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Zweitmeinung in der Praxis

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    Zweitmeinung in der Praxis

    Hallo, einige von Euch haben sich ja bereits mit einer Zweitmeinung abgesichert.
    Aber, wie läuft das denn in der Praxis ab?

    Ist der „Zweitarzt“ mit der Patientenschilderung und evtl. Kopien der bisherigen Diagnosen zufrieden?

    Oder will er selbst neu-untersuchen? Fast alle Auswertungen, wie Biopsie, US, Szintigramm etc sind ja subjektiv, lassen also individuellen Interpretationsspielraum frei, der so oder anders gedeutet werden kann.
    Auch könnten sich nach der Erstmeinung gewisse Parameter verändert haben?

    Und wie geht es weiter, wenn Erst- und Zweitmeinung echt divergieren?

    Was sind euere Erfahrungen ?

    Gesundes Wochenende
    Peter

    #2
    Hallo Peter,

    ich habe mehrere Meinungen eingeholt. Tastuntersuchung wurde immer, US meistens wiederholt Biopsie oder Szinti etc. nicht.
    Bei mir haben die Empfehlungen divergiert, da musste ich mich mit Hilfe des "Ersten Rats" hier aus dem Forum für etwas entscheiden.

    Gruß
    Norbert
    Meine PK-Historie: http://de.myprostate.eu/?req=user&id=636

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      #3
      Hallo Peter,

      ich würde von mir behaupten, gar eine "6.Meinung" eingeholt zu haben.

      In der Regel reichen den Ärzten die Kopien der bisherigen Befunde inkl. CD´s von gemachen CT´s und MRT´s. Nur ein Arzt verzichtete nicht auf eine eigenständige und aus meiner Sicht überflüssige Tast - und weitere Unterschalluntersuchung, obwohl der Biopsie Befund bereits auf dem Tisch lag.

      Vielfach habe ich kopierte Befunde oder CD´s der Radiologen an diverse Kliniken geschickt und bekam im Anschluß einen telefonischen ( Charité ) oder persönlichen Termin ( Uniklinik Heidelberg) oder auch schriftlich eine Empfehlung. Mit einigen Ärzten habe ich auch per E-Mail kommuniziert....

      Ergänzung: Die Meinungen werden dann divergieren, wenn du mit Ärzten verschiedener Fachrichtungen sprichst. Jeder wird dir etwas aus seinem Repertoire empfehlen. Der klassische Urologe im Regel die Ektomie - deshalb ist es ist es m.E nicht nicht unwichtig auch mal gezielt Strahlentherapeuten anzusprechen oder auch Vertreter der "fokalen Methoden". Am Ende wird es dir obliegen, aus dem bunten Strauss an Meinungen ein sinnvolles Vorgehen abzuleiten.

      Viele Grüße Andreas

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        #4
        Andreas, am Schluß warst du aber bestimmt irritiert da ja dir keiner sagt welche der Urologen hatte dann den besten Rat für dich. Entscheidungen nimmt dir keiner ab.
        Immer positiv denken!!!

        http://de.myprostate.eu/?req=user&id=814

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          #5
          Hallo Peter,

          eine Biopsie wird sicher nicht noch einmal gemacht, aber Du kannst einen anderen Pathologen mit einer erneuten Befundung beauftragen. Du solltest Dich aber auch immer fragen, ob sich aus einer Zweitmeinung oder -befundung eine therapeutische Konsequenz ergeben würde, ob Du Dich also anders behandeln lassen würdest, wenn der Zweitpathologe z. B. einen GS 4+4 statt eines GS 3+4 erkennen würde. Wenn die Zweitmeinung erkennbar keine therapeutische Konsequenz haben würde, ist sie rausgeschmissenes Geld.

          Ralf

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            #6
            Mein Mann war in der Uniklinik Ludwigshafen, dort wurde die Biopsie gemacht und die Erstmeinung abgegeben. Die Stanzen haben wir nach Berlin zu Prof. BOnkhoff geschickt, Zweitmeinung der Biopsie, die mit der in LU gemachten überein stimmt. Zweitmeinung der weiter gehenden Therapie in Heidelberg eingeholt. Drittmeinung dann in der Uniklinik in Kiel eingeholt und schlussendlich dort behandelt bzw. operiert worden. Es gab natürlich unterschiedliche Ratschläge... ich habe hier im Forum, auf anderen Seiten und im ersten Rat viel gelesen. Die Entscheidung wurde auch ein klein wenig nach Gefühl getroffen. Ein halbes Jahr sind wir immer noch fest davon überzeugt, das Richtige getan zu haben.

            Alle Ärzte haben sich auf den histologischen Befund der Biopsie verlassen. Aber jeder wollte noch einmal einen Tastbefund durchführen sowie Ultraschall.

            LG
            Christine

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              #7
              Da bei mir bei der ersten Biobsie ein GS 4+5 festgestellt wurde habe ich nicht mehr lange auf eine Zweitmeinung gewartet
              Immer positiv denken!!!

              http://de.myprostate.eu/?req=user&id=814

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                #8
                Lieber Peter

                Zweitmeinungen holt man sich am Besten an einem grossen Kantons(Län)- oder Unispital
                mit Prostata- oder uroonkologischem Zentrum, wo spezialisierte Tumorboards tagen.
                Das sind Sitzungen, an denen Fachärzte verschiedener Disziplinen zusammenkommen.

                Mein Urologe ist damals nach dem GS9 N1 Befund zum Tumorboard in Zürich, und auch
                mein Onkologe ist erst mal mit meinen Unterlagen zum Tumorboard am Kantonsspital
                St. Gallen (KSSG). Das ist wohl nicht überall und nur bei 'schwierigen' Fällen üblich.
                Oft geht die Initiative zur Zweitmeinung vom Patienten aus.


                Zur Beantwortung von Detailfragen wie die Wahl des Cortisons und dessen Dosierung
                vor und während einer Chemotherapie wird man besser einem anderen Onkologen
                anrufen, weil im Board weder ein Chirurg, noch ein Strahlentherapeut noch ein Pathologe
                dazu etwas zu sagen haben. Der zweite Onkologe zitiert dann wohl aus derselben Leitlinie,
                aus der der erste seine Verschreibung hergeleitet hat...

                Bei massgebenden Differenzen zwischen den Empfehlungen ist es dein Entscheid, welcher
                Meinung Du vertraust, und ob dein Arzt ggf. mit der Zweitmeinung klarkomme, wirst Du sehen.
                Bei Vertrauensverlust ist als Konsequenz ein Arzt- oder Klinikwechsel fällig.


                Mein Onkologe im Nachbarstädtchen hat mich übrigens aufgrund der Besprechung am
                Tumorboard gleich ans KSSG geschickt, weil er wenig Erfahrung habe mit
                kastrationsresistentem Prostatakrebs: Die Land-Urologen behalten ihre CRPC-Fälle
                lieber selbst, ob sie das können oder nicht, also sieht er diese Fälle so gut wie nie.
                Nun ist er mein Hausarzt und hat mir grad gestern wieder mal Leuprorelin und
                Vitamin B12 gespritzt, in Absprache mit der Professorin am KSSG. Die therapiert
                mich ja auch nicht, sondern das macht derzeit die Nuklearmedizin in Heidelberg.


                Werde Manager deiner Krankheit, denn niemand hat den Überblick so gut wie Du selbst.
                Konrad
                Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

                [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
                [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
                [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
                [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
                [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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                  #9
                  Das KH in dem ich operiert wurde in Regensburg hat ja so ein Zentrum. Auch für Nachbehandlung wegen Inkontinenz war ich dort gut ausgehoben. Musste also nicht weit fahren da ich ja in der Stadt wohne.
                  Immer positiv denken!!!

                  http://de.myprostate.eu/?req=user&id=814

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