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Neuer 68Ga-FAPI Tracer erlaubt Einsatz des PSMA PET/CTs bei fast 30 Krebsarten

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    Neuer 68Ga-FAPI Tracer erlaubt Einsatz des PSMA PET/CTs bei fast 30 Krebsarten

    Prof. Haberkorn in Heidelberg hat den 68Ga-FAPI Tracer entwickelt, der nicht nur bei Prostatakrebs, wie das 68Ga-PSMA, eingesetzt werden kann, sondern bei fast 30 verschiedenen Tumorarten. Auf dieser Basis soll dann eine Therapie für diese Tumorarten entwickelt werden wie die Lu177 Therapie bei Prostatakrebs. Hier der Artikel:


    Georg

    #2
    Danke Georg, jetzt können viele Krebspatienten auf eine ähnliche Behandlung hoffen.
    Ich hoffe, dass eine solche Therapie bald in Studien angewendet werden kann.
    Lothar

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      #3
      Dann könnte Jens Spahn mit seiner Prognose den Krebs in 20 Jahren besiegt zu haben, vielleicht doch recht haben.

      Franz

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        #4
        Die Lu177 Therapie ist derzeit nicht kurativ, es treten nach einiger Zeit wieder neue Tumorherde auf. Das ärgert mich auch an den veröffentlichten Bildern. Ja, die Tumorherde sind bei den ausgewählten Patienten weg, was ein großer Erfolg ist. Aber ehrlich wäre zu zeigen, wie es ein Jahr später wieder aussieht.

        Von daher sehe ich noch keinen Sieg über den Tumor. Natürlich ist es ein Riesenfortschritt, nicht nur Prostatakrebs sondern auch andere Tumorarten mit diesem Verfahren zu bekämpfen. Vielleicht schlägt es dabei teilweise noch besser an, als bei Prostatakrebs.

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          #5
          Hier ist ein Abstract von Dr. Kratochwil aus Heidelberg, in dem dieser neue Tracer dargestellt wird.

          The recent development of quinoline-based PET tracers that act as fibroblast-activation-protein inhibitors (FAPIs) demonstrated promising preclinical and clinical results. FAP is overexpressed by cancer-associated fibroblasts of several tumor entities. Here, we quantify the tumor uptake on 68Ga-FAPI PET/CT of various primary and metastatic tumors to identify the most promising indications for future application. Methods: 68Ga-FAPI PET/CT scans were requested by various referring physicians according to individual clinical indications that were considered insufficiently covered by 18F-FDG PET/CT or other imaging modalities. All PET/CT was performed 1 h after injection of 122&#8211;312 MBq of 68Ga-FAPI-04. We retrospectively identified 80 patients with histopathologically proven primary tumors or metastases or radiologically unequivocal metastatic lesions of histologically proven primary tumors. Tumor uptake was quantified by SUVmax and SUVmean (60% isocontour). Results: Eighty patients with 28 different tumor entities (54 primary tumors and 229 metastases) were evaluated. The highest average SUVmax (>12) was found in sarcoma, esophageal, breast, cholangiocarcinoma, and lung cancer. The lowest 68Ga-FAPI uptake (average SUVmax < 6) was observed in pheochromocytoma, renal cell, differentiated thyroid, adenoid cystic, and gastric cancer. The average SUVmax of hepatocellular, colorectal, head&#8211;neck, ovarian, pancreatic, and prostate cancer was intermediate (SUV 6&#8211;12). SUV varied across and within all tumor entities. Because of low background in muscle and blood pool (SUVmax < 2), the tumor-to-background contrast ratios were more than 3-fold in the intermediate and more than 6-fold in the high-intensity uptake group. Conclusion: Several highly prevalent cancers presented with remarkably high uptake and image contrast on 68Ga-FAPI PET/CT. The high and rather selective tumor uptake may open up new applications for noninvasive tumor characterization, staging examinations, or radioligand therapy.

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            #6
            Zitat von Georg_ Beitrag anzeigen
            Die Lu177 Therapie ist derzeit nicht kurativ, es treten nach einiger Zeit wieder neue Tumorherde auf. Das ärgert mich auch an den veröffentlichten Bildern. Ja, die Tumorherde sind bei den ausgewählten Patienten weg, was ein großer Erfolg ist. Aber ehrlich wäre zu zeigen, wie es ein Jahr später wieder aussieht.
            Von daher sehe ich noch keinen Sieg über den Tumor. Natürlich ist es ein Riesenfortschritt, nicht nur Prostatakrebs sondern auch andere Tumorarten mit diesem Verfahren zu bekämpfen. Vielleicht schlägt es dabei teilweise noch besser an, als bei Prostatakrebs.
            Georg,
            ich sehe das positiver. Der von dir vorgestellte Artikel zeigt ja erst mal, dass es bei der Bildgebung in immer kürzeren Abständen Fortschritte gibt und wohl auch künftig geben wird.

            Umso besser die Bildgebung und damit das Wissen über den Tumor und mögliche Metastasen, desto sicherer können die darauf basierenden Therapieentscheidungen getroffen werden. Und die Therapien müssen nicht zwangsläufig im Anschluss an die Diagnose erfolgen (Theranostik), wenn sich das auch anbietet.

            Franz

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              #7
              Prof. Haberkorn: "Cancer associated fibroblasts have been described as immunosuppressive and as conferring resistance to chemotherapy, which makes them attractive targets for combination therapies”
              Der Ligand heftet sich nicht an Krebszellen, sondern an die begleitenden Fibroblasten. Eine FAPI-Therapie alleine kann kaum heilen noch wirksam das Fortschreiten aufhalten. Deswegen spricht er auch von Kombinationstherapien. Auf PSMA-Liganden bei PCa oder Chemo bei anderen Krebsarten wird nicht verzichtet werden können. Herrn Spahn wird das nur wenig helfen, seine Voraussage bestätigt zu bekommen.

              Die Bildgebung kann dadurch verbessert werden, bei PCa insbesondere, weil PSMA-negative Fälle damit auch erkannt werden. Um genaue Aussagen zu Spezifität und Sensitivität machen zu können, sind allerdings noch Studien nötig, die Biopsieergebnisse mit den Bildern vergleichen.

              So schnell, wie hier geschrieben wurde, ist die Forschung auch wieder nicht. 2004 wurde bereits auf die mögliche Bedeutung hingewiesen: https://www.sciencedirect.com/scienc...69500204800230
              2010 wurde das erhärtet: https://www.sciencedirect.com/scienc...35610810000048

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                #8
                Zitat von Georg_
                Die Lu177 Therapie ist derzeit nicht kurativ, es treten nach einiger Zeit wieder neue Tumorherde auf. Das ärgert mich auch an den veröffentlichten Bildern. Ja, die Tumorherde sind bei den ausgewählten Patienten weg, was ein großer Erfolg ist. Aber ehrlich wäre zu zeigen, wie es ein Jahr später wieder aussieht.
                Das wäre sicher sinnvoll, aber es soll ja auch kurative Abläufe geben, die auch ein Jahr später keine neue Besorgnis auslösen. Dass Franz eigentlich ähnlich wie auch ich gern alles mehr optimistisch ansehen möchte, ist dennoch verständlich.

                Zitat von MartinWK
                Der Ligand heftet sich nicht an Krebszellen, sondern an die begleitenden Fibroblasten. Eine FAPI-Therapie alleine kann kaum heilen noch wirksam das Fortschreiten aufhalten. Deswegen spricht er auch von Kombinationstherapien. Auf PSMA-Liganden bei PCa oder Chemo bei anderen Krebsarten wird nicht verzichtet werden können.
                Vielen Dank für diese Ergänzung bzw. deren Übersetzung.

                Harald

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                  #9
                  Zitat von Georg_ Beitrag anzeigen
                  Die Lu177 Therapie ist derzeit nicht kurativ, es treten nach einiger Zeit wieder neue Tumorherde auf. Das ärgert mich auch an den veröffentlichten Bildern. Ja, die Tumorherde sind bei den ausgewählten Patienten weg, was ein großer Erfolg ist. Aber ehrlich wäre zu zeigen, wie es ein Jahr später wieder aussieht.
                  Georg,
                  die meisten Bilder und Studien zur Lu-Therapie beinhalten die Erkrankungssituation sehr fortgeschrittener Patienten. Und da ist ein zusätzliches halbes oder ganzes Jahr ohne Verschlechterung für viele Betroffene ein Gewinn. Dass diese Therapie einen begrenzten Erfolg zeigt und rein palliativ ist, darüber sollten die Patienten vor der Therapie umfassend informiert werden.
                  Auch die Behandlung mit Chemotherapie im sehr fortgeschrittenen Stadium kann den Verlauf der Erkrankung nur vorübergehend aufhalten und leider verkraften etliche Patienten im sehr fortgeschrittenen Stadium, da sehr geschwächt, die Nebenwirkungen einer Chemo nicht mehr.

                  Ob eine Lutetium-Therapie in einem frühen Stadium kurativen Erfolg zeigen kann, dazu gibt es bisher keine veröffentlichten Ergebnisse.
                  Eine Option wäre eine Lutetium-Therapie als palliative Behandlung ähnlich der palliativen Chemo, jedoch frühe Lu-Therapie entspricht (noch) nicht der Leitlinie und die Datenlage dazu ist sehr dünn.
                  Und ob eine frühe Lu-Therapie in Folge einen Zweitkrebs (z.B. Leukämie) nach sich ziehen kann, bedarf zur Klärung einen längeren Zeitraum.


                  Zitat von Unverwüstlicher Beitrag anzeigen
                  Das wäre sicher sinnvoll, aber es soll ja auch kurative Abläufe geben, die auch ein Jahr später keine neue Besorgnis auslösen.
                  Harald,
                  du wolltest sicher schreiben "palliativ". Hier gibt es Abläufe die nach einem Jahr oder länger keine Besorgnis erzeugen (aber irgendwann). Ein Beispiel wäre meine bisher erfolgreiche frühe palliative Chemo.
                  Das Ziel einer "kurativen" Behandlung ist die Heilung. Hier sollte es in den meisten Fällen keine Probleme mit einem Rezidiv geben.


                  Franz

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                    #10
                    Zitat von Optimist
                    Harald,
                    du wolltest sicher schreiben "palliativ". Hier gibt es Abläufe die nach einem Jahr oder länger keine Besorgnis erzeugen (aber irgendwann). Ein Beispiel wäre meine bisher erfolgreiche frühe palliative Chemo.
                    Das Ziel einer "kurativen" Behandlung ist die Heilung. Hier sollte es in den meisten Fällen keine Probleme mit einem Rezidiv geben.
                    Franz,

                    nein ich meinte kurativ. Wenn es denn doch nicht kurativ war, war man eben letztlich doch nicht für diese Therapie der passende Patient!

                    Harald

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                      #11
                      Zitat von Unverwüstlicher Beitrag anzeigen
                      Franz,
                      nein ich meinte kurativ. Wenn es denn doch nicht kurativ war, war man eben letztlich doch nicht für diese Therapie der passende Patient!Harald
                      Harald,
                      wenn ich dich richtig verstehe, möchtest du damit sagen, dass sich eine palliativ geplante Behandlung überraschend als kurativ erweisen kann.
                      Das wäre im sehr seltenen Einzelfall vorstellbar.

                      Franz

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                        #12
                        Zitat von Optimist
                        Harald,
                        wenn ich dich richtig verstehe, möchtest du damit sagen, dass sich eine palliativ geplante Behandlung überraschend als kurativ erweisen kann. Das wäre im sehr seltenen Einzelfall vorstellbar.
                        Nein, Franz, ich meine genau, was ich geschrieben habe. Aber das von Dir aus meiner Meinung herausgelesene wäre auch eine Wunschvorstellung eines jeden betroffenen Patienten. Ich selbst möchte die in Rede stehende Therapie so oder so nicht in Anspruch nehmen. Gelassen bleiben und abwarten ist oft besser.

                        Harald

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                          #13
                          Franz,

                          mit Deinen Beiträgen #6 und #9 bin ich einer Meinung. Ich meinte nur z.B. dieses Bild, das letztes Jahr als "Image of the Year" der Nuklearmediziner gewählt wurde. Wenn man das als nicht-Nuklearmediziner sieht, geht man erstmal davon aus, dass einen die Therapie geheilt hat. Von dem ausgedehnten Tumor ist ja in manchen Bildern nichts mehr zu sehen. Nach dem was ich sagen kann, ist dies jedoch nicht so. Ich glaube mit diesen Bildern können auch falsche Hoffnungen geweckt werden.

                          Georg


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                            #14
                            Ich denke, wir sind uns alle mit Georg einig, dass so schöne Bilder, wie Georg sie eingestellt hat, mehr dem Wunschdenken der beteiligten Nuklearmediziner, als der Realität entsprechen. Normalerweise kommt der Krebs wenige Monate später wieder mit geballter Kraft zurück.

                            Dennoch gehöre ich auch zu den Optimisten, die daran glauben, dass es auch heute schon einen oder mehrere Wege gibt, diese Krankheit vielleicht nicht zu besiegen, aber doch für etliche Jahre in die Schranken zu weisen.

                            Ich möchte auf die Philosophie von Dr. Kwon verweisen, der auch bei fortgeschrittenen, metastasierten Patienten die Hoffnung auf einen kurativen Ansatz nicht in Abrede stellt:
                            http://www.prostatakrebse.de/informationen/pdf/Vortrag_Dr._Kwon.pdf

                            Ich selbst gehe gerade, unter Mithilfe der Martiniklinik in Hamburg, so einen Weg: Vor genau einem Jahr wurde bei mir Prostatakrebs mit einem Gleason Score von 9 diagnostiziert, dabei Infiltration der Blase, nahezu alle Lymphknoten im Becken befallen und 6 Skelettmetastasen.

                            Ich habe dann mit einer ADT und einer frühen Docetaxel-Chemo begonnen mit dem Resultat einer fast vollständigen Remission, mit Ausnahme zweier Skelettmetastasen, die allerdings einen Progress zeigten.

                            Derzeit werden meine verbliebenen Knochenmetastasen, sowie der Primärtumor in der Prostata und den Samenblasen mit dem Varian Tool „Truebeam“ (VMAT) bestrahlt. Der Ansatz entspricht, außerhalb der Leitlinien, dem Vorgehen von Dr. Kwon, nämlich mit einer systemischen Therapie zunächst die Tumorlast zu senken und anschließend mit lokalen Eingriffen die restlichen sichtbaren Tumorherde zu entfernen.

                            Mein Plan ist, einmal im Jahr, eventuell auch einmal im halben Jahr ein PSMA-PET/CT zu machen, um eventuelle neue Tumorherde zu identifizieren und wieder lokal zu bekämpfen.

                            Ich bin Optimist, glaube nicht an eine Heilung, glaube aber, dass dieser Weg mir vielleicht ein paar progressionsfreie Jahre verschafft

                            Lothar

                            Kommentar


                              #15
                              Zitat von Georg_ Beitrag anzeigen
                              Ich meinte nur z.B. dieses Bild, das letztes Jahr als "Image of the Year" der Nuklearmediziner gewählt wurde. Wenn man das als nicht-Nuklearmediziner sieht, geht man erstmal davon aus, dass einen die Therapie geheilt hat. Von dem ausgedehnten Tumor ist ja in manchen Bildern nichts mehr zu sehen. Nach dem was ich sagen kann, ist dies jedoch nicht so. Ich glaube mit diesen Bildern können auch falsche Hoffnungen geweckt werden.
                              Georg,
                              ergänzend zu deinem Text und den Bildern hier die Bildunterschrift.


                              IMAGE OF THE YEAR:
                              PSMA PET before and after lutetium-177 PSMA617 theranostic in 8 patients with metastatic prostate cancer who exhausted standard therapeutic options. 68Ga-PSMA11 PET maximum intensity projection (MIP) images at baseline and 3 months after 177Lu-PSMA617 in 8 patients with PSA decline ≥ 98 percent in a prospective phase II study. Any disease with SUV over 3 is in red. Credit: Michael Hofman, John Violet, Shahneen Sandhu, Justin Ferdinandus, Amir Iravani, Grace Kong, Aravind Ravi Kumar, Tim Akhurst, Sue Ping Thang, Price Jackson, Mark Scalzo, Scott Williams and Rodney Hicks, Peter MacCallum Cancer Centre, Melbourne, Australia.

                              BILD DES JAHRES:
                              PSMA PET vor und nach Lutetium-177 PSMA617 theranostisch bei 8 Patienten mit metastasierendem Prostatakrebs, die die Standardtherapiemöglichkeiten erschöpft haben. 68Ga-PSMA11 PET-Projektionsaufnahmen (MIP) zu Studienbeginn und 3 Monate nach 177Lu-PSMA617 bei 8 Patienten mit PSA-Rückgang ≥ 98 Prozent in einer prospektiven Phase II-Studie. Jede Krankheit mit SUV über 3 ist rot markiert. ……..

                              Ganz am Ende des links lassen sich 2 Bilder downloaden, das zweite dreht die Aufnahmen, aber Erläuterungen finden sich bei diesen beiden Bildern keine dazu. Hoffentlich wurden diese beiden Bilder ohne erläuternden Text nicht zu oft heruntergeladen.

                              Wenn man sich zum abstract durcharbeitet kommt man zu: "Median PSA progression free survival was 7·6 months (95% CI 6·4-9·0) and median OS was 13·5 months (95% CI 10·4-22·7)."
                              Deswegen keine Bilder nach einem Jahr.


                              Franz

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