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PSA 8.9 und positives MRI, wie geht es weiter?

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    PSA 8.9 und positives MRI, wie geht es weiter?

    Guten Morgen zusammen,

    ich bin 52 Jahre alt komme aus Zürich und war letzte Woche im Krankenhaus da mein PSA erhöht war. Ich wurde vom Urologen untersucht und zur MRI gesendet. das Ergebnis der MRI habe ich mal unten beschrieben. Das weitere vorgehen ist nun 5.12 Besprechung mit dem Anästhesisten und am 8.12 die Biopsie. Sie wird wohl durch den Damm gemacht und nicht rektal. am 22.12 ist dann Besprechung mit dem Arzt über die weitere Vorgehensweise.

    Meine frage an euch, könnt ihr mir schon einmal helfen das Ergebnis aus dem MRI besser zu verstehen?


    Kurze Zusammenfassung von meiner Multiparamtrischen MRI der Prostata.


    • PAS Wert = 8.9ng/ml
    • In der T1 Sequenz keine postbioptischen Veränderung
    • Prostatamasse 4.7x5.9x5.6cm und Volumen 80.75ml
    • PSA Dichte = 0.11ng/ml


    In der peripheren Zone (PZ) midglandulär bis aprikal posterirr rechts eine 8x15mm messende in T2 hypointense Läsion mit korrespondierender Diffusionsrestriktion und mit hyperintensem Signal in hohen b-Wert Bild verglichen mit der umgrenzenden PZ. Die Läsion zeigt ein flaues wasch-in verglichen mit der umgebenden PZ.

    In der peripheren Zone (PZ) midglandulär posterior links einen ca. 21mm messende in T2 hypointense Läsion mit flauer Diffusionsrestriktion und ohne umschriebenes hyperintenses Signal im hohen b-Wert Diese Läsion zeigt kein wash-in mit der umgebenden PZ

    Kapselüberschreitung: Kapselbulging rechts posterior apical sowie teils nicht mehr abgrenzbare hyperintense Kapsel. Erhaltene Fettlamelle zum Rektum

    • Samenblasen: Keine Infiltration der Samenblasen.
    • Lokoregiondäre Lymphknoten: Keine Pathologische vergrösserten Lymphknoten.
    • Ossäre Läsionen: keine metastasensupekte ossäre Läsionen bei insgesamt eher einhomogener Knochenmineralisation


    Beurteilung:
    • Karzinomverdächtige Läsionen rechtsseitig bei Apex bis Midglandulär (PIRADS v2: 5/5)
    • Inseminierte Läsion linksseitig midglandulär (PIRADS v2: 3/5)
    • Kapselüberschreitendes Wachstum rechts
    • Keine Infiltration der Samenblasen bds.
    • Keine LK- oder Knochenmetastasen


    Ich danke euch für eure Unterstützung und Hilfe

    Viele Grüsse
    Eric

    #2
    Hallo Eric,

    ich kann verstehen, dass Du Dir Gedanken machst. Aber es bleibt Dir letztlich nur das Ergebnis der Biopsie abzuwarten. Nach der Beschreibung würde ich davon ausgehen, dass man dies mit einer Operation gut therapieren kann.

    Georg

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      #3
      Entscheidend ist der PIRADS-Wert: PIRADS 5 in der einen Läsion ist schon sehr verdächtig. In der Besprechung kann das der Radiologe interpretieren (bei mir: "sowas kann auch eine Granumatulose sein, ist aber kaum zu erwarten, sehe ich 2-3 mal im Jahr, sonst ist es PCa"). Auf der linken Seite ist der Befund unsicher.
      Die Ergebnisse des MRT sind heutzutage schon ziemlich zutreffend. Auch wenn man selbst auf den Bildern kaum was sieht: (a) der Radiologe hat Erfahrung und viele Vergleichsbilder gesehen (b) es werden verschiedene Sequenzen gemacht, auch zeitlich, dabei wird der Fluß des Kontrastmittels verfolgt ("wash in").
      Biopsie durch den Damm unter Vollnarkose: du bekommst offenbar eine perineale Fusionsbiopsie, gezielt aufgrund der MRT Daten. Das ist das Optimum mit verringertem Infektionsrisiko. Vermutlich werden die Läsionen gezielt und der Rest der Prostata systematisch gestochen. Bei der Größe der Prostata sollte man mindestens 20 Stanzen erwarten (bei mir 24 bei Volumen ca. 45ml).
      Wie Georg schon andeutete: Der Gleasonwert der Biopsie bringt Klarheit (PCa/kein PCa), weiterhin bestimmt er den Grad der Entdifferenzierung, die Stanzzylinder deuten eventuell Kapselüberschreitung an, Perineuralscheideninvasion wird geprüft. Zusammen mit den Erkenntnissen aus dem MRT bekommt man dann einen Eindruck von der Größe und Gefährlichkeit.

      Kommentar


        #4
        Lieber Eric

        Du hast bisher so etwa das Beste bekommen, was man sich als Neubetroffener
        wünschen kann, und auch die Biopsie durch den Damm ist sehr gut, weil die
        das Infektionsrisiko gegenüber der sonst üblichen transfäkalen Biopsie massiv senkt.
        Darf ich deshalb fragen, ob Du am Hirslanden oder einem anderen Privatspital
        bist, oder am USZ oder einem der Stadtspitäler?

        Zum MRT:

        Beurteilung:
        • Karzinomverdächtige Läsionen rechtsseitig bei Apex bis Midglandulär (PIRADS v2: 5/5)
        • Inseminierte Läsion linksseitig midglandulär (PIRADS v2: 3/5)
        • Kapselüberschreitendes Wachstum rechts
        • Keine Infiltration der Samenblasen bds.
        • Keine LK- oder Knochenmetastasen

        Kommentare in gleicher Reihenfolge:

        • Rechtsseitig bestehen von der untersten Zone bis zur Mitte der Drüse
        mehrere hoch krebsverdächtige "Verletzungen" (Läsionen).
        • Links-mittig eine weitere, weniger verdächtige Stelle.
        • Rechts wurde die Kapsel, also die Organbegrenzung der Prostata,
        durchbrochen, was eher ungünstig ist.
        • Im Bild sieht man keinen Befall der Samenblasen, was wiederum
        günstig ist (Bei einer Operation werden die aber jedenfalls mit entfernt).
        • Sehr gut ist, dass man keine Metastasen festgestellt hat. Das gilt für
        beide möglichen Ausbreitungswege: Durch die Lymphbahnen in die
        Lymphknoten und über das Blut in die Knochen.

        Die Biopsie scheint mir nun eher eine Formsache zu sein, denn mit
        dem MRT lässt sich nur ein Krebsverdacht formulieren (PIRADS 1 bis 5,
        wobei Du leider die höchste Stufe aufweist), während die Biopsie
        samt Pathologie des Krebsverdacht wohl beweisen wird.

        Wie das auf dem MRT aussieht, wirst Du wohl deine Prostata verlieren,
        aber Du hast eine gute Chance, dass damit der Krebs vollständig
        beseitigt wird.


        Carpe diem!
        Konrad
        Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

        [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
        [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
        [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
        [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
        [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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          #5
          hallo Konrad,

          ich bin in Zürich am USZ dort wird auch die Biopsie gemacht am 8.12 und am 22.12 ist das Gespräch mit dem Dr. Ich habe den Ratgeber hier gelesen die ganzen 160 Seite, ein tolles Stück Arbeit und ich wollte eigentlich mit 52 noch keine OP oder zumindest nicht jetzt. Ich hoffe irgendwie das ich noch ein wenig darum herum kommen kann mit aktiver Überwachung. Die Genesungsphase zieht sich doch bei vielen sehr lange hin auch beim Da-Vinci System. Und in meinem Job wären die Beeinträchtigungen entsprechend hoch wie natürlich auch Privat. Aber warten wir die Biopsie Ergebnisse noch ab. Ist ja noch ein Monat hin. Wird ein schönes Xmas Fest dieses Jahr.

          Was ich vergessen hatte zu sagen November 2011 hatte ich Schilddrüsen Krebs welcher aber durch eine OP behandelt wurde. Noch zum Glück gekapselt gewesen alles. Aber nach der OP hatte ich einen Schlaganfall der mich ein Jahr REHA gekostet hatte. Das ist jetzt der zweite Krebs in 5 Jahren. Irgendwie ist die Kraft halt weg wieder zu kämpfen. Will jetzt nicht depressiv klingen, bin ich bei weitem nicht aber der Akku ist gerade nicht auf 100% Power. Bin vor 3 Jahren hier nach Zürich gezogen, Freundeskreis ist zum Teil noch in Frankfurt und Familie ist ebenso nicht vorhanden. Na ja andere haben das auch geschafft also wieso nicht ich auch noch einmal

          Kommentar


            #6
            Hallo Eric,

            durch die Kapselüberschreitung wirst Du wohl keine aktive Überwachung machen können. Ich vermute dies ist ein Gleason größer/gleich 7. Die Behandlung wird wohl Anfang nächsten Jahres anstehen.

            Man sollte bei einer Krebserkrankung besser von Familie und Freunden unterstützt werden. Detlef schrieb, seine geschiedene Frau hätte ihn sehr unterstützt.

            Georg

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              #7
              Prostatakrebs ist nicht ungewöhnlich. Man darf da nicht zu sehr am eigenen Körper zweifeln.
              Nicht hängen lassen! Ich erinnere eine alleinstehende Tante, die einige Krankheiten und auch einige Krebse hatte, im Krankenhaus mit 80 noch eine Patientenzeitung gemacht hat und kurz vor 90 verstorben ist.

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                #8
                Danke euch schon einmal jetzt für das Feedback. Hilft schon sehr mit gleichgesinnten darüber zu sprechen bzw. zu schreiben.
                Viele Grüsse
                Eric

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                  #9
                  Der PSA in der Klinik gemessen ist jetzt bei 12, vorher, knapp einem Monat 8.9. Denke ein Teil liegt daran, dass es ein anderes Labor war. Die Biopsie wurde Freitag gemacht. 50 Biopsien also Sättigungsbiospie. Katheter danach und ich kann sagen so einen will ich nie wieder. Jetzt muss ich auf die Ergebnisse der Pathologen warten.

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                    #10
                    Zitat von Darkdiver Beitrag anzeigen
                    Der PSA in der Klinik gemessen ist jetzt bei 12, vorher, knapp einem Monat 8.9.
                    Lieber Eric

                    Ob das andere Labor mehr gemessen habe oder weniger, wissen wir nicht.
                    Dein PSA-Anstieg übersteigt die mögliche Abweichung zwischen Laboren.
                    Wenn Du es genauer wissen möchtest, vergleiche die PSA-Verdoppelungszeit**
                    mit früheren Messperioden, so vorhanden.

                    Mit den von dir angegebenen Werten beträgt die PSA-Verdoppelungszeit (VZ)
                    etwa zwei Monate. Das ist reichlich schnell aber eben auch noch unsicher,
                    weil aus verschiedenen Laboren und noch nicht durch eine dritte Messung
                    bestätigt.
                    Bitte in einem Monat nocheinmal messen. Nach der halben VZ sollte der
                    Wert bei gleichbleibendem Wachstum bei etwa dem 1.4-fachen liegen,
                    mit Prostata noch drin, eher etwas tiefer.


                    Carpe diem!
                    Konrad


                    PS: Es beginnt unübersichtlich zu werden.
                    Kannst Du bitte deine Daten im Profil oder auf myprostate.eu zusammenfassen?
                    Danke.


                    **Mehr info und Berechnung der PSA-VZ:
                    Labor-Budget berechnen, Medizinische Rechner, Medizinischerechner,
                    Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

                    [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
                    [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
                    [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
                    [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
                    [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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                      #11
                      Also bei 50 Stanzen wird die trefferquote falls da was ist bei 99,9% liegen

                      Kommentar


                        #12
                        Da ich ja darauf hingewiesen wurde, nun die Ergänzung des Befundes. Freitag rief mich der Arzt vom Spital an weil ich jeden Tag nach den Ergebnissen gefragt hatte und er meinte nur bei mir wurden diverse Ergebnisse bei der Biopsie gefunden von Gleason Score 4+3 bis zu 4+4. Also ne glatte 8. Die weiteren Details bekomme ich noch. Habe jetzt mal ein wenig gegoogelt zum Thema Gleason Score und speziell nach der 8. Schon erschreckend. Bin sicher jetzt kommt die Suche nach Metastasen als nächstes dran. Morgen nimmt er meinen Fall schon in TumorBoard und Freitag besprechen wir dann alles weitere.
                        Aus einem entspannten selbst beim PSA Wert wurde nach der Biopsie ein angespanntes ich und jetzt stehe ich langsam unter Strom.

                        PSA in der Klinik war jetzt nicht mehr 8.9 wie ein Monat zuvor sondern 12
                        Biopsie Gleason Score = 8


                        Irgendwie nicht gut alles habe ich so das Gefühl.

                        Viele Grüsse Eric

                        Kommentar


                          #13
                          Eric,

                          rein theoretisch bräuchtest Du nicht unter Strom zu stehen, denn ändern lässt sich im Moment gar nichts. Der Arzt möchte sicher mit einer guten Therapieempfehlung aus dem Tumorboard kommen. Es ist viel besser, er schaltet ein Tumorboard ein als allein zu entscheiden.

                          Bei einem Gleason 8 sollte man schon nach Metastasen suchen, das wird in Deutschland meist mit einem Knochenszintigramm gemacht. Das findet aber nur vergleichsweise wenige der vorhandenen Metastasen. Es könnten aber schon mit dem MRT/MRI welche gefunden worden sein, wenn sie in der Nähe der Prostata liegen.

                          Mehr kann man erst nach dem Termin am Freitag sagen.

                          Georg

                          Kommentar


                            #14
                            Lieber Eric,
                            es ist zwar gut, aber auch normal, dass am USZ wie in jedem
                            Kantons- oder Unispital alle Fälle mit grösseren Veränderungen
                            oder Untersuchungen im Tumorboard besprochen werden.
                            Ich wäre nicht überrascht, wenn man ein PSMA-PET-CT oder -MRT
                            zur Ausbreitungsdiagnostik einsetzen würde, stammt doch das
                            PET-Verfahren ursprünglich vom USZ.

                            Carpe diem!
                            Knrad
                            Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

                            [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
                            [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
                            [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
                            [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
                            [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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                              #15
                              So ein kleines Update. am 11.1.18 habe ich den ersten Besprechnungstermin mit dem Radiologen um eine Bestrahlung zu besprechen. Natürlich geht es mir hier um die Schonung der Nerven ob dies möglich ist bei dieser Therapie. Die OP kommt aktuell für mich nicht in Frage da keine Nervenschonende OP möglich ist. Ich hoffe die Bestrahlung kann "Sanfter" damit umgehen. Ebenso die anstehende Inkontinenz wäre ein Grund gegen die OP. Für mich wäre das in extrem großer Einschnitt in der Lebensqualität.
                              Am 22.1.18 dann der Termin für das PSMA PET/CT. Hier gehen natürlich einmal mehr die Nerven durch. Aktuell hat das USZ zu wenig Kapazitäten für die Gallium Produktion. Ich frage mich wie wie hoch die Chance ist bei mir. Ich meine 52 Jahre, ein T2C mit Gleason 8. Was denkt ihr wie hoch sind die Chance nach der Erfahrungen hier im Forum das etwas gefunden werden wird? Und zu guter letzt eine Frage wieso wird bei PC so wenig Chemo gemacht? Ist diese nicht erfolgsverbrechend? Klar hast du temporär die entsprechenden Nebenwirkung aber wenigstens bleiben dir die Potenz und Kontinenz erhalten?

                              Danke euch für euer Feedback.

                              Viele Grüsse
                              Eric

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