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Wer kann mir meine Biopsiedaten erklären ?

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    Wer kann mir meine Biopsiedaten erklären ?

    Hallo,
    ich bin neu hier und bei mir wurde vor einem halben Jahr Prostatakrebs mittels Biopsie festgestellt. Da ich mittlerweile nicht mehr sicher bin ob ich mit meinen Ärzten die richtige Wahl getroffen habe wollte ich hier im Forum mal anfragen ob mir jemand die Daten meiner Biopsie genauer erklären kann. Ich hatte einen PSA-Wert von 10,4 und meine Prostata war beim Tastbefund verhärtet.
    Es wurden 12 bzw. 13 Stanzen entnommen.

    1. rechts apikal : zwei zusammengelegt 2,4cm lange Punktionszylinder
    2. rechts mitte : zwei zusammengelegt 3,4cm lange Punktionszylinder
    3. rechts basal : zwei zusammengelegt 3,4cm lange Punktionszylinder
    4. links apikal : zwei zusammengelegt 2,7cm lange Punktionszylinder
    5. links mitte : zwei zusammengelegt 3,6cm lange Punktionszylinder
    6. Links basal : drei zusammengelegt 3,8cm lange Punktionszylinder

    Mikr. sieht man
    1. - 6. Prostatagewebe vom rechten Seitenlappen mit 15 bis 50%iger Karzinominfiltration. in den Fraktionen vom linken Seitenlappen eine 90-100%ige Karzinominfiltration. Das Tumorgewebe besteht aus wenig differenziertem mikroasinären Formationen und karibiormen Zellverbänden. Deutliche Zell- und Kernatypien. Perineurale Karzinominvasion(Fraktion5). Immunhistologisch sind die Tumorformationen AMACR-positiv. Keine Basalzellen(p63 negativ).

    Beurteilung:
    1.-6. Prostatastanzzylinder mit Infiltraten eines glandulär- karibifrmen Prostatkarzinoms. Pn1
    Gleason Score 4+4, ISUP-Graduirungsgruppe(2014) 4
    Malignitätsgrad IIIa nach Helpap
    ICD-O: 8140/3

    Mein Urologe schreibt in einem Arztbrief an meinem Hausarzt auf Grund dieser Biopsie Es handele sich um eine Inhomogene Prostata mit tumorsuspekten Veränderungen Volumen 30 ml. T3, N0, M0 GLS 4+4 PSA 10,4.
    Da ich mich für eine Strahlenbehandlung mittels Rapid Arc plus Hormonbehandlung entschlossen habe und diese auch schon abglossen ist habe ich nun bei der ersten Nachuntersuchung einen Arztbrief bekommen auf dem steht Prostatakarzinom cT1c, cN0, cM0, Pn1 IIIa nach Helpap GLS Score 4+4.

    Was mich an dem ganzen etwas irritiert, ist dass mein Urologe T3 schreibt während der Strahlenarzt von T1 schreibt. Ich weiß das alles ändert nichts daran dass ich Prostatkrebs habe, aber es wäre trotzdem toll wenn es jemand geben würde der mich diesbezüglich etwas aufklären könnte, denn in den Biopsiedaten konnte ich außer IIIa nach Helpap nichts lesen wie die angabe eines Tumorstadiums. Ich würde nur gerne verstehen wie ich diese unterschiedlichen Angeaben zu werten habe und wäre sehr dankbar für eine Auskunft.

    vielen Dank schon mal im Voraus

    Hartmut
    https://de.myprostate.eu/?req=user&id=912

    #2
    Lieber Hartmut, guckst du hier: https://www.krebsgesellschaft.de/onk...sstadiums.html
    T3 wurde angegeben wegen der "Perineuralen Karzinominvasion" T1c und der teilweise 100% Infiltration: kapselüberschreitend.
    Wer T3 hat auch T1 (nicht unbedingt T1c, aber du hattest ja eine Biopsie); nur würde man das nicht angeben - es wird immer der schlechtere Befund genommen.
    Ist denn vor der Bestrahlung ein MRT oder ein PET/CT gemacht worden? Da könnte die Kapselüberschreitung ausgeschlossen worden sein. Allerdings ist das beim Befund GS 4+4 und beidseitig in allen Stanzen bis zu 100% Infiltration unwahrscheinlich.
    Mußt du dann den Radiologen fragen.

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      #3
      Hallo Hartmut,

      ich glaube entweder du oder dein Urologe haben da zwei Systeme durcheinander geworfen, nämlich Staging und Grading. Die "TNM"-Klassifikation verwendet für die Tumorausdehnung (Staging) die Abkürzungen T1(a,b,c), T2(a,b,c), T3(a,b), T4; N0, N1; M0, M1(a,b,c).

      Für das Grading (Agressivitätseinstufung der Tumorzellen) wird nach Helpap in Gla-b, Glla, Gllb, Gllla-b unterschieden. Daneben gibt es noch andere Einteilung (z.B. Gleason-Score und nach WHO).
      Die Angaben des Strahlenarztes erscheinen mir als am besten nachvollziehbar. Sie sind allerdings auch nicht korrekt. Laut deiner Biopsie sind in beiden Seitenlappen Tumorzellen gefunden worden, also müsste es anstatt T1c korrekterweise T2c heißen. Allein durch deine Biopsiedaten kann jedenfalls noch nicht auf eine T3-Ausbreitung geschlossen werden.
      Hast du evtl. noch bildgebende Verfahren( MRT/CT/PET-CT...) durchlaufen, aus denen auf ein lokal fortgeschrittenes Stadium geschlossen werden könnte?
      Zitat MartinWK: "T3 wurde angegeben wegen der "Perineuralen Karzinominvasion" T1c und der teilweise 100% Infiltration: kapselüberschreitend.
      Wer T3 hat auch T1 (nicht unbedingt T1c, aber du hattest ja eine Biopsie); nur würde man das nicht angeben - es wird immer der schlechtere Befund genommen".
      Die Erklärung von Martin für das Zustandekommen der T3-Angabe durch den Urologen erschließt sich mir nicht wirklich.

      Gruß
      Roland
      Lerne mit Deinen Beschwerden zu leben, versuche gelassen zu bleiben und gehe friedvoll mit Deinen Mitmenschen um - dann hast Du schöne Tage.

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        #4
        Hallo Roland,
        zunächst: die 3 Buchstaben "T1c" hinter "Perineuralen Karzinominvasion" in meinem von dir zitierten Text sind ein Schreibfehler und gehören da nicht hin.
        Zur Sache: Das war ein cT3 Befund (ohne Op), der entweder aufgrund Bildgebung (davon ist nicht berichtet) oder aufgrund Biopsie verteilt wurde. Wenn Stanzen bei der Biopsie Krebszellen bis ins extraprostatische Gewebe enthalten, ist T3 in jedem Fall gesichert. "100%" in einer Stanze kann das ebenfalls bedeuten. Ob man das aus der Perineuralscheideninfiltration schließen sollte, bliebe eine Normungskommission vorbehalten, die das eigentlich für Diagnosen nach der Op gedachte TNM-System (dann mit Präfix "p", also pT3) endlich einmal vernünftig auf die Klinik vor der Op (Präfix "c") erweitert.
        Dass als Behandlung keine RPE sondern Bestrahlung und Hormontherapie durchgeführt wurde läßt eher einen cT3 anstelle eines cT2c vermuten, jedenfalls nicht einen T1.

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          #5
          Hallo Martin,

          Zitat MartinWK: "Dass als Behandlung keine RPE sondern Bestrahlung und Hormontherapie durchgeführt wurde läßt eher einen cT3 anstelle eines cT2c vermuten, jedenfalls nicht einen T1".
          Diese Schlussfolgerung würde ich so nicht ziehen. Bei vorliegender Konstellation ist eine RPE mit anschließender ADT mindestens gleichwertig und hätte den Vorteil einer genauen histologischen Einstufung gehabt. Da Hartmut sein Alter nicht eingestellt hat und auch sonst kein Profil hinterlegt ist, wäre es ein Stück weit spekulativ sich über die Gründe für die Entscheidung zur externen Strahlentherapie als primärer Therapieoption Gedanken zu machen. Jedenfalls sollte ein vermuteter cT3-Status nicht zum Ausschluss einer RPE als primärer Therapieoption bzw. zu einer Präferenz von Strahl gegenüber Stahl führen. Da müssen deutlich mehr Parameter und Überlegung für eine Entscheidung gegen oder für die eine oder andere Option berücksichtigt werden.

          Bei meiner Biopsie wurde vom Pathologen die extraprostatische Ausdehnung in einem Stanzzylinder ausdrücklich erwähnt.
          Entweder wollte es der Pathologe bei Hartmut so nicht mitteilen oder er konnte ein extraprostatisches Wachstum nicht nachweisen bzw. war sich unsicher und überlässt die Interpretation des Befundes dem Urologen.

          Noch eine Anmerkung zu den kritischen Tönen hinsichtlich einer "vernünftigen" präoperativen TNM-Klassifizierung und dem Stellenwert eines perineuralen Wachstums.

          Dazu hier ein Auszug aus einem Lerntext der Uni Heidelberg - Institut für Pathologie:

          "Die perineurale Invasion stellt eine Verlängerung des Tumors entlang einer Ebene dar, an der der Widerstand verringert ist2, und findet sich in nahezu allen Prostatektomiepräparaten mit Prostatakarzinom3. Nach dem jetzigen Stand der Erfahrungen hat sie keine prognostische Bedeutung23. Einzelne Untersuchungen konnten jedoch zeigen, dass jene Seite, in der eine perineurale Invasion bereits in der Biopsie nachgewiesen werden konnte, häufiger eine extraprostatische Tumorausbreitung aufweist3. Vor allem Adenokarzinome der peripheren Zone haben die Tendenz, die Prostata über perineurale Invasion zu verlassen2. Sie ist nicht mit einer Invasion in Lymphgefäße gleichzusetzen2."

          Demnach wäre die perineurale Invasion kein zuverlässiger Parameter für ein extraprostatisches Wachstum.

          Der ganze Lerntext kann hier nachgelesen werden: https://eliph.klinikum.uni-heidelberg.de/texte_s/695
          Ich finde diese Zusammenstellung bzgl. des Prostatakarzinoms aus der Perspektive der Pathologie übrigens sehr aufschlussreich und interessant.

          Roland
          Lerne mit Deinen Beschwerden zu leben, versuche gelassen zu bleiben und gehe friedvoll mit Deinen Mitmenschen um - dann hast Du schöne Tage.

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            #6
            Vielen Dank für eure Versuche mir die Biopsiedaten zu erklären, ich bin 58 Jahre alt . Das Ct wurde gemacht nachdem mein Urologe von T3 und fortgeschrittenem Stadium geredet hat, anscheinend hat er das aus der Biopsie herausgelesen. Im Ct steht mäsig vergrößerte knotig wirkende Prostata mit teilweise unscharfer Randkontur. Keine Umgebungsinfiltration die Samenbläschen regelrecht abgrenzbar.
            Mein Urologe ist eigentlich in allem was er gesagt hat von sehr negativen Voraussetzungen für mich ausgegangen und ich bin eigentlich immer von einem Kapseldurchbruch links ausgegangen und das war auch der Grund warum ich mich für eine Bestrahlung plus Hormonbehandlung entschieden habe und gegen eine RPE. Daher hat es mich auch etwas irritiert als auf dem Arztbrief des Strahlenarztes das cT1c gestanden hat, ich werde natürlich versuchen meinen Urologen beim nächsten Termin darauf anzusprechen, das sind aber noch 6 Wochen und ich wollte es jetzt doch schon etwas früher wissen . Ich habe ja auch gleich gegoogelt und gelesen dass wir bei T1 von 5% bzw. bei T2 von mehr als 50 % in einem oder beiden Seitenlappen. Naja und bei mir sind ja links 90-100% und rechts 15-50% befallen, also hätte ich rechts einen T2a/b und links handelt es sich um einen T3. Also denke ich mal wenn ich 1+1 zusammenzähle und den unscharfen Randbereich nehme plus den Pn1 dann müsste es wohl ein T3a sein. Es wurde ja auch wegen des Gleason 8 einem sogenannten Highrisk-Tumor das Lympfabflussgebiet bestrahlt. Mein PSA ist leider auch trotz Bestrahlung und Hormonbehandlung nur bei 0,95 angelangt und innerhalb von 3 Monaten nur um 0,1 gesunken. Mag sein dass ich mich komplett falsch entschieden habe, aber ich vertraue eigentlich meinem Urologen und er geniest einen sehr guten Ruf, er hat mir gesagt dass ich bei meinem Stadium bei einer RPE nicht alles herausgeschnitten werden könne und ich auf jeden Fall hinterher noch bestrahlt werden muss und obendrein noch die Hormonbehandlung bekomme. Das selbe hat mir der Strahlenarzt nach dem CT gesagt, ich muss nun mit meiner Entscheidung leben, bei einem T1 hätte ich auf jeden Fall eine RPE gewählt. Man ist wohl davon ausgegangen dass mein Krebs schon gestreut hat in die Lympknoten, oder aus welchem Grund redet mein Urologe von fortgeschrittenem Stadium ?
            Ich danke euch, ich weiß nun dass die Chancen auf ein Rezidif bei mir recht hoch sind, mein Strahlenarzt hat ja beim Gespräch und meiner Frage ab wann man mit einer positiven Wirkung der Bestrahlung rechnen kann einen Spruch losgelassen, an einem normalen Krebs stirbt man heute nicht mehr, an einem Highrisk wie dem meinen sehr wohl.
            https://de.myprostate.eu/?req=user&id=912

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              #7
              Lieber Hartmut,

              der Strahlenarzt, der mich nach meiner RPE zur adjuvanten IMRT in Empfang nahm, hat sich zuallererst maßlos über die Entscheidung zur RPE als primärer Therapie aufgeregt und davon gesprochen, dass dieses Vorgehen in meinem Fall völlig nutzlos gewesen sei. Erst als ich ihn über meine ganz bewusste eigene Entscheidung hInsichtlich der Therapie aufgeklärt hatte, war er dann ruhig. Er konnte sich allerdings den Satz nicht verkneifen, dass wenn er meine Unterlagen so anschaue, der Zug bereits abgefahren sei. Mich hat diese Äußerungen zunächst ziemlich gefrustet, im weiteren Verlauf aber dann eher trotzig und kämpferisch gemacht, etwa in dem Sinne: "diese Einschätzung des Arztes werde ich widerlegen".
              Bis heute 5 1/2 Jahre nach der Erstbehandlung bin ich seither unter kontinuierlicher ADT ohne erkennbares Rezidiv geblieben und hoffe auf eine noch lange anhaltende Remission.

              Lass dich bitte von dieser Aussage des Strahlenarztes nicht runterziehen, mach dir keine rückblickenden Gedanken über deine gewählte Therapie, sondern schau nach vorn, denke positiv und mach das Beste aus jedem Tag. Vielleicht sogar öfters mal auf den Kanaren!?
              Dir alles Gute.

              LG
              Roland
              Lerne mit Deinen Beschwerden zu leben, versuche gelassen zu bleiben und gehe friedvoll mit Deinen Mitmenschen um - dann hast Du schöne Tage.

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                #8
                Lieber Hartmut, ich habe den Befund deines Urologen nochmal gelesen: "...tumorsuspekten Veränderungen Volumen 30 ml. T3, N0, M0...". Wenn der Pathologe bereits einen Tumor festgestellt hat, ist "suspekt" nicht angebracht. Das "T3" muss korrekt als "cT3" angegeben werden. "N0" und "M0" kann er im Befund nicht schreiben, da geht nur "Nx" und "Mx". Allenfalls ein MRT könnte relativ sichere Aussagen zu "N" machen. Mein Vertrauen in einen Arzt, der solche Befunde schreibt, wäre gering. Das spricht nicht gegen seine Empfehlung "er hat mir gesagt dass ich bei meinem Stadium bei einer RPE nicht alles herausgeschnitten werden könne und ich auf jeden Fall hinterher noch bestrahlt werden muss und obendrein noch die Hormonbehandlung bekomme" - da wird aufgrund großer Erfahrung nach einem kurzen Blick auf die Daten die Therapie entschieden, das ist bei den Ärzten nicht ungewöhnlich nach meiner Erfahrung, und meistens liegen sie richtig, nur gibt es eben Details, die bei einem gewissen Prozentsatz der Patienten relevant sind und zu einer anderen Therapie führen.

                Der Radiologe schreibt "cT1c, cN0, cM0, Pn1". Das kann eigentlich nur von dem CT herkommen. Ein CT ist aber ungeeignet, um eine Kapselüberschreitung auszuschliessen (ausser ein PSMA PET/CT), insoweit hätte es "mindestens cT2c" heissen müssen. "cN0" und "cM0" hat er einfach aus dem Vorbefund übernommen. Offenbar wurde definitiv mindestens ein befallener Lymphknoten gesehen: "pN1". Das wäre aber eigentlich ein "cN1", denn ein CT ist kein Eingriff mit Pathologie. Siehe dazu auch https://de.wikipedia.org/wiki/TNM-Klassifikation
                Dem Radiologen kann man genausowenig trauen.

                Als Laien können wir die Arbeit des Pathologen nicht nachvollziehen und auch kein CT oder MRT einstellen - wir können nur die Befunde auf Schlüssigkeit prüfen.

                Deine Therapie war auf jeden Fall vernünftig, die Tumormasse wird auch durch die Bestrahlung reduziert bzw. hoffentlich ganz vernichtet, dazu bedarf es nicht unbedingt der RPE.

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                  #9
                  Hallo Martin,

                  mach hier bitte die Gäule nicht scheu. Der Strahlendoc schreibt: "cT1c, cN0, cM0, Pn1 IIIa nach Helpap GLS Score 4+4".
                  Das bedeutet kein Anhaltspunkt für Lymphknotenmetastasen. Pn1 heißt, es liegt eine PerineuralscheidenInfiltration/ -invasion vor.
                  cT1c ist wie bereits gesagt nicht korrekt, da anhand der Biopsie eine Klassifizierung cT2c als gesichert gelten kann.

                  Roland

                  Lerne mit Deinen Beschwerden zu leben, versuche gelassen zu bleiben und gehe friedvoll mit Deinen Mitmenschen um - dann hast Du schöne Tage.

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                    #10
                    Hielt das für einen Schreibfehler, hätte nicht gedacht, dass der Radiologe "Pn" auch noch klassifiziert: Pn1 <> pN1 ! Die Ingenieure hätten die Nomenklatur schon längst unmißverständlich gemacht, die Medizin kann bisher gut mit unleserlicher Handschrift leben, warum nicht auch mit schreibfehleranfälligen Befundsystemen.
                    Nehme das Mißtrauen zurück, der Radiologe hat nur abgeschrieben, bezüglich cT1c allerdings falsch abgeschrieben.

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                      #11
                      Hallo Martin,
                      das N0 und M0 ist sicher dem CT entnommen und das Pn1 ist wie Roland schreibt Perineuralscheideninvasion und stammt aus den Biopsiedaten. Ich traue meinem Urologen aber immer noch und ich denke er hat mir seinen Rat aus seiner langjährigen Erfahrung gegeben. Er hat mir die Diagnose damals ohne mit der Wimper zu zucken an den Kopf geworfen, ich weiß es noch als wäre es gestern gewesen: Ich habe keine guten Nachrichten für Sie, Sie haben Krebs in einer Scala von 2 bis 10 stehen Sie bei 8, aüßerst agressiv und schnellwachsend. Das waren die Worte und dann sagte er noch in diesem Stadium hat man in der Regel noch 3 Jahre wenn man nichts dagegen unternimmt, auch das habe ich nicht vergessen. Aber dann hat er plötzlich ein paar menschliche Züge bekommen und hat sich sehr viel Zeit für mich und meine Fragen genommen, obwohl ich damals keine Termin hatte hat er mich immer zwischen den anderen Patienten in einem Zimmer besucht und meine Fragen beantwortet. Und dann hat er mir gesagt und jetzt haben sie mal vertrauen zu mir, ich habe Erfahrung und Sie sind nicht der erste mit so einer Diagnose, ich rate ihnen nicht zu einer OP genau aus den Gründen die am Anfang ich schon genannt habe. Wir haben noch einige Zeit über Pro und Contra gesprochen und er sagte mir auch, wenn ich Sie zum Chirurgen schicke, der wird sie nicht wegschicken, der wird auf jeden Fall operieren,denn das ist sein Geld, aber ich rate Ihnen davon ab.
                      Ich habe mir dann auch die Version des Strahlenarztes angehört und bin zu der Überzeugung gekommen dass eine Bestrahlung für mich eine gute Option ist. Wenn ich nun die falsche Entscheidung getroffen haben sollte und den falschen Weg gegangen bin, so muss ich wohl damit und mit den Folgen leben. Es ist nicht einfach, denn jeder Arzt versucht seine Version glaubhaft zu verkaufen, da aber mein Urologe aus einem Krankenhaus kommt und ort auch operiert hat habe ich ihm vertraut, und ich denke er redet doch nicht von 3 Jahren wenn er nicht gute Gründe dafür hat, der Strahlenarzt hat sogar von 2-3 Jahren geredet. Vielleicht haben die irgendwelche Details die ich nicht habe. Das hat mir damals den Boden unter den Füssen weggezogen und ich musst relativ schnell eine Entscheidung fällen.
                      Vielen Dank für eure Antworten, mir war auf jeden Fall klar dass das cT1c nicht stimmen kann und das T3 meines Urologen wohl von Anfang an richtig war, was dann anhand der Kattantabelle bei mir bedeutet dass die Chancen einer 5Jährigen Rezidivfreiheit bei weniger als 50 % liegen.
                      Nochmals vielen Dank.

                      Hartmut
                      https://de.myprostate.eu/?req=user&id=912

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                        #12
                        Hartmut,

                        letztlich geht die erwähnte Scala von 6 bis 10. Die 5 wird praktisch kaum verwendet. Mit 8 bist Du etwas über dem mittleren Risiko, das bei 7 liegt.

                        Die Angaben von 2-3 Jahren lesen wir hier im Forum manchmal, aber sie sind falsch und stammen aus der Zeit des Studiums dieser Ärzte. Wenn Du Dich behandeln lässt, lebst Du wahrscheinlich 10 bis 20 Jahre, je nach dem wie gesund Du lebst. Das heißt Sport und kein Übergewicht.

                        Die amerikanische Krebsstatistik sagt, Patienten ohne Metastasen leben alle über 10 Jahre nach Diagnose. Länger geht diese Statistik nicht.

                        Georg

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                          #13
                          Zitat von MartinWK Beitrag anzeigen
                          Hielt das für einen Schreibfehler, hätte nicht gedacht, dass der Radiologe "Pn" auch noch klassifiziert: Pn1 <> pN1 ! Die Ingenieure hätten die Nomenklatur schon längst unmißverständlich gemacht, die Medizin kann bisher gut mit unleserlicher Handschrift leben, warum nicht auch mit schreibfehleranfälligen Befundsystemen.
                          Stimme dir zu, die Abkürzungen könnte man vielleicht verwechslungssicherer wählen. Aber auch die "unmißverständliche Nomenklatur der Ingenieure" hat bis jetzt die Eröffnung des Hauptstadt-Flughafens (BER) nicht ermöglicht. Also an dieser Stelle bitte kein 'Hohes Lied' auf die Ingenieure (ich gehe mal von deiner Zugehörigkeit zu diesem Kollektiv aus). Jede Berufsgruppe hat eben ihre spezifischen Probleme.

                          Roland
                          Lerne mit Deinen Beschwerden zu leben, versuche gelassen zu bleiben und gehe friedvoll mit Deinen Mitmenschen um - dann hast Du schöne Tage.

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                            #14
                            Space Shuttles stürzen ab, wenn man cm und Zoll verwechselt, ich weiß. Der BER ist wohl eher ein Planungsdesaster, das bei der heutigen Übernormierung und Überregulierung durch die Ingenieure (!) zu unendlichen Verzögerungen führt.

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                              #15
                              In obigem Falle hat der Kollege seinen Tastbefund und die Bildgebung in sein cT3 einfliessen lassen, was korrekt ist.
                              Ich sehe hier in der Bestrahlung als Therapie aber ein Problem wegen KRIBIFORM und perineuraler Infiltration.
                              Kribiforme sind wenig hormon- und strahlenempfindlich und zusätzlich gibt es ein erhöhtes Risiko für Lymphknotenmetastasen.

                              Es wird hier in der TNM-Klassifikation einiges durcheinander gewürfelt:

                              c-Symbol

                              Wird das Staging durch klinische Untersuchungen und kleinere Eingriffe ermittelt (entsprechend in etwa C1–C3, siehe oben), so spricht man von einem klinischen TNM (auch cTNM für c = clinical). Da dieses TNM in der Regel auch vor der Therapie bestimmt wird, wird es auch als prätherapeutisch bezeichnet.
                              p-Symbol

                              Ein Staging, bei dem die aus einem chirurgischen Eingriff und aus histopathologischen Untersuchungen gewonnenen Erkenntnisse einfließen, wird als pTNM (pathologische Klassifikation, postoperative histopathologische Klassifikation) bezeichnet. Es entspricht im Wesentlichen dem C-Faktor 4. In der TNM-Formel wird der jeweiligen Kategorie ein p vorangestellt.
                              Beispiel: pT1pN0M0 kennzeichnet einen kleinen Primärtumor ohne Lymphknotenbefall und ohne Fernmetastasen, bei dem Primärtumor und Lymphknoten pathologisch untersucht, aber Fernmetastasen nur klinisch gesucht wurden.
                              Dabei ist es wichtig, dass das Ausmaß der Untersuchung es auch tatsächlich ermöglichen würde, die höchste Kategorie (also z. B. T4) festzustellen. Ausnahmsweise ist ein großer chirurgischer Eingriff für die Bestimmung des pTNM nicht erforderlich. Beispiel: Wenn durch eine kleine Untersuchung, z. B. eine Biopsie des Magens im Rahmen einer Magenspiegelung, festgestellt werden kann, dass ein großer Dickdarmkrebs in den Magen durchgebrochen ist, dann ist die Kategorie pT4 sicher bestimmt, ohne dass der Dickdarmkrebs entfernt wurde.
                              u-Symbol

                              Manchmal ist es üblich, ein uTNM (u für Ultraschall) anzugeben, wenn die Tumoreindringtiefe in die Wand der Speiseröhre, des Magens oder des Enddarms und eine evtl. Ausbreitung in benachbarten Lymphknoten mit Hilfe einer Endosonographie bestimmt wurde, z. B. uT2uN0. Dies entspricht der Zuverlässigkeitsklasse C2. Diese Notation wird aber durch das aktuelle Regelwerk nicht beschrieben und ist allenfalls eine Sonderform der klinischen Klassifikation.
                              a-Symbol

                              Wenn ein Tumor erst bei einer Autopsie klassifiziert wird, wird der TNM-Formel ein a-Symbol vorangestellt, z. B. aT1N1M0 am Magen heißt, dass der Tumor die Muskelschichten des Magens noch nicht erfasst hat, 1–6 regionäre Lymphknoten befallen hat, aber keine Fernmetastasen existieren.
                              y-Symbol

                              Wenn ein Tumor klinisch relativ groß ist, z. B. ein Mammakarzinom (Brustkrebs) der Größe T2 (2–5 cm), wird manchmal der eigentlichen Operation eine sog. neoadjuvante Chemotherapie oder Strahlentherapie vorgeschaltet, damit das Organ, in diesem Fall die Brust, weitgehend erhalten werden kann. Bei der eigentlich pathologischen Untersuchung nach der Operation finden sich dann evtl. keine oder nur noch kleine Tumorreste. Es wäre falsch, solche pTNM-Befunde statistisch gleich zu behandeln wie Fälle, bei denen keine Vorbehandlung stattgefunden hat. Deswegen wird solchen Klassifikationen ein y-Symbol vorangestellt, z. B. ypT0N0M0 (kein Tumor mehr bei der Operation gefunden).
                              r-Symbol

                              Wenn ein Tumor nach zunächst erfolgreicher Therapie auftritt, spricht man von einem Rezidiv, welches wiederum klinisch oder pathologisch klassifiziert werden kann. Auch solche Klassifizierungen dürfen nicht mit der primären klinischen oder pathologischen Klassifikation verwechselt werden und erhalten daher ein r-Symbol vorangestellt, z. B. rpT2pN1M0.
                              ----------------------------------------------------------
                              Meine Kommentare stellen keine verbindliche Auskunft dar,
                              sondern spiegeln meine PERSÖNLICHE Meinung und Erfahrung
                              wider und können keine direkte Beratung und Behandlung
                              vor Ort ersetzen

                              Gruss
                              fs
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