Hallo Freunde der Plauderecke,
in diesem: .prostatakrebs-bps.de/showthttp://forumhread.php?5502-Metastase-in-einem-Lymphknoten
Thread kam es zwischen Dieter aus Husum und mir zu abweichenden Einschätzungen. Es begann damit, dass ich zunächst zur Klärung der Frage, wofür F 18 und wofür Cholin 11 eingesetzt wird, meinen Kenntnisstand darlegte und gleichzeitig diese Aussage machte: "Bei 3-Tesla lassen sich nämlich auch mit der Spektroskopie besonders im Lymphknotenbereich gute Ergebnisse erzielen". Dieter zweifelte diese Aussage von mir an und meinte: "Ohne dass ich auf den erwähnten eigenen Befund weiter eingehen möchte, sage ich mal so, dass da neben der Spektroskopie noch eine Tomographie mitbeteiligt war". Das hatte ich wie folgt bestätigt: "Das ist so richtig. Eine endorektale Spule wurde auch noch eingesetzt. Es lautet ja ansonsten Magnetresonanz-Spektroskopie. Den Nuklearmediziner Prof. Schönberg werde ich zu diesem Thema um ergänzende Hinweise bitten. Dieter hatte nochmals betont: "Dann sind wir uns nunmehr einig, dass "bei 3-Tesla lassen sich nämlich auch mit der Spektroskopie besonders im Lymphknotenbereich gute Ergebnisse erzielen" nicht haltbar ist."
Prof Schönberg konnte wegen einer Vortragsreise nun erst heute in stark verkürzter Form meine Fragen beantworten. Eine klare Antwort auf die in meiner Threadüberschrift enthaltene Frage, die auch Dieters Aussage bestätigt, findet sich in dieser Formulierung: MR-spektrokopische Detektion des Prostatakarzinoms dient der Sicherung des Primärtumors, Lymphknotencharakterisierung mit diesem Verfahren ist experimentell.
Bezüglich des Stellenwertes verschiedener bildgebender Verfahren konnte ich diese Hinweise der mir vorliegenden E-Mail entnehmen:
F18-Fluorid PET ist für die Detektion von Knochenmetastasen mit ähnlicher Genauigkeit wie die Ganzkörper-MRT.
Cholin-PET gibt es mit dem C11 Nuklid (kurzlebig, daher Zyklotron erforderlich) und F18 Nuklid (längerlebig, daher kommerziell unter derzeitiger AMG-Sonderregelung beziehbar). Für C11-Cholin ist die Datenlage größer mit dem Vorteil der fehlenden Anreicherung in der Blase, F18-Cholin scheint etwas sensitiver zu sein. In einer ganz aktuellen Studie von Giovacchini (Eur J Nucl Med Mol Imaging. 2010 Feb;37(2):301-9) lag bei Patienten mit Z.n. radikaler Prostatektomie die Detektion von Lymphknotenmetastasen/Rezidiven mit C11-Cholin bei 19% mit PSA 0,2-1, bei 46% PSA 1-3, bei 82% PSA < 3.
Es ist trotz aller Bemühungen unklar, wann und ob Sinerem jemals weltweit wieder eingesetzt werden kann, daher verwenden auch wir in Mannheim F18-Cholin, das wir zukünftig mit der bald neu besetzten W3-Professur für Radiochemie selbst GMP-konform herstellen wollen, derzeit aber noch beziehen.
Und hier noch ein zusätzlicher Hinweis zur Behandlung von Cholin-positiven Lymphknoten: Nach Aussage der Strahlentherapeuten sind meistens benachbarte LK auch mikroskopisch befallen und entgehen dem Cholin-PET-CT, so dass man die intensitätsmodulierte Bestrahlung bevorzugen würde.
Ich würde mich nun freuen, wenn damit wieder alles im Lot ist. Ich selbst habe meine anfängliche Einschätzung der Tatsache entnommen, dass bei spektroskopischen Untersuchungen bei mir auch ein kontrollwürdiger Lymphknoten gesehen wurde.
"Nulla tenaci invia est via - für den Hartnäckigen ist kein Weg unpassierbar"
(Aus dem Logo von Spyker - heute gesehen in der WAMS)
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Thread kam es zwischen Dieter aus Husum und mir zu abweichenden Einschätzungen. Es begann damit, dass ich zunächst zur Klärung der Frage, wofür F 18 und wofür Cholin 11 eingesetzt wird, meinen Kenntnisstand darlegte und gleichzeitig diese Aussage machte: "Bei 3-Tesla lassen sich nämlich auch mit der Spektroskopie besonders im Lymphknotenbereich gute Ergebnisse erzielen". Dieter zweifelte diese Aussage von mir an und meinte: "Ohne dass ich auf den erwähnten eigenen Befund weiter eingehen möchte, sage ich mal so, dass da neben der Spektroskopie noch eine Tomographie mitbeteiligt war". Das hatte ich wie folgt bestätigt: "Das ist so richtig. Eine endorektale Spule wurde auch noch eingesetzt. Es lautet ja ansonsten Magnetresonanz-Spektroskopie. Den Nuklearmediziner Prof. Schönberg werde ich zu diesem Thema um ergänzende Hinweise bitten. Dieter hatte nochmals betont: "Dann sind wir uns nunmehr einig, dass "bei 3-Tesla lassen sich nämlich auch mit der Spektroskopie besonders im Lymphknotenbereich gute Ergebnisse erzielen" nicht haltbar ist."
Prof Schönberg konnte wegen einer Vortragsreise nun erst heute in stark verkürzter Form meine Fragen beantworten. Eine klare Antwort auf die in meiner Threadüberschrift enthaltene Frage, die auch Dieters Aussage bestätigt, findet sich in dieser Formulierung: MR-spektrokopische Detektion des Prostatakarzinoms dient der Sicherung des Primärtumors, Lymphknotencharakterisierung mit diesem Verfahren ist experimentell.
Bezüglich des Stellenwertes verschiedener bildgebender Verfahren konnte ich diese Hinweise der mir vorliegenden E-Mail entnehmen:
F18-Fluorid PET ist für die Detektion von Knochenmetastasen mit ähnlicher Genauigkeit wie die Ganzkörper-MRT.
Cholin-PET gibt es mit dem C11 Nuklid (kurzlebig, daher Zyklotron erforderlich) und F18 Nuklid (längerlebig, daher kommerziell unter derzeitiger AMG-Sonderregelung beziehbar). Für C11-Cholin ist die Datenlage größer mit dem Vorteil der fehlenden Anreicherung in der Blase, F18-Cholin scheint etwas sensitiver zu sein. In einer ganz aktuellen Studie von Giovacchini (Eur J Nucl Med Mol Imaging. 2010 Feb;37(2):301-9) lag bei Patienten mit Z.n. radikaler Prostatektomie die Detektion von Lymphknotenmetastasen/Rezidiven mit C11-Cholin bei 19% mit PSA 0,2-1, bei 46% PSA 1-3, bei 82% PSA < 3.
Es ist trotz aller Bemühungen unklar, wann und ob Sinerem jemals weltweit wieder eingesetzt werden kann, daher verwenden auch wir in Mannheim F18-Cholin, das wir zukünftig mit der bald neu besetzten W3-Professur für Radiochemie selbst GMP-konform herstellen wollen, derzeit aber noch beziehen.
Und hier noch ein zusätzlicher Hinweis zur Behandlung von Cholin-positiven Lymphknoten: Nach Aussage der Strahlentherapeuten sind meistens benachbarte LK auch mikroskopisch befallen und entgehen dem Cholin-PET-CT, so dass man die intensitätsmodulierte Bestrahlung bevorzugen würde.
Ich würde mich nun freuen, wenn damit wieder alles im Lot ist. Ich selbst habe meine anfängliche Einschätzung der Tatsache entnommen, dass bei spektroskopischen Untersuchungen bei mir auch ein kontrollwürdiger Lymphknoten gesehen wurde.
"Nulla tenaci invia est via - für den Hartnäckigen ist kein Weg unpassierbar"
(Aus dem Logo von Spyker - heute gesehen in der WAMS)
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