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    #31
    Nachtrag zu Georgs Studienverweis

    Zitat von Georg_ Beitrag anzeigen
    Ich könnte noch eine Studie zitieren, die festgestellt hat, dass auch bei Hochrisikopatienten es keinen Unterschied macht wenn man sich erst sechs Monate nach der Diagnose zu irgendeiner Therapie entschließt.
    Hallo Georg,
    leider muss ich die Aussage dieser Studie in Bezug auf Hochrisikopatienten nach dem Lesen des Abstracts - und deine daraus resultierenden Schlussfolgerungen - in Frage stellen.

    Meine Kritikpunkte sind:
    1. In der Kohorte von intermediärem Risiko und Hochrisiko (n=1837) wurde zumindest nach dem Abstract nicht weiter zwischen den beiden Risiken unterschieden, sondern sie wurden offenbar in denselben Topf geworfen. Unterschiedliche Risiken nicht weiter auseinanderzuhalten verfälscht nach meiner Auffassung eine Aussage zum Einfluss der Zeitdauer zwischen Diagnose und RPE bei der Hochrisikogruppe.

    2.
    Die mittlere Zeit zwischen Diagnose bis zur Behandlung lag für alle in der Studie erfassten Fälle (n=3029) bei nur 77 Tagen, d.h. eine breite Mehrheit wurde relativ schnell nach Diagnose therapiert nämlich 61,7%, eine zweite Gruppe mit 31,5%
    im Zeitraum zwischen 3-6 Monaten nach Diagnose und ein ganz kleiner Teil von 6,7% noch später als ein ½ Jahr. Hier haben wir zunächst einmal ein zahlenmäßig großes Ungleichgewicht der Fallgruppen, was Rückschlüsse deutlich verzerrt.
    Weiterhin lässt sich aus den hinterlegten Daten nicht ersehen, wie viele Hochrisikofälle am Ende nach Diagnosestellung über einen längeren Zeitraum ohne Therapie geblieben sind. Ich vermute mal, dass diese Zahl sehr gering ausfallen dürfte.
    Somit würde ich das Ergebnis, dass es wenig Unterschied macht, ob man sich als high-risk Patient früher oder später nach Diagnose operieren lässt, zumindest stark anzweifeln, da es wohl auf der Grundlage einer sehr kleinen Kohrte ermittelt wurde.

    3.
    Auch die sehr kurze mittlere Nachbeobachtungszeit von 25 Monaten lassen mich an den Schlussfolgerungen der Studie zweifeln.

    Du sprichst - wie oben zitiert – davon, dass es keinen Unterschied für einen Hochrisikopatienten mache, wenn er sich erst sechs Monate nach Diagnose zu irgendeiner Therapie entschließt. Ich erlaube mir darauf hinzuweisen, dass die von dir eingebrachte Studie nur die Situation Diagnose und sofortige bzw. mehr oder weniger verzögerte RPE untersucht („We reviewed our institutional database of patients who underwent radical prostatectomy (RP) between 2004-2014.“).
    Lieber Georg, bitte nimm´s mir nicht krumm, aber einen Rückschluss von der hier untersuchten RPE auf alle anderen Therapien halte ich in diesem Zusammenhang für nicht zulässig.

    Gruß
    Roland

    Vielleicht gibt es außer dem Abstract auch noch einen Zugang zur ganzen Studie um deren Ergebnisqualität besser einschätzen zu können.
    Lerne mit Deinen Beschwerden zu leben, versuche gelassen zu bleiben und gehe friedvoll mit Deinen Mitmenschen um - dann hast Du schöne Tage.

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      #32
      Zitat von Timbolimbo Beitrag anzeigen
      @Egbert

      Du kannst gerne den Link unter meinem Betrag anklicken, um meinen Bericht zu lesen.
      Meine Strahlentherapie war im Januar/ Februar 2017.

      Alles Gute
      .. und wie ist der aktuelle PSA-Wert???
      .
      ----------------------------------------------------------
      Meine Kommentare stellen keine verbindliche Auskunft dar,
      sondern spiegeln meine PERSÖNLICHE Meinung und Erfahrung
      wider und können keine direkte Beratung und Behandlung
      vor Ort ersetzen

      Gruss
      fs
      ----------------------------------------------------------

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        #33
        Hallo Roland,

        mit der Studie wollte ich Egbert bewegen nichts übereilt zu entscheiden und die Sache möglichst gelassen anzugehen. Ich glaube die Aussage der Studie ist dazu durchaus geeignet.

        Dass die Studie kritisch beleuchtet werden kann war mir klar. Ich hatte an sich erwartet, dass Du den Endpunkt kritisieren würdest. Die Wahrscheinlichkeit eines biochemischen Rezidivs hat nur sehr indirekt mit dem krebsspezifischen Überleben zu tun. (Ich suche Dir aber dazu keine Studien raus!) Außerdem ist es eine retrospektive Studie. Aber eine Studie, die diese Fragestellung prospektiv hinsichtlich des tumorspezifischen Überlebens untersucht, werden wir wohl nicht mehr erleben oder erst wenn es uns nicht mehr interessiert.

        Gruß

        Georg

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          #34
          Out of Topic

          Zitat von MartinWK Beitrag anzeigen
          Stimme dir zu, aber äh... was ist "PN"?
          Schon wieder dieses PN.
          Wie W. Werner bereits mitgeteilt hat, steht die Abkürzung PN für 'Private Nachricht'.
          Nicht zu verwechseln mit den unlängst diskutierten pN0/pN1 oder Pn0/Pn1!!!
          Ja, ich weiß - Ingenieure hätten diese missverständliche Nomenklatur längst behoben.
          Hier ein Vorschlag: Anstatt PN --> IM (=Individuelle Mitteilung), pN --> pLS (=postoperativer/pathologischer Lymphknoten-Status [lymph node status]), Pn (=Perineurale Invasion) könnte bleiben.

          Ich befürchte allerdings eine Änderung der bestehenden Abkürzungen würde deutlich mehr Chaos anrichten, als wenn man alles so belässt wie's ist.

          Roland
          Lerne mit Deinen Beschwerden zu leben, versuche gelassen zu bleiben und gehe friedvoll mit Deinen Mitmenschen um - dann hast Du schöne Tage.

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            #35
            Zitat von Egbert Beitrag anzeigen
            Ich habe mir vorgenommen, mir ausreichend Zeit für eine Entscheidung zu nehmen. Aber es werden eher Wochen als Monate sein . .

            Obwohl ich Naturwissenschaftler bin, verstehe ich vieles rund um den PK noch nicht. Also brauche ich Zeit . .
            Ich habe aber auch nicht den Ehrgeiz alles verstehen zu wollen. Ein guter Arzt macht keine unsinnigen Empfehlungen. Also muss ich irgendwo auch dem Arzt vertrauen.

            Der Hinweis mit den "strahlungsresistenten" Krebsarten ist aber schon mal wichtig.

            Ein "Kampf" mit der KK um Kostenübernahme kommt für mich nicht in Frage.
            Ich denke die Behandlungsmethoden, die angeboten werden reichen aus . .
            Eine Strahlentherapie mit "neuster" Gerätetechnik sollte genauso wirksam und nebenwirkungsarm sein wie die Protonenbestrahlung
            Hallo Egbert,
            deine Aussagen klingen sehr vernünftig und basieren auf einem 'gesunden Menschenverstand'. Ich kann deinem Denken nur beipflichten. Alles durchschauen und verstehen zu wollen geht nicht. Ein bestimmtes Maß an Informiertheit und an unabhängigem Urteilsvermögen gegenüber den ärztlicherseits gegebenen Therapieempfehlungen ist sicherlich unabdingbar. Hinter jedem Behandlungsvorschlag einen Eigennutz des Arztes, wirtschaftliche oder organisatorische Zwänge, Leitlinienhörigkeit, Einschränkung einer gesamtfachlichen Kompetenz, fehlende innovative Initiative, etc. zu vermuten, bringt einen Betroffenen nach meiner Einschätzung nicht weiter, sondern bewirkt eine zusätzliche Verunsicherung. Ab einem gewissen Punkt muss man - wie du schon gesagt hast - "einem guten Arzt auch irgendwo vertrauen".

            Ständiges Zweifeln schürt nur Ängste, 'kluges' Vertrauen schafft eine gewisse innere Ruhe. So erging es mir jedenfalls.

            Gruß
            Roland
            Lerne mit Deinen Beschwerden zu leben, versuche gelassen zu bleiben und gehe friedvoll mit Deinen Mitmenschen um - dann hast Du schöne Tage.

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              #36
              Zitat von rolando Beitrag anzeigen
              Hier ein Vorschlag: Anstatt PN --> IM (=Individuelle Mitteilung),

              Roland
              IM ? Ich weiß ja nicht.......das führt bestimmt wieder zu Irritationen :-)
              http://de.myprostate.eu/?req=user&id=550&page=data

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                #37
                IM war der "Inoffizielle Mitarbeiter" bei der Stasi in der Gott sei Dank ehemaligen DDR.

                Gruß

                WernerE

                Kommentar


                  #38
                  IM ist auch: In Memoriam!
                  R.

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                    #39
                    Zitat von rolando Beitrag anzeigen
                    Ein bestimmtes Maß an Informiertheit und an unabhängigem Urteilsvermögen gegenüber den ärztlicherseits gegebenen Therapieempfehlungen ist sicherlich unabdingbar. Hinter jedem Behandlungsvorschlag einen Eigennutz des Arztes, wirtschaftliche oder organisatorische Zwänge, Leitlinienhörigkeit, Einschränkung einer gesamtfachlichen Kompetenz, fehlende innovative Initiative, etc. zu vermuten, bringt einen Betroffenen nach meiner Einschätzung nicht weiter, sondern bewirkt eine zusätzliche Verunsicherung. Ab einem gewissen Punkt muss man - wie du schon gesagt hast - "einem guten Arzt auch irgendwo vertrauen".
                    Ständiges Zweifeln schürt nur Ängste, 'kluges' Vertrauen schafft eine gewisse innere Ruhe. So erging es mir jedenfalls.
                    Ist das jetzt der Schluß von sich selbst auf alle anderen (wie der letzte Satz vermuten lässt) oder ist das eine "Einschätzung", die auf Evidenz beruht? Gibt es Studien dazu, wie gläubig ein Patient sein muss? Ich erinnere einige Fälle im Bekanntenkreis, wo die Verunsicherung begann, nachdem der 2. Arzt im gleichen Brustton der Überzeugung wie der erste etwas völlig Anderes diagnostiziert oder empfohlen hat. Spätestens dann sind Zweifel gesund. Und Ängste entstehen genausogut da, wo man nichts versteht und nur noch Objekt der Behandlung ist.

                    Nach einer Konkretisierung der Begriffe "bestimmtes Maß an Informiertheit", "unabhängigem Urteilsvermögen", "ab einem gewissen Punkt", "guter Arzt" und "irgendwo" ist vielleicht zuerkennen, was denn jetzt eigentlich gemeint ist.

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                      #40
                      Nachdem was ich in meiner Kleinstadt erlebt habe, ist mein Vertrauen in die Urologen vor Ort sehr begrenzt:

                      1. Urologe: ich weiß nicht was Sie mit ihrem PSMA PET/CT haben, ein Knochenszinitgramm ist doch genauso gut.
                      2. Urologe: ja, Inkontinenz und Impotenz sind die Nebenwirkungen einer Operation, aber bedenken Sie, dafür bekommen Sie das Leben.
                      3. Urologe: Sie haben eine NanoKnife Operation gemacht? Dann müssen wir prüfen, ob ich das nachoperieren kann.
                      4. Urologe: also PSMA PET/CT und CyberKnife Bestrahlung kenne ich nicht. Wie soll ich Sie jetzt leitliniengerecht weiterbehandeln?

                      Das war für mich nicht geeignet, Vertrauen zu gewinnen.

                      Georg

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                        #41
                        Einer meiner Ex-Urologen: "Eine PSMA PET/CT ist zur Detektierung von Metastasen nicht geeignet". Ich muss aber zugeben, das war die Zeit als Prof. Haberkorn der Einzige auf dem Spielfeld war.

                        Rinhold

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                          #42
                          Also solange mein Urologe meinen Therapieempfehlungen* folgt, bin ich mit ihm völlig zufrieden. :-)

                          *Beginn einer Hormonblockade, Ende der Hormonblockade, PSA-Tests...


                          Detlef
                          Ich schreibe als betroffener Laie. Irrtum vorbehalten.
                          Meine Krankheitsdaten:
                          http://de.myprostate.eu/?req=user&id=712&page=graphic

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                            #43
                            Ich wollte hier kein "Urologen-bashing" starten. Ich kenne viele sehr gute Urologen, aber nicht wo ich wohne. Es gibt eben riesige Unterschiede.

                            Mit "am besten dem Arzt vertrauen und sich keine großen Gedanken machen" ist man nicht immer gut bedient.

                            Georg

                            Kommentar


                              #44
                              Hallo Martin,

                              nun lass einfach mal die Kirche im Dorf. Natürlich sollte man sich umfassend über seine Erkrankung informieren. Wenn du meine Beiträge gelesen hast, habe ich auch nichts anderes gesagt. Aber irgendwo ist eben für die meisten Betroffenen Schluss – mehr zu wissen wie alle Ärzte zusammen, bleibt wenigen Auserkorenen vorbehalten, zu denen ich mich - und sicherlich die meisten hier im Forum - nicht zähle. Anhänger einer Verschwörungstheorie, die sich gegen die Ärzte und allgemein unser Gesundheitssystem richtet, bin ich nicht. Man könnte aber einem Teil der Beiträge die hier im Forum gepostet werden eine solche gedankliche Struktur unterstellen. Eine misstrauische Haltung bis man quasi im OP die Narkose erhält geht für mich über den Punkt hinaus, ab dem man Vertrauen fassen sollte. Man kann sich vor lauter Misstrauen auch verrückt machen.


                              Zitat von MartinWK Beitrag anzeigen
                              Und Ängste entstehen genausogut da, wo man nichts versteht und nur noch Objekt der Behandlung ist.
                              Nach einer Konkretisierung der Begriffe "bestimmtes Maß an Informiertheit", "unabhängigem Urteilsvermögen", "ab einem gewissen Punkt", "guter Arzt" und "irgendwo" ist vielleicht zuerkennen, was denn jetzt eigentlich gemeint ist.
                              Von "nichts verstehen" und "nur Objekt der Behandlung sein", war hier niemals die Rede. Ich bitte dich einfach meine Aussagen richtig zu lesen und nicht Dinge zu unterstellen, die so nie geäußert wurden. Ich wollte nur zum Ausdruck bringen, dass man auch übers Ziel hinausschießen kann.

                              Die Formulierungen, die du gerne konkretisiert haben möchtest, gehören in den Kontext von Vernunft und gesundem Menschenverstand. Entweder hat man hierfür einen Zugang oder man hat ihn eben nicht. Deshalb werde ich keine weiteren Erläuterungen dazu geben.

                              Roland
                              Lerne mit Deinen Beschwerden zu leben, versuche gelassen zu bleiben und gehe friedvoll mit Deinen Mitmenschen um - dann hast Du schöne Tage.

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                                #45
                                Zitat von Georg_ Beitrag anzeigen
                                Mit "am besten dem Arzt vertrauen und sich keine großen Gedanken machen" ist man nicht immer gut bedient.
                                Diese Aussage war in diesem Thread nie das Thema!
                                Roland
                                Lerne mit Deinen Beschwerden zu leben, versuche gelassen zu bleiben und gehe friedvoll mit Deinen Mitmenschen um - dann hast Du schöne Tage.

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