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Flutamid abgesetzt

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    Flutamid abgesetzt

    Hallo Ihr Lieben,

    eigentlich haben wir (Urologin, mein Vater und ich) vereinbart, dass mein Vater das Flutamid erstmal durchnehmen soll und wir bald (also nach drei Monaten, wenn die Trenantone-Spritze erneuert werden muss) alle Werte messen und dann gucken, wie wir weiter vorgehen. Die Zometa-Infusion soll ja sowieso gemacht werden und ich denke, dass wenn schon einmal Blut abgezapft wird, auch direkt alles einmal gemessen wird.

    Jetzt hat mein Vater die zweite Packung Flutamid beendet und als meine Mutter ein neues Rezept holen wollte, sagte die Urologin, dass es besser ist das Flutamid nicht mehr zu nehmen. Das ist eben die normale Vorgehensweise, also Standard-Therapie.

    Ich bin mal wieder hin- und hergerissen und denke darüber nach, ob ich das so gut finden soll. Jetzt hat mein Vater das Flutamid seit Dienstag abgesetzt und ich überlege gerade nochmal mit der Urologin zu telefonieren.

    Ehrlich gesagt hab ich ein mulmiges Gefühl im Bauch, wenn wir hier so mit den Hormonen spielen und jetzt wieder das Flutamid nehmen. Ist es nicht doch besser nun erst einmal den PSA-Wert zu messen, um zu sehen wie alles so angeschlagen hat?

    Abgesehen davon, dass mein Paps nun momentan zahnlos durch die Welt läuft und er durch das Nichtrauchen miesgelaunte Stimmung verbreitet, geht es ihm bislang sehr sehr gut.

    Der Zahnarzt meinte, dass die Zometa-Infusion nach ca. 10 Tagen Zahn-OP und Wundheilung durchaus machbar ist. Was meint Ihr?

    Hab lediglich das Gefühl, dass wir ihm momentan echt viel zumuten und bin mir nicht sicher, ob diese ständigen Arztbesuche in letzter Zeit und auch in Zukunft (Zometa, PSA-Messung, Schilddrüsenszinti, Lungen-CT) ihm nicht psychisch zu schaffen machen. Schließlich muss er auch noch seiner heißgeliebten selbstständigen Arbeit nachgehen, kann und möchte auch nicht jeden Termin immer verschieben. Die Arbeit ist sein Leben und wir müssen einfach versuchen beides so gut es geht zu kombinieren.

    Schönen Abend, liebe Grüße von

    Eurer *Dine*

    #2
    Hallo Dine,

    Dein Vater kann stolz auf seine Tochter sein! Wir hier im Forum werden uns anstrengen, um Euch den einen und anderen guten Rat zu geben.

    Dein Vater benötigt zunächst eine optimale Androgenblockade. D.h., er sollte ein 3- Monats -Depot erhalten (LHRH - Agonist), bekommt er ja auch zur Zeit. Dann ein Antiandrogen, z.B. Casodex oder Flutamid.... Zuzüglich wäre ein 5 - Alpha - Reduktase - Hemmer, wie z.B. Avodart oder Proscar sehr sinnvoll.

    Dann bekommt er als Standard monatlich Zometa.

    Weiterhin sollte er Calcitriol (Rocaltrol) täglich erhalten. Kombiniert mit Calcium und Vitamin D3.

    Das wäre die "Grundausstattung" für die max. Androgenblockade.


    Hinzu sollten weitere Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente wegen des durch die Krebserkrankung eingeschränkten körperlichen Verwertungshaushaltes eingenommen werden.

    Der individuelle Säure-Basenhaushalt sollte überprüft und reguliert werden.

    So, Dine, hier habt Ihr schon ein wenig zum Umsetzen!

    Wichtig ist: Der PSA- und der Testosteronwert sollte m o n a t l i c h bestimmt werden.
    Denn beide Werte bedingen sich gegenseitig hinsichtlich der Aussagewertigkeit.

    So, das hier ist nur eine kurze Beschreibung der ersten therapeutischen Schritte.

    Klärt das bitte mit den behandelnden Ärzten ab und meldet Euch weiter!

    Gruß Werner R.

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      #3
      Calcitriol / Rocaltrol

      Guten Morgen Werner,

      bzgl. der DHB habe ich bereits meine Meinung hier im Forum geäußert.

      Aber es wäre super lieb, wenn Du mir mitteilen kannst oder vielleicht auch die anderen Mitleser erklären könnten, wofür das Calcitriol oder Rocaltrol sein soll? Ich habe gerade mal in der Apotheke angerufen und nachgefragt, ich würde jetzt auch gleich mal die Urologin anrufen, aber Ihr seid ja bestimmt schneller.

      Viele Grüße von der arbeitenden Dine
      Zuletzt geändert von Gast; 06.07.2007, 08:38.

      Kommentar


        #4
        Zitat von Dine150 Beitrag anzeigen
        Guten Morgen Werner,

        bzgl. der DHB habe ich bereits meine Meinung hier im Forum geäußert.

        Aber es wäre super lieb, wenn Du mir mitteilen kannst oder vielleicht auch die anderen Mitleser erklären könnten, wofür das Calcitriol oder Rocaltrol sein soll? Ich habe gerade mal in der Apotheke angerufen und nachgefragt, ich würde jetzt auch gleich mal die Urologin anrufen, aber Ihr seid ja bestimmt schneller.

        Viele Grüße von der arbeitenden Dine
        Hallo Dine,
        gut, dass das mit der Androgenblockade (ADT) für Euch soweit in Ordnung scheint. So wird bei einer max. Androgenblockade auch das Antiandrogen am Anfang der Therapie in der Regel nicht abgesetzt. Warum?

        Calcitriol (Rocaltrol) wird in Mikrogramm verabreicht. Da bei einem metastasierenden PCa oft unterschiedlich starke Knochenumbauprozesse stattfinden, sowohl bei Verschlechterung aber auch bei Verbesserung des Krankheitsbildes, müssen unterstützende Maßnahmen für diese Vorgänge erfolgen. Daher geben viele Uro- und Onkologen entweder Calcium + Vit. D3 oder Rocaltrol, einen Vitamin - D3 -Metaboliten, die biologisch aktive Form von Vitamin D3, so genanntes D-Hormon, einen Calciumstoffwechselregulator. Aber einige Prostatakrebsspezialisten verbinden beide Möglichkeiten und geben dann als Erhaltungselement zunächst 0,5 Mikrogramm Rocaltrol pro Tag und zusätzlich Calcium und Vitamin D3, je nach individuellen Erfordernissen.

        Gruß Werner R.
        Zuletzt geändert von Gast; 06.07.2007, 10:37. Grund: zwei Worte ergänzt

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          #5
          Clacitriol

          Zu Clacitriol habe ich mirch hier geäußert.

          Clacitriol ist ein verschreibungspflichtiges Medikament - ohne Rezept geht da nix.

          WW

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            #6
            Ohne Rezept

            Hallo, Vigantoletten sind ohne Rezept zu bekommen, werden dann aber auch nicht von den Kassen bezahlt.

            Gruß Hutschi

            Kommentar


              #7
              Kostenübernahme von Vigantoletten

              Zitat von Hutschi Beitrag anzeigen
              Ohne Rezept

              Hallo, Vigantoletten sind ohne Rezept zu bekommen, werden dann aber auch nicht von den Kassen bezahlt.

              Gruß Hutschi
              Hallo Hutschi,

              meine PKV hat ursprünlich auch die Bezahlung von Vigantoletten und Calcium-Brausetabletten abgelehnt.

              Ich habe daraufhin so argumentiert, daß wenn sie die Kosten für Zometa übernehmen, sie nach dem Stand des medizinischen Wissens logischerweise auch die damit notwendige Medikation von Vigantoletten und Calcium übernehmen müssen. Das hat auch geklappt.

              Kommentar


                #8
                auf das Rezept für Calcium und D3 gehört immer die Begründung "Biphosphonattherapie", dann gibt es auch keine Probleme bei Kasse oder Privat.

                Gruss
                fs
                ----------------------------------------------------------
                Meine Kommentare stellen keine verbindliche Auskunft dar,
                sondern spiegeln meine PERSÖNLICHE Meinung und Erfahrung
                wider und können keine direkte Beratung und Behandlung
                vor Ort ersetzen

                Gruss
                fs
                ----------------------------------------------------------

                Kommentar


                  #9
                  Hallo,

                  ich habe hier nun unsere Urologin befragt, die ganz verstört getan hat und ablehnte.

                  Dann beim letzten Hausarztbesuch wurde mir förmlich vorgeworfen, wie schlimm denn so ein Medikament wäre und dass es ja wohl klar ist, dass es verschreibungspflichtig ist. Vom Hausarzt, der mich eh nicht mochte, wurde das fast so ausgelegt, als würde mein Vater nach der Einnahme tot umfallen!

                  Tja, wem soll man nun wieder den Glauben schenken?

                  LG
                  *Dine*

                  Kommentar


                    #10
                    Zitat von Dine150 Beitrag anzeigen
                    ..., wem soll man nun wieder den Glauben
                    Zometa Gebrauchsinformation

                    Zitat von Beipackzettel Zometa®
                    ...
                    Zometa wird mit einer Infusion über mindestens 15 Minuten in eine Vene verabreicht. Wenn Ihr Kalzium-Spiegel nicht krankhaft erhöht ist (Hyperkalzämie), werden Sie zusätzlich jeden Tag Kalzium und Vitamin D erhalten.

                    ...

                    Die Kalzium-, Phosphat-, Magnesium- und Kaliumspiegel im Blut könnten ohne Krankheitsanzeichen zu niedrig werden. Ihr Arzt wird dies überwachen und die notwendigen Maßnahmen ergreifen.

                    ...
                    Regelmäßige Blutkontrolle!

                    Ich nehme auf professoralen Rat hin Calcitriol und zwar relativ unabhängig zu Zometa und kein Kalzium mehr.

                    WW
                    Zuletzt geändert von Gast; 20.08.2007, 15:31.

                    Kommentar


                      #11
                      Zitat von Dine150 Beitrag anzeigen
                      Hallo,

                      ich habe hier nun unsere Urologin befragt, die ganz verstört getan hat und ablehnte.

                      Dann beim letzten Hausarztbesuch wurde mir förmlich vorgeworfen, wie schlimm denn so ein Medikament wäre und dass es ja wohl klar ist, dass es verschreibungspflichtig ist. Vom Hausarzt, der mich eh nicht mochte, wurde das fast so ausgelegt, als würde mein Vater nach der Einnahme tot umfallen!

                      Tja, wem soll man nun wieder den Glauben schenken?

                      LG
                      *Dine*

                      Hallo Dine,

                      leider kennen sich viele Ärzte mit dem fortgeschrittenen Prostatakrebs nicht so recht aus
                      Wenn Ihr, Dein Vater und Du, Euch die bereits hierzu geschriebenen Beiträge anseht, dann meine ich, dürfte es eigentlich klar sein.

                      Ein Patient mit einem fortschreitenden PCa benötigt nun einmal wegen der verstärkten auch durch die Therapie (Androgenentzug, Zometa-Anwendung usw.) bedingten Knochenumbauprozesse vermehrt Calcium (und/oder eben Calcitriol).
                      Übrigens wird Calcitriol bundesweit im Rahmen der sog. ASCENT-Studie hochdosiert in Kombination mit Docetaxel (Taxotere) in der Therapie des PCa eingesetzt.
                      Wir sprechen hier beim Calcitriol in der Prophylaxe nur von 0,5 - 1,0 Mikrogramm.

                      Jeder Prostatakrebsspezialist setzt Calcium u. Vitamin D3 und/oder Calcitriol beim fortschreitenden Prostatakrebs ein, es sei, es spräche - was den individuellen Calcium-Haushalt betrifft - etwas dagegen.

                      Redet nochmal mit den Ärzten.

                      Gruß Werner R.
                      Zuletzt geändert von Gast; 20.08.2007, 16:30. Grund: Wort ergänzt

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                        #12
                        Zitat von shgmeldorf,Werner Roesler Beitrag anzeigen
                        Ein Patient mit einem fortschreitenden PCa benötigt nun einmal wegen der verstärkten auch durch die Therapie (Androgenentzug, Zometa-Anwendung usw.) bedingten Knochenumbauprozesse vermehrt Calcium (und/oder eben Calcitriol).
                        Wir sprechen hier beim Calcitriol in der Prophylaxe nur von 0,5 - 1,0 Mikrogramm.
                        Jeder Prostatakrebsspezialist setzt Calcium u. Vitamin D3 und/oder Calcitriol beim fortschreitenden Prostatakrebs ein, es sei, es spräche - was den individuellen Calcium-Haushalt betrifft - etwas dagegen.

                        Redet nochmal mit den Ärzten.

                        Hallo Werner,
                        ich versuche nochmal mein Glück bei der Urologin, evtl. ist auch sie bereit sich schlau zu machen, das hat sie schon einmal für uns getan.
                        Leider habe ich den Calcium-Wert noch nicht vorliegen, aber ich meine, dass sie sagte, dass er im unteren Bereich liegt.
                        Wie sollte der Wert aussehen? Das würde mir evtl. in meiner Argumentation helfen.

                        Viele Grüße

                        *Dine*

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                          #13
                          Zitat von Dine150 Beitrag anzeigen
                          Hallo Werner,
                          ich versuche nochmal mein Glück bei der Urologin, evtl. ist auch sie bereit sich schlau zu machen, das hat sie schon einmal für uns getan.
                          Leider habe ich den Calcium-Wert noch nicht vorliegen, aber ich meine, dass sie sagte, dass er im unteren Bereich liegt.
                          Wie sollte der Wert aussehen? Das würde mir evtl. in meiner Argumentation helfen.

                          Viele Grüße

                          *Dine*
                          Hallo Dine,

                          der Normalwert liegt bei 2,2 - 2,65 mmol/l (Molekulargewicht in Milligramm).
                          Wir haben normalerweise ca. 1,5 Kilogramm Calcium im Körper, davon sind rund 98 % in den Knochen gespeichert, nur der Rest zirkuliert im Blut.

                          Beim gesunden Menschen besteht ein Regelmechanismus, der den zu starken Anstieg von Calcium im Blut verhindert. Über ein Hormon (Calcitonin) wird die Mobilisation von Calcium aus den Knochen blockiert. Über eine gesteigerte Ausscheidung durch die Nieren wird auf diese Weise die Calciumkonzentration im Blut gesenkt.


                          (Bei Tumoren, vor alllem bei ossär (knöchern) metastasierten Tumoren finden starke Knochenumbauprozesse statt, also können hier sogar im Blut hohe Calciumwerte auftauchen, obwohl in den Knochen ein hoher Calciumbedarf besteht. Das kann bei einer fortschreitenden Tumorerkrankung für den kranken Menschen dann sehr bedrohlich werden.)


                          Calcium sollte daher hier für uns immer im Zusammenhang mit Vitamin D gesehen werden. Beim nichterkrankten Erwachsenen liegt der Tagesbedarf von Vitamin D bei 0.05 mg. Vitamin D kommt in Fisch, Fleisch, Pilzen etc. vor.
                          Die hauptsächliche Form von Vitamin D im Blut ist Calcidiol. Den Calcidiol Blutspiegel kann man messen lassen, um zu sehen, ob man überhaupt genug Vitamin D bekommt. Als Mangel wird ein Blutwert von weniger als 20 - 40 nmol/l definiert ("Snuffy Meyers"). Calcidiol wird im Körper in Calcitriol umgewandelt. Dieses ist für den gesundlheitlichen Nutzen erforderlich.

                          Prostatakrebsspezialisten (Snuffy Meyers u.a.) geben seit Jahren ihren Patienten 0,5 Mikrogramm Calcitriol (Rocaltrol) pro Tag.

                          - Weil beim Prostatakrebs durch die verschiedenen Behandlungsmethoden, wie Androgenblockade, Zometa-Infusionen, u.a., Stoffwechselveränderungen in den Knochen stattfinden, primär natürlich auch durch die fortschreitende Tumorerkrankung.

                          - Und weil Vitamin D auch eine indirekte Wirkung gegen den Prostatakrebs habe (Snuffy Meyers).

                          - Und weil weiterhin durch das Calcitriol, welches im Blut durch eine orale Aufnahme von Vitamin D (+ Calcium) - Präparaten erscheint, die Nieren belastet werden könnten, bei Patienten, die sowieso Probleme mit diesen haben.
                          Wenn somit eine schlechte Nierenfunktion vorliegen sollte, in Kombination mit einem niedrigen Calcitriol-Blutwert und einem "parathyroiden ( Anm.: v.Nebenschilddrüsen ) Hormon-Level" (Snuffy Meyers), dann sollte wohl jeder Arzt den Weg über das Calcitriol-Präparat (Rocaltrol) prüfen!

                          (Übrigens müßte Dein Vater eine Knochendichtemessung durchführen lassen. Du siehst, Dine, schon wieder eine neue Aufgabe für Eure Ärzte!)

                          Gruß Werner R.
                          Zuletzt geändert von Gast; 21.08.2007, 16:26. Grund: Satzstellung verändert

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