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Steigender PSA-Wert

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    Steigender PSA-Wert

    Hallo,

    wie sicherlich viele hier habe ich mich registriert weil mich aktuell das Thema „Prostata“ stark beschäftigt. Mag sein, dass ich ‚zu früh‘ und ich hoffe ‚überflüssig‘ hier schreibe, aber leider ist bei mir das Kopfkino sehr aktiv und wenn ich ehrlich bin habe ich ‚Angst‘ davor meine Prostata zu ‚verlieren‘. Vor allem vor den häufig daraus folgenden Konsequenzen (Inkontinent, Impotenz).

    Allen viele Grüße und alles Gute!



    Ich bin 65 Jahre, körperlich und sportlich relativ fit, und habe bereits länger mit schwankenden PSA-Werten zu tun. Vorsorgeuntersuchungen, auch beim Urologen, mache ich regelmäßig.

    Hier dir mir vorliegenden PSA-Werte, die nicht alle von einem Labor stammen:

    Datum PSA freies PSA Quotient
    09.02.2015 2,15 0,25
    16.02.2015 3,6
    07.07.2015 2,4
    28.06.2016 3,53 0,28 0,08
    11.01.2017 3,37
    09.08.2017 4,27 0,34 0,08
    18.09.2017 Prostata / Harnweg - Entzündung - nach 6 Tagen wieder OK.
    10.10.2017 4,76

    Nach der letzten PSA-Bestimmung bin ich vom Hausarzt wieder direkt zu meinem Urologen, bei dem ich ursprünglich erst wieder im Dezember vorstellig werden sollte. Dieser schlug relativ schnell eine Biopsie, ggf. sogar 20fach (?) vor. Dann ließ er sich auf meinen Vorschlag eine weitere PSA-Messung abzuwarten ein und schlug dafür Ende Oktober vor.
    Meine Prostata ist schon immer leicht – altersgerecht - vergrößert, Tastbefund „normal“, Ultraschall bis auf „Griesel, die ggf. von alten Entzündungen stammen (?), unauffällig. Die weiteren (Blut-) Werte sind in Ordnung. Keine Beschwerden beim Wasserlassen.

    Mir ist klar, dass ich hier keine verbindlichen ärztlichen Aussagen oder (Fern-)Diagnosen erwarten kann, aber ggf. ‚Erfahrungen‘. (?)

    Falls möglich – wie wird hier die Entwicklung meiner PSA-Werte beurteilt? Sollte ich kurzfristig eine Biobsie machen lassen? 20fach erscheint mir sehr viel? Mehrfach habe ich von acht- bzw. zwölffach gelesen.

    Zusätzlich überlege ich den nächsten PSA-Test weiter zu verschieben.

    Vielen Dank für Hinweise und Verständnis.

    Jens
    VG
    Jens
    https://de.myprostate.eu/?req=user&id=916&page=data

    #2
    Verdoppelungszeit unter 3 Jahren, Quotient 0,08, mit 65 haben mindestes 20% aller Männer ein klinisch signifikantes PCa (Gleason 3+3 aufwärts): ich würde das schon weiter verfolgen. Eine Schwankung um 1,2 in 2015 ist keine Entwarnung, sowas hatte ich auch. Tastbefund und US und Blutwerte und keine Beschwerden sind ebenso keine Entwarnung; allenfalls zusammen mit dem niedrigen PSA ein Indikator, dass wenn ein PCa vorliegt, dieses nicht unbedingt sofort behandlungsbedürftig ist oder schonende Behandlung möglich ist.
    Der Standardurologe rät zur Biopsie, das sagt die Leitlinie und das bezahlt die GKV. Eine 12-fache systematische Biopsie pikst in alle Sektoren reihum und trifft häufig daneben (sprich: negativer Befund heißt Rebiopsie nach dem nächsten höheren PSA-Wert bzw. in einem Jahr). Eine 20-fache ist naturgemäß besser. Eine Gezielte ist noch besser, zusammen mit einer Systematischen in den anderen Arealen. Dazu macht man zunächst ein multiparametrisches MRT bei einem auf Prostata spezialisierten Radiologen. Der errechnet den PIRADS-Wert, danach kann ein PCa einigermaßen sicher ausgeschlossen werden oder es folgt die Biopsie. Da nur eine positive Biopsie Gewißheit gibt, kommt man letztlich nicht drumherum.

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      #3
      Moin,
      für den 18.9. steht da zu wenig. Prostatakarzinom Diagnose umfasst PSA Größe und mögliche Entzündung. Größe scheint bekannt und keine Einflussdeterminante, Entzündung auszuschließen vor weiteren Schritten unabdingbar. Danach kommt Fusionsbiopsie mpMRT gestützt ja/nein, oder Regelbiopsie 12 Stanzen ja/nein oder 20fach wie vorgeschlagen. Dass Fusionsbiopsie keine Standardkassenleistung ist wäre auch zu berücksichtigen.
      Gruss aus Tornesch
      Guenther
      SHG Prostatakrebs Pinneberg
      Dies ist die Ansicht eines Betroffenen und keine fachärztliche Auskunft
      Serve To Lead

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        #4
        Meine private Versicherung hatte sich geweigert mehr als 10 Stanzen zu bezahlen.

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          #5
          Danke für eure Einschätzungen und Informationen.

          Total vergessen habe ich zu erwähnen, dass ich einen Heizschrittmacher habe - den ich wirklich total vergessen habe. Mein Herz an sich ist in Ordnung, Sport etc. überhaupt kein Problem oder Schwierigkeiten; Belastungs- und Dauer-EKG sind gut. Anlass für den HSM waren AV-Blocks2. Dadurch dürfte eine 'MRT-Untersuchung' ausfallen.(?)

          Zum 18.09.: Der Tastbefund des Urologen ergab keine Auffälligkeiten. Die Entzündungswerte im Blut normalisierten sich wieder und auch das Wasserlassen, für ca. drei Tage schmerzhaft, war wieder einwandfrei.


          Natürlich habe auch im Netz einiges Nachgelesen und bin u. a. auf Berichte gestoßen, dass das Stanzen nicht überall anerkannt ist. Dann gleich 20fach!? Wird/Kann dabei nicht zuviel beschädigt werden?

          Mir ist klar, dass ich zumindest um eine erneute PSA-Bestimmung nicht herum komme. Dabei hoffe ich immer noch, dass dieser Wert sich wieder etwas normalisiert oder stabilisiert. Vor den möglichen Folgen einer Prostataentfernung habe ich große Befürchtungen.

          Als Privatversicherter hatte ich bisher keinerlei Probleme mit Erstattungen meiner Krankenkasse. Notfalls würde ich, sofern diese empfehlenswert ist, eine Behandlung als Selbstzahler abwickeln.
          VG
          Jens
          https://de.myprostate.eu/?req=user&id=916&page=data

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            #6
            Kommt auf den Herzschrittmacher an: http://www.isarherzzentrum.de/herzschrittmachermrt
            Alternativ geht auch ein PSMA PET/CT: https://www.leben-mit-gist.de/medizi...e-pet-bei-gist

            Biopsie: größtes Risiko ist immer die Infektion, besonders bei transrektaler Biopsie. Die Beschädigung ist minimal. PCa-Zellen werden eventuell in den Blutkreislauf gelangen (sogenannte CTCs), was die weiter verursachen, ist nicht klar. In der Einwilligungserklärung stand bei mir, dass die zirkulierenden Krebszellen ein unbekanntes Risiko darstellen.

            Meine Privatversicherung hat das MRT und die folgende transperineale Fusionsbiopsie anstandslos bezahlt.

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              #7
              Hallo Obelix,

              der HSM könnte ein Ausschlusskriterium für eine MRT sein – Radiologen fragen! Eine Alternative zur mpMRT-Diagnostik und Biopsie unter MRT ist das C-TRUS/ANNA-Verfahren, das mit Ultraschall arbeitet, siehe hier. Die Trefferquote ist der einer mpMRT vergleichbar, und die Untersuchung kostet nur etwa halb so viel (~470,- €). Eine Suchfunktion zu Praxen, die an dem Verfahren teilnehmen, findest Du hier.
              Zur 20-Stanzen-Biopsie ist zu bedenken, dass jeder Stich mehr das Risiko einer Infektion bis hin zu einer Sepsis erhöht. Lies dazu im "Ersten Rat" das Kapitel 5.6 zur Biopsie und zum Antibiogramm!

              Ralf

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                #8
                Zitat von RalfDm Beitrag anzeigen
                Die Trefferquote ist der einer mpMRT vergleichbar, ...
                Da würden mich die Belege interessierene. Auf der Website von ANNA habe ich da nichts gefunden.
                Zu MRT und PET/CT gibt es ja inzwischen viele Studien, z.B. thnov07p0228.pdf

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                  #9
                  Danke für die weiteren Informationen und Hinweise!

                  'ANNA' hört sich für mich als Laien interessant an und wird hier in der Nähe angeboten. Auch wenn ich grundsätzlich keine Angst vor OPs oder Eingriffen haben, sondern in meinem konkreten Fall vor den 'endgültigen Folgen', wären mir so wenig Stanzen wie möglich angenehmer.



                  Zu meinem Herzschrittmacher:
                  Im Ausweis steht "SureScan" und so weit ich mich erinnere hat mir der damalige Operateur gesagt dass damit auch MRT / CT (?) möglich wären.(?)

                  Eine 'MRT-Klinik', die auf meine erste Mail sehr freundlich antwortete habe ich dann (erst) in meiner zweiten Mail geschrieben, dass ich einen HSM habe und den Ausweis mitgeschickt (hatte den HSM - wieder mal - vergessen). Daraufhin kam nur sehr kurz die Rückantwort "MRT nicht möglich". Ich habe gerade einen zweite Anfrage bei einer anderen Klinik laufen und werde hier über die Antwort berichten. Meinen Kardiologen kann ich aktuell nicht erreichen; würde diesen aber auf jeden Fall mit einbinden.



                  Zitat von MartinWK Beitrag anzeigen
                  Zu MRT und PET/CT gibt es ja inzwischen viele Studien, z.B. thnov07p0228.pdf
                  leider bin ich nicht in der Lage dieses 'zu verstehen'. Gibt es eine Kurzaussage?
                  VG
                  Jens
                  https://de.myprostate.eu/?req=user&id=916&page=data

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                    #10
                    "Comparison of 68Ga-HBED-CC PSMA-PET/CT and multiparametric MRI for gross tumour volume detection in patients with primary prostate cancer based on slice by slice comparison with histopathology"
                    Vergleich von PET/CT mit mpMRT bezüglich Tumorvolumen bei Patienten mit Erstbefund, basierend auf histopathologischem Vergleich der Schnitte

                    Es wurden zwar nur 7 Patienten betrachtet, aber 340 Schnitte separat einzeln mit der Bildgebung verglichen.
                    "Conclusion: In a slice by slice analysis with histopathology, 68Ga-HBED-CC-PSMA PET/CT and mpMRI showed high sensitivity and specificity in detection of primary PCa. A combination of both methods performed even better in terms of sensitivity (GTV-union) and specificity (GTV-intersection). A moderate to good spatial overlap with GTV-histo was observed for PSMA PET/CT and mpMRI alone which was significantly improved by GTV-union. Further studies are warranted to analyse the impact of these preliminary findings for diagnostic (multimodal guided TRUS biopsy) and therapeutic (focal therapy) strategies in primary PCa."
                    Sinngemäß: Die Stellen, die befallen waren, wurden durch MRT oder PET/CT ausreichend bis gut identifiziert und beide Verfahren zusammen lieferten noch erheblich bessere Ergebnisse.
                    Weiter Infos und Verweise zu MRT und PET/CT findet man auch in der S3-Leitlinie: 043-022OLl_S3_Prostatakarzinom_2016-12.pdf

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                      #11
                      Blutabnahme gestern - PSA = 4,51, also leicht gefallen.

                      Mein Hausarzt, nicht ein 'Stanzfreund' ist für "weiter beobachten" und den nächsten Wert Ende Januar zu ermitteln.

                      Hier noch einmal die Gesamtübersicht:
                      Datum PSA freies PSA Quotient
                      09.02.2015 2,15 0,25
                      16.02.2015 3,6
                      07.07.2015 2,4
                      28.06.2016 3,53 0,28 0,08
                      11.01.2017 3,37
                      09.08.2017 4,27 0,34 0,08
                      18.09.2017 Prostata / Harnweg - Entzündung
                      10.10.2017 4,76
                      02.11.2017 4,51

                      Nochmals Danke für die vielen Hinweise und Tipps!
                      VG
                      Jens
                      https://de.myprostate.eu/?req=user&id=916&page=data

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                        #12
                        Hallo,

                        so, nach längerer Zeit melde ich mich wieder zurück. Heute war ich zu einer weiteren Untersuchung beim Urologen. Ultraschall, Tastbefund - keine Auffälligkeiten.

                        Im März dieses Jahres wurde eine Biopsie in der Martini-Klinik durchgeführt.

                        Von 13 Stanzen war eine positiv mit Gleason 3+3 in kleinster Ausprägung von 0,2mm, Prostavolumen 22ccm. Mir wurde bereits bei der Biobsie eine "kleine Prostata" bescheinigt. Ein vorher durchgeführtes MRT, das aufgrund des vorhandenen Herzschrittmachers dort nur mit 1,5 Tesla möglich war, zeigte diffuse Veränderungen der peripheren Zone beidseits, am besten passend zu einer Prostatitis, allenfalls ein kleiner PI RADS 4 Herd der Mitte links peripher. Kein Hinweis für eine iliakale Lymphadenopathie.

                        Abgesprochen wurde eine aktive Überwachung mit einer PSA-Messung alle drei Monate.

                        Hier die mir vorliegenden aktuellen PSA-Daten:

                        02.11.2017 - 4,5 (abweichendes Labor)
                        28.11.2017 - 4,0
                        21.02.2018 - 4,8
                        März 2018 - Biobspie
                        11.06.2018 - 4,1
                        06.09.2018 - 4,8


                        Mein Urologe sagte heute dass ich mir so langsam Gedanken über eine Therapie machen sollte und hat mich damit etwas auf dem falschen Fuß erwischt. Am Sichersten wäre es in meinem Alter die Prostata zu entfernen. Je früher desto besser, auch was evtl. Nachwirkungen wie z. B. Inkontinenz betrifft. Sollte die nächste PSA-Messung, im Dezember 2018, keine großen Veränderungen ergeben, soll vor einer OP auf jeden Fall eine zweite Biobsie durchgeführt werden. Aber, nach seinen Worten, komme ich nicht um eine Therapie, sprich OP, herum. Es wäre eine Frage der Zeit.

                        Beschwerden beim Wasserlassen habe ich keine, die Potenz könnte besser sein. Sonst fühle ich mich körperlich sehr fit, was auch die Belastungs-EKG bei meinem Kardiologen zeigen. Mein Herz an sich ist gut, Ursache für den Herzschrittmacher waren AV-Blockierungen II. Grades. Sport, sprich Tennis, betreibe ich regelmäßig.

                        Ehrlich gesagt hatte ich gehofft um eine OP möglichst lange herumzukommen, vielleicht sogar darauf verzichten zu können. Diesen Zahn hat mir mein Urologe heute - auf jeden Fall sehr stark versucht - zu ziehen.


                        Etwas viel Text, aber es würden mich einige Einschätzungen hier im Forum interessieren.
                        VG
                        Jens
                        https://de.myprostate.eu/?req=user&id=916&page=data

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                          #13
                          Das geht in Richtung Übertherapie.

                          Kommentar


                            #14
                            Mach doch auch einen Termin in der Martini-Klinik um eine zweite Meinung einzuholen. Wenn Operation, dann doch besser in der Martini-Klinik und nicht beim Urologen in der Nähe.

                            Georg

                            Kommentar


                              #15
                              danke euch zwei für die ersten Äußerungen.

                              Zitat von Georg_ Beitrag anzeigen
                              Mach doch auch einen Termin in der Martini-Klinik um eine zweite Meinung einzuholen. Wenn Operation, dann doch besser in der Martini-Klinik und nicht beim Urologen in der Nähe.
                              Georg
                              die - vermutlich - folgende Biopsie Anfang 2019 soll auf jeden Fall in der Martini-Klinik gemacht werden, dies sieht auch mein Urologe so.

                              Auf die Da Vinci-Methode, die in HH (auch) praktiziert wird, angesprochen, hielt er diese nicht unbedingt für erforderlich. Ihm würde das 'Tasten' der üblichen Methode fehlen.
                              Auch die Da-Vinci-Methode würde einen erfahrenen Chirugen erfordern, der ca. 100 OPs nach diesem Muster durchgeführt haben sollte. Die offene, übliche Methode wäre leichter und schneller zu erlernen.(?)

                              Alles ohne Gewähr, aber so habe ich das verstanden.


                              Mein jetziger Urologe hat viele Jahre Prostata-OPs in einer Klinik durchgeführt und ist seit einiger Zeit als Nachfolger des Alt-Urologen in der Praxis.
                              VG
                              Jens
                              https://de.myprostate.eu/?req=user&id=916&page=data

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