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Chemo: gleich, später oder garnicht ?

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    #31
    Michi,

    ob man "nach jedem Strohhalm greifen" soll, kann nur jeder für sich entscheiden. Die Chemo hat leider häufig den Nachteil, daß die verbleibende Lebenszeit mit elender Lebensqualität erkauft wird. Nicht immer, Ja – wäre schön, wenn man das vorher wissen könnte...

    Peter,

    der Artikel aus dem Ärzteblatt ist von 2004. Da dürften wir eine ordentliche Verzerrung der Ergebnisse haben. Damals war zumindest beim Prostatakrebs die Idee, eine Chemo an den Anfang der Therapiekette zu legen, eher exotisch. Ergo dürften diejenigen Patienten diese Behandlung bekommen haben, die anderweitig "austherapiert" waren. Es wäre ein Wunder, wenn in diesem Setting tolle Ergebnisse herauskämen...
    Gruß, Rastaman

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      #32
      Soll man dann gleich aufgeben nur weil man Angst hat ? Ich nicht !!!
      Immer positiv denken!!!

      http://de.myprostate.eu/?req=user&id=814

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        #33
        Zitat von PeterKa Beitrag anzeigen

        Wo bleiben hier die Vorteile einer Chemotherapie?

        Kennt jemand aktuellere Studien, die Krankheitsverläufe mit und ohne Chemo vergleichen?
        Lieber Peter

        Es wurde nie behauptet, dass Docetaxel im Mittel mehr als einige Monate zusätzliches
        Überleben bringe, und dennoch dürfte es schwierig sein, einige huntert Patienten
        in einer Studie zur randomisieren zwischen Docetaxel und Schulterzucken.

        Einst bei der Zulassung von Docetaxel wurde ein Überlebensvorteil nachgewiesen.
        Ob "einige Monate" viel oder wenig seien, sieht ein GS3-Patient auf AS naturgemäss
        ganz anders, als ein Schmerzgequälter mit GS10 und Metastasen von Unten bis Oben.
        Kommt dazu, dass jeder Patient "hofft", bei jenen zu sein, deren Überleben länger sei.
        Aber das weiss man erst hinterher.

        Die Crux mit diesem giftigen Zeug ist, dass es früh angewendet mehr Überlebenszeit
        bringe, als wenn es spät, sozusagen als Notbremse angewendet wird. Früh ist es
        aber die Sorge um die Lebensqualität, die Männer wie mich die Chemo ablehnen lässt.
        Dieselben Männer greifen dann spät vielleicht doch noch zu Docetaxel, aber nicht weil
        sie den Tod vor Augen haben. Vielmehr ist es die Angst vor dem unter Umständen sehr
        schweren Sterben an Krebs, das auf diese Weise noch etwas hinausgezögert werden soll.

        Alternativ wäre NaP, um den Sterbevorgang selbstverantwortlich steuern zu können.
        Nicht überraschend greifen dort, wo das möglich ist, vor allem Krebspatienten dazu.
        Ob das einen Einfluss auf die Anwendung von Chemotherapien habe, weiss ich nicht.

        Carpe diem!
        Konrad
        Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

        [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
        [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
        [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
        [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
        [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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          #34
          Hallo Peter,

          die von dir zitierte Studie aus dem Jahr 2004 ist auf deine Konstellation nicht anwendbar. Damals wurde die Chemo als letzte Möglichkeit nach Versagen aller anderen Therapien eingesetzt. Die Betroffenen befanden sich allesamt in einem therapieresistenten fortgeschrittenen Stadium. Deshalb auch diese furchteinflößenden Zahlen zum krebsspezifischen Überleben nach der Chemotherapie.

          Du befindest dich in einer ganz anderen Situation. Die Chemo wird bei dir an den Anfang der Behandlungskette gestellt und hat damit nach neueren Erkenntnissen eine deutlich bessere Wirksamkeit. Über die Risiken möglicher Nebenwirkungen solltest du dich eingehend informieren. Die letzte Entscheidung für oder gegen eine Chemo - unter Abwägung von Nutzen/Chance/längere Lebenszeit <--> Nebenwirkungen/Risiko/schlechtere Lebensqualität - kann dir am Ende leider niemand abnehmen.

          An Verschwörungstheorien glaube ich persönlich nicht und auf 15 Jahre zurückliegende Erkenntnisse würde ich meine Entscheidung auch nicht stützen.

          Dir alles Gute und die besten Wünsche für die wie auch immer getroffene "richtige" Entscheidung.

          LG
          Roland
          Lerne mit Deinen Beschwerden zu leben, versuche gelassen zu bleiben und gehe friedvoll mit Deinen Mitmenschen um - dann hast Du schöne Tage.

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            #35
            Hallo Peter und Roland,
            Zitat von rolando Beitrag anzeigen
            Damals wurde die Chemo als letzte Möglichkeit nach Versagen aller anderen Therapien eingesetzt. Die Betroffenen befanden sich allesamt in einem therapieresistenten fortgeschrittenen Stadium.
            darüber hinaus war der durchschnittliche PSA-Wert der in die Studie aufgenommenen Patienten etwa 130 ng/ml, wenn ich mich recht erinnere. Siehe zu dem Thema "Chemotherapie – wozu überhaupt?" auch hier.

            Ralf

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              #36
              Erstmal Danke für eueren Input und den lesenswerten Link von Ralf.
              Blicke dennoch nicht durch: neben der eingangs erwähnten Studie von 2004 gibt es ja noch GETUG-AFU 15 aus 2013 mit Update von 2015, aus denen auch kein Vorteil einer frühen Chemo resultiert. Dagegen zeigen die CHAARTED und STAMPEDE Studien signifikante Lebensverlängerungen durch frühe Docetaxel Infusionen.
              Wem glauben? Interessanterweise werden fast immer nur die letzten beiden Studien zitiert, die Docetaxel-neutralen kaum noch diskutiert. Warum eigentlich ?

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                #37
                Lieber Peter,

                der Unterschied zwischen der GETUG Studie sowie CHAARTED und STAMPEDE ist der Anteil an Patienten mit Knochenmetastasen. Bei CHAARTED ist dieser eindeutig höher, bisher hattest Du auch nur die CHAARTED Studie erwähnt. Aber auch bei STAMPEDE kann man bei genauer Analyse sehen, dass ein sehr hoher Anteil der Teilnehmer Knochenmetastasen hatte. Daher empfehlen die amerikanischen NCCN Guidelines die frühe Chemo nur bei Patienten mit Knochenmetastasen - Deine Situation.

                Georg

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