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PSA-Screening - wieder mal neu bewertet!

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    PSA-Screening - wieder mal neu bewertet!

    Gestern habe ich diese Neubewertung zum PSA-Screening gefunden:
    Lerne mit Deinen Beschwerden zu leben, versuche gelassen zu bleiben und gehe friedvoll mit Deinen Mitmenschen um - dann hast Du schöne Tage.

    #2
    Hallo Roland,

    die Fachgesellschaften stützen sich mit ihrer Ablehnung des PSA Screenings auf die PIVOT, SPCG-4 und ProtecT Studien. Dass viele Ärzte deren Ergebnisse nicht unwidersprochen stehen lassen wollen ist nachzuvollziehen.

    Es gibt kaum eine Studie die nicht kritische Anmerkungen erhält. Wenn man lang genug gräbt, findet sich immer etwas, dass man in Zweifel ziehen kann.

    Georg

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      #3
      Hallo Georg,
      wollte die Neubewertung an sich neutral und unkommentiert einstellen, deine Auffassung dazu veranlasst mich allerdings zu einer Anmerkung.
      Zitat von Georg_ Beitrag anzeigen
      Es gibt kaum eine Studie die nicht kritische Anmerkungen erhält. Wenn man lang genug gräbt, findet sich immer etwas, dass man in Zweifel ziehen kann.
      Wenn man feststellt, dass zwei Drittel der Männer aus der Kontrollgruppe der PLCO-Studie entgegen dem Protokoll später doch einen PSA-Test durchführten und einige sich auch operieren ließen, ist dies doch eine nicht unwesentliche Fehlerquelle für die Gesamtaussage der Studie - ohne dabei tief graben zu müssen.

      PS: Man beachte auch den Kommentar eines Allgemeinmediziners am Ende des Artikels im Ärzteblatt!

      Roland
      Lerne mit Deinen Beschwerden zu leben, versuche gelassen zu bleiben und gehe friedvoll mit Deinen Mitmenschen um - dann hast Du schöne Tage.

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        #4
        Moin,
        ich würde es mal damit versuchen
        Extended follow up needed to establish full impact of screening. ROTTERDAM, The Netherlands (15 March 2012) The long-running European Randomized Study of Screening for Prostate Cancer (ERSPC) today (15 March 2012) published its 11-year follow-up results. These add weight to their original findings by confirming that screening does significantly reduce death from prostate cancer. Appearing in the New England Journal of Medicine, the study finds that a man who undergoes PSA testing will have his risk of dying from prostate …

        PLCO ist wie oben st5ehend Schrott PIVOT und Protect stehen qua Evidenz deutlich unter der ERSPC
        Gruss aus Tornesch
        Guenther
        SHG Prostatakrebs Pinneberg
        Dies ist die Ansicht eines Betroffenen und keine fachärztliche Auskunft
        Serve To Lead

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          #5
          “Screening programmes for prostate cancer will not be feasible until the medical
          communities can confidently balance the risk of reducing death from prostate cancer
          with these unacceptably high levels over diagnosis and overtreatment,” added Prof Schroeder.
          Es ist immer noch so, dass die Vorausetzungen für ein PSA-Screening nicht
          gegeben sind. Dazu wäre eine klare Bewertung der Folgerisiken von Überdiagnose
          verbunden mit Krebsangst und Übertherapie erforderlich im Verhältnis zu den
          geretteten Lebensjahren und vermiedenem Leid.

          Die individuelle Entscheidung zum PSA-Test ist daher immer noch richtig.

          Aus unserer Sicht der Krebsbetroffenen scheint das Thema Früherkennung
          reichlich verzerrt erlebt zu werden. Sowohl jene, die glauben vom Krebs
          gerettet worden zu sein durch den PSA-Test, als auch die, denen die
          Früherkennung lediglich eine (zu?) frühe RPE ohne Heilung eingebracht hat,
          haben einen gewaltigen Bias in ihrer Wahrnehmung des Themas.
          Ich als Vertreter der zweiten Gruppe auch, weswegen ich froh bin,
          hier einfach auf Prof. Schröder verweisen zu können.

          Konrad
          Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

          [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
          [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
          [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
          [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
          [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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            #6
            Interessant ist immer der Vergleich mit der Inzidenz bei Autopsien: Bell IJC 2015 Prevalence of incidental prostate cancer. A systematic review .pdf
            Zitat aus Seite 14:
            "The age-specific prevalences demonstrate that screening will cause over-detection. Other methods for estimating the incidence of over-detection have been reported. In the large European Trial of PSA screening men aged 55-69 years (ERSPC), after 13 years follow up 8% of the screened group had prostate cancer detected, (compared to 6% of the controls). Our estimates for men aged 60-70 and aged 70-80 are 33% and 46% - much higher even than for men undergoing regular screening. This may reflect the modest sensitivity of PSA to detect cancers, and particularly the probability of even multiple needle biopsies missing a small focus. It suggests a residual pool of undetected “cancers” is likely, even in intensively screened populations, though the proportion of these that would progress and invade is likely to be much smaller."
            Selbst wenn man hier noch genauer nach Grad und Signifikanz unterscheiden würde: wenn 33% einer Menge ein Merkmal enthalten und ich greife zufällig eine (große) Stichprobe heraus so sollte diese mehr als 8% mit dem Merkmal enthalten (die Wahrscheinlichkeit für eine solche Situation ist sehr gering). Die Stichprobe wird hier per PSA bestimmt, der Anteil an PCa durch Biopsie.
            Der beschriebene Unterschied zwischen ERSPC-Diagnosen und Autopsieerkenntnissen liegt sowohl am Auswahlkriterium für eine Biopsie (PSA) als auch an der Ungenauigkeit der Biopsie selbst. Eine gezielte Biopsie ist deutlich besser, doch die ERSPC-Zahlen enthalten vermutlich nur wenige mpMRT folgende Biopsien. Sobald Zahlen vorliegen, die solche Biopsien mit den ERSPC Daten vergleichen, kann man genauer festlegen, ob das Auswahlkriterium oder die Biopsie der Schwachpunkt in der Erkennung sind.

            Für die Politik und die Medizin ist das Screening eine wichtige Frage. Da aber ab einem gewissen Alter so viele Männer ein (nicht diagnostiziertes) PCa haben, ist die Frage für den einzelnen Mann, ab wann er das wissen will.

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