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Gleason 10 Bestrahlung oder OP

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    Gleason 10 Bestrahlung oder OP

    Hallo ich bin 48 Jahre, die Prostata ist nicht nervenschonend entfernt worden.
    Befund: pt3b N0 (0/9)MX L1 V 1 Pn1 R1 (2) Apex links, Harnblasennahe Absetzung rechts und links, basisnah links.

    Fokakale Infiltration des zirkulären basisnahen Resektionsrandes links.

    Nun ging es von über Entfernung der Blase, Radiochemo bis letztendlich zur Bestrahlung mit Hormonbehandlung.

    Was soll ich nur machen? Reicht hier eine Bestrahlung?? Ist die effektiv???
    Die Zeit rennt mir von dannen.

    #2
    Hallo Bernd,

    du hast in einem anderen Thread davon geschrieben, dass sich deine Frau um alles kümmere und sie hat - soweit ich mich erinnere - deine Unterlagen auch für eine Zweitbegutachtung weitergereicht. Habt ihr schon weitere Beurteilungen erhalten? Würde mich eher auf die Einschätzung eines Tumorboards an einer anerkannten Klinik verlassen, als auf die Beurteilung eines einzelnen Experten einer bestimmten Fachrichtung. Das ist meine persönliche Meinung und schließt nicht aus, dem Rat eines Arztes zu folgen, den man kennt und schätzt und dem man ein solches Urteilsvermögen auf Grundlage der vorliegenden Befunde ebenfalls zutraut.

    Letztendlich musst du die Entscheidung selbst treffen. Ich glaube nicht, dass dir jemand hier im Forum einen konkreten Ratschlag hinsichtlich der Wahl und Wirksamkeit deiner weiteren Therapie geben kann. Dies steht einem Laien nicht zu und ist auch für ausgewiesene Fachleute, wegen der lebensverändernden Konsequenzen, sicherlich nicht einfach.

    Ich wünsche dir, am Ende nach Abwägung der ärztlichen Beurteilungen die "richtige" Therapieentscheidung und bestmögliche Genesung.

    Roland
    Lerne mit Deinen Beschwerden zu leben, versuche gelassen zu bleiben und gehe friedvoll mit Deinen Mitmenschen um - dann hast Du schöne Tage.

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      #3
      Hallo Bernd,
      wenn ich Dich richtig verstanden habe, bist Du erst im September operiert worden. Bevor nach einer Operation eine Bestrahlung erfolgen sollte, müssen die OP-Wunden vernarbt sein, um keine Wundheilungsstörungen hervor zu rufen. Das sollte im Allgemeinen deshalb nicht vor 8 Wochen, besser 12 Wochen postoperativ geschehen.
      Eine mögliche, weitere Operation hat viel einschneidendere Folgen, wie Dir von vielen Seiten erklärt wurde. - Prostatakrebszellen verbreiten sich nicht explosionsartig. Deshalb wird Dir die Zeit nicht davon rennen.
      Gruß Heribert

      Vollständige PK-Historie seit 2005 bei
      myProstate.eu
      Menschen sind Engel mit nur einem Flügel.
      Sie müssen sich umarmen um fliegen zu können.



      (Luciano de Crescenzo)

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        #4
        Ich war gestern in Heidelberg in der Urologie. Hier wird mir eine sofortige Blasenektomie empfohlen mit Bestrahlung an offener OP.
        TERMIN wäre 15.11.
        In Göttingen Bestrahlung auch ab November.
        Ich habe einfach keine Ahnung wie es läuft mit Bestrahlung.

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          #5
          Die Situation scheint so kompliziert zu sein, dass man als Forumsteilnehmer nur sehr begrenzt raten kann. Hat man in Heidelberg etwas zu möglichen Nebenwirkungen dieser Therapie gesagt? Offensichtlich ist es also nur mit einer Entfernung der Blase nicht getan, es muss zusätzlich bestrahlt werden. Ich kenne "Bestrahlung an offener OP" nicht, aber im allgemeinen verheilt bestrahltes Gewebe nur sehr schlecht. Da würde ich mich näher nach erkundigen.

          Ich selbst würde nochmal mit dem Strahlentherapeuten sprechen, was dieser von dem Heidelberger Vorschlag hält. Wenn Du Angst hast, dass Dir die Zeit davonläuft, kannst Du auch vor der Bestrahlung mit einer Hormontherapie beginnen. Das stoppt das Tumorwachstum und unterstützt zusätzlich die Wirkung einer Bestrahlung. Adjuvante Hormontherapie ist der Begriff dafür.

          Die übliche Bestrahlung erfolgt frühestens 12 Wochen nach der OP. Meist ca. 40 Sitzungen, je fünf die Woche. Die Bestrahlung selbst dauert nur Minuten, aber Anfahrt, Wartezeiten etc. sind doch zeitaufwändig. Eine "Bestrahlung an offener OP" würde wohl einmalig mit sehr hoher Dosis gemacht - denke ich.

          Georg

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            #6
            Eine Entfernung der Blase ist schon ein heikles Thema, zumal man danach wohl auch bestrahlen möchte. Das ist nicht so einfach mit einer Neoblase.
            Der Strahlentherapeut.

            Alle Angaben sind nur Empfehlungen und basieren auf die verfügbaren Informationen. Sie ersetzen keinesfalls eine persönliche Beratung und Betreuung durch den behandelnden Arzt. Keine Arzthaftung.

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              #7
              Zitat von Bernd69 Beitrag anzeigen
              Ich war gestern in Heidelberg in der Urologie. Hier wird mir eine sofortige Blasenektomie empfohlen mit Bestrahlung an offener OP.
              Was ist mit "Bestrahlung an offener OP" gemeint?
              Eventuell "PSMA-radioguided surgery"?
              Die OP mit Gammastrahlensonde wird meines Wissens bisher nur bei LK-Metastasen angewendet, aber könnte hier helfen, alles befallene Gewebe zu entfernen, so dass die riskante Strahlentherapie überflüssig wird.

              Ist nur mal so 'ne Idee von

              Detlef
              Ich schreibe als betroffener Laie. Irrtum vorbehalten.
              Meine Krankheitsdaten:
              http://de.myprostate.eu/?req=user&id=712&page=graphic

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                #8
                Ja richtig Detlef.
                Als Blase soll ein Pouch gemacht werden.
                Die Pathologen haben gesagt der Neuroendokrine wäre bei mir nicht so relevant. Der Adenokarzinom wäre ausschlaggebend. Das meinte auch der Prof von der Strahlentherapie und wirkte auch sehr zuversichtlich.
                Ich habe halt nur keine Ahnung von Strahlung und ob man damit auch die befallene Blase mit in den Griff bekommt?

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                  #9
                  Da die Blase nah bei der Prostata liegt kommt es bei agressivem Krebs nicht selten vor, dass der Tumor von der Prostata bis an/in die Blase wächst. Ich denke dies kann man gut mit einer Bestrahlung behandeln.

                  Kommentar


                    #10
                    Bei der Blase ist von einer R2 Situation auszugehen. D. heißt doch der Krebs ist an der Blase zu sehen. Allerdings nur von außen.

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                      #11
                      Bernd,

                      Heribert schrieb: "Eine mögliche, weitere Operation hat viel einschneidendere Folgen, wie Dir von vielen Seiten erklärt wurde"
                      Strahlentherapeut schrieb: "Eine Entfernung der Blase ist schon ein heikles Thema"

                      Beide kennen sich sehr gut aus.

                      Ich selbst halte allgemein eine Operation mit anschließender Bestrahlung für die schlechtere Alternative als nur die Bestrahlung und würde daher beim Strahlentherapeuten die Bestrahlung (in Kombination mit Hormontherapie) machen lassen.

                      Dies ist keine fachärztliche Auskunft, nur die Meinung eines Betroffenen.

                      Georg

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                        #12
                        Ich selbst halte allgemein eine Operation mit anschließender Bestrahlung für die schlechtere Alternative als nur die Bestrahlung und würde daher beim Strahlentherapeuten die Bestrahlung (in Kombination mit Hormontherapie) machen lassen.
                        Die Pathologen haben gesagt der Neuroendokrine wäre bei mir nicht so relevant. Der Adenokarzinom wäre ausschlaggebend. Das meinte auch der Prof von der Strahlentherapie und wirkte auch sehr zuversichtlich.
                        Lieber Bernd, schau einmal, ob es möglich ist.
                        ich kenne es auch so, dass eine Hormontherapie beim Prostatakrebs sehr erfolgreich sein kann.
                        Georg, stammen die Krebszellen nicht überwiegend von dem Prostatageschehen ab?
                        Ich kann mich auch irren.
                        Damals, als bei mir die Rektumwand nicht klar erkennbar war, sollte ich, laut Martiniklinik, vor der OP eine HT machen.
                        Ist es vergleichbar?
                        Ich hatte keinen Glasson 10, "nur" 7b.
                        Daher hatte ich es, in meinem Fall abgelehnt.

                        Gruss
                        hartmut
                        http://de.myprostate.eu/?req=user&id=626&page=graphic

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                          #13
                          Moin,
                          Zitat von Bernd69 Beitrag anzeigen
                          Ja richtig Detlef.
                          Als Blase soll ein Pouch gemacht werden.
                          Die Pathologen haben gesagt der Neuroendokrine wäre bei mir nicht so relevant. Der Adenokarzinom wäre ausschlaggebend. Das meinte auch der Prof von der Strahlentherapie und wirkte auch sehr zuversichtlich.
                          Ich habe halt nur keine Ahnung von Strahlung und ob man damit auch die befallene Blase mit in den Griff bekommt?
                          versuche mal bei einem DKG zertifizierten Prostatakrebszentrum ins Tumorboard zu kommen. Die haben regelmäßig Urologen im Team neben Onkologen Pathologen Strahlentherapeuten etc. die neben dem Thema Prostatakarzinom auch was vom Blasenkarzinom verstehen. Der aktuelle Weg Bestrahlung / OP ist wesentlich, aber die sollten auch mal Aussagen treffen inwieweit das mögliche Eindringen des Prostatakarzinoms in die Blase ein späteres Risiko für eine Cystektomie mit Mainz Pouch oder Neoblase darstellen kann / wird. Irgendwann ist der PCa nicht mehr am Wachstum zu hindern und das kann auf eine Cystektomie hinauslaufen, die gleichzeitig den PCA mit "erschlägt". Wenn da hohe Wahrscheinlichkeiten bestehen, dann könnte sich daraus eine Entscheidungsrichtung anbahnen. Das sollte aber wie ausgeführt von Spezialisten in einem definierten Tumorboard behandelt werden.
                          Gruss aus Tornesch
                          Guenther
                          SHG Prostatakrebs Pinneberg
                          Dies ist die Ansicht eines Betroffenen und keine fachärztliche Auskunft
                          Serve To Lead

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                            #14
                            @Hartmut: ja, das bleiben Prostatakrebszellen, die auf eine Hormontherapie reagieren. Man wollte wohl bei Dir mit der Hormontherapie eine Verkleinerung des Tumors bewirken und dadurch Abstand zur Rektumwand gewinnen. Allerdings ist bei Bernd der Tumor schon an die Harnblasenwand gewachsen.

                            Hier ein Link zur Blasenentfernung.

                            Georg

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                              #15
                              Zitat von Georg_ Beitrag anzeigen
                              @Hartmut: ja, das bleiben Prostatakrebszellen, die auf eine Hormontherapie reagieren. Man wollte wohl bei Dir mit der Hormontherapie eine Verkleinerung des Tumors bewirken und dadurch Abstand zur Rektumwand gewinnen. Allerdings ist bei Bernd der Tumor schon an die Harnblasenwand gewachsen.

                              Hier ein Link zur Blasenentfernung.

                              Georg
                              Danke für die Antwort!
                              Allerdings ist bei Bernd der Tumor schon an die Harnblasenwand gewachsen.
                              Genau, - Aber könnte eine HT nicht auch bei Bernd etwas bewirken, dass die Blase gerettet wird?
                              Ich habe ja auch noch nicht so viel Ahnung von der Materie, aber mein logischer, oder unlogoischer Verstand sagt mir, dass es nicht unbedingt zu einer Blasenentfernung kommen muss.
                              Heidelberg hat anders entschieden.

                              Es ist sehr anmaßend von mir, so etwas zu schreiben, aber es geht um Bernd seiner Blase.
                              Unser Strahlen -Arzt hat bereits geschrieben, dass eine künstliche Blase nicht unkompliziert ist.

                              Ich weiß, was eine Krebsdiagnose bedeutet.
                              Vielleicht hatte ich noch ein wenig Glück gehabt. Andere hatten weniger Glück.
                              Trotzdem sollten wir versuchen, anderen unsere Erkenntnis zur Verfügung zu stellen, auch wenn wir nur Laien sind.
                              Deshalb meine "Bedenken", und ganz einfach nur meine Meinung dazu . . . .
                              Sie ist natürlich Laienhaft.

                              Gruss
                              hartmut
                              http://de.myprostate.eu/?req=user&id=626&page=graphic

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