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Prostata Entfernung nach Strahlentherapie

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    Prostata Entfernung nach Strahlentherapie

    Guten Abend,

    die Therapie meines Prostata-Karzinoms erfolgte mit einer Strahlentherapie (IMRT) und noch begleitend mit einer Hormontherapie. Für den Fall, dass es später einen Rückfall geben sollte stelle ich mir die Frage, ob dann, da eine weitere Bestrahlung nicht möglich ist, eine OP der Prostata dann noch angezeigt ist.

    Frage:
    Wer hat Erfahrungen mit einem derartigen Fall (OP nach Strahlentherapie) und ist bereit, diese hier zu schildern.

    Beste Grüße
    Bernd

    #2
    Hallo Bernd,
    Zitat von carnik Beitrag anzeigen
    Frage:
    Wer hat Erfahrungen mit einem derartigen Fall (OP nach Strahlentherapie) und ist bereit, diese hier zu schildern.
    jeder erfahrene Arzt wird Dir sagen, dass unter dem Strich das Behandlungsergebnis im Hinblick auf Erhalt von Kontinenz und Potenz deutlich schlechter ist, wenn die Reihenfolge erst Bestrahlung, dann Operation ist, als wenn erst die Operation und dann ggf. die Salvage-Bestrahlung gemacht wird. Du kannst das auch im Basiswissen im Kapitel 7.3 nachlesen. Es gibt Operateure, die schon mehr oder weniger oft nach einer Bestrahung operiert haben. Begeistert von der Aufgabe ist keiner von ihnen, weil das Endergebnis immer ihre Erfolgsstatistik herunterzieht.

    Ralf

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      #3
      Danke Ralf für die klare Einschätzung und den Link "Basiswissen". Eine außerordentlich umfassende Dokumentation mit weiterführenden Links.
      Bernd

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        #4
        Guten Abend,

        ich möchte noch einmal meine o.a. Frage wiederholen und hoffe auf eine AW:

        1. Wer hat Erfahrungen mit einer Prostata-Ektomie nach einer Strahlentherapie und ist bereit, diese Erfahrungen zu schildern?
        2. Zusatzfrage: Welche Kliniken in Deutschland haben besonders für Prostata-OP´s einen herausragenden Ruf?

        Ich habe mich vor einem Jahr für die Strahlentherapie anstatt einer Prostata Ektomie entschieden, weil eine Zweitmeinung aus einer urologischen Klinik in Bonn, die in Ihrer Homepage 250 Prostata-OP´s/Jahr angibt, in einem längeren Gespräch mit dem Chirurgen dieser die Bestrahlung empfohlen hat. Diese Empfehlung und dann von einem Chirurgen, hat mich letztlich umgestimmt, obwohl ich mit dem Ziel, einen OP-Termin zu vereinbaren dort hingegangen bin. Leider hat mein behandelnder Urologe sich zu einer für mich bestimmten Therapieform nicht geäußert, sondern nur die Alternativen genannt.

        Ich weiß zwischenzeitlich (Post oben von Ralf), dass eine Ektomie nach einer Bestrahlung problematisch ist, in diesem Sinne hat sich auch mein behandelnder Urologe geäußert. Daher meine Frage nochmal nach Erfahrungen.

        Bernd

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          #5
          Hallo Bernd,

          Du hast ja wohl noch keinen Rückfall. Die Behandlung eines Rückfalls nach Strahlentherapie ist schwieriger als nach Operation. Was man dann macht hängt von der Art des Rückfalls ab. Jedenfalls gibt es verschiedene Möglichkeiten der Behandlung eines Rückfalls und eine Operation würde ich möglichst nicht wählen.

          Ich weiß nicht ob Du Englisch lesen kannst, aber in diesem Übersichtsartikel sind alle Möglichkeiten der Behandlung eines Rückfalls nach Strahlentherapie dargestellt und bewertet worden. Die Angaben der darin erwähnten Studien zu den Nebenwirkungen einer Operation nach Bestrahlung schwanken sehr stark, aber in einigen wird die Wahrscheinlichkeit von Inkontinenz und Impotenz mit 80 bis 100 Prozent angegeben. Daher halte ich dies für eine ausgesprochen schlechte Idee.

          Georg

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            #6
            Hallo Bernd,

            jetzt ungeachtet der Frage, ob sinnvoll oder (wie Georg meint) eher nicht sinnvoll: Prof. Axel Heidenreich in Köln hat schon eine Reihe (ich meine mich an die Zahl 50 zu erinnern) von RPs nach RT gemacht. Auch Dr. Jörn Witt in Gronau hat das schon ein paarmal gemacht. Das sind die beiden, von denen ich es definitiv weiß; es gibt sicher noch mehr Ärzte, die damit Erfahrung haben.

            Ralf

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              #7
              Es soll halt vorher genau untersucht werden ob die Bestrahlung schon etwas zerstört hat. Bei mir wurde auch vor Inplantat eines AMS 800 erst gründlich untersucht, sogar mit Blasenspieglung, ob es noch möglich ist.
              Immer positiv denken!!!

              http://de.myprostate.eu/?req=user&id=814

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                #8
                Hallo Bernd,

                die Martini-Klinik führt "Salvageprostektomien" durch, s. hier:



                Insgesamt werden dort pro Jahr ca. 2000 "gewöhnliche" RPE's (teilweise macht ein Operateur mehrere OP's am Tag, daher die große Erfahrung) durchgeführt, womit die Klinik dort sicherlich einen Spitzenplatz einnimmt. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass dort auch Patienten aus dem Ausland hinkommen, um sich behandeln zu lassen. Ich bin aber sicher, dass auch andere "etablierte" Standort wie Berlin, München (?) etc. solche Eingriffe anbieten und ähnlich viel Erfahrung aufweisen können.

                Egal wo, aber: Einen solchen Eingriff (wenn es denn mal dazu kommen sollte), würde ich aufgrund der wohl wahrscheinlicheren NW nicht am nächsten Kreiskrankenhaus machen lassen.

                Viele Grüße
                Arne
                Meine Beiträge stellen KEINE FACHÄRZTLICHE AUSKUNFT, sondern die Meinung eines Betroffenen dar.

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                  #9
                  Guten Morgen Georg, Ralf, Michi1, Arne,

                  ganz herzlichen Dank für die Einschätzungen und weiterführenden Links. Muss mich damit aber noch näher befassen. Es ist richtig, bisher steht bei mir eine weitere Therapie nach Bestrahlung und noch aktueller Hormontherapie nicht zur Debatte. PSA und Testo sind optimal und kaum noch nachweisbar, aber ich traue dem Ganzen nicht und wollte mich hier mal vorsorglich nach weiteren Therapien im Falle eines Rezidiv informieren. Habe gleich eine Blasenspiegelung zur Abklärung einer im Ultraschall festgestellten Schleimhautfalte.

                  Nochmals herzlichen Dank
                  Bernd

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                    #10
                    warum soll denn eine weitere Bestrahlung nicht möglich sein?? Woher kommt diese Erkenntnis?
                    Im Übrigen frage ich mich, ob hier jemand eine konkreten Fall kennt, bei dem nach der Bestrahlung eine OP notwendig wurde?
                    Fragen über Fragen...
                    http://de.myprostate.eu/?req=user&id=762

                    Kommentar


                      #11
                      Hallo Bernd,

                      warum sich unnötig Gedanken machen über Dinge die möglicherweise nie eintreten.
                      Da wird doch nur die Psyche belastet.

                      Gruß
                      Herbert



                      Zitat von carnik Beitrag anzeigen
                      Guten Abend,

                      die Therapie meines Prostata-Karzinoms erfolgte mit einer Strahlentherapie (IMRT) und noch begleitend mit einer Hormontherapie. Für den Fall, dass es später einen Rückfall geben sollte stelle ich mir die Frage, ob dann, da eine weitere Bestrahlung nicht möglich ist, eine OP der Prostata dann noch angezeigt ist.

                      Frage:
                      Wer hat Erfahrungen mit einem derartigen Fall (OP nach Strahlentherapie) und ist bereit, diese hier zu schildern.

                      Beste Grüße
                      Bernd
                      Mein "Künstlername" bei myprostata.eu: Anton

                      Gruß
                      Herbert

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                        #12
                        Das war eine klare Aussage meines die Bestrahlung durchführenden Radiologen. Keine zweite Bestrahlung.
                        Evtl. AW auf die zweite Frage von Timbolimbo würde mich auch interessieren

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                          #13
                          Am besten kann Konrad die Frage beantworten. Wenn man mit IMRT bestrahlt wird, so erhält man die höchste Dosis, die zum aktuellen Zeitpunkt als vertretbar gilt. Daher kann man nicht später nochmal die Dosis weiter erhöhen. Dies führt zu erheblichen Nebenwirkungen, Strahlenkrebs, Darmschäden usw. Es gibt andere Bestrahlungsverfahren, die sehr gezielt bestrahlen können und dann kann man punktuell die Dosis noch weiter erhöhen. Dies sind CyberKnife/SBRT und Brachytherapie. Ob man nach einer Protonenbestrahlung nochmal mit Protonen bestrahlen kann - weiß ich nicht. Man muss sich bei allen Verfahren im konkreten Fall eingehend beraten lassen.

                          Wenn man den Arzt um eine OP nach Bestrahlung bittet wird er sie durchführen, wenn er dafür qualifiziert ist. Ansonsten kann eine OP nach Bestrahlung z.B. erforderlich werden wenn der nicht beseitigte Tumor so stark wächst, dass er die Harnröhre zudrückt. Das dürfte aber sehr selten vorkommen.

                          Georg

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                            #14
                            Nachdem ich das Thema letzte Woche im RPTC besprochen habe, kann ich mit Sicherheit sagen, dass auch nach einer Protonenbestrahlung keine Nachbestrahlung möglich ist. Zusätzlich zu der von Georg aufgeführten englischen Aufzählung ist nach meinem Kenntnisstand auch noch eine IRE / Nanoknife für den unwahrscheinlichen Fall eines Rezidivs in einer bestrahlten Prostata möglich.

                            VG Tom
                            http://de.myprostate.eu/?req=user&id=842

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                              #15
                              Die geringen Fallzahlen und wenigen hier bekannten Fälle von
                              RPE nach Bestrahlung weisen auf ein geringes Risiko hin, dass es
                              überhaupt zu einer solchen Salvage-OP komme.

                              Ich wage die Behauptung, dass mehr Primär Operierte von Inkontinenz
                              betroffen sind, als nach primärer Bestrahlung samt Salvage-OP.

                              Wenn man sich für eine Bestrahlung als Ersttherapie entschieden
                              hat, wird das gute Gründe haben. Man sollte sich von den nicht so
                              guten Aussichten bezüglich der Kontinenz im unwahrscheinlichen
                              Fall einer nachträglichen RPE nicht irritieren lassen.


                              Carpe diem!
                              Hvielemi
                              Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

                              [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
                              [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
                              [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
                              [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
                              [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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