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    Hilfe Prostatakrebs

    Wehrte Damen und Herren

    Bei meinem Mann wurde Prostatakrebs Diagnostizier Wert:8-9 Bei der Biopsie 10 Proben haben alle angezeigt. Gestern Knochensyintigraphie und ein Emire gemacht.
    Es wurden keine Metastasen gefunden.
    Der Arzt hat uns aber versichert, dass es ein sehr aggressiver Krebs ist und uns keine Zeit mehr bleibt lange zu überlegen wie weiter.
    Wir leben seit 9 Jahren zusammen mein Mann ist 59 J. ich 56 Jahre und haben doch noch ein sehr schönes Sexualleben miteinander. Wie wird es nach der OP sein?
    Ich nehme an, dass Sie die ganze Prostata entfernen werden und somit auch die umliegenden Nerven die doch wichtig sind für den Mann (Errektion).
    Ich liebe meinen Mann sehr und kann mir nicht vorstellen nicht mit ihm mehr Sex zu haben. Wie soll das weiter gehen?
    Hinzu kommt jetzt,dass es komplett blockiert ist und wir schon seit 6 Woche nicht mehr miteinander geschlafen haben. Das macht mir und auch sicherlich Ihm zu schaffen.
    Es wird in diesem Forum immer wieder geschrieben, dass es auch andere Möglichkeiten gibt Sex mit dem Partner zu haben. Was ist aber wenn er überhaupt keine Lust mehr hat ? und ich habe Lust mit Ihm zu schlafen. Das ist doch auch sehr deprimierend für Ihn.
    Wie kann ich meine Lust abstellen?

    Für eine baldige Antwort bin ich sehr dankbar
    Cornelia

    #2
    Hallo Cornelia,

    die Diagnose ist sicher ein großer Schock für Euch. Aber Prostatakrebs wächst sehr langsam, Ihr braucht nichts zu überstürzen. Bis zu sechs Monate könnte man sich die Entscheidung überlegen. Der Arzt will meist möglichst schnell die Operation durchführen, da er sie mit der Kasse abrechnen will.

    Bei einem "Diagnostizier Wert:8-9" ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass nach der Operation noch zusätzlich eine Bestrahlung durchgeführt werden muss. Daher ist es bei hoher Agressivität oft besser gleich eine Bestrahlung zu machen und sich die Operation zu ersparen. Außerdem ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Potenz erhalten bleibt, dann deutlich höher.

    Macht also auch einen Termin bei einem Strahlentherapeuten und besprecht die Situation mit ihm.

    Georg

    Kommentar


      #3


      Hallo Cornelia,

      Zu der Diagnose werden bestimmt andere etwas schreiben, sobald Du nähere Angaben gemacht hast. In Deinem Beitrag geht es um Dich, Deine Nöte, dazu kann ich Dir meine Gedanken als Frau mitteilen.


      Stell Dir vor, Du bekämst eine potentiell lebensbedrohende Diagnose, die möglicherweise den Verlust Deiner Sexualorgane betrifft. Meinst du wirklich, Deine Hauptsorge wäre, wie es mit dem Sex weitergeht? Ich denke da fühlt man sich erst einmal so, als sei einem der Boden unter den Füßen weg gezogen, hat Angst, Todesgedanken.

      Das muß man erst einmal sacken lassen, hat dafür aber nicht wirklich Zeit, denn es gilt bestmögliche Entscheidungen zu treffen im Hinblick auf Arztwahl, Therapie, usw.

      Es tickt jeder anders, aber in so einer Situation wäre ich konsterniert, würde mein Partner monieren, daß wir jetzt schon 6 Wochen nicht miteinander gevögelt haben. Ich würde ehrlich gesagt nicht nur erhoffen, sondern erwarten, daß es jetzt einmal nur um mich, mein Leben geht und anderes sich hinten anstellt.

      Wie es mit dem Sex weitergehen wird, kann Dir vermutlich heute keiner sagen. Deine Lust mußt Du nicht abstellen. Es gibt Millionen partnerlose Frauen und Männer, die damit notgedrungen alleine zurecht kommen.

      Alles zu seiner Zeit, Cornelia! Jetzt haben Dinge Priorität die Deinem Mann helfen noch möglichst viele Jahre gut zu leben. Alles andere wird sich finden, so auch Möglichkeiten gemeinsam eine befriedigende Sexualität zu erleben.

      Alles Gute für Euch beide.
      Briele


      Kommentar


        #4
        Danke für dein Feedback Briele

        Ich kenne diese Situation schon bei mir ich habe vor 3 Jahren ein eusserst aggressiven Blasenkrebs gehabt und bin operiert worden. Klar bin ich für meinen Mann da.
        Es ist aber eben auch sein Problem wie soll es weiter gehen und können wir noch eine Sexualität haben. Es gibt nichts schlimmeres für einen Mann der Potzenbrobleme hat und kann sehr Frustrierend sein wenn nichts mehr geht, aber das Verlangen da ist. Kann Aggressionen auslösen und oder Depressiv machen.
        L.G.
        Cornelia

        Kommentar


          #5
          Vielen Dank Georg für Deinen Rat.
          Bin auch der Meinung, dass wir von einer anderen Stelle eine Beurteilung holen und uns nicht nur auf diese Aussage von Arzt verlassen wollen. Stefan hat heute Doch nach meinem Drängen den Hausarzt informiert und um eine Besprechung gebeten, so das er uns weiter leitet ins Spital Liestal Onkologie.
          Der Arzt den wir jetzt hatten ist mir sehr Unsympathisch sehr kalt und ist nicht auf unsere Bedürfnisse eingegangen.Ich war bei der Untersuchung und beim Gespräch dabei und fühlte mich so richtig als Dummchen abgestellt. Auf Fragen ging er überhaupt nicht ein.
          Habe da auch schon andere Erfahrungen gemacht Betreffend Onkologie.Da war mein Partner mit all seinen Ängsten auch muteinbezogen und betreut worden.
          L.G.
          Cornelia
          Danke Dir für eine Antwort

          Kommentar


            #6
            Stimmt, da haben wir ebenfalls andere Erfahrungen gemacht mit meinem Urologen. Meine Frau war bei allen Gesprächen nach der Diagnose dabei und wir fühlten uns beide Ernst genommen. Er ist aber auch noch Androloge und hat selbstverständlich auch das Thema Sex mit uns angesprochen.

            Und nun zu Deinen Befürchtungen: es kann sein, dass bei dem relativ hohen Gleason-Score die Erektionsnerven nicht erhalten werden können, aber das ist keineswegs unvermeidlich und wird erst bei der OP festgestellt. Jeder gute Operateur wird heute vermeiden, diese zu schädigen, wenn es verantwortbar ist.

            Und selbst wenn es geht, ist die Potenz noch nicht gesichert, denn die Nerven müssen sich erst erholen. Bei uns geht schon seit 10 Monaten nichts auf natürliche Weise, aber wir benutzen SKAT (Details dazu findet ihr bei erektion.de) und freuen uns unseres Lebens.

            Noch zur Wahl zwischen RPE und Bestrahlung: unsere Klinik bietet beides und mir wurde die Wahl völlig frei gestellt. Wir haben uns für die OP entschieden, weil danach die Chance auf Wiederherstellung der Potenz besteht und bei eventuellem Rezidiv trotzdem noch bestrahlt werden kann. Die alleinige Bestrahlung bietet ähnliche Erfolgsaussichten, was den Krebs betrifft. Aber die Potenz ist keineswegs langfristig gesichert, sie geht damit meist (nicht immer) später den Bach runter und das ist dann auch irreversibel. Ich hatte aber einen weniger aggressiven Krebs, und bei Deinem Mann müsste erst einmal umfassend diagnostiziert werden (bitte zur Vorbereitung auf Arztgespräche den Ersten Rat nutzen), bevor eine solche Entscheidung getroffen werden kann.

            Und nun erst einmal alles Gute für Deinen Mann, möge der Krebs auf die Kapsel beschränkt sein. Und Dir nur Mut, es ist noch nicht vorbei mit dem Sex!

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              #7
              Zitat von Cornelia Beitrag anzeigen
              Bei meinem Mann wurde Prostatakrebs Diagnostizier Wert:8-9
              Bei der Biopsie 10 Proben haben alle angezeigt.
              Gestern Knochensyintigraphie und ein Emire gemacht.
              Es wurden keine Metastasen gefunden.
              Der Arzt hat uns aber versichert, dass es ein sehr aggressiver Krebs ist
              und uns keine Zeit mehr bleibt lange zu überlegen wie weiter.
              Lieber Cornelia

              Dein Mann hat also frisch diagnostizierten Prostatakrebs mit einem Gleason-Score von
              4+4=8 in den einen Biopsie-Stanzen, 4+5=9 in den anderen.
              Und weder im Knochenszinitigramm, noch im MRI (Magnet-Resonanz-Bild) fand
              man Metastasen, schickt deinen Mann aber trotzdem in die Onkologie (Krebsheilkunde)
              und nicht in die Urologie (Medizin der Geschlechts- und Harnorgane).

              Was für Ratgebende auch noch interessant wäre: Der PSA-Wert bei Diagnose
              (Ich vermute den mal um 10 bis 20ng/ml rum)


              Dazu einige Erläuterungen:
              Das Gleason-Score setzt sich jeweils aus zwei Gleason-Graden zusammen,
              die unterm Microskop aus der Deformation der Zellen ermittelt werden.
              Grad 4 ist mittlere Agressivität, Grad 5 höchste Agressivität. Wegen des Anteils
              von Grad 5 in 4+5=9 versichert der Arzt korrekt, dass der Krebs hochaggressiv sei.

              Dass in den Bildern keine Metastasen gefunden wurden, heisst leider nicht,
              dass sicher keine da wären. Das ist wohl der Grund, deinen Mann in die Onkologie zu
              schicken. Dort ist man zudem nicht so fixiert auf die RPE (Radikale Prostataoperation),
              wie gewisse Urologen.
              Man sollte mit einem weiteren, empfindlicheren Bild, dem PSMA-PET (bekommt man im
              Clara-Spital in Basel) erneut nach Metastasen suchen und dann bald entscheiden,
              ob die Prostata operiert werden solle, oder ob man, für den Patienten etwas schonender,
              bestrahlen solle.

              Mit 10 von 10 Stanzen posiiv wird dein Mann wohl auch eine Androgendeprivation (ADT)
              bekommen, also eine "chemische Kastration", die zwar das Krebswachstum hemmen
              kann, aber eben auch die Libido, also die Lust auf Sex, stark reduziert.
              Über den Umgang damit hat Briele genug geschrieben. Sie verfügt über alle, auch die
              leidvollsten Erfahrungen in diesem Bereich. Da muss ich als jahrelanger ADT-Patient
              nichts mehr dazu schreiben, ausser dass man damit umgehen kann und dass das Leben
              auch ohne Sex lebenswert ist, für Beide!


              Nimm den Tag!
              Konrad



              PS:
              Die Onkologie in Liestal ist sicher gut, aber ich sende dir dennoch per PN
              den Namen eines qualifizierten Onkologen am Claraspital, das in der NW-Schweiz
              wohl die beste Adresse ist für aggressiven Prostatakrebs.
              Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

              [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
              [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
              [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
              [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
              [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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                #8
                Zitat von nomade Beitrag anzeigen
                (bitte zur Vorbereitung auf Arztgespräche den Ersten Rat nutzen)
                Den "Ersten Rat", ein umfangreiches Nachschlage- und Lehrbuch für Prostatakrebsbetroffene,
                findet man in dem gelben Link ganz oben auf der Seite unter dem Stichwort "Basiswissen".
                Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

                [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
                [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
                [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
                [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
                [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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                  #9
                  Hallo Cornelia,

                  die Angaben zum Prostatakarzinom deines Mannes sind noch lückenhaft. Von Bedeutung wäre unter anderem der PSA-Wert vor der Biopsie und - falls vorhanden - weitere frühere PSA-Werte um einen Anhalt für die Wachstumsgeschwindigkeit und das Stadium des Karzinoms zu bekommen. Auch andere Angaben aus der Biopsie zur Typisierung der Zellen (kribriformes Wachstumsmuster, duktale Anteile,...) wären für die weiteren therapeutischen Überlegungen von Bedeutung. Um eine möglichst unabhängige Therapieempfehlung zu erhalten, würde ich mich an eurer Stelle an eine Einrichtung wenden, die über ein Tumorboard verfügt. Dort wird die Krebserkrankung deines Mannes anhand der vorliegenden Befunde von Ärzten verschiedener Fachrichtungen beurteilt und am Ende eine oder mehrere Therapieempfehlungen gegeben.

                  Dass "ein Arzt meist möglichst schnell die Operation durchführen will, da er sie mit der Kasse abrechnen will" - wie Georg es ausgedrückt hat - würde ich so pauschal nicht unterschreiben. Im Übrigen müsste dieser Einwurf analog wohl auch bei Georgs Vorschlag der Konsultation eines Strahlentherapeuten bedacht werden.

                  Ihr braucht nicht überstürzt oder panisch zu handeln, sich aber bei einem Gleason-Score von 9 noch 6 Monate Zeit zu nehmen, bei 10 von 10 positiven Biopsie-Proben, halte ich allerdings für keine gute Idee.

                  Hinsichtlich deiner Befürchtungen zu eurer gemeinsamen Sexualität hat Briele alles treffend formuliert. Vorrang sollten im Moment die Überlegungen für ein langfristiges gutes Überleben deines Mannes haben - wie sich später eure gemeinsame Sexualität entwickelt, lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht vorhersagen. Sie wird sich sehr wahrscheinlich anders gestalten als in der Vergangenheit, aber wo Offenheit zwischen den Partnern besteht und es einen gemeinsamen Willen gibt, ist auch ein Weg.
                  Sexuelles Verlangen ist immer auch ein Stück weit Kopfsache, insofern kann ich es gut verstehen, dass dein Mann im Moment keine Lust auf Sex hat, da er sich gedanklich auf einer ganz anderen Ebene bewegt, dies solltest du bei deinen Ansprüchen ihm gegenüber berücksichtigen.

                  Wünsche deinem Mann eine erfolgreiche Therapie, sowie euch beiden weiterhin eine lange und gute gemeinsame Zeit.

                  Roland
                  Lerne mit Deinen Beschwerden zu leben, versuche gelassen zu bleiben und gehe friedvoll mit Deinen Mitmenschen um - dann hast Du schöne Tage.

                  Kommentar


                    #10
                    Hallo Roland,

                    eine schnelle Operation hat für den niedergelassenen Arzt den Vorteil, dass sich der Patient nicht noch umhört und dann im Claraspital behandeln lässt. Was ich im Fall von Cornelia's Mann empfehlen würde. Große Kliniken mit hohen Fallzahlen haben in aller Regel bessere Ergebnisse, auch hinsichtlich der Nebenwirkungen.

                    Natürlich lebt auch der Strahlentherapeut davon, dass sich die Leute bei ihm behandeln lassen.

                    Georg

                    Kommentar


                      #11
                      Keine Angst, Roland und Georg,
                      das Spital Liestal ist Teil des Kantonsspitals Basel-Land und zugleich Unispital der
                      Uni Basel und verfügt vom Da Vinci-Roboter über moderne Radiotherapie, eine
                      qualifizierte Onkologie und Tumorboard (interdisziplinäre Tumorkonferenz) über Alles,
                      was Cornelias Mann so brauchen könnte.
                      Ausser eben das PSMA-PET, das in und um Basel nur am Claraspital angeboten
                      wird, oder dann in Freiburg/Brsg oder Zürich.

                      Natürlich sind die Fallzahlen nicht so hoch wie in Eppendorf, aber das gilt auch
                      für das Clara-Spital mit einem privat geführten Tumorzentrum in Basel, das ich
                      wegen des PSMA-PETs und meines ex-Onkologen vom KSSG erwähnte, der vor
                      zwei Jahren sehr zu meinem Bedauern nach seiner Habilitation dorthin wechselte.
                      (Ich war am Clara-Spital vor 58 Jahren eines der ersten Kinder überhaupt, die
                      osteosynthetisch versorgt wurden. Man hatte mich vom Kinderspital dorthin
                      geschickt. Das hatte mir ein Kaiser-Wilhelm-Ärmchen erspart, aber die nicht auf
                      Kinder eingestellten Ordensschwestern waren furchtbar)


                      @Roland
                      Glaubst Du wirklich, dass kribiforme Muster und ductale Anteile hier einen
                      massgebenden Einfluss auf die Therapie hätten? Das sind vage Hinweise auf
                      Aggressivität und Metastasierungstendenz von zweifelhafter Bedeutung.
                      Interessanter wären wohl frühere PSA-Messungen, aber wer mit 10/10 Stanzen
                      diagnostiziert wird, hatte wohl keine PSA-gestützte Früherkennung durchlaufen.


                      Gruss vom Ceresio,
                      Konrad
                      Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

                      [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
                      [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
                      [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
                      [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
                      [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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                        #12
                        Hallo Konrad,

                        soweit mir bekannt, geht ein Prostatakarzinom mit diagnostizierten duktalen Anteilen einher mit der erhöhten Wahrscheinlich einer Strahlenresistenz - so wenigstens die Aussage von Prof. Dr. Bonkhoff, einem anerkannten Pathologen.

                        Somit wäre eine Einbeziehung evtl. vorhandener diesbezüglicher Daten aus der Biopsie sicherlich auch für eine Therapieentscheidung von Bedeutung.

                        Zitat Konrad:"..., aber wer mit 10/10 Stanzen diagnostiziert wird, hatte wohl keine PSA-gestützte Früherkennung durchlaufen."
                        Bei meiner Biopsie waren 15/15 Stanzen positiv. Vorab erfolgte eine dreimalige PSA-Messung innerhalb von 1 1/2 Jahren. Der Wert stieg dabei nur von 1,70 ng/ml auf 1,82 ng/ml. Du siehst, eine PSA-Verlaufskontrolle kann auch sehr täuschen. Trotz dieser schlechten persönlichen Erfahrung bin ich für die PSA-Bestimmung im Rahmen einer Früherkennungsuntersuchung. Wir haben bislang nichts Besseres. Dieses Instrument muss, bei einem intelligenten Umgang damit, nicht zwangsläufig zu einer Übertherapie führen. Aber das wurde hier im Forum ja bereits hinlänglich diskutiert.

                        Gruß
                        Roland
                        Lerne mit Deinen Beschwerden zu leben, versuche gelassen zu bleiben und gehe friedvoll mit Deinen Mitmenschen um - dann hast Du schöne Tage.

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                          #13
                          Zitat von Georg_ Beitrag anzeigen
                          ..., eine schnelle Operation hat für den niedergelassenen Arzt den Vorteil, dass sich der Patient nicht noch umhört und dann im Claraspital behandeln lässt.
                          Habe in den Beiträgen von Cornelia zuvor nirgends gelesen, dass der niedergelassene Urologe - im Sinne eines Belegarztwesens - selbst operieren wollte. Glaube dieses Vorgehen dürfte heutzutage eher rückläufig sein.

                          Roland
                          Lerne mit Deinen Beschwerden zu leben, versuche gelassen zu bleiben und gehe friedvoll mit Deinen Mitmenschen um - dann hast Du schöne Tage.

                          Kommentar


                            #14
                            Zitat von rolando Beitrag anzeigen
                            soweit mir bekannt, geht ein Prostatakarzinom mit diagnostizierten duktalen Anteilen einher mit der erhöhten Wahrscheinlich einer Strahlenresistenz - so wenigstens die Aussage von Prof. Dr. Bonkhoff, einem anerkannten Pathologen.
                            Erst jetzt gesehen - sollte Wahrscheinlichkeit heißen!
                            Lerne mit Deinen Beschwerden zu leben, versuche gelassen zu bleiben und gehe friedvoll mit Deinen Mitmenschen um - dann hast Du schöne Tage.

                            Kommentar


                              #15
                              Lieber Roland

                              Lassen wir doch bitte das Märchen von der 'Strahlenresistenz' beiseite.
                              Strahlen zerstören die DNA jener Zellen, die getroffen werden. Genügend
                              getroffene Zellen können sich dann nicht mehr teilen. Es gibt keinen
                              Panzer oder sonstigen Schutzmechanismus dagegen, den sich ganz böse
                              Krebszellen zulegen könnten, bloss weil die in einem siebförmigen Muster
                              (cribiform) oder entlang von Nervenkänälen (ductal) wüchsen.
                              Da geht es lediglich darum, dass mancher Krebs längst schon metastasiert
                              hatte, bevor PSA-Test und Ersttherapie erfolgt waren. Diese Annahme wäre
                              eher ein Grund, zu bestrahlen, statt die viel zu oft von I&I-Nebenwirkungen
                              begleitete RPE zu veranlassen.

                              Das Tumorboard in Liestal oder in Basel wird bestimmt nicht überlesen,
                              ob cribiforme oder ductale Eigenschaften vorliegen.

                              Man spricht etwa bei mir auch nicht von "OP-Resistenz", bloss weil sich die
                              entscheidenden Metastasen dummerweise weit ausserhalb der üblicherweise
                              entfernten Lymphknoten befanden.

                              Wirken tun lokale Therapien nun mal nur dort, wo sie angewendet werden.
                              Danebenschiessen oder -schneiden begründet keine Resistenz.


                              Dass dein PSA trotz Krebs nicht angestiegen ist, mag ja in Hinblick auf eine
                              verpasste frühere Erkennung bedauerlich sein, ist aber lediglich die berühmte
                              Ausnahme von der Regel, mit der wir um erste Hilfe Anfragende nicht
                              verwirren sollten.
                              Im Fall von Cornelias Mann spielte das definitiv keine Rolle.
                              Irgendwas hatte ihn ja dazu geführt, eine Biopsie zu veranlassen.
                              Ich vermutete mal aufgrund der 10/10 einen PSA zwischen 10 und 20 ng/ml.
                              Vielleicht berichtet Cornelia, wieviel es wirklich war.

                              Konrad
                              Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

                              [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
                              [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
                              [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
                              [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
                              [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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