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U50 - Wie offen seid ihr gegenüber euren Mitmenschen bezüglich eures Prostatakrebses?

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    #61
    Armin,

    Aufklärungsarbeit leiste ich ja trotzdem, mein Vater ist an PCa gestorben, damit habe ich mich schon früher informiert und Brüder, Schwager beste Freunde zur "Früherkennung" getrieben. Zum Thema Depression, habe ich z.B. sehr offen geschildert, wie sich das anfühlt und was man dagegen tun kann. Ich schrecke ja nicht mal davor zurück, den neuen Arzt in der Praxis die aktuellsten Studienergebnisse zur Verfügung zu stellen - da er diese nicht kannte - seine Danksagung steht noch aus ;-)

    Karl

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      #62
      Karl,

      ich habe auch meine Brüder informiert, mit denen ich seit knapp 15 Jahren wegen Familienstreitigkeiten keinen Kontakt mehr habe. Trotzdem musste ich Ihnen ja mitteilen, dass die Wahrscheinlichkeit sich verdoppelt hat, dass sie an PCa erkranken könnten. Was ja für meinen Sohn ebenfalls gilt.
      Da musste ich erstmal einen Weg finden, die zu erreichen, vom meinem jüngeren Bruder kannte ich nicht mal die Adresse, der wohnt irgendwo im Ruhrgebiet und hat den Namen seiner Frau angenommen.
      Ich hätte auch denken können, dass das mir sonst wo vorbei geht, aber so bin ich nicht.....

      Gruß Armin

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        #63
        Armin,

        ging mir genauso, mit meinem älteren Bruder habe ich kein so enges Verhältnis, er hat auch immer den PSA-Test verteufelt - aber hilft nichts, ich habe ihn genauso informiert. Auch sehr nett, obwohl wir uns bei einigen Geburtstagen sehen, er hat nie gefragt wie es mir geht. Zum Vergleich, ich rief ihn sogar an, als er nur einen Bandscheibenvorfall hatte. Aber du hast Recht, 'so sind wir nicht.....'

        Die Info an meinen Sohn zu geben fiel mir auch sehr schwer, ich habe erst nichts gesagt, ich wollte immer auf die Diagnose warten, "Sie haben es hinter sich!" aber die habe ich nicht bekommen. Ich wollte ihn einfach beruhigen, nach dem Motto: ich habe mir PCa eingefangen, aber ich habe es wieder im Griff. Er war schockiert, das merkte ich an seiner Reaktion: "Aber, du wirst doch wohl noch die Geburt deiner Enkeltochter erleben?" Übersetzt hieß das: 'Lebst du in vier Monaten noch?'

        Karl

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          #64
          Hallo Karl,

          dass die Info bei meinen Brüdern angekommen ist, weiß ich auch nur, weil eine meiner jüngeren Schwestern meiner Tochter bei Facebook geschrieben hat, dass die Nachricht angekommen ist.
          Kein Wort des Mitgefühls oder so, kein Danke.
          Wenn ich mir überlege, dass wir früher zu Hause mit sieben Kindern waren und dass da heute kein Kontakt mehr besteht, außer zu den Kindern meiner schon früh verstorbenen Schwester, lässt dass tief blicken.
          Aber dafür hat man ja Freunde, die kann man sich aussuchen, Verwandte hat man ja so.

          Gruß Armin

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            #65
            Hallo Armin,

            tut mir leid, wenn deine Familie so auseinander gefallen ist. Ich habe ein gutes Verhältnis zu meiner älteren Schwester und meinem jüngeren Bruder, mein 1,5 Jahre älterer Bruder ist der Egoist geblieben, der er immer war.
            Schon eigenartig, wenn einem der Schwager näher steht als der Bruder.

            Viele Grüße,
            Karl

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              #66
              Hallo Karl,

              ich habe ja noch meine Kinder, die ein sehr gutes Verhältnis zu uns haben. Und einige Geschwister meiner Frau treffen wir auch regelmäßig. Familie ist also schon noch da, nur halt nicht mehr meine Geschwister.
              Da hat das liebe Geld und Erbstreitigkeiten für soviel Ärger gesorgt, die auch nie von meiner Seite aus gingen.
              Irgendwann sagt man sich, lieber kein Kontakt und damit keinen Ärger mehr.
              Daher haben wir halt eher Kontakt mit Freunden, da herrscht ein gutes Vertrauensverhältnis und man kann über alles reden, auch über PCa. Wo wir dann wieder beim Thema wären.
              Ich habe früher in einer Guggenband gespielt, in einer Saison waren gleich zwei Mitglieder zur selben Zeit an PCa erkrankt, beide haben dass in unserem Verein auch offen kommuniziert. Und wir waren 25 Aktive Musiker.
              Ich fand das toll, wie die das gemacht haben, jeder hat ihnen ihr Mitgefühl ausgedrückt, aber sie wollten ja trotzdem am Karneval sich nicht den Spaß nehmen lassen, bei den Umzügen mit zu laufen oder auf großen Veranstaltungen auf der Bühne zu stehen.

              Viele Grüße

              Armin

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                #67
                Hallo Armin,

                Schön, dass du ein gutes Verhältnis zu

                deinen Kindern hast, auch das ist nicht selbstverständlich. Bei meiner Frau ging das Verhältnis auch wegen Erbstreitigkeiten in die Brüche. Meine Frau sah sich zurückgesetzt, aber es war wohl mehr das traditionelle Rollenverständnis meiner Schwiegermutter geschuldet, die beiden Mädchen sind gut versorgt durch ihre Männer, der Sohn muss seine Familie ernähren. Nur die Einstellung meines Schwagers, ich nehme das Geld aber beim Aufwand, schön,jeder sein Drittel....
                Damit wir wieder beim Thema wären, wenn dir 1/4 deines Lebens vermittelt wird, 'du bist dumm ' dann trägst du deine Schwächen nicht nach Außen.

                Ich hatte drei Psychologen in der Reha und vier in der Begleitung, da mache ich sieben Mal Seelen-Striptease da reicht es dir auch mal mit der Offenheit.

                Viele Grüße,
                Karl

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