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    Neubewertung des PSA-Tests

    Neubewertung des PSA-Tests:
    Urologen plädieren für Baseline-PSA nach informierter Patienten-Entscheidung
    Pressemitteilung vom 3.5.2017

    Berlin. In der wechselvollen Geschichte des PSA-Tests hat die Neubewertung der PLCO-Studie 2016 ein weiteres Kapitel aufgeschlagen. Nachdem die Studie publiziert war, stellte sich inzwischen heraus, dass sich 90 Prozent der angeblich Nicht-Getesteten entgegen dem Studienprotokoll doch haben testen und wenn erforderlich auch therapieren lassen. In der Studie wurden demnach zwei Gruppen verglichen, die beide fast gleich häufig PSA getestet wurden. „Es verwundert nicht, dass dabei kein relevanter Unterschied zwischen den beiden Gruppen gefunden werden konnte. Diese Erkenntnisse haben in der Zusammenschau mit der aktualisierten Auswertung der ERSPC-Studie international eine Neubewertung des Stellenwertes des PSA-Tests eingeleitet“, sagt der Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Urologie e.V. (DGU), Prof. Dr. Maurice Stephan Michel.
    In der ERSPC-Studie wurde durch das Screening bei knapp 350 von 10.000 Männern ein Prostatakarzinom entdeckt. So konnte die Prostatakrebsmortalität durch ein PSA-Screening in 13 Jahren um ca. 20 Prozent gesenkt werden. Doch trotz seines damit verbesserten Rufs bleibt der PSA-Test auch nach aktueller Einschätzung der DGU und des Berufsverbandes der Deutschen Urologen e.V. (BDU) ein zweischneidiges Instrument, dessen Einsatz im Spagat zwischen Nutzen und Folgen wohl abgewogen sein sollte - in einer individuellen Entscheidung des durch einen Facharzt/eine Fachärztin für Urologie gut informierten Patienten.
    „Für eine allgemeine Screening-Empfehlung ist die Zeit noch nicht reif“, betont BDU-Präsident Dr. Axel Schroeder. Dennoch haben Deutschlands Urologen eine klare Empfehlung, wann der PSA-Wert mit einem Patienten, der den Wunsch nach einer Früherkennungsuntersuchung hat, erörtert werden sollte. „Der so genannte Baseline-PSA im Alter von 40 oder 45 Jahren gibt eine gute Information über das individuelle Risiko, irgendwann später an einem Prostatakarzinom zu erkranken. Je nach Höhe dieses Wertes, insbesondere wenn bei jüngeren Männern in der Familie ein Prostatakarzinom bereits vorkam, kann angemessen reagiert werden“, sagt DGU-Präsident Prof. Dr. Tilman Kälble. Von dieser Konstellation hängen auch die Kontrollintervalle ab, die bis zu fünf Jahre betragen und lebensrettend sein können. Neben dieser Baseline PSA-Bestimmung erscheint eine Testung zwischen dem 55. und 70. Lebensjahr das Risiko einer Übertherapie eindämmen zu können.
    Das sieht die U.S. Preventive Services Task Force (USPSTF) inzwischen ähnlich. Sie hat ihr negatives Urteil aus dem Jahre 2012 aktuell relativiert: Risiken und Nutzen seien demnach fast ausgeglichen; Männer zwischen 55 und 69 Jahren sollten gemeinsam mit ihrem Arzt eine individuelle Entscheidung über den PSA-Test treffen.
    Die Forderung nach dem PSA-Test als Kassenleistung leiten Fachgesellschaft und Berufsverband daraus nicht ab: DGU, BDU und der Bundesverband Prostatakrebs Selbsthilfe (BPS) teilen die Einschätzung, dass abgewartet werden sollte, bis die Datenlage so stark ist, dass die Aussichten auf ein positives Votum des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) hoch genug sind. „Bis dahin wollen wir weiter gemeinsam an der öffentlichen Wahrnehmung und objektiven Einschätzung und Bedeutung des PSA-Wertes arbeiten, aber auch alternative Früherkennungsuntersuchungen des Prostatakarzinoms wissenschaftlich weiter untersuchen“, sagt DGU-Pressesprecher Prof. Dr. Christian Wülfing.
    Der PSA-Test wird zudem ein Schwerpunktthema des 69. DGU-Kongresses in Dresden sein und u.a. am 22. September 2017, 10.30 bis 12.00 Uhr in der Messe Dresden, Saal 1, unter dem Titel „PSA-Screening auf dem Prüfstand“, diskutiert werden.





    #2
    Eine gute Zusammenfassung,
    wie das PSA als Früherkennungs-Marker in Verruf kam,
    und nun mit vernünftigen Messprotokollen verbunden, rehabilitiert wird.
    Weiter so, und es würde der Urologie gut anstehen, endlich die Arbeit
    von H.H. Glättli, beschrieben in 'Was ist PSA-Alert', zur Kenntnis zu nehmen
    und anzuwenden. Glättli zeigt darin die mathematische Zuteilung von
    PSA-Anstiegen zu den Anteilen BPH und PCa auf, was ein früheres
    Erkennen eines Prostatakrebs-typischen Verlaufes ermöglicht.
    Siehe Beispiel [5] und link 'Was ist PSA-Alert'.

    Konrad
    Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

    [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
    [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
    [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
    [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
    [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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      #3
      Meine gesetzlich Krankenkasse (und wahrscheinlich auch eine ganze Reihe andere) übernimmt auch ohne medizinische Indikation die Kosten für die PSA-Messung im Rahmen eines Bonus-Programmes!
      myprostate.eu

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        #4
        Hallo, meine Kasse weigert sich die Kosten für den PSA-Test zu erstatten. Der Urologe ist der Meinung fünf Jahre nach der OP ist ein Test nicht notwendig und stellt eine Privatrechnung aus. Nach der OP waren zwei Betrahlungen erforderlich und der PSA Wert ist wieder am steigen. Muss man nun alle Untersuchnungen selbst zahlen ? Auch eine Urinunteruchung wird abgelehnt, da diese wegen eines Bauchkatheders nicht bringen soll.
        DIES IST DIE ANSICHT EINES BETROFFENEN UND KEINE FACHÄRZTLICHE AUSKUNFT
        Antworten beziehen sich nur auf meine eigenen Erfahrungen

        Gruß vom Neckar und eine glückliche Hand bei der Wahl der richtigen Therapie,
        Konrad

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          #5
          Hallo Konrad,

          die Kasse zahlt trotz steigendem PSA den Test nicht ? Das ist mehr als seltsam, weil es doch der einfachste Marker für den Verlauf ist.

          Der Urologe hält den Test für nicht notwendig - obwohl der PSA steigt ? Also falls da nicht ein Mißverständnis vorliegt solltest Du ihn fragen, wie denn der Progreß sonst im Auge behalten werden soll ?
          (oder sind die Kosten dafür budgetiert und seines ist voll ?)

          Uwe
          http://de.myprostate.eu/?req=user&id=550&page=data

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            #6
            danke mal, das budge hat ihn nicht zu interessieren, es ist eine privatkasse, die alle ärztlich notwendigen unteruchungen erstattet. Bisher gab es bei keinem Arzt Probleme. selsb wenn dr PSA Test beim Hausarzt gemacht wurde, weil ander Blutwerte, Langzeitzucker und weiter erforderlich waren. Leider kann ich die Kasse nicht mehr wechseln. Deren meinung, ich darf dem Arzt nichts vorschlagen. Glaube ich muss den Arzt wechseln ?
            Duch Umzug musste ich mir hier in der Stadt einen suchen.


            Gruß Konrad
            DIES IST DIE ANSICHT EINES BETROFFENEN UND KEINE FACHÄRZTLICHE AUSKUNFT
            Antworten beziehen sich nur auf meine eigenen Erfahrungen

            Gruß vom Neckar und eine glückliche Hand bei der Wahl der richtigen Therapie,
            Konrad

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              #7
              O.k. also privat versichert, dann ist ja logisch, dass der Urologe eine Privatrechnung ausstellt.

              Mit welcher Begründung lehnt denn die PKV die Erstattung ab ?

              Das ist für mich - bei steigendem PSA absolut unverständlich, genau wie die Aussage des Urologen, dass der Test nicht notwendig wäre.....
              http://de.myprostate.eu/?req=user&id=550&page=data

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                #8
                Die Messung des freien PSA, wird gerne von den Urologen mitmessen lassen, obwohl dieser Wert nur als zusätzlicher Wert zur Beurteilung der Malignität Sinn macht. Ebenso werden umfangreiche Sono-Leistungen erbracht und abgerechnet, die ebenso nur bedingt Sinn machen.

                Ich kann mir vorstellen, dass Urologe fs dazu eine Meinung hat und diese hier kund tut.

                Gruß Heribert

                Vollständige PK-Historie seit 2005 bei
                myProstate.eu
                Menschen sind Engel mit nur einem Flügel.
                Sie müssen sich umarmen um fliegen zu können.



                (Luciano de Crescenzo)

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                  #9
                  US Prostate Cancer Screening Right for You?

                  The USPSTF New recommendations:


                  Who'll survive and who will die?
                  Up to Kriegsglück to decide

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                    #10
                    Lieber LowRoad,

                    was wolltest Du uns damit sagen? Du beziehst Dich sicher auf den Ausgangsbeitrag und nicht auf die PSA-Messung nach manifestem Prostatakarzinom und seinen Nachsorgeintersuchungen.

                    Vollständige PK-Historie seit 2005 bei
                    myProstate.eu
                    Menschen sind Engel mit nur einem Flügel.
                    Sie müssen sich umarmen um fliegen zu können.



                    (Luciano de Crescenzo)

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                      #11
                      „Für eine allgemeine Screening-Empfehlung ist die Zeit noch nicht reif“, betont BDU-Präsident Dr. Axel Schroeder.
                      Man fasst sich an den Kopf...wahrscheinlich wartet man noch mal etliche Jahre, bis die metastasierten Fälle bei Diagnose zunehmen, um sich dann auch wirklich sicher zu sein.
                      Ich frage mich, warum wird der Test (solange, bis es was besseres, also etwas PCa-spezifischeres gibt) nicht einfach angeboten und man überlässt den Männern selber die Frage, was sie wollen: potentielle Übertherapie oder verspätete Krebsdiagnose?
                      Meine Beiträge stellen KEINE FACHÄRZTLICHE AUSKUNFT, sondern die Meinung eines Betroffenen dar.

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                        #12
                        Ich bin mir nicht sicher ob das hier richtig ist.
                        Wenn ich beim Hausarzt alle 2 Jahre einen kompletten Check machen lasse fragt er mich ob ich den PSA Test mitmachen lasse. Den muss ich zwar selber bezahlen aber ca. 20 € ist mir mein Leben wert.
                        Als dann mein Wert erhöht war bekam ich sofort eine Überweisung zum URO und ab da kostete die bestimmung vom PSA Wert nichts mehr. Ich hab nachgeschaut letzte Woche wurde mein 9. PSA gemacht zur Kontrolle. Hier in Bayern ist es üblich nach Op bekommt man einen Nachsorge Kalender und dort wird alles eingetragen.
                        Immer positiv denken!!!

                        http://de.myprostate.eu/?req=user&id=814

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                          #13
                          PSA Test bis 4 ng/ml sind GELleistungen erst ab 4 ng/ml bezahlt die Kasse. Nach einer OP oder Bestrahlung sind PSA Tests grundsätzlich kostenlos. Auch ich habe den PSA Test seit meinen 63sten gemacht und hat jedesmal 26 € gekostet und bin froh das ich das gemacht habe. Ich hatte keine beschwerden und sogar mit dem Sonografiestab hat man nichts gesehen, erst bei 7,6 ng hat der Uro Alarm geschlagen und Prostatstanzbiopsie empfohlen was ich dann verzögert habe aus Angst.

                          Gruss Karl
                          Meine weiteren Informationen http://de.myprostate.eu/?req=user&id=722&page=data

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                            #14
                            Zitat von Arne80 Beitrag anzeigen
                            Man überlässt den Männern selber die Frage, was sie wollen:
                            potentielle Übertherapie oder verspätete Krebsdiagnose?
                            Man schaue noch einmal das amerikanische Schaubild an, das Lowroad in Beitrag #10 gepostet hat:
                            1'000 Männer, die sich entschieden zwischen "potentielle Übertherapie oder verspätete Krebsdiagnose".

                            Von den 250 Männern, die sich PSA-testen liessen, haben immerhin 80 eine Therapie erhalten
                            samt Nebenwirkungen. Drei konnten eine Metastasierung vermeiden, wodurch 1 bis 2
                            Männer mehr vor dem Tod gerettet worden seien, als ohne Früherkennung.
                            Von den dreimal mehr Männer, die den Test ablehnten, wird nicht gesagt, wieviele eine PCa-Diagnose
                            erhielten, wieviel später dies geschah und wieviele Therapien samt NW sie bekamen und welcher Anteil
                            Metastaseen sie erlitten. Das Bild zeigt uns auch nicht, wieviele an ihrem Prostatakrebs
                            sterben. Wir wissen nur, dass es etwa 4.5 (3 mal '1 bis 2') mehr sein müssen,
                            als wenn sich alle 1000 Männer testen lassen hätten.
                            Das sind nicht mal fünf Promille!

                            Mann spielt also nicht mit seinem Leben, wenn man sich nicht testen lässt, denn andere Risiken,
                            die man täglich eingeht, wiegen deutlich höher.
                            Raucher oder Zweiradfahrer etwa, die ihren PSA-Wert wissen wollen, leiden an Verhältnisblödsinn.

                            Das Problem scheint zu sein, dass die Metastasierung in den später tödlich verlaufenden Fällen
                            stattfindet, lange bevor der PSA-Wert auffällig wird.
                            Die mathematische Auswertung des Verlaufes, z.B mit PSA-Alert, mag den Diagnosezeitpunkt
                            dieser Fälle um ein oder zwei Jahre nach vorn schieben, aber ob dies die Metastasierung in vielen
                            Fällen abfange, bezweifle ich. Das dient wohl eher dazu, Übertherapien zu verringern.

                            Solange die PCa-Früherkennung auf einem Marker basiert, den auch gesunde Männer tragen
                            und solche mit benignen Erkrankungen, bleibt das Psa- Massenscreening Kaffeesatzleserei.
                            Bei Risikogruppen, also z.B. unseren Söhnen, und Chemiearbeitern, die je ein etwa
                            verdoppeltes Risiko tragen, verbessert sich die Screeningbilanz entsprechend.

                            Ist jedoch der Krebs einmal erkannt, ist das PSA ein zuverlässiger Marker, um den uns von
                            anderen Krebsentitäten Betroffene beneiden und auch jene wenigen Bedauernswerten,
                            deren PCa kein PSA exprimiert.


                            Carpe diem!
                            Konrad
                            Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

                            [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
                            [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
                            [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
                            [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
                            [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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                              #15
                              Zitat von carloso Beitrag anzeigen
                              ... erst bei 7,6 ng hat der Uro Alarm geschlagen
                              Nicht zu fassen!
                              Ein Jahr zuvor hattest Du 4.8mg/ml und eine unterjährige Verdoppelungszeit (VZ)
                              und dieser Depp ("Facharzt") hat keinen Verdacht geschöpft?
                              Eine Kontrollmessung nach drei Monaten wäre zwingend gewesen.
                              Bei mir war es ein Kardiologe, der den Anstieg von 1.4 auf 2.8 innert eines
                              Jahres nicht beachtet hatte. Immerhin ordnete er dann bei 5.5ng/ml einen
                              weiteren Test nach 3 Monaten an, worauf er mich zum Uro schickte,
                              es folgten Biopsie und RPE.

                              Wenn schon Früerkennung, dann bitte mit aller Konsequenz.
                              Auch dein Rückzieher aus "Angst" war fahrlässig, doch fragt man sich,
                              ob dieser Krebs nicht auch ohne Früherkennung gefunden worden wäre,
                              z. B. wegen Miktionsbeschwerden, bevor er lokal grösseren Schaden
                              angerichtet hätte. Zur Metastasierung neigte der wohl nicht.

                              Egal, das PSA ist nicht mehr nachweisbar, also lief schlussendlich alles richtig.


                              Nimm den Tag!
                              Konrad
                              Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

                              [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
                              [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
                              [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
                              [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
                              [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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