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Vorläufiges Ergebnis der DHB-Studie veröffentlicht

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    Vorläufiges Ergebnis der DHB-Studie veröffentlicht

    Anlässlich des diesjährigen Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Urologie (DGU) in Dresden präsentierte Dr. med. Jörn Kamradt vom Universitätsklinikum des Saarlandes in Homburg/Saar auf einer Poster-Veranstaltung das Ergebnis der Studie zur Wirksamkeit der "Dreifachen Hormonblockade" nach Robert Leibowitz, MD und Steven D. Tucker, MD.
    Der Volltext der Meldung von der BPS-Webpräsenz und das Poster können hier gelesen bzw. heruntergeladen werden.

    Ralf
    Zuletzt geändert von RalfDm; 22.09.2009, 10:14.

    #2
    Vorläufiges Ergebnis der DHB-Studie veröffentlicht

    Hallo, grüß Dich Ralf-Rainer,

    ohne Psswort kommt man nicht an diese Studie und mit dem Passwort zum anmelden ins Forum geht es auch auch nicht, wie dann?

    Danke für die Aufklärung und Gruß
    Helmut

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      #3
      War nicht anders zu erwarten

      Auf dem 61. Urologenkongress in Dresden gab es einen Beitrag bzgl. der DHB im Rahmen einer Postersitzung.

      Ergebnis einer Nachverfolgung bei Patienten mit Dreifacher Hormonblockade (DHB) nach Leibowitz
      Autoren: J. Kamradt1, D. Schmitt, C. Ligensa, R.-R. Damm, B. Wullich, M. Stöckle

      Die DHB ist eine von dem amerikanischen Onkologen Leibowitz propagierte Therapie des PCa, die in Deutschland eine gewisse Popularität hat. Nach Leibowitz wird ein Patient für 13 Monate mit einem LH-RH Analogon, einem Antiandrogen und einem 5alpha-Reduktasehemmer (5aRH) therapiert. Ab dem 14. Monat wird dann nur noch der 5aRH weiter gegeben. Bisher fehlen vergleichende Studien.

      In Zusammenarbeit mit dem Bundesverband Prostatakrebs Selbsthilfe e.V. (BPS), Gehrden (D) hat das Uniklinikum des Saarlandes, Klinik für Urologie, bei 377 Patienten, die nach eigenem Bekunden die DHB gemacht haben, per Fragebogen die bisherige Datenlage abgefragt. 194 Patienten haben geantwortet, von denen 138 die DHB als Primärtherapie gewählt haben.

      Ergebnis:
      (1) (2) (3)
      Mediane Nachbeobachtungsdauer 43Monate

      Durchschnittsalter 62,4 Jahre

      PSA bei Diagnose < 10 ng/ml 51%
      10-20 ng/ml 27%
      > 20 ng/ml 22%
      Gleason Score bei Diagnose ≤6 62%
      7 29%
      >7 9%

      Klinisches Stadium cT1 40%
      cT2 43%
      cT3 und cT4 17%
      keine Angaben 76 Patienten
      Metastasen cN1 und/oder cM1 7 Patienten

      PSA unter alleiniger 5aRH Medikat. 2,43 ng/ml-Nach 12 Mon (n=32)
      4,40 ng/ml-nach 24 Mon (n=18)

      Folgetherapie im Median 20 Monate nach Ende der DHB- 28% (n=39)

      Aufgrund der heterogenen Datenlage beim klinischen Stadium und der kurzen Nachbeobachtungszeit sahen sich die Autoren dieser Nachuntersuchung nicht in der Lage, die Leibowitzdaten zu reproduzieren.
      Hier wurde nicht aus dem aktuellen vorläufigen Endergebnis der Studie, sondern aus einem früher vorgelegten Zwischenergebnis zitiert.
      RalfDm

      Zitat von 09/2009WeDeeF
      Nach meiner Meinung spiegelt sich hier wieder, dass die Patienten-Information, die im Einzelfall zu der Entscheidung für die DHB geführt hat, vor dem Beginn der DHB unzulänglich war, dass Patienten unkritisch gegenüber dem teils fast militant wirkenden Werben einiger Propagandisten der DHB waren und dass die begleitenden Urologen möglicherweise ebenfalls zu wenig kritisch (siehe klinisches Stadium, hoher PSA und Metastasierung zu Beginn der DHB) dem Patientenwunsch bzgl. der DHB-Therapie nachgegeben haben. Nicht untersucht ist m.E. eine aus meiner Sicht besonders wichtige Therapieüberlegung, nämlich, ob bei den 50 Patienten, die nach 12 bzw. 24 Monaten einen PSA-Wert von 2,43 ng/ml bzw. 4,4 ng/ml hatten, eine nichtinvasive Therapieoption wie Active Surveillance oder Watchful-Waiting auch zielführend gewesen wäre.
      Schade nur, dass sich die Protagonisten auf Kosten der Erkrankten hinter Schweigen versteckten und sogar nicht einmal bereit waren, wenigstens ihre eigene missglückte Behandlung preiszugeben.
      Zuletzt geändert von RalfDm; 22.09.2009, 10:22.

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        #4
        Zitat von Helmut.2 Beitrag anzeigen
        ohne Psswort kommt man nicht an diese Studie und mit dem Passwort zum anmelden ins Forum geht es auch auch nicht, wie dann?
        Hallo Helmut,

        jetzt sollte es klappen. Die Linkadresse war falsch.

        Ralf

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          #5
          Vorläufiges Ergebnis der DHB-Studie veröffentlicht

          Guten Morgen Ralf-Rainer,
          Zitat von RalfDm Beitrag anzeigen
          Hallo Helmut,

          jetzt sollte es klappen. Die Linkadresse war falsch.

          Ralf
          danke, jetzt hat es geklappt, dachte schon es wäre eine Art Dissertation aber da haben sich die Deutschen Urologen kein Bein ausgerissen!

          Wenn ich daran denke, daß mein Bruder schon über 4 Jahre und seinen neuesten PSA-Wert liegt bei 0,34 ng/ml, dieser lag auch schon tiefer! Neulich hat Der Urologe ihm eine andere -wie sonst Profact- Spritze verpaßt und das hat mein Bruder nur gemerkt, weil die Arzthelferin sagte -Herr F., kann sein, daß diese Spritze anderst wirkt- ich hoffe, daß sich mein Bruder bei der Profact sich durchsetzt!

          Gruß, Helmut

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            #6
            Hallo Dieter,

            Zitat von Dieter
            Schade nur, dass sich die Protagonisten auf Kosten der Erkrankten hinter Schweigen versteckten und sogar nicht einmal bereit waren, wenigstens ihre eigene missglückte Behandlung preiszugeben.
            warum so unversöhnlich? Die Zeit heilt Wunden! Haben wir nicht alle mal irgendwann einen Fehler gemacht, indem wir von einer Sache so überzeugt waren, dass wir sie nicht nur anderen empfohlen, sondern bei uns selbst haben Wirklichkeit werden lassen. Einen nennenswerten Schaden - von den Nebenwirkungen einmal abgesehen - habe ich selbst durch die DHB nicht erlitten. Möglich, dass auch ich mit einer Ektomie besser gefahren wäre. Der Urologe versichert mir zwar, dass mein damaliges Alter von 68 eher einem biologischen Alter von knapp 60 Jahren entspräche, soll heißen, dass ich also durchaus noch mit einer Entfernung der Prostata von einer kurativen Therapie hätte ausgehen können. Ich wollte die Prostata partout behalten und machte trotz häufiger Proteste seitens meine Frau fast 2 Jahre unwissentlich WW oder AS mit häufiger PSA-Messung und dann erst DHB. Ich bereue nichts und mache Niemandem einen Vorwurf. Am wenigstens Ralf und Christian, die mich vorher und nachher immer wieder telefonisch und auch per E-Mail beraten und über ihre eigenen PSA-Werte informiert haben. Das gilt ganz besonders für Ralf, der seine PKH sogar laufend unter KISP ergänzte. Nach der IMRT vor nun 30 Monaten ist auch die anfänglich durch die Biopsie ausgelöste und die die Radiatio verstärkte Proktitis fast verschwunden, wie ich seit etwa 8 Wochen feststellen konnte. Der letzte PSA-Wert vom Juli 2009 lautet 0.27 ng/ml. Ich habe noch keinen Grund, mich ernsthaft zu beklagen, dass ich sehr viel falsch gemacht habe. Meine Zugehörigkeit zu einer SHG für Prostatakrebs, an deren monatlichen Treffs ich seit fast 8 Jahren regelmäßg teilnehme und der hierdurch entstandene Kontakt auch zum BPS und diesem Forum haben mir geholfen, bis heute ganz gut über die Runden gekommen zu sein. Im Jahre 2000 las ich erstmals das Wort PSA, ohne zu wissen, was es mit einem Wert von knapp über 6 ng/ml auf sich hatte. Wahrscheinlich hatte ich aber auch noch großes Glück und immer meinen Schutzengel dabei. Dieter, Du bist doch auch ein Betroffener. Warum jetzt immer noch Vorwürfe an die Anschrift der Protagonisten, wie Du sie nennst?

            "Seien sie vorsichtig mit Gesundheitsbüchern; sie könnten an einem Druckfehler sterben"
            (Markt Twain)

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              #7
              Hallo Hutschi, was soll das:

              Zitat von Hutschi
              warum so unversöhnlich? Die Zeit heilt Wunden! Haben wir nicht alle mal irgendwann einen Fehler gemacht, indem wir von einer Sache so überzeugt waren, dass wir sie nicht nur anderen empfohlen, sondern bei uns selbst haben Wirklichkeit werden lassen....
              Mit solchen Wortspielereien ist uns nicht geholfen. Der Zwischenbericht ist ja wohl schon einige Zeit lang bekannt, warum wurde er uns vorenthalten? Und warum ist man bei den Protagonisten/Propagandisten nicht aufrichtig genug, zuzugeben und den Erkrankten damit klaren Wein einzuschenken, dass die DHB nicht hält, was versprochen wurde.

              Die Wahl der Therapie beim Prostatakrebs ist eine schwerwiegende, komplizierte und lebensentscheidende Angelegenheit. Das ist kein Autokauf beispielsweise, wo man eine Fehlentscheidung leicht tolerieren oder abtun könnte, weil man dann nur nicht so schön fahren kann oder etwas zu viel Geld ausgegeben hat. Also bitte, keine Schönrederei!

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                #8
                Zitat von Dieter aus Husum Beitrag anzeigen
                Der Zwischenbericht ist ja wohl schon einige Zeit lang bekannt, warum wurde er uns vorenthalten?
                Weil abzusehen war, dass das auch für Dr. Kamradt dann überraschende vorläufige Endergebnis in Dresden vorgestellt werden würde. Darüber wäre dann berichtet worden, egal wie das Ergebnis ausgefallen wäre.
                Zitat von Dieter aus Husum Beitrag anzeigen
                Und warum ist man bei den Protagonisten/Propagandisten nicht aufrichtig genug, zuzugeben und den Erkrankten damit klaren Wein einzuschenken, dass die DHB nicht hält, was versprochen wurde.
                Ich weiß nicht, was in Deinen Augen "versprochen wurde". Es ging in der Studie darum festzustellen, ob die von Leibowitz und Tucker im Jahr 2001 präsentierten Ergebnisse reproduzierbar sind, und sie sind reproduzierbar. Über Langzeitergebnisse kann keine Aussage getroffen werden.
                Im übrigen werde ich mich mit Dir hier auf keine Diskussion einlassen. Deine Diskussionskultur ist sattsam bekannt.

                Ralf

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                  #9
                  Abhaken, was nicht mehr zu ändern ist

                  Hallo Dieter,

                  Zitat von Dieter
                  Mit solchen Wortspielereien ist uns nicht geholfen.
                  mit nachkarten aber leider auch nicht.

                  Zitat von Dieter
                  Also bitte, keine Schönrederei!
                  Es mag sein, dass meine Worte fast wie eine Hymne auf die DHB klangen. Es sollte auf keinen Fall so zu verstehen sein, dass das für die Betroffenen eine gute Empfehlung war. Fakt ist aber leider, dass es unabänderlich nun so abgelaufen ist. Für den einen mit möglicherweise gutem und sogar dauerhaftem Erfolg, für andere, und dazu zähle ich mich ehrlicherweise selbst, eben nicht mit optimal verlaufener Kurve, die letztlich neue Aktivität erforderlich machte. Auch, wenn es schwer fällt, sollte man nun endgültig Gras drüber wachsen lassen.

                  "Diskussion: Eine Methode, Andere in ihren Irrtümern zu bestärken"
                  (Ambrose Gwinnet Bierce)

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                    #10
                    Zitat von RalfDM
                    Im übrigen werde ich mich mit Dir hier auf keine Diskussion einlassen. Deine Diskussionskultur ist sattsam bekannt.
                    Moment mal.

                    Es ist nachvollziehbar, dass die Kritik sauer aufstößt. Aber statt mit vernünftigen Worten jetzt endlich einmal mit der DHB "Klar Schiff" zu machen, wird die "Diskussionskultur" bemängelt, das ist dann die richtige Diskussionskultur.... Und ansonsten wird weiter gemacht wie bisher ohne Konsequenzen auf die zukünftigen DHB-Empfehlungen? "Stabiles PSA-Plateau" und "Platinstandard"?

                    @Hutschi: Ich kartel nicht nach, sondern ich äußere mich zu den jetzt endlich bekannt gemachten Ergebnissen. "Abhaken, was nicht mehr zu ändern ist" und sich nicht kritisch dazu äußern käme einem "unter den Teppich kehren" gleich. Das kann es ja wohl nicht sein.

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                      #11
                      Positives Ergebnis

                      Hallo zusammen,
                      endlich die schon tot geglaubte DHB-Auswertung da! Durch das Poster alles etwas plakativ zusammengetragen, ist es nicht einfach, die dokumentierten Ergebnisse zu verstehen und tragfähige Aussagen herauszufiltern.
                      28% der Patienten haben eine Anschlußtherapie durchgeführt, der eine schon nach 10 Monaten, der andere erst nach über 5 Jahren (im Median 36,4 Monate). Leider bleiben die Gründe im Dunkeln ebenso wie die Frage, ob unter „weitere Therapien“ auch der Beginn eines 2. HB-Zyklus subsummiert wurde.
                      72% haben also keine Anschlußtherapie durchgeführt bzw. durchführen müssen. So gesehen ein deutlicher Beweis der Wirksamkeit der DHB. Allerdings scheint mir die Dauer des Followups bei den meisten Patienten zu kurz, um qualifizierte Aussagen treffen zu können.
                      Die Zahlenreihe aus Tabelle 2 ist mir allerdings nicht ganz verständlich, denn die Summe der jeweils einer Monatsdauer zugeordneten Patienten ist größer als das Kollektiv von 118 Patienten. Bei einem medianen Followup von 58,3 Monaten müßten sich zudem mehr Patienten finden, die mehr als 48 und mehr als 60 Monate nach ihrer DHB noch therapiefrei sind. Wer kann den Widerspruch klären?
                      14 Patienten werden bei der Rubrik > 60 Monate vermerkt. Ich kenne an die 10 Verläufe, bei denen bereits 8 Jahre (96 Monate) überschritten sind, die hier gar nicht zum Tragen kommen scheinen.
                      Mein Fazit: Ein positives Studienergebnis. Von denen, die eine weitere Therapie in Anspruch genommen haben bzw. nehmen mußten ist nicht bekannt, dass einer durch die DHB Schaden genommen hätte. Dies können invasive Therapien nicht vorweisen. Ich halte eine PADT nach wie vor für eine überlegenswerte Option auch bei lokalen oder lokal fortgeschrittenen Erkrankungen, bei der man sich freilich der cardio-vaskulären Risiken bewußt sein sollte.
                      Grüsse
                      Hartmut
                      Grüße
                      Hartmut

                      Meine PK-Geschichte im Überblick: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=74

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                        #12
                        Zitat von Hartmuth
                        Mein Fazit: Ein positives Studienergebnis. Von denen, die eine weitere Therapie in Anspruch genommen haben bzw. nehmen mußten ist nicht bekannt, dass einer durch die DHB Schaden genommen hätte.
                        Klar, wenn man die Augen zu macht, dann sieht man auch nichts.

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                          #13
                          Dieter, als ich meine Augen nach der DHB - als Erst-Therapie - wieder ganz geöffnet hatte und sah wie es PSA-mäßig so läuft, da war es eigentlich für mich schon ziemlich spät, wenn nicht zu spät.

                          Gruß
                          Horst

                          P.S.: An der Befragung (Studie) zur DHB habe ich teilgenommen.

                          Kommentar


                            #14
                            Zitat von HorstK
                            An der Befragung (Studie) zur DHB habe ich teilgenommen
                            Ich auch!

                            "Geniale Menschen sind selten ordentlich, und ordentliche selten genial"
                            (Einstein)

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                              #15
                              Diskussionskultur:
                              ...wenn man die Augen zu macht, dann sieht man auch nichts.
                              Man nenne mir einen Fall, bei dem der Patient nachweislich bleibenden Schaden durch die DHB davongetragen hat. Meines Wissens sind die HB-Nebenwirkungen in der Regel allesamt reversibel, soweit dies bislang dokumentiert ist. Von Herz-Kreislaufrisiken hat eine amerikanische Studie schon vor 2 Jahren berichtet.
                              Gruß
                              Hartmut
                              PS: Ich habe (noch) nicht an der Studie teilgenommen. Wird diese eigentlich fortgesetzt und wir können weitere Berichte erwarten?
                              Grüße
                              Hartmut

                              Meine PK-Geschichte im Überblick: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=74

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