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Ist eine Hormontherapie nach einer Prostataoperation sinnvoll?

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    #16
    Hallo Georg,
    Zitat Georg:"Ich tendiere ja dazu den Beginn der ADT hinauszuschieben, allerdings hat mich dieses Studienergebnis schon nachdenklich gemacht.
    Das Ergebnis der Studie ist auf deine Situation nicht übertragbar, weil die Studie Hochrisiko-Fälle untersucht, die in einem Zeitraum von 4 Monaten nach einer RPE eine ADT erhalten haben. Deinem Profil entnehme ich eine deutlich abweichende Therapie-Historie.

    Der Zeitpunkt für eine Therapie im Sinne einer frühen kontinuierlichen 2-jährigen ADT, so wie ich sie verstehe, ist bei dir mit einem Behandlungsbeginn Ende 2015 ohnehin verstrichen.

    Roland
    Lerne mit Deinen Beschwerden zu leben, versuche gelassen zu bleiben und gehe friedvoll mit Deinen Mitmenschen um - dann hast Du schöne Tage.

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      #17
      Stefan,

      meine Aussage basierte auf dem Ersten Rat (7.5): "Es werden hierfür im wesentlichen die Wirkstoffe Bicalutamid, Flutamid und Ciproteronacetat eingesetzt; der Standard heute ist allerdings das am besten wirkende, aber von den drei Genannten auch teuerste Bicalutamid ..."

      Also wenn Bicalutamid besser wirkt als Flutamid, dann sollte eine ADT2 mit Bicalutamid auch besser wirken. Der Erste Rat empfiehlt, so wie ich das lese, auch Bicalutamid statt Flutamid für eine ADT3 (7.5.3).

      Georg

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        #18
        Hallo Roland,

        Du hast Recht, aber ich werde wohl keine Studie finden, die genau auf mich passt. Ich würde die NanoKnife Operation (war eine Totalablation) hinsichtlich der Beseitigung des Tumors mit einer RPE gleichsetzen. Nach der Operation habe ich ja noch sieben Monate ADT gemacht und dann - so interpretiere ich es - auf eine intermittierende ADT umgestellt. Heute, nach dieser Studie, hätte ich wohl die ADT nicht unterbrochen. Jetzt muss ich entscheiden, wann ich mit der ADT wieder beginne. Ich werde damit wohl nicht so lange warten wie ich ursprünglich vor hatte und vielleicht ADT2 machen. Wenn man keine Symptome hat, fällt es einem schwer wieder mit einer ADT zu beginnen.

        Georg

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          #19
          Zitat von Georg_ Beitrag anzeigen
          Also wenn Bicalutamid besser wirkt als Flutamid, dann sollte eine ADT2 mit Bicalutamid auch besser wirken. Der Erste Rat empfiehlt, so wie ich das lese, auch Bicalutamid statt Flutamid für eine ADT3 (7.5.3).
          Georg
          Danke Georg.
          Liebe Grüße
          Stefan


          http://de.myprostate.eu/?req=user&id=802&page=graphic

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            #20
            Sorry - lieber Georg,

            ich schätze deine Beiträge als sachlich und fundiert, aber deine Gleichsetzung der Wirksamkeit eines anerkannten Therapieverfahrens (RPE) mit der eines experimentellen Vorgehens (IRE), noch dazu in deinem Fall bei mindestens grenzwertigen Indikationskriterien für eine IRE, kann ich nicht wirklich nachvollziehen.

            Roland
            Lerne mit Deinen Beschwerden zu leben, versuche gelassen zu bleiben und gehe friedvoll mit Deinen Mitmenschen um - dann hast Du schöne Tage.

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              #22
              Hallo Roland,

              auch ein als experimentell eingestuftes Verfahren kann wirksam sein. Nach der NanoKnife-Operation wurde ein PSMA PET/MRT gemacht und dies zeigte keinen Tumor mehr in der Prostataloge. Dieses Jahr wurde bei einer TURP vom Körper noch nicht abgebautes Gewebe entfernt und histologisch untersucht – kein Tumor.

              Georg

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                #23
                Zitat von Georg_ Beitrag anzeigen
                Hallo Roland,

                auch ein als experimentell eingestuftes Verfahren kann wirksam sein. Nach der NanoKnife-Operation wurde ein PSMA PET/MRT gemacht und dies zeigte keinen Tumor mehr in der Prostataloge. Dieses Jahr wurde bei einer TURP vom Körper noch nicht abgebautes Gewebe entfernt und histologisch untersucht – kein Tumor.

                Georg
                Moin Georg,

                das ist erfreulich! Aber woher kommt denn nun lt. Deinem Profileintrag vom 30.05.17 der PSA-Wert von 2,40 ng/ml ?

                Gruß Harald

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                  #24
                  Zitat von Georg_ Beitrag anzeigen
                  Soweit mir bekannt haben die ADT2 Studien immer mit Flutamide gearbeitet und konnten keinen Vorteil gegenüber einer ADT1 zeigen. Eine Studie die eine ADT2 mit Bicalutamide getestet hat kenne ich nicht. Es erscheint mir aber logisch, dass eine ADT2 mit Bicalutamide besser wirkt als mit Flutamide.
                  Bitte sehr:


                  Survival among patients receiving combination hormonal therapy: flutamide plus LHRHa vs bicalutamide plus LHRHa. Median follow-up 160 weeks: HR 0.87, 95% CI 0.72, 1.05; P=0.15 [1]

                  „Heutzutage müsste man wohl die ADT2 mit einen LHRH-Analogon + Abiraterone/Prednisone machen"
                  Dies ist trotz der ASCO 2017 wohl in der Praxis noch nicht umzusetzen. Der Patient hätte das Abiraterone bei einer ADT2 selbst zu bezahlen, da es erst ab Eintritt der Kastrationsresistenz indiziert ist. Wie ich schon geschrieben hatte, Abiraterone/Zytiga kostet einschließlich Prednison rund 50.000 Euro im Jahr. Dies werden nur sehr wenige Patienten aus der eigenen Tasche bezahlen.
                  Ja Georg, das ist absolut richtig. Es wird noch Jahre dauern, bis sich dieses Konzept generell durchsetzt, was aber nicht heißt, dass es heutzutage nicht wirksam wäre. Wer es erstattet bekommt, oder es sich leisten kann, der hat hier eine Möglichkeit die ADT in ihrer Wirksamkeit zu steigern. Die Kosten könnten eventuell gesenkt werden, wenn man statt 4 Kapseln (1000mg) nüchtern pro Tag, nur eine Kapsel (250mg) mit fetthaltigem Essen zu sich nimmt!?

                  Wie Konrad beschrieb, hat die frühe ADT bei ihm auch gut gewirkt. Ich tendiere ja dazu den Beginn der ADT hinauszuschieben, allerdings hat mich dieses Studienergebnis schon nachdenklich gemacht…
                  Ja und ein bisschen träumen darf man auch. Jetzt bastelt man schon seit 70 Jahren am Androgenrezeptor rum, und es gibt immer noch neue Perspektiven:

                  "Targeted therapies" along with the immune checkpoint blockade drugs are changing the landscape for cancer patients. To me, the somewhat surprising thing about these two studies is how great the advantage seems to be when you can truly effectively hit a target early and hard, in this case the AR signaling pathway. It is all the more remarkable that this is a pathway we have now been targeting for over 70 years and there is still more to come. If we can find the right combination of AR targeting and immune modulation, I see no reason why metastatic prostate cancer can’t be added to the “curable neoplasm” list in the near future. Then the question of whether, and how we need to screen will become even more complex. Good news !!
                  "Gezielte Therapien" zusammen mit den Immun-Checkpoint Blockade Medikamenten verändern die Landschaft für Krebspatienten. Für mich ist es eine etwas überraschende Sache, aus beiden Studien, wie groß der Vorteil zu sein scheint, wenn man wirklich effektiv ein Ziel früh und hart treffen kann, in diesem Fall den AR-Signalweg. Es ist umso bemerkenswerter, dass dies ein Weg ist, den wir jetzt seit über 70 Jahren manipulieren, und es gibt immr noch Neues zu entdecken. Wenn wir die richtige Kombination von auf den Androgenrezeptor gerichteten Therapien zusammen mit einer Immunmodulation finden können, sehe ich keinen Grund, warum in der nahen Zukunft metastatischer Prostatakarzinom nicht in die Liste der "heilbaren Neoplasien" aufgenommen werden könnte. Dann wird die Frage, ob und wie wir ein Screening bräuchten noch komplexer. Gute Nachrichten!!

                  -------------------------------------------------
                  [1]: Schellhammer PF et al. Clinical benefits of bicalutamide compared with flutamide in combined androgen blockade for patients with advanced prostatic carcinoma: final report of a double-blind, randomized, multicenter trial. Casodex Combination Study Group.
                  Who'll survive and who will die?
                  Up to Kriegsglück to decide

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                    #25
                    Guten Morgen Andi,

                    das ist wohl der passende Link: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/9301693

                    Gruß Harald

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                      #26
                      Vielen Dank für die Infos.
                      Sehr lesenswert auch die Verweise auf die Studien.
                      Da ich mich selber in der Ausgangslage befinde (pT3b, Gleason 9, derzeit schon mehr als 1 1/2 Jahre Bicalutamid) ist das ganze natürlich sehr interessant.
                      Mit freundlichem Gruß. Uli

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