Florian, da kann ich dir nur zustimmen. Mit dieser blöden Krankheit mit der man nicht weiß wies weitergeht wird man halt auch ein wenig dünnhäutig. Jeden Tag kann es sein das man anders resgiert.
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Übertherapie
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Liebe Christine
Ich geh mal zurück auf Feld 1:
Zitat von Weibsbild Beitrag anzeigenich habe eben zum wievielten Mal etwas von Übertherapie gelesen und möchte gerne wissen,
was genau und im Einzelnen es damit auf sich hat.
Es hört sich nämlich immer bisserl warndend an.
Kann man etwas damit anrichten?
Auch hier bekamen wir den Rat, wie auch von der Beratungshotline,
Bestrahlung kombiniert mit Hormontherapie.
Übrigens sieht der behandelnde Urologe das anders, er warnte überschwenglich vor
den Nebenwirkungen der Bestrahlung.
also eine Therapie, die weniger bringe, als sie schade.
Oft ist es aber so, dass man erst hinterher erkennen würde, ob z.B. diese
Bestrahlung eine Übertherapie gewesen wäre, nämlich dann, wenn man
sie weggelassen hätte und das PSA trotzdem nicht stiege.
Steigt das PSA aber, wäre es wohl besser gewesen, zu bestrahlen, es läge
also ein Fall von Untertherapie vor.
Bei metastasiertem Prostatakrebs allerdings scheint es schwierig, sich eine
Übertherapie vorzustellen, denn da gilt es, alle Register zu ziehen, um diese
üblen Knollen am Wachsen zu hindern.
Anders könnte das bei GS6-Betroffenen mit sehr langsamem PSA-Anstieg sein:
Bei solchen Patienten, insbesondere bei Älteren, kann Abwarten zum
gleichen Ergebnis führen, wie eine Bestrahlung, OP oder andere Therapie:
Der Patient stürbe an irgend was Anderem.
Die Therapie wäre unnötig gewesen, also eine Übertherapie.
Das wäre sehr ärgerlich, wenn der Patient dadurch jahrelang mit Neben-
wirkungen zu kämpfen gehabt hätte.
Fände man aber nach Jahren der aktiven Überwachung doch noch
Metastasen, wäre der Verzicht auf die Primärtherapie wohl eine
Untertherapie gewesen.
Die Frage nach Über- oder Untertherapie kann öfter mal gar nicht
beantwortet werden, weil man ja bei gegebenem Vorgehen nicht weiss,
wie es im anderem Fall rausgekommen wäre.
Carpe diem!
KonradMeine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.
[1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
[2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
[3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
[4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
[5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017
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Weibsbild
Ich danke euch allen für eure mitfühlenden Antworten. Bin zur Zeit vielleicht auch ein bisschen dünnhäutig :-)
Nix für ungut...
Christine
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Der Beitrag von LowRoad ist für mich im Zusammenhang mit der Ausgangsfrage schwer verständlich, da er nicht auf Übertherapie eingeht. Ich habe den Eindruck, die Ausgangsfrage hatte ein Stichwort geliefert um ein Plädoyer für eigene Entscheidungen des Patienten zu halten. Die meisten Patienten gehen dagegen zum Arzt und machen was dieser sagt. Dies trifft aber weniger für die Teilnehmer an diesem Forum zu.
Wie ich dem von Christine eingestellten Profil entnehme versuchen sie und ihr Mann in Abstimmung mit verschiedenen Ärzten ein eigenes Therapiekonzept zu verfolgen. Eine Zurechtweisung erkenne ich nicht.
Georg
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Harald_1933
Zitat von Georg_Eine Zurechtweisung erkenne ich nicht.
wenn man sich die Fragestellung noch einmal vornimmt:
Zitat von Weibsbild Beitrag anzeigenHallo zusammen... ich habe eben zum wievielten Mal etwas von Übertherapie gelesen und möchte gerne wissen, was genau und im Einzelnen es damit auf sich hat. Es hört sich nämlich immer bisserl warndend an. Kann man etwas damit anrichten? Ich habe hier oder woanders mal gelesen, dass ein agressiver Krebs eine agressive Vorgehensweise benötigt. Das ist jetzt auf die Diagnose meines Mannes bezogen. Und wie erkenne ich, ob ich die richtige Entscheidung getroffen habe? Kann man das überhaupt?
LG
Christine
Beste Grüße zum Sonntag to everybody
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Harald,
jetzt verstehe ich noch weniger, ich kann einfach nicht zwischen den Zeilen lesen. Christine fragte wann man von Übertherapie spricht und ob man irgendwie feststellen kann ob man sich für die richtige Therapie entschieden hat. LowRoad schreibt, der Patient solle möglichst eine eigene Entscheidung über seine Therapie treffen und dies nicht einfach seinem Arzt überlassen. Und diesen dann für falsche Entscheidungen verantwortlich machen.
Also ich verstehe nicht wie die Beiträge überhaupt zusammen passen. Das ergibt sich offenbar irgendwie zwischen den Zeilen. Muss man mir aber nicht erklären.
Georg
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Hallo Georg,
Andi wollte Christines Frage gar nicht beantworten. Er hat Diese nur zum Anlass genommmen, um provokativ die oft fehlende Eigenverantwortlichkeit der Betroffenen im Umgang mit ihrer Erkrankung zu kritisieren - ebenso deren mangelnde Bereitschaft/fehlende Bemühung die Zusammenhänge ihrer Krankheit verstehen zu wollen.
Und ja, er hat Christine zurechtgewiesen, indem er ihr mit seinen Aussagen implizit unterstellt, sich bei ihrer Frage wie sich eine Übertherapie gestalte, nicht genügend im Sinne von Eigenverantwortung und Aneignung von Kenntnissen über das PCa bemüht zu haben.
Ich denke, Konrad hat in diesem Thread die richtige sach- und fallbezogene Antwort (https://forum.prostatakrebs-bps.de/s...678#post102678) auf Christines Anfrage zur Übertherapie geliefert.
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RolandLerne mit Deinen Beschwerden zu leben, versuche gelassen zu bleiben und gehe friedvoll mit Deinen Mitmenschen um - dann hast Du schöne Tage.
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Harald_1933
Zitat von Georg_Das ergibt sich offenbar irgendwie zwischen den Zeilen. Muss man mir aber nicht erklären.
wenn man es Dir nicht verklickern muss, hast Du es indirekt doch verstanden, warum ich für Andis Verhalten versucht habe, einen Grund zu verdeutlichen.
Unser allseits geschätzter Konrad hat sich in seiner für ihn typischen aussagefähigen Art der Fragestellung angenommen und das war/ist wohl das Nonplusultra, was als Antwort in Anbetracht der PKH des Mannes der Threadinhaberin wirklich Substanz hat. Ansonsten bleibt nur festzustellen, dass es um unseren Prostatakrebs herum zu viele Imponderabilien zu berücksichtigen gäbe, so dass wir letztendlich auf eine allgemeine gültige Formel, ob etwas richtig oder falsch oder noch was nie kommen werden.
Harald
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Mal ein praktisches Beispiel für die Thematik, das aber nichts mit Prostatakrebs zu tun hat. Ich finde aber daran wir sehr schön deutlich, welche Entscheidungen man gelegentlich treffen muss und welche Konsequenzen diese haben können und dass man sie trotzdem treffen muss:
In meiner dritten und letzten Schwangerschaft war ich im Wesentlichen mit Wehen beschäftigt. Ab der 25 Woche beschränkte sich mein Aktionsradius auf das Sofa (und Klavier). Die beiden grossen (2 und 4) konnte ich nicht mehr beaufsichtigen und meine Welt war ziemlich kein geworden. Als ich dann um die 38 Woche herum regelmässige Kontraktionen hatte, fuhren wir ins Spital. Das Kind sass immerhin in Steisslage und beim dritten weiss man nie. Im Spital beruhigte sich die Situation dann aber wieder und ich konnte wählen, - einen Kaiserschnitt im nächsten freien Slot durchzuführen oder nach Hause zu gehen und zu warten, bis wieder Wehen eintreten.
Ich bin nicht nach Hause gefahren, sondern habe den Kaiserschnitt gewählt, da ich Angst hatte, dass die Geburt plötzlich doch fortschreiten könne und ich dann mit einem Kind in Steisslage und einem nicht ausreichendem Beckendurchmesser (KH lehnte Geburt in Steisslage aus diesem Grund ab) in einer unglücklichen Situation wäre. Also schnitten sie mich auf. Mein Sohn, eben doch noch nicht ganz reif, hatte dann ein Atemnotsyndrom und steckte sich mit einer Lungenentzündung an. Da sass ich dann, mit dem Schnitt und ohne Kind (Merke: Trenne nie Mutter und Neugeborenes) und musste die Konsequenzen meiner Entscheidung tragen.
Ich hätte warten können, heimfahren. Vielleicht wäre eine Woche Ruhe gewesen und der Kaiserschnitt hätte eine Woche später keine solchen Konsequenzen gehabt. Ich hätte aber auch zu Hause wieder Wehen bekommen und meinen Sohn bei der Geburt verletzen können. Das "was wäre wenn" Spielchen spielt sich leicht und wissen tut man es nicht. Am Ende musste ich mich damit abfinden, dass ich meine Entscheidung unter Einbezug aller Fakten nach bestem Wissen und Gewissen getroffen habe. Manchmal kann man nur VERSUCHEN das Richtige zu tun.Schwierigkeit finden und damit besser werden.
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Absicherungs-Missverständnis
In unserer Gesellschaft herrscht größtenteils die Meinung vor, alle Lebenssituationen absichern zu können. Das funktioniert bei Sachwerten relativ gut. Wenn es um Personenschaden geht, wird die Sache schon komplizierter. Gerade im medizinischen Bereich, wo es um die Gesundheit der Menschen geht, ist es leider nicht möglich auf ein zu 100% wirksames Absicherungssystem zurückzugreifen. Man muß sich hier auf das Wissen und die Erfahrung von Anderen verlassen, seinen eigenen Kenntnisstand mit einbeziehen, sein Bauchgefühl bemühen, die Studienlage berücksichtigen, Wahrscheinlichkeiten ermessen,...,.
Am Ende trifft man dann seine Entscheidung auf eigenes Risiko, egal ob viele Faktoren in die Entscheidungsfindung mit einfließen oder nicht. Wer sich nur auf die Einschätzung eines Arztes verlässt, macht das genauso in eigener Verantwortlichkeit, wie jemand der noch zahlreiche andere Überlegungen in seine Wahl mit einfließen lässt. Das Risiko ist letztendlich nicht auf andere Personen/Institutionen delegierbar.
Rückblickend ist man häufig schlauer und hadert gelegentlich mit seinen vormals getroffenen Entscheidungen. Zielführend ist ein solch nach hinten gerichtetes Denken nicht, weil es selten die anstehenden Probleme löst. Wenn nicht ein ärztlicher Behandlungsfehler vorliegt, sollte man den "schwarzen Peter" nicht immer gleich den anderen handelnden Personen zuschieben, sondern sich seiner Eigenverantwortlichkeit bewusst sein. Den Umstand seine Selbstbestimmung nicht wirklich wahrgenommen zu haben, muß ein Jeder für sich selbst prüfen und am Ende sollte man Frieden mit sich schließen, seine Lebenssituation annehmen und nach vorn blicken - alles Andere wäre äußerst hinderlich und deprimierend.
RolandLerne mit Deinen Beschwerden zu leben, versuche gelassen zu bleiben und gehe friedvoll mit Deinen Mitmenschen um - dann hast Du schöne Tage.
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Harald_1933
Eine bemerkenswerte Beruhigungspille. Zur Anwendung empfohlen!
"Es gibt eine Sprache, die nicht spricht und doch alles sagt"
(Johann Nepomuk Nestroy)
Harald
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Zitat von Michi1 Beitrag anzeigenIch lass Ärze für mich entscheiden und bin bis jetzt gut gefahren und hab damit keine Probleme.
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