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U50 - Wie offen seid ihr gegenüber euren Mitmenschen bezüglich eures Prostatakrebses?

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    #16
    Hi Andreas,

    ich dachte mir, dass ich mit meinem Geständnis: "Ich war Datenschutzbeauftragter!" schriftliches Augenrollen auslöse. Aber echt, ich habe immer den Eindruck, dass wir in Deutschland zwar sehr akkribisch, bürokratisch sind, aber selten den gewünschten Effekt erziehlen. Bei der Pandemie durfte das Einwohnermeldeamt keine Liste der Hochbetagten an das Gesundheitsamt geben? Ist der Datenschutz - das Gesundheitsamt weiß jetzt, dass ich Ü80 bin, echt schützenswerter als das Leben? Aber ich gebe dir Recht in der Apotheke oder an der Anmeldung beim Arzt, darf die ganze Reihe hinter mir wissen welche Krankheit ich habe. Ich mag auch keine weiteren Beisitzer meistens -innen, ich möchte mit meinem Arzt alleine sein.
    Oder die Fragebögen der Ärzte: für eine Magen- Darmspiegelung: die Ärztin will wissen auf welcher Seite ich ich die Hüft TEP's habe, ich frage warum? Sie: Z.b. bei einer Amputation wäre das wichtig! Ich darauf: "Die wird bei einer Magen- Darmspiegelung aber sicherlich nicht nötig sein, oder! Ich muss nichts verheimlichen aber frage mich einfach wozu Daten erhoben werden, die für die anstehende Aktion nicht notwendig sind. Oder vor kurzem bei einem Sportmedizinischen Check: ich habe die Fragen nach meinen Facharztbesuchen nicht ausgefüllt und auch das Impfheft nicht abgegeben. Die Dame am Empfang wollte das aber nicht akzeptieren. Ich möchte, dass man mir als Patient vertraut, wenn ich sage ich mache alle Vorsorgeuntersuchungen und mein Impfstatus ist o.k., dann muss sie nicht penetrant nachfragen wann ich bei welchem Arzt war. Oder, wozu braucht die Fettstoffwechselexpertin der UK alle meine orthopädischen Operationen?

    Dass ich den Kreis der Informierten klein gehalten habe, passt für mich, ich mag den ungezwungenen Umgang mit den Uninformierten. Nur bei so einen engen Kreis, kann man nicht so viel darüber reden, das Thema ist niemanden angenehm, von sich spricht es niemand an.

    Ich drücke dir die Daumen, für deine histologische Besprechung,
    Karl

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      #17
      PK ist nichts ehrenrühriges! Auch wenn es die Geschlechtsorgane des Mannes betrifft. Ich bin der Meinung, es spricht nichts dagegen, gegenüber vertrauten Freunden und der Familie über diese Krankheit zu sprechen. Und man darf die psychische Belastung nicht unterschätzen, und auch dabei hilft es, sich Hilfe zu holen.

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        #18
        Nein, es ist nichts ehrenrühriges aber für mich ist es etwas intimes und für so etwas möchte ich mir die Menschen heraus suchen, die das über mich wissen und mit denen ich spreche.
        In der Firma oder im Verein, gibt es Leute mit denen ich darüber in keinem Fall sprechen will. Mitleid von der falschen Seite will ich nicht haben.
        Karl

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          #19
          Mitleid, was ist das. Obwohl alle wissen, was ich habe, Mitleid hat mir noch keiner entgegengebracht.
          Was hast du mit deinen Umlauten gemacht, anderes Programm?
          Immer positiv denken!!!

          http://de.myprostate.eu/?req=user&id=814

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            #20
            Zitat von Michi1 Beitrag anzeigen
            Was hast du mit deinen Umlauten gemacht, anderes Programm?
            Er hat es vorgeschrieben, weil er die Rechtschreibung nicht beherrscht.

            Moin Andreas, Karl und alle zusammen,

            Ich bin mit der Aussage meiner Erkrankung etwas zurückhaltend.
            Wir wohnen hier in einer schönen kleinen Siedlung am Waldrand, welches sich Dichterviertel nennt.
            Hier wohnen nette, etwas betuchte Leute mit denen wir zusammen jede Party wahrnehmen.
            Da passt es nicht, wenn ich sage, ich habe Prostatakrebs.
            Wie in anderen kleinen Orten würden die Nachbarn tuscheln . . .
            Ich möchte es nicht, dass meine Nachbarn wissen, dass ich Probleme mit dem Sex habe.
            Und die Probleme hat man mit der Zeit, nach einer Rpe.

            Gruss
            aus Spanien
            hartmut
            http://de.myprostate.eu/?req=user&id=626&page=graphic

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              #21
              Hartmut,
              Als Franke schreibe ich schon mein bestes Hochdeutsch, logisch kennst du das besser, du musst ja nicht mal beim "spitzen Stein " darauf achten, dass man das nicht "schbizer Schtein" scheibt, also Lob mich mal. Du hast nach der RPE erst mit der Zeit Probleme mit der Sexualität? Bei mir war das sofort vorbei.
              Freut mich, dass du in Spanien bist.
              @Michi, Ich habe den Beitrag auf dem Handy geschrieben, wurde abgemeldet und nach dem wieder anmelden hatte ich den Umlautesalat, nur im Korrekturmodus vom Handy aus, ging mir manchmal der Text verloren.
              Zum Glück war es bisher nur Mitgefühl, aber bei allen, welche ich informierte, ging die Stimmung in den Keller.
              Karl

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                #22
                In den letzten Monaten war ich quasi gezwungen, noch mehr Leuten zu erzählen, dass ich Krebs habe, als ich es vorher schon gemacht hatte. Weil ich durch die Chemo ziemlich schnell eine Glatze bekommen habe. Da ich vorher kräftiges, dichtes dunkelblondes Haar mit wenig Grau hatte, fiel die Glatze natürlich sofort allen auf. Manche in der Nachbarschaft haben mich auf Anhieb sogar nicht mehr erkannt.
                Ansonsten kamen Fragen wie: "neue Frisur? Es steht Dir!". Unsere sehr attraktive Nachbarin, die ansonsten immer sehr reserviert ist, meinte sogar, dass mich das jünger mache Ich fühlte mich geehrt. Als ich sagte "Chemo wegen Krebs" lächelte sie mich nur an.
                Mehr sage ich aber jetzt nicht mehr im Gegensatz zu meiner Krebs-Anfangszeit. Wer dann mehr wissen will, was auch öfter vorkommt, muss mich dann schon weiter ausfragen. Dann gebe ich bereitwillig Auskunft.
                Damit habe ich jetzt gute Erfahrungen gemacht und spüre oft auch echtes Mitgefühl, ohne dass ich mich bemitleidet fühle.
                Liebe Grüße Lutz --- > Mein Profil bei myProstate < --- > Erlebnisberichte meiner Therapien <

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                  #23
                  Ich habs schon mal hier geschrieben: Wenn das Thema auf Sex kommt ist meine Antwort immer:"Weihnachten ist öfters" und so ist alles gesagt und das Thema ist erledigt.
                  Immer positiv denken!!!

                  http://de.myprostate.eu/?req=user&id=814

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                    #24
                    Hm, also jeder geht damit individuell um, so sind wir. Ich bin eher so der Typ offenes Buch und mehrere Bekannte haben sich infolge meiner Diagnose zur Vorsorgeuntersuchung angemeldet. Das ist doch wünschenswert…
                    Ob ich in Zukunft impotent oder inkontinent werde ist in erster Linie für meine Frau und mich wichtig. Aber ein Geheimnis werde ich bestimmt nicht daraus machen. Jeder Mensch erzählt seine eigene Geschichte und ich bin selbstbewusst genug diese Geschichte zu teilen. Je offener ich in der Vergangenheit war, desto offener und ehrlicher sind mir andere Menschen begegnet. Das ist für mich das Wichtigste.
                    LG @all
                    Martin

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                      #25
                      Kann ich ich dir nur recht geben. War auch keine grosse Sache über den Krebs , seine Auswirkungen und damit verbundenenen Lebenseinschränkungen zu reden. Haben auch alle Freunde und Bekannte als zu den Dingen des Lebens zugehörig zur Kenntnis genommen.

                      Wolfgang
                      https://myprostate.eu/?req=user&id=977

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                        #26
                        Für mich ist der Krebs meine Schwäche und mit meinen Schwächen gehe ich nicht haussieren. Mein engster Familienkreis darf, die Brüder, mein Sohn, mussten es sogar wissen, aber meine Nichten uns Neffen will ich damit nicht belasten.

                        Was sollte ich mir von mehr Offenheit versprechen, die tiefer gehenden Gespräche fanden nur im engsten Familienkreis oder beim Therapeuten statt, oberflächliche Gespräche helfen mir nicht und Mitleid von der falschen Stelle belastet mich sogar.

                        Mir graut es davor, wenn ich mal Chemo machen muss, ich nicht mehr selbst entscheiden kann, wer was wissen soll und ich mit dem Kainsmal auf der, nun sehr großen Stirn, herumlaufen muss.

                        Karl

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                          #27
                          Warum soll man da, wem belasten? Ich Antwort auch, nur wenn gefragt wird. Da es bei mir ja schon mehr wie 8,5 Jahre seit OP ist, denkt doch sowieso keiner mehr dran. Damals haben schon mehrere davon gewusst. Ich bin ja eine Zeitlang ausgefallen und da habe sie meine Frau gefragt. Auch wurde ich von einem Gartenkollegen zur AHB gefahren und wieder abgeholt. Warum sollte dann ein Geheimnis darüber gemacht werden?
                          Immer positiv denken!!!

                          http://de.myprostate.eu/?req=user&id=814

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                            #28
                            Hi, was ist denn Mitleid von der "falschen Stelle" und wieso hast Du bei einer Chemotherapie ein Kainsmal auf der Stirn? Es gibt Menschen, die merken oder wissen, daß man krank oder geschwächt ist und die versuchen einem zu helfen oder zu unterstützen und empfinden das, im Gegensatz zu dem Betroffenen nicht als Belastung, sondern machen es gerne und freuen sich mit einem, wenn es auch dem Betroffenen hilft oder es ihm Erleichterung verschafft. Ich denke da auch an Lutzi hier im Forum, der bei seinen Chemotherapien anderen Patienten, die gar nicht mal kennt, geduldig zuhört und feststellt, daß es den anderen hilft mal jemanden zu haben der einem zuhört. Ich glaube es hilft auch ihm ein wenig und belastet ihn nicht zusätzlich zu seiner eh schon bedrückenden Krankheit.

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                              #29
                              Hi Bernd, Mitleid von der falschen Stelle, wir hatten im Verein so einen Typen, der braucht mir vor oder nach der Hüftoperation nicht aufzählen, was alles nicht mehr geht, was ich mir abschminken kann.
                              Mein bester Freund hat seine Frau verloren, er beschieb, dass er die gemeinsamen Freunde nicht besuchen konnte, weil er nicht auch noch deren Schmerz ertragen konnte. So würde es mir mit meinen Nichten gehen, das sind auch Mitleidende und ihr Vater gibt mir mit meiner Einschätzung recht.

                              Karl

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                                #30
                                Ich habe meine Krebserkrankung von Anfang an sehr offen kommuniziert, nicht nurgegenüber guten Freunden und Bekannten. Die Reaktion der Menschen in meiner Umgebung damals, als sie von meinem Krebs erfuhren, war in etwa so : "Oh, Kacke. Und wie geht es jetzt weiter?" Ich habe dann meinen Erkrankungsstatus kurz erklärt und die mir zur verfügung stehenden Optionen erklärt. Im Laufe der Jahre werde ich manchmal angesprochen, wie es mir geht,und wenn ich sage, im Grossen und Ganzen gar nicht so übel, bin schmerzfrei und die Nebenwirkungen meiner Therapien sind recht erträglich, dann ist auch gut. Für mich und die Fragenden. Manchmal denke ich, wissen die überhaupt noch daß ich Krebs habe? So soll es sein,

                                Wolfgang
                                https://myprostate.eu/?req=user&id=977

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