MDR-Fernsehen "Hauptsache Gesund" | 22.10.2009 | 21:00 Uhr
Laborwerte verstehen
Die Labormedizin macht es den Patienten nicht einfach. Nicht nur, dass für einzelne Werte verschiedene Maßeinheiten existieren. Manchmal fallen die Messungen sogar von Labor zu Labor unterschiedlich aus. Die "Geheimsprache" der Mediziner zu verstehen, ist eine echte Herausforderung.
Es ist kaum zu glauben, dass vor 50 oder 60 Jahren so gut wie nichts über die Bedeutung von Cholesterin-, Leber- oder Gerinnungswerten bekannt war. Die Labordiagnostik ist ein sehr junges medizinisches Fachgebiet und entstand erst mit der Entwicklung der klinischen Chemie.
Zwar wurde schon im Mittelalter versucht, aus Urin und Blut Schlussfolgerungen auf verschiedene Erkrankungen zu ziehen. Zur Diagnose wurden jedoch lediglich die Farbe, der Geruch und der Geschmack der Körpersäfte herangezogen. So führte zum Beispiel das Verkosten des Urins von Zuckerkranken zur Diagnose von Diabetes. Denn der Urin dieser Patienten schmeckt süß. Heute hat man da ganz andere Analysemöglichkeiten. Mit Hilfe eines Massenspektrometers kann zum Beispiel beim Neugeborenen-Screening aus einem nur wenige Millimeter großen Blutstropfen auf 74 verschiedene Krankheiten getestet werden.
Kann ein Laborwert falsch sein?
Keine Messmethode ist unfehlbar. Bei der Blutabnahme und beim Probentransport kann es zu Fehlern kommen. Auch das Verhalten und die Gewohnheiten des Patienten können die Werte verzerren. Daher ist es nötig, seinen Arzt beim Blutabnehmen darüber zu informieren, welche Medikamente man einnimmt, wann man die letzte Mahlzeit zu sich genommen hat und ob man Raucher ist bzw. wann man den letzten Alkohol getrunken hat.
Manche Blutwerte verändern sich bereits, wenn man sich einfach hinsetzt oder aufsteht, die Faust öffnet oder schließt, gemütlich mit dem Auto zur Abnahme fährt oder mit dem Fahrrad hinhetzt. Im Zweifel müssen die Werte noch einmal bestimmt werden. Laborwerte sind zudem nur ein Teil der Diagnostik. Ein intensives Patientengespräch und die körperliche Untersuchung gehören ebenfalls dazu.
Weitere Beiträge zur Sendung:
Schilddrüsenwerte
Ferritin-Wert und Eisenmangel
Der Quick-Wert und Gerinnungsstörungen
Cholesterinwerte
Kleines Blutbild
Vorsorge mit Laboruntersuchungen
Tests für zu Hause
Zuletzt aktualisiert: 22. Oktober 2009, 19:26 Uhr
http://www.mdr.de/hauptsache-gesund/6771944.html
Laborwerte verstehen
Die Labormedizin macht es den Patienten nicht einfach. Nicht nur, dass für einzelne Werte verschiedene Maßeinheiten existieren. Manchmal fallen die Messungen sogar von Labor zu Labor unterschiedlich aus. Die "Geheimsprache" der Mediziner zu verstehen, ist eine echte Herausforderung.
Es ist kaum zu glauben, dass vor 50 oder 60 Jahren so gut wie nichts über die Bedeutung von Cholesterin-, Leber- oder Gerinnungswerten bekannt war. Die Labordiagnostik ist ein sehr junges medizinisches Fachgebiet und entstand erst mit der Entwicklung der klinischen Chemie.
Zwar wurde schon im Mittelalter versucht, aus Urin und Blut Schlussfolgerungen auf verschiedene Erkrankungen zu ziehen. Zur Diagnose wurden jedoch lediglich die Farbe, der Geruch und der Geschmack der Körpersäfte herangezogen. So führte zum Beispiel das Verkosten des Urins von Zuckerkranken zur Diagnose von Diabetes. Denn der Urin dieser Patienten schmeckt süß. Heute hat man da ganz andere Analysemöglichkeiten. Mit Hilfe eines Massenspektrometers kann zum Beispiel beim Neugeborenen-Screening aus einem nur wenige Millimeter großen Blutstropfen auf 74 verschiedene Krankheiten getestet werden.
Kann ein Laborwert falsch sein?
Keine Messmethode ist unfehlbar. Bei der Blutabnahme und beim Probentransport kann es zu Fehlern kommen. Auch das Verhalten und die Gewohnheiten des Patienten können die Werte verzerren. Daher ist es nötig, seinen Arzt beim Blutabnehmen darüber zu informieren, welche Medikamente man einnimmt, wann man die letzte Mahlzeit zu sich genommen hat und ob man Raucher ist bzw. wann man den letzten Alkohol getrunken hat.
Manche Blutwerte verändern sich bereits, wenn man sich einfach hinsetzt oder aufsteht, die Faust öffnet oder schließt, gemütlich mit dem Auto zur Abnahme fährt oder mit dem Fahrrad hinhetzt. Im Zweifel müssen die Werte noch einmal bestimmt werden. Laborwerte sind zudem nur ein Teil der Diagnostik. Ein intensives Patientengespräch und die körperliche Untersuchung gehören ebenfalls dazu.
Weitere Beiträge zur Sendung:
Schilddrüsenwerte
Ferritin-Wert und Eisenmangel
Der Quick-Wert und Gerinnungsstörungen
Cholesterinwerte
Kleines Blutbild
Vorsorge mit Laboruntersuchungen
Tests für zu Hause
Zuletzt aktualisiert: 22. Oktober 2009, 19:26 Uhr
http://www.mdr.de/hauptsache-gesund/6771944.html