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Bestrahlung bei PSA 0,04 empfehlenswert?

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    #31
    Derzeit warte ich auf einen Termin zur PSMA-PET, sobald der eintrifft werde ich noch einen aktuell PSA-Wert bestimmen lassen und dann entscheiden. Ich werde berichten. Herzlichen Dank!

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      #32
      Hallo Friedel,

      normalerweise geht man davon aus, dass man bei einem PSA Wert von 0,04 noch nichts mit einem PSMA PET/CT sieht. Meist wird erst ab 0,5 ein PSMA PET/CT gemacht.

      Die am meisten verwendete Studie dazu ist von Eiber. Dieser gibt an, dass ab 0,5 ng/ml 72,7% der Metastasen sichtbar werden. Ab 0,2 sollen es 57,9% sein.

      Dort heißt es: "The detection efficacy of 68Ga-PSMA ligand PET/CT was 96.8% (120/124) for a PSA value of ≥2 ng/mL, 93.0% (67/72) for a PSA value of 1 to <2 ng/mL, 72.7% (24/33) for a PSA value of 0.5 to <1 ng/mL, and 57.9% (11/19) for a PSA value of 0.2 to <0.5 ng/mL (Fig. 2A)."

      Eine Studie, die noch eine Prozentzahl für unter 0,2 nennt ist von Perera. Dieser nennt 42% für den Bereich von 0 bis 0,2 ng/ml. Wobei diese Angabe, so vermute ich, wohl auf Messungen über 0,1 ng/ml beruht.

      In dieser Studie wird gesagt: "For the PSA categories 0-0.2, 0.2-1, 1-2, and >2 ng/ml, 42%, 58%, 76%, and 95% scans, respectively, were positive."

      Kläre besser ab, ob die Versicherung das auch bezahlen wird.

      Georg

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        #33
        Hallo Georg, danke für die Links.
        Die Studie von Eiber lese ich so: wenn zwischen 0,2 und 0,5 ein PSMA PET/CT gemacht wird, werden in 57,9% der Fälle ein oder mehrere auffällige Stellen erkannt; ob das jeweils Krebsherde sind, wurde nicht verifiziert. Deshalb heißt es auch "Erkennungs-Effizienz". Soweit ich weiß, gibt es auch falsch-positive Befunde - da du so tief eingestiegen bist, hast du sicher auch eine Quelle dafür?
        Umgekehrt wurde in 42,1% der Fälle die Metastase nicht gefunden oder das Lokalrezidiv nicht angezeigt - man ist also so schlau wie zuvor, ein PSA-Anstieg liegt vor, aber die Quelle wurde nicht gefunden.
        Die Studie von Perera präsentiert Ergebnisse nach gleicher Methode, spricht dann aber auch von "sensitivity and specificity" pro Patient bzw. pro Läsion. Diese beiden Werte können doch nur berechnet werden unter Beachtung der falsch-positiven Befunde?

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          #34
          Mir kommt da ein Verdacht!
          Als ich vor ca. 2 Jahren in Heidelberg bei Prof. Haberkorn angerufen habe, sagten die mir: "Unter 0,8 macht es keinen Sinn". Sind die Zentren, aus finanziellen Gründen, inzwischen bereit auch bei 0,2 eine PSMA PET-CT anzubieten?
          R.

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            #35
            PSA-Wert und PSMA-PET

            In der Ga68-PSMA-PET-Bildreihe ist der gleiche Patient (also ich)
            einmal bei etwa 25ng/ml, dann bei 3 ng/ml und schliesslich bei 20ng/ml
            PSA abgebildet. Nach dem ersten Bild wurde zweimal eine PSMA-RLT
            durchgeführt, einmal mit Y90, dann mit Lu177. Das mittllere Bild
            wurde kurz nach dem Nadir aufgenommen, und das rechte zeigt
            dann das Rezidiv.



            Im Mittleren Bild sieht man viele Metastasen nicht mehr, die dann
            nach dem PSA-Wiederanstieg im dritten Bild doch wieder sichtbar sind.
            Die waren also nie ganz weg, sondern einfach kleiner, als es das PET
            darstellen konnte, auch in den fusionierten PET/CT-Detailschnitten.
            Man beachte die Metastasen am und über dem Schlüsselbein. Die sind
            im mittleren Bild vollkommen weg, aber mindestens einer dieser Bollen
            ist rechts wieder etwas sichtbar, die übrigen noch nicht.
            Auch die dicke parailiacale Läsion im rechten Bild war selbstverständlich
            zwei Monate zuvor bereits vorhanden, aber eben noch nicht sichtbar.

            Fazit:
            Egal, wie hoch der PSA-Wert ist, man wird immer nur jenen Teil der
            Metastasen sehen, die grösser sind und intensiver leuchten (SUV),
            als eine systembestimmte Untergrenze.
            Je tiefer das PSA, desto weniger Läsionen wird man also sehen.
            Aber auch bei Werten deutlich über den professoral genannten
            0.8ng/ml kann das PET niemals kleine und Micrometastasen zeigen.

            Konrad
            Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

            [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
            [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
            [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
            [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
            [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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              #36
              Das war bisher auch mein Stand.
              Ich habe die von Georg zitierte Metastudie von Perera genauer gelesen: http://www.europeanurology.com/artic...16)30293-7/pdf
              Für Sensitivität und Spezifität wurden nur 5 Studien berücksichtigt, die alle histopathologische Kontrolle beinhalteten, und zwar nicht nur der gefundenen Läsionen (sonst wäre die Sensitivität nicht zu berechnen, die Studie wäre "biased"). Die Spezifität (die korrekt identifizierten Nichtläsionen) wird mit 97% angegeben. Alle 5 Studien machten zuerst ein PSMA PET/CT, dann wurden Lymphknoten entnommen und diese untersucht. Die Lymphknoten wurden räumlich mit den Bildern zusammengeführt und die Treffer sowie die falsch positiven und die falsch negativen gezählt. Von je 100 unbefallenen Lymphknoten wurden demnach im Mittel 3 irrtümlich durch das CT als befallen gemeldet. Die Patientenzahlen sind gering und eine Aufspaltung nach PSA-Werten nicht sinnvoll.
              Einerseits ist die durchschnittliche Sensitivität mit 80% hoch; 80 von 100 befallenen Lymphknoten wurden entdeckt (aber auch hier nicht nach PSA aufgeschlüsselt, da sind niedrige und hohe Werte dabei). Je niedriger das PSA desto kleiner die Metastasen und die Sensitivität wird absinken. Dazu gibt es keine Studien, man müßte sich genau mit dem Verfahren und den jeweiligen Geräten beschäftigen; was ist die Meßempfindlichkeit? Es mag sein, dass einige genauer arbeiten als andere, MRT ist ja auch nicht gleich MRT.
              Andererseits gibt es auch Stellen, die irrtümlich gemeldet werden. Bei sehr niedrigem PSA kann die wahre Metastase übersehen und stattdessen eine irrtümliche "Läsion" behandelt werden. Dann wird die mittels PSMA PET/CT angestrebte frühe Salvagetherapie zur Übertherapie. Und bei weiter steigendem PSA ist der nächste Zyklus fällig.
              Letztlich muss jeder wissen, wieviel Diagnostik er sich antun will und wieviel Übertherapie er verträgt.

              Wäre gespannt auf eine Aussage der das PSMA PET/CT bei Friedel durchführenden Spezialisten bezüglich Sensitivität und Spezifität ihrer Technik.

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