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Intervalle für PSA und andere Blutwerte je nach Situation

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    Intervalle für PSA und andere Blutwerte je nach Situation

    Schönen guten Abend beisammen!

    Gibt es eigentlich eine Art Tabelle, bzw. Leitfaden, wie häufig man den PSA Wert (und andere Blutwerte) je nach vorangegangenen und aktiven Behandlungen / Stadium (AS, RPE, ADT, Bestrahlung, Metastasen, kastrationsresistent, etc) , messen sollte?

    Ich würde konkret gerne Wissen wollen was bei mir (metastasiert, ADT, RPE) sinnvoll ist, aber ein Leitfaden je nach Situation würde ja mehreren Leuten helfen und nicht nur meinem Spezialfall

    Finden konnte ich das nicht, mag aber auch an fehlender Recherchefähigkeit liegen

    Viele Grüße
    Florian

    #2
    Nachmessen in der halben Verdoppelungszeit.

    Nein, lieber Florian, Du bist nicht faul, sondern es gibt tatsächlich
    keine nachvollziehbaren Regeln zu den PSA-Messintervallen.
    Vollkommen unsinnig ist es, stur alle drei Monate zu messen,
    was noch viel zu oft gemacht wird.

    Weil ja die Anstiegsgeschwindigkeit des PSA von Patient zu Patient
    sehr verschieden sein kann, bestehen offensichtlich verschiedene
    Bedürfnisse.

    Ich habe daher eine Faustregel entwickelt, die in einem grossen
    Bereich angewendet werden kann. Dazu bestimme man die
    PSA-Verdoppelungszeit (VZ) aus den beiden letzten Messwerten,
    z.B. mit:
    Labor-Budget berechnen, Medizinische Rechner, Medizinischerechner,


    In der halben Verdoppelungszeit erhöht sich das PSA bei
    dem typisch exponentiellen Wachstumsmuster auf das 1.4-fache
    des letzten Wertes. War also der letztgemessene Wert 2ng/ml
    und die VZ 8 Monate, wird bei gleichbleibender Dynamik der
    Wert nach 4 Monaten auf etwa 2.8ng/ml angestiegen sein.
    Liegt der neue Wert tiefer, ist das Wachstum gebremst,
    liegt er höher, hat eine Beschleunigung stattgefunden.

    Die "Regel" lautet also:
    Nachmessen in der halben Verdoppelungszeit.

    Bei sehr langen VZ von mehreren Jahren möchte man das vielleicht
    verkürzen auf einen Jahresrhytmus und erst nach Bestätigung
    der VZ auf längere Intervalle gehen.
    Bei sehr kurzen VZ, wie der meinen von 15 Tagen, wird es nicht
    praktikabel sein, jede Woche zu messen. Ich messe meist 14-Täglich.

    Zur Kontrolle neubegonnener Therapien ist wohl das Beibehalten
    der Messintervalle sinnvoll, auch um rechtzeitig den Nadir, also
    den tiefsten Punkt vor dem Wiederanstieg zu erkennen.

    Konrad
    Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

    [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
    [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
    [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
    [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
    [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

    Kommentar


      #3
      Konrad, in der Klinik habe ich nach der Op ein Nachsorgeheft bekommen in den alles was kommt eingetragen wird. Auch die PSA Messungen. Bisher hat mein Urokoge immer wieder zu mit gesagt. "Dann sehn wir uns in 3 Minaten wieder". Ist das nicht überall so?
      Immer positiv denken!!!

      http://de.myprostate.eu/?req=user&id=814

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        #4
        Es hängt auch vom Patienten ab, ob dieser wissen will welchen PSA Wert er aktuell hat. Ich habe kein Heft und keinen Rat vom Arzt und messe etwa alle vier Wochen. Dies abhängig davon welche Therapie ich zuletzt gemacht habe und, wie Konrad schreibt, welche Verdopplungszeit man hat.

        Kommentar


          #5
          Hallo Florian,

          über die Häufigkeit von PSA-Messungen nach einer Therapie gibt es nur Angaben für asymptotische Patienten nach lokaler Therapie, und zwar in der Leitlinie:

          Nachsorge und Verlaufskontrollen
          Nachsorge nach lokaler kurativ intendierter Therapie
          • a) Asymptomatische Patienten1 nach lokaler kurativ intendierter Therapie sollen innerhalb von zwölf Wochen nach Ende der Therapie eine Nachsorgeuntersuchung erhalten.
          • b) Bei asymptomatischen Patienten sollten die Untersuchungen innerhalb der ersten zwei Jahre vierteljährlich, im 3. und 4. Jahr halbjährlich und vom 5. Jahr an in jährlichen Intervallen wiederholt werden.
          • Bei asymptomatischen Patienten nach kurativ intendierter Therapie soll die Bestimmung des Serum-PSA-Werts zur Nachsorge eingesetzt werden.

          ---

          1 “asymptomatische Patienten“ sind Patienten, die nach der eigentlichen Therapie keine behandlungsbedürftigen Beschwerden haben.

          Bei nicht-asymptomatischen Patienten, also Patienten, die weiterhin behandlungsbedürftig sind, ist naturgemäß keine generelle Aussage zur Häufigkeit von PSA-Messungen (und ggf. weiteren Untersuchungen) möglich. Es muss dann individuell entschieden bzw. empfohlen werden.

          Ralf
          Zuletzt geändert von RalfDm; 11.09.2017, 10:05. Grund: Schreibfehler korrigiert

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            #6
            Und genau solche Themen sind es, die dieses Forum für mich so wertvoll machen! Wo sollte ich solche Informationen sonst bekommen... gerade als High Risk-Patient (natürlich nicht ich, sondern mein Mann:-)?

            Als ich vor einigen Wochen den Uro darum bat, auch den Testo-Wert bestimmen zu lassen, war der völlig entgeistert. Das mal als Beispiel.

            Danke dafür an alle, die ihre Erfahrung, Kraft und Hoffnung teilen.

            Christine

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              #7
              Zitat von Weibsbild Beitrag anzeigen
              Als ich vor einigen Wochen den Uro darum bat, auch den Testo-Wert bestimmen zu lassen, war der völlig entgeistert.
              So ergeht es mir alle drei Monate bei der PSA-Messung in der Uro-Praxis.

              Gruß
              R.

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                #8
                Zitat von RalfDm Beitrag anzeigen
                “asymptomatische Patienten“ sind Patienten, die nach der eigentlichen Therapie keine behandlungsbedürftigen Beschwerden haben.
                Das können doch auch "objektive Symptome" sein: pathologische Befunde, Bildgebung usw.
                Und es sind sicher nicht Beschwerden gemeint, die Nebenwirkungen der Behandlung sind.
                Viele PCa-Patienten haben vor der Behandlung keine Beschwerden und auch danach nicht, trotzdem ergibt die Anamnese einen Befund, der in eine Therapie mündet.

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                  #9
                  Konrad, Ralf, vielen Dank für die Erhellung!
                  Damit hab ich eine Idee, mit welchen Wünschen ich zu meiner Urologin gehen kann :-)

                  Liebe Grüße
                  Florian

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