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    Behandlungsalternativen

    Nachdem ich an anderer Stelle bezüglich der Behandlungsmethode PSMA-Radioliganden-Therapie (PRLT) (https://forum.prostatakrebs-bps.de/s...t-Lutetium-177), welche mir in Bad Berka empfohlen wurde, um Rat gebeten habe, habe ich nunmehr mit meinem Urologen gesprochen, welcher davon nichts hält.

    Befund nach dem PET: Molekular-bildgebend Nachweis von multiplen (mindestens 7) bis 5 mm messenden, PSMA-aviden, abdominellen Lymphknotenfiliea para- und retroaortal sowie interaortokaval und links iliakal. CT-morphologisch leicht vergrößerter (durchschnittlich 13mm) Lymphknoten präkrual ohne vermehrte Tracer-Aufnahme.

    Empfehlung Bad Berka:
    Wenn die weitere Hormontherapie mit jetzt zusätzlich Enzalutamid (nach Bicalutamid) nichts bringt, möchte man eine PSMA-Radioliganden-Therapie (PRLT) mit Lutetium-177 machen.

    Mein Urologe: Das ist experimentell und es gibt noch keine ausreichenden Studien.
    Er empfiehlt: Eine locoregionäre Strahlentherapie der Lymphknotenmetastasierung.

    ich weiß nicht so recht, welche Therapie sinnvoll ist und gemacht werden sollte.
    Vielen Dank für Anregungen..
    Ende August habe ich einen Termin beim Strahlentherapeuten.

    #2
    Der Urologe empfiehlt, wie fast alle Urologen, was in der Leitlinie steht und PRLT steht dort nicht drin.

    Die locoregionäre Bestrahlung ist aber auch nicht mehr ganz leitliniengerecht. Diese soll nach einer Operation bis zu einem PSA Anstieg auf 0,5 gemacht werden. Ich denke Du hast oder hattest schon höhere Werte. Für sichtbare Metastasen muss bei der Bestrahlung gezielt eine höhere Strahlendosis gegeben werden und bei sieben und mehr Metastasen wird dies nicht mehr möglich sein. Aller Voraussicht nach wird eine IMRT Bestrahlung zu keiner erkennbaren Wirkung führen.

    Als Bestrahlung ist daher nur die Lu177 Therapie sinnvoll. Du kannst erst Enzalutamid machen, dies wirkt aber nur zeitlich begrenzt.

    Georg

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      #3
      Aber zu PRLT gibt auch keine Studien
      kann man nach einer locoregionären Strahlentherapie noch bei Wirkungslosigkeit PRLT machen?

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        #4
        Zitat von ray106 Beitrag anzeigen
        kann man nach einer locoregionären Strahlentherapie noch bei Wirkungslosigkeit PRLT machen?
        Ich denke, das sollte möglich sein. Die locoregionäre Bestrahlung soll Krebszellen töten, zieht aber unvermeidlich auch gesunde Zellen in Mitleidenschaft, aus denen sich, wenn sie ein zweites Mal bestrahlt werden, ein Strahlenkarzinom entwickeln kann. Die PRLT wirkt ausschließlich auf PSMA-positive Krebszellen, gesunde Zellen bekommen davon nichts ab. Soweit meine Überlegung, ohne Übernahme einer Garantie auf Richtigkeit in der Praxis.

        Ralf

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          #5
          Es ist möglich und gelegentlich auch sinnvoll, zunächst gezielt einzelne Metastasen
          zu bestrahlen. So habe ich massiv störende Metastasen am Hals und hinterm
          Schlüsselbein und eine gemäss Bildern besonders rasch wachsende Gruppe
          retrokruraler Metastasen perkutan bestrahlen lassen. Eine zweite Kampagne,
          begleitet von Abirateron, hat dann auch weitere Knoten vernichtet. Dann aber
          hat der Strahlemann mit dem CyberKnife in Bern gepasst: Eine dritte Kampagne
          wäre wegen der überschneidenden Vorbestrahlung nicht mehr möglich und auch
          wegen der sich häufenden, rasch wachsenden Metastasen sinnlos.

          Diese Bestrahlungen hat man später in Heidelberg zur Kenntnis genommen, sie aber
          in keiner Weise als Hindernis für die PRLT betrachtet. Das erste mal gab man mir
          aber Yttrium90-PSMA, das wegen der langen beta-Strahlen beileibe nicht nur
          PSMA-positive Zellen bestrahlt, sondern Alles im Umkreis von 11mm.
          Ob die daraufhin entstandenen Darmbeschwerden wegen der Überschneidung
          der vorbestrahlten Felder mit der Y90-Strahlung entstanden seien, oder ob
          das Y90 allein für den Schaden verantwortlich war, ist unklar.

          Ich habe danach darauf bestanden, Lutetium177 zu bekommen, dessen Strahlung
          viel weniger weit reicht. Damit hatte ich keine weiteren Darmbeschwerden und
          eine ähnliche Reduktion des PSA auf einen Bruchteil, diesmal rekordverdächtige 5%.

          Es geht übrigens auch umgekehrt: Nachdem zwar die Lymphknotenmetastasen
          gut auf die PRLT angesprochen hatten, aber eben nicht die Knochenmetastase im
          Femurhals, habe ich diese perkutan bestrahlen lassen. Mit Erfolg und, wie ich meine,
          ohne erkennbare Nebenwirkungen.

          Da die PRLT an sich nicht nebenwirkungsfrei ist, schlage ich vor, die perkutane
          Bestrahlung wo möglich vor die PRLT zu setzen. Auch ist das Ansprechen auf die PRLT
          sehr unterschiedlich; Man vergleiche Klaus42 und mich, aber die Nebenwirkungen kriegt
          man auf jeden Fall mit. Ob man nach sechs Zyklen PRLT noch fit genug sei für Chemo-
          oder andere Therapien, werde ich etwa in einem halben Jahr berichten. Naja, vielleicht.


          Carpe diem!
          Konrad
          Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

          [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
          [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
          [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
          [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
          [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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            #6
            Zwischenzeitlich habe ich mir eine Zweitmeinung meines damaligen Operateurs eingeholt, welcher der Meinung ist, dass eine locoregionäre Strahlentherapie der Lymphknotenmetastasierung nicht so sinnvoll ist, da ich bereits seinerzeit nach der Operation eine Bestrahlung hatte und es zu Nebenwirkungen kommen könnte. Da ich mich sehr wohl fühle, geht Lebensqualität vor.
            Er empfiehlt, entweder Enzulatamid oder Abiteron zu nehmen.

            ich werde einen neuen Thread aufmachen mit der Frage, welches das bessere Medikament ist.

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              #7
              Ich halte es für besser, hinsichtlich einer Bestrahlung die Meinung eines Strahlentherapeuten einzuholen.

              Wenn z.B. nach der Operation die Prostataloge bestrahlt wurde, dies wird in der Regel so gemacht, so kann man heute noch die Lymphabflusswege bestrahlen ohne die Prostataloge zu bestrahlen. Allerdings ist nach meiner Kenntnis bei sichtbaren Metastasen die Lu177/PRLT Bestrahlung wirksamer und mit weniger Nebenwirkungen verbunden als eine IMRT Bestrahlung, die ja mit der Dosis begrenzt ist.

              Georg

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