                Kommentar


                  #9
                  Zitat von buschreiter Beitrag anzeigen
                  Hallo Mario, alleine die Fingerei VOR der Blutabnahme verfälscht den PSA ungemein. Ich verstehe nicht, warum Ärzte das noch immer so machen…

                  VG
                  Achim
                  Ich hatte ja irgendwann mal die Theorie dass sie das ja absichtlich machen könnten um durch einen höheren PSA bestimmte Kassenleistungen rechtfertigen zu können (MRT etc) :-)
                  https://myprostate.eu/?req=user&id=1244

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                    #10
                    Hallo,

                    Zunächst möchte ich mich nochmals herzlich bei allen für das zahlreiche und hilfreiche Feedback bedanken. Ich habe das Glück, privat zusatzversichert zu sein und mir dadurch den Arzt selbst aussuchen zu können. Mein Urologe ist eigentlich wirklich top – sofern man das in diesem Zusammenhang so sagen kann.

                    Bisher wurde die Untersuchung auch immer wie empfohlen durchgeführt: Zuerst Blutabnahme, dann Ultraschall, Tastuntersuchung etc. – also in der richtigen Reihenfolge, um möglichst aussagekräftige Ergebnisse zu erhalten. Diesmal lief es allerdings etwas anders, was mich überrascht hat. Ich hätte nicht gedacht, dass ein paar Minuten Unterschied bei der Blutabnahme so einen Einfluss haben könnten, obwohl mir klar ist, dass das Blut den Körper relativ schnell einmal komplett durchläuft.

                    Inzwischen haben wir zur weiteren Abklärung vorab Rücksprache mit dem Radiologen gehalten. Er war äußerst freundlich und verständnisvoll. Aufgrund meiner Vorgeschichte mit dem Stevens-Johnson-Syndrom (SJS) im letzten Jahr starten wir heute mit einem MRT ohne Kontrastmittel. Der Radiologe schaut sich die Bilder sofort an. Sollte auch nur der geringste Verdacht bestehen, wird – entweder noch heute oder zeitnah bei einem weiteren Termin – ein MRT mit Kontrastmittel ergänzt. Überraschend positiv: Das Ganze erfolgt ohne zusätzliche Kosten für mich ...muss auch mal positiv erwähnt werden.

                    Ich halte euch auf dem Laufenden und danke nochmals für eure Unterstützung!

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                      #11
                      Hallo Mario, ich kann nur aus meiner eigener Erfahrung berichten. Jahrelang immer um 1 und dann mit 54 (vor 6 Jahren) plötzlich 3,5. Habe MRT gemacht und man hat nichts gefunden. Mein Arzt war damit aber nicht zufrieden und hatte mir vorgeschlagen eine Biopsie zu machen. Man hat denn in 2 Stanzen was gefunden und es war dann am Ende ein 7a (wenn auch klein).
                      Die Zeit bis zur endgültigen Diagnose war extrem anstrengend, weil es ein ständiges Hin- und Her war.
                      Dieser lange Weg zur richtigen Diagnose ist eben der "Preis" für die frühe Früherkennung und ist für die Betroffenen nicht eben einfach und mit vielen Ängsten verbunden.
                      Martin

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                        #12
                        Zitat von martcu Beitrag anzeigen
                        Hallo Mario, ich kann nur aus meiner eigener Erfahrung berichten. Jahrelang immer um 1 und dann mit 54 (vor 6 Jahren) plötzlich 3,5. Habe MRT gemacht und man hat nichts gefunden. Mein Arzt war damit aber nicht zufrieden und hatte mir vorgeschlagen eine Biopsie zu machen. Man hat denn in 2 Stanzen was gefunden und es war dann am Ende ein 7a (wenn auch klein).
                        Die Zeit bis zur endgültigen Diagnose war extrem anstrengend, weil es ein ständiges Hin- und Her war.
                        Dieser lange Weg zur richtigen Diagnose ist eben der "Preis" für die frühe Früherkennung und ist für die Betroffenen nicht eben einfach und mit vielen Ängsten verbunden.
                        Martin
                        Danke dir fürs Teilen deiner Geschichte. Deine Situation klingt meiner sehr ähnlich, besonders was den schnellen PSA-Anstieg innerhalb eines Jahres betrifft. Das hat bei mir ebenfalls ein Stück weit die Hoffnung auf eine harmlosere Ursache geschmälert.

                        Ich versuche, zuversichtlich zu bleiben, aber realistisch betrachtet sieht es mit Blick auf meinen Verlauf – vor allem in Kombination mit dem niedrigen PSA-Quotienten von 13,6 % – leider nicht allzu gut aus. Das lässt eine Krebsdiagnose leider immer wahrscheinlicher erscheinen.

                        Ich gebe die Hoffnung natürlich nicht auf, aber ich muss gestehen, dass ich heute ziemlich durch den Wind bin. Ich weiß oft gar nicht mehr, wohin mit mir bei all der Unsicherheit. Gleichzeitig hilft es mir auch, das Ganze nüchtern zu betrachten – und für mich ist mittlerweile klar, dass eine Fusionsbiopsie wahrscheinlich der nächste sinnvolle Schritt sein wird, unabhängig vom Ausgang anderer Untersuchungen.

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                          #13
                          denke, dass kann jeder nachvollziehen. Bei mir war es so, dass ich nach der Diagnose wusste woran ich bin und konkret die nächsten Schritte planen konnte. So als Macher und IT Projektleiter konnte ich wieder in den Driver Seat und einen Plan abarbeiten.
                          Ich habe mich für eine RPE entschieden, wurde nervenerhaltend bds. operiert und bin nun 6 Jahre nach der OP immer noch unter Nachweis.
                          Selbst wenn man was bei dir finden sollte, wirst du damit zurecht kommen, denke ich.

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                            #14
                            Zitat von Marp1975 Beitrag anzeigen
                            vor allem in Kombination mit dem niedrigen PSA-Quotienten von 13,6 % – leider nicht allzu gut aus. Das lässt eine Krebsdiagnose leider immer wahrscheinlicher erscheinen.
                            Hallo Mario,
                            Meine Ausgangslage war PSA 17ng/ml, freies PSA 1,15ng/ml, PSA Quotient 6,76%, GS9 nach Biopsie. Anschließend RPE mit R1, 3 Monate später adjuvante Bestrahlung und nach ca.1,5 Jahren nach der RPE bin ich unter der Nachweisgrenze angekommen.
                            Da sieht doch Deine Ausgangslage bedeutend besser aus. Der Quotient sollte >15 sein, da bist Du nicht weit entfernt von.

                            Also, mach Dich nicht verrückt, warte das MRT ab und dann werden wenn nötig weitere Schritte folgen.

                            Gruss Manfred
                            https://myprostate.eu/?req=user&id=1208&page=graphic

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                              #15
                              Wie angekündigt, habe ich gestern ein mpMRT durchführen lassen. Direkt im Anschluss konnten meine Frau und ich die Bilder gemeinsam mit dem Radiologen besprechen – ein sehr kompetenter und ausgesprochen sympathischer Arzt. Er hat uns ausführlich erklärt, wie die Bilder entstehen, wie Künstliche Intelligenz zur Auswertung beiträgt und insbesondere, wie die Datenfusion funktioniert usw.

                              Befund – kurz zusammengefasst:

                              Ausgeprägte Zeichen einer (abgelaufenen) Prostatitis, kein Hinweis auf ein Prostatakarzinom, Einstufung nach PI-RADS II. Laut Aussage des Radiologen ist es mit ca. 90 % Wahrscheinlichkeit kein Krebs.
                              • PSA-Dichte: 0,13 ng/ml/cm³ bei einem Volumen von ca. 29,5 cm³.
                              • TZ (transitionszone): Keine suspekte Hypointensität.
                              • PZ (periphere Zone): Zeichen einer (abgelaufenen) Prostatitis, keine fokale Diffusionsrestriktion.
                              • Lymphknoten: Unauffällig.
                              • Gesamtbeurteilung: Ausgeprägte Prostatitiszeichen, kein Hinweis auf Karzinom (PI-RADS II).

                              Zur ergänzenden Analyse habe ich die MRT-Daten in mein AI-gestütztes Risikomodell integriert. Die geschätzte Wahrscheinlichkeit für ein Karzinom ist dabei von (vor mpMRT) 25–30 % auf unter 10 %, eher Richtung 5 % (nach mpMRT) gesunken. Natürlich ist mir auch klar: Ein Restrisiko bleibt – selbst wenn es auch nur 1-3 % wären (dies wäre das Risiko eines 50-Jährigen ohne Anomalie).


                              Mein weiterer Fahrplan ...natürlich alles in Abstimmung mit meinem Urologen:
                              • In 3,5 Wochen: Erneute PSA-Kontrolle inkl. fPSA etc., unter Beachtung aller Empfehlungen (kein Sex, kein Radfahren, keine rektale Untersuchung davor etc.).
                              • Falls PSA weiter steigt: Nochmals mpMRT und Fusionsbiopsie nach Rücksprache mit dem Urologen.
                              • Falls PSA gleich bleibt oder leicht sinkt: Weitere Verlaufskontrollen, nochmals mpMRT. Biopsie dann vermutlich (noch) nicht nötig (???).
                              • Falls PSA deutlich sinkt: Kontrollen alle 6 Wochen, bis sich der Wert wieder im Normalbereich stabilisiert. Eventuell im Verlauf noch ein Kontroll-MR z.B. nach 6 Montaten.
                              ​​

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