Guten Tag liebe Forengemeinde,
ich wende mich an euch, da ich hoffe hier neue Gedanken und Therapiealternativen für die Erkrankung meines Vaters zu erhalten. Mein Vater leidet seit 2011 an Prostatakrebs. Angefangen hat alles mit einem Routinecheck beim Urologen, wo mein Vater den PSA-Wert messen lies Das Ergebnis erbrachte einen Wert außerhalb der Norm. Die genaue Höhe des Anfangswertes kann ich euch aktuell nicht nennen. Falls es von Interesse ist reiche ich diesen gerne nach.
In einem nächsten Schritt wurde die Prostata im Uniklinikum in Göttingen entfernt. In Göttingen deshalb, weil ich dort wohne und mich um meinen Papa kümmern konnte. Meine Eltern wohnen leider knapp 500 km von mir entfernt. Die OP verlief wunderbar und lt. den Ärzten dort war noch nicht mal die Kapsel durchbrochen sodass er nach kurzer Zeit als „geheilt“ aus dem Krankenhaus entlassen wurde und zur Kur gehen konnte. Die Laboruntersuchung des Tumors ergab einen hochaggressiven, schnellwachsenden Krebs mit Gleason Score 8 (4 + 4).
Einige Monate später stand der Kontrollcheck des PSA-Wertes auf dem Programm. Als Ergebnis zeigte sich ein Wert um die 55 meine ich, es kann aber auch etwas weniger gewesen sein. Jedenfalls bedenklich, sollte der Wert doch, nachdem die Prostata entfernt wurde und mein Vater geheilt sein sollte, eigentlich wieder im Normbereich liegen.
Nun ja da schlugen natürlich gleich die Alarmglocken und mein Papa hat sich weiteren diagnostischen Untersuchungen unterzogen die dann leider einige Knochenmetastasen zum Vorschein brachten. Sonst konnten bis Stand heute keine weiteren Metastasen festgestellt werden. Insgesamt bekam er nachdem festgestellt wurde, dass Metastasen vorliegen eine Hormonbehandlung unterschiedlichster Formen bis 2015. Innerhalb der Zeit hat er verschiedene Hormonpräparate gem. Leitlinientherapie erhalten (3 Monatspritze, Tabletten etc.). Darunter waren auch sehr teure Medikamente wie Abiraterone oder Enzalutamid (Xtandi). Xtandi zeigte überhaupt keine Wirkung, Abiraterone hat er zuletzt bekommen bis quasi vor einer Woche und das insgesamt fast ein Jahr oder sogar längermeine ich. Die Wirkung von Abiraterone war in Ordnung und verlangsamte zumindest die Verdopplungsrate des PSA-Wertes erheblich.
Mithilfe dieser Medikamente konnte der PSA-Spiegel anfangs gesenkt und später sogar gehalten werden und war 2013 bei einem Nadir von 2,16.
Mitte/Ende 2016 erhielt mein Vater auch eine Chemotherapie mit Dozetaxel (Taxotere) über 12 Wochen. Die Nebenwirkungen machten ihm aber leider zu schaffen und zu allem Übel ist der PSA-Wert währen der Behandlung überhaupt nicht gefallen.
Ach ja Infusionen und Medikamente gegen die Knochenmetastasen bzw. Ausbreitung hat er auch während der gesamten Behandlung immer mal wieder bekommen.
Aktuelle ist der Stand der Dinge dass der PSA-Wert mittlerweile bei fas 1000 liegt (gemessen letzte oder vorletzte Woche). Die Knochenschmerzen werden immer schlimmer, mein Papa kommt nicht mal mehr die Treppen richtig hoch und muss sich quasi am Geländer hochziehen. Zudem werden die Füße langsam taub/kribbelig. Sein behandelnder Onkologe hat gestern dann die nächste Chemo, diesmal mit Cabazitaxel verordnet und zudem soll sofort bzw. schnellstmöglich ein CT gemacht werden, da er befürchtet, die Knochenmetastasen würden auf die Nerven drücken(was sie mit Sicherheit auch tun) und eine Lähmung der Beine zur Folge haben könnten. Eventuell würden dann einzelne Brennpunkte bestrahlt werden. Die größten Schmerzen sind wohl im Lendenbereich. Ein PET-CT wurde übrigens immer von den Krankenkassen abgelehnt obwohl mein Vater sich sehr dafür eingesetzt hat.
Ich bin mir nicht so sicher, ob es osteoblastisch oder osteoklastische Metastasen sind aber jedenfalls die, die den Knochen abbauen.
Es tut mir leid, es ist jetzt doch länger geworden als gedacht, aber nun würde ich euch gerne mit Fragen löchern:
Falls ihr noch Fragen zum Krankheitsverlauf habt bitte immer her damit, ich werde versuchen mir die Informationen von meinem Vater einzuholen. Das oben geschriebene ist erst mal alles soweit ich es rekonstruieren kann.
Der aktuelle PSA Wert ist einfach nur beängstigend und ich habe große, große Angst um meinen Vater. Ich hoffe sehr es gibt noch irgendwie einen kleinen Strohhalm bzw. Therapieansatz, den wir übersehen haben oder noch versuchen könnten um die Tumorlast zu senken. Ansonsten wäre es wunderbar, wenn sich die Lebensqualität noch steigern ließe in Hinblick auf die Schmerzen und ich danke euch jetzt schon vielmals für eure Vorschläge.
Gruß
Claudia
ich wende mich an euch, da ich hoffe hier neue Gedanken und Therapiealternativen für die Erkrankung meines Vaters zu erhalten. Mein Vater leidet seit 2011 an Prostatakrebs. Angefangen hat alles mit einem Routinecheck beim Urologen, wo mein Vater den PSA-Wert messen lies Das Ergebnis erbrachte einen Wert außerhalb der Norm. Die genaue Höhe des Anfangswertes kann ich euch aktuell nicht nennen. Falls es von Interesse ist reiche ich diesen gerne nach.
In einem nächsten Schritt wurde die Prostata im Uniklinikum in Göttingen entfernt. In Göttingen deshalb, weil ich dort wohne und mich um meinen Papa kümmern konnte. Meine Eltern wohnen leider knapp 500 km von mir entfernt. Die OP verlief wunderbar und lt. den Ärzten dort war noch nicht mal die Kapsel durchbrochen sodass er nach kurzer Zeit als „geheilt“ aus dem Krankenhaus entlassen wurde und zur Kur gehen konnte. Die Laboruntersuchung des Tumors ergab einen hochaggressiven, schnellwachsenden Krebs mit Gleason Score 8 (4 + 4).
Einige Monate später stand der Kontrollcheck des PSA-Wertes auf dem Programm. Als Ergebnis zeigte sich ein Wert um die 55 meine ich, es kann aber auch etwas weniger gewesen sein. Jedenfalls bedenklich, sollte der Wert doch, nachdem die Prostata entfernt wurde und mein Vater geheilt sein sollte, eigentlich wieder im Normbereich liegen.
Nun ja da schlugen natürlich gleich die Alarmglocken und mein Papa hat sich weiteren diagnostischen Untersuchungen unterzogen die dann leider einige Knochenmetastasen zum Vorschein brachten. Sonst konnten bis Stand heute keine weiteren Metastasen festgestellt werden. Insgesamt bekam er nachdem festgestellt wurde, dass Metastasen vorliegen eine Hormonbehandlung unterschiedlichster Formen bis 2015. Innerhalb der Zeit hat er verschiedene Hormonpräparate gem. Leitlinientherapie erhalten (3 Monatspritze, Tabletten etc.). Darunter waren auch sehr teure Medikamente wie Abiraterone oder Enzalutamid (Xtandi). Xtandi zeigte überhaupt keine Wirkung, Abiraterone hat er zuletzt bekommen bis quasi vor einer Woche und das insgesamt fast ein Jahr oder sogar längermeine ich. Die Wirkung von Abiraterone war in Ordnung und verlangsamte zumindest die Verdopplungsrate des PSA-Wertes erheblich.
Mithilfe dieser Medikamente konnte der PSA-Spiegel anfangs gesenkt und später sogar gehalten werden und war 2013 bei einem Nadir von 2,16.
Mitte/Ende 2016 erhielt mein Vater auch eine Chemotherapie mit Dozetaxel (Taxotere) über 12 Wochen. Die Nebenwirkungen machten ihm aber leider zu schaffen und zu allem Übel ist der PSA-Wert währen der Behandlung überhaupt nicht gefallen.
Ach ja Infusionen und Medikamente gegen die Knochenmetastasen bzw. Ausbreitung hat er auch während der gesamten Behandlung immer mal wieder bekommen.
Aktuelle ist der Stand der Dinge dass der PSA-Wert mittlerweile bei fas 1000 liegt (gemessen letzte oder vorletzte Woche). Die Knochenschmerzen werden immer schlimmer, mein Papa kommt nicht mal mehr die Treppen richtig hoch und muss sich quasi am Geländer hochziehen. Zudem werden die Füße langsam taub/kribbelig. Sein behandelnder Onkologe hat gestern dann die nächste Chemo, diesmal mit Cabazitaxel verordnet und zudem soll sofort bzw. schnellstmöglich ein CT gemacht werden, da er befürchtet, die Knochenmetastasen würden auf die Nerven drücken(was sie mit Sicherheit auch tun) und eine Lähmung der Beine zur Folge haben könnten. Eventuell würden dann einzelne Brennpunkte bestrahlt werden. Die größten Schmerzen sind wohl im Lendenbereich. Ein PET-CT wurde übrigens immer von den Krankenkassen abgelehnt obwohl mein Vater sich sehr dafür eingesetzt hat.
Ich bin mir nicht so sicher, ob es osteoblastisch oder osteoklastische Metastasen sind aber jedenfalls die, die den Knochen abbauen.
Es tut mir leid, es ist jetzt doch länger geworden als gedacht, aber nun würde ich euch gerne mit Fragen löchern:
- Gibt es noch Therapieansätze die bisher nicht berücksichtig wurden und über die ich mich noch weiter informieren sollte?
- Was kann man ernährungstechnisch noch unterstützend machen? Ich habe hier schon etwas von Brokkoli sprossen oder Vitamin-D gelesen
- Stichwort Methadon: Was haltet ihr davon begleitend zur Chemo Therapie? Der derzeitige Onkologe lehnt es entschieden ab und hält es für einen „Hype“ der durch Stern-TV entstanden ist. Natürlich gibt es keine wissenschaftlichen Beweise aber Methadon ist auch gewissermaßen ein Schmerzmittel und mein Vater benötigt so langsam ein Schmerzmittel um nicht noch weiter an Lebensqualität zu verlieren.
- könnt ihr Kliniken/Ärzte empfehlen, die Methadon als Schmerzmittel verschreiben würden? Mein Papa möchte das wirklich, wirklich gerne probieren. Wir erwarten uns keine Wunder hierdurch aber es ist ein Strohhalm und ganz ehrlich, was hat er zu verlieren?
- Könnt ihr generell Ärzte und Kliniken im Umkreis von Berlin +- 150-200 km empfehlen, die im Thema Prostatkrebs up to date sind und sich wirklich auch informieren und weiterbilden und nicht auf ihrem Leitfaden 1893 beharren? Mein Vater möchte sich jetzt eine Zweitmeinung im „Vivantes Prostatzentrum Berlin“ einholen. Habt ihr hiermit Erfahrungen?
- Würdet ihr eine erneute Chemo in Angriff nehmen? Ich sehe es bezüglich des erhofften Nutzens eher kritisch und habe ehrlich gesagt Angst, dass ihn das zu sehr schwächt obwohl er konstitutionell in einem guten Zustand ist. Er war früher schon Leistungssportler und ist auch heute noch sehr aktiv und fit, schwimmt täglich einen Kilometer und versucht sich im Rahmen seiner Schmerzen so viel es geht zu bewegen.
Falls ihr noch Fragen zum Krankheitsverlauf habt bitte immer her damit, ich werde versuchen mir die Informationen von meinem Vater einzuholen. Das oben geschriebene ist erst mal alles soweit ich es rekonstruieren kann.
Der aktuelle PSA Wert ist einfach nur beängstigend und ich habe große, große Angst um meinen Vater. Ich hoffe sehr es gibt noch irgendwie einen kleinen Strohhalm bzw. Therapieansatz, den wir übersehen haben oder noch versuchen könnten um die Tumorlast zu senken. Ansonsten wäre es wunderbar, wenn sich die Lebensqualität noch steigern ließe in Hinblick auf die Schmerzen und ich danke euch jetzt schon vielmals für eure Vorschläge.
Gruß
Claudia
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