Zu Stress und Lebenserwartung auch diese Videos über ACES, Adverse Childhood Experiences. Dauerstress während der Kindheit hat Auswirkungen bis ins Erwachsenenalter.
Ankündigung
Einklappen
Keine Ankündigung bisher.
Stress und Krebs
Einklappen
X
-
"ACES" - ist das schon im WHO-Index der Krankheiten klassifiziert? Dann können sich Leute dafür weiterbilden, Jobs werden geschaffen, Forschungsgelder fließen und vor allem: Patienten entstehen sozusagen aus dem Nichts. Leider alles auf Kosten der wirklich Kranken und Schwerkranken, z.B. PCa-Patienten.
Allerdings ist ACES ein ganz alter Hut: Generationen von Psychoanalytikern haben davon gelebt, dass Kindheitstraumata ans Licht gebracht und "aufgearbeitet" wurden.
Kommentar
-
Unverwüstlicher
Guten Morgen Martin,
Du kommst immer direkt auf den Punkt, um den es geht. Dazu eine Google-Übersetzung: https://translate.google.de/translate?hl=de&sl=en&u=https://www.cdc.gov/violenceprevention/childabuseandneglect/acestudy/index.html&prev=search
Gruß Harald
Kommentar
-
Zitat von MartinWK Beitrag anzeigen"ACES" - ist das schon im WHO-Index der Krankheiten klassifiziert? Dann können sich Leute dafür weiterbilden, Jobs werden geschaffen, Forschungsgelder fließen und vor allem: Patienten entstehen sozusagen aus dem Nichts. Leider alles auf Kosten der wirklich Kranken und Schwerkranken, z.B. PCa-Patienten.
Allerdings ist ACES ein ganz alter Hut: Generationen von Psychoanalytikern haben davon gelebt, dass Kindheitstraumata ans Licht gebracht und "aufgearbeitet" wurden.
Warum Hilfe für traumatisierte Kinder nun ausgerechnet auf Kosten von PCa-Patienten gehen soll, bleibt wohl dein Geheimnis.
Dann vielleicht lieber am Beispiel von Mäusen? https://www.jci.org/articles/view/63324Nur der Wechsel ist bestaendig.
Kommentar
-
Zitat von KarlEmagne Beitrag anzeigenWarum Hilfe für traumatisierte Kinder nun ausgerechnet auf Kosten von PCa-Patienten gehen soll, bleibt wohl dein Geheimnis.
Kommentar
-
Zitat von KarlEmagne Beitrag anzeigenMartin - es geht mir nicht um Psychoanalyse, Aufarbeitung von traumatischen Erfahrungen oder ob sich die WHO dafür interessiert. Vielmehr handelt dieser Thread vom Zusammenhang zwischen Stress und Gesundheit bzw der Frage, ob Stress ein Risikofaktor für Krebs ist. Die beiden Videos zu den Auswirkungen von Dauerstress während der Kindheit scheinen das zu bestätigen.
Je nach Bewältigungskapazität kann Stress als positiv oder negativ empfunden werden und sich auch entsprechend auswirken."
Dass ein Stressor Stress provoziert ist eine Tautologie und keine Definition. Insoweit sollte man sich erstmal darüber klar werden, was gemeint ist.
Wenn wir der Einfachheit halber definieren, dass ein Stressor eine über das gewöhnliche Maß hinausgehende Stimulation des Organismus ist und dass Stress eine die gewöhnlichen Abläufe im Organismus deutlich übertreffende Reaktion auf einen Stressor ist, macht der zweite Satz Sinn.
"Dauerstress" wäre dann zu verstehen als dauerhaftes Überschreiten der Anpassungsfähigkeit des Organismus.
Inwieweit Stress in der Kindheit oder später zu PCa führt kann ich bisher nicht erkennen. Mäuse und Ratten sind keine ausreichenden Beweise. Beim Menschen kann Stress entstehen, weil er nicht die passenden Socken findet; er kann sich aber auch schweren Behinderungen anpassen und damit glücklich leben (sogar statistisch etwas glücklicher).
Kommentar
-
Unverwüstlicher
Zitat von MartinWKBeim Menschen kann Stress entstehen, weil er nicht die passenden Socken findet
Gruß Harald
Kommentar
-
Zitat von MartinWKInwieweit Stress in der Kindheit oder später zu PCa führt kann ich bisher nicht erkennen. Mäuse und Ratten sind keine ausreichenden Beweise. Beim Menschen kann Stress entstehen, weil er nicht die passenden Socken findet; er kann sich aber auch schweren Behinderungen anpassen und damit glücklich leben (sogar statistisch etwas glücklicher).
Meine These ist nun, dass die Gesundheit einer Personengruppe, die im Erwachsenenalter eine verminderte Stresstoleranz aufweist, als Indikator für den Zusammenhang zwischen Stress und Krankheit allgemein und Stress und PCa im Speziellen dient.
Weiterhin meine ich der Antwort auf die Frage näher gekommen zu sein, warum Krankheitsverläufe hier im Forum im Durchschnitt schlechter zu sein scheinen, als medizinische Statistiken dies vermuten liessen.
Zu Einsteins Socken muss ich mich dringend schlau lesen.Nur der Wechsel ist bestaendig.
Kommentar
-
Optimist
In einer großen Studie aus Schweden (2017) wurde der potenzielle Zusammenhang zwischen Stressresistenz u. Krebsentwicklung untersucht.
We conclude that adolescent stress resilience, plausibly by influencing behavioural choices and social patterns, constitutes an important determinant of adult cancer occurrence. Increased awareness of long-term consequences in susceptible individuals may help direct future efforts to reduce cancer b …
Teilübersetzung aus dem Abstract:
Methoden:
"Wir identifizierten eine Kohorte von 284 257 schwedischen Männern, geboren 1952-1956, die sich einer obligatorischen militärischen Aufnahmeprüfung unterzogen haben, einschließlich Messungen der psychologischen Belastbarkeit (Medianalter 18 Jahre). Die resultierende Punktzahl wurde in niedrige, mittlere und hohe Belastbarkeit eingestuft. Personen, bei denen während der Nachbeobachtungszeit Krebs diagnostiziert wurde, wurden durch eine Datenverknüpfung mit dem schwedischen Krebsregister identifiziert."
Ergebnisse:
"Die geringste Belastbarkeit im Vergleich zur höchsten war mit einem erhöhten Risiko für Leber (HR: 4,73, 95% CI 2,73 bis 8,19) und Lungenkrebs (HR: 2,75, 95% CI 2,02 bis 3,74) nach Bereinigung um Marker für sozioökonomische Umstände in der Kindheit (p für Trend <0,001 für beide Krebsarten) verbunden. Die weitere Anpassung an die kognitive und körperliche Fitness bei der Wehrpflichtbewertung hatte einen marginalen Einfluss. Im Gegensatz dazu hatten Männer mit geringer Belastbarkeit ein vermindertes Risiko, an Prostatakrebs (HR: 0,65, 95% CI 0,56 bis 0,76) und malignem Melanom (HR: 0,65, 95% CI 0,55 bis 0,76) diagnostiziert zu werden"
Fazit
"Wir kommen zu dem Schluss, dass die Belastbarkeit von Stress bei Jugendlichen, plausibel durch die Beeinflussung von Verhaltensentscheidungen und sozialen Mustern, einen wichtigen Faktor für das Auftreten von Krebs bei Erwachsenen darstellt. Ein erhöhtes Bewusstsein für langfristige Folgen bei anfälligen Personen kann dazu beitragen, zukünftige Bemühungen zur Verringerung der Krebsbelastung bei Erwachsenen zu unterstützen."
Anmerkung von mir:
Das verminderte Risiko beim Prostatakrebs von Männern mit geringerer Stressbelastbarkeit, könnte mit dem Alter der Gruppe (Abgleich mit Krebsregister im Alter Anfang/Mitte 60 ) zusammenhängen. Es wäre interessant wenn die Studienersteller in 10 Jahren nochmal neu abgleichen würden.
Franz
Kommentar
-
Zitat von Optimist Beitrag anzeigennach Bereinigung um Marker für sozioökonomische Umstände in der Kindheit
Und ich würde gerne wissen, wie die Bereinigung für sozioökonomische Umstände funktioniert hat. In meiner Bundeswehrzeit hatte ich den Eindruck, dass Handwerksgesellen besser klar kamen als wir Abiturienten. Eine raue Kindheit mag später ungesund nachwirken, sich aber im militärischen Umfeld positiv darstellen.Nur der Wechsel ist bestaendig.
Kommentar
-
Wenn ich das so lese dann ist das alles doch an den Haaren herbeigezogen. Mich persönlich kann nichts aufregen und während meiner Arbeitszeit habe ich positiven Stress gebraucht, dann fühlte ich mich wohl. Habe aber trotzdem Prostatakrebs bekommen. Bin auch kein Radfahrer und Rauche nicht.
Kommentar
-
Optimist
Zitat von KarlEmagne Beitrag anzeigenUnd ich würde gerne wissen, wie die Bereinigung für sozioökonomische Umstände funktioniert hat. In meiner Bundeswehrzeit hatte ich den Eindruck, dass Handwerksgesellen besser klar kamen als wir Abiturienten. Eine raue Kindheit mag später ungesund nachwirken, sich aber im militärischen Umfeld positiv darstellen.
Durch den Test in Schweden auf die psychische Belastbarkeit vor dem Eintritt in den Militärdienst und die Archivierung der Ergebnisse, konnte dann Jahrzehnte später ein Abgleich mit dem Krebsregister erfolgen. Es ist selten so große Datenmengen zur Verfügung zu haben.
Aktuelles Thema ist, ob junge Menschen mit geringer Stresstoleranz im späteren Leben anfälliger für Krebs sind. Und das Ergebnis dieses Datenabgleichs zeigte ein erhöhtes Risiko für Leber- und Lungenkrebs bei den am wenigsten belastbaren.
Letzlich ist es egal ob Krebs in der Leber, der Lunge oder Prostata. Wobei PK-Patienten meist die besseren Aussichten haben.
Franz
Kommentar
-
Zitat von Optimist Beitrag anzeigenDurch den Test in Schweden auf die psychische Belastbarkeit vor dem Eintritt in den Militärdienst und die Archivierung der Ergebnisse, konnte dann Jahrzehnte später ein Abgleich mit dem Krebsregister erfolgen. Es ist selten so große Datenmengen zur Verfügung zu haben.
Aktuelles Thema ist, ob junge Menschen mit geringer Stresstoleranz im späteren Leben anfälliger für Krebs sind. Und das Ergebnis dieses Datenabgleichs zeigte ein erhöhtes Risiko für Leber- und Lungenkrebs bei den am wenigsten belastbaren.
Letzlich ist es egal ob Krebs in der Leber, der Lunge oder Prostata. Wobei PK-Patienten meist die besseren Aussichten haben.
Franz
Wie auch immer die Belastbarkeit in Schweden geprüft wurde, eine sehr interessante Studie.Nur der Wechsel ist bestaendig.
Kommentar
-
Zitat von KarlEmagne Beitrag anzeigenMeine These ist nun, dass die Gesundheit einer Personengruppe, die im Erwachsenenalter eine verminderte Stresstoleranz aufweist, als Indikator für den Zusammenhang zwischen Stress und Krankheit allgemein und Stress und PCa im Speziellen dient.
Aber was soll diese Aussage nützen?
Zitat von KarlEmagne Beitrag anzeigenWeiterhin meine ich der Antwort auf die Frage näher gekommen zu sein, warum Krankheitsverläufe hier im Forum im Durchschnitt schlechter zu sein scheinen, als medizinische Statistiken dies vermuten liessen.
Einstein wird viel zugeschrieben, dieses "Zitat" habe ich nicht gekannt und daher nicht plagiiert, ist original von mir...
Kommentar
Kommentar