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    Vortrag von Prof.Klippel

    „Medizin ist biologische Medizin oder sie ist keine.“ (Prof.Klippel, 1999)

    Vortrag von Prof.Klippel
    am 29.4.2006 in Hamburg anlässlich einer Veranstaltung der Gesellschaft für biologische Krebsabwehr im Gymnasium Othmarschen.
    Prof.Klippel ist Präsident der GfbK
    und Leiter der Urologie im Allgmeinen Krankenhaus Celle


    Ich möchte doch kurz einige Hinweise aus diesem Vortrag heraus weitergeben – eine genaue Mitschrift war mir nicht möglich, dafür war die Geschwindigkeit der Präsentation der einzelnen Folien zu hoch.
    Auch wenn ich meist nur die Überschriften der einzelnen Folien angeben kann, gibt es doch hier und da interessante Infos, die dem einen oder anderen hier und da hilfreich sein können – alles natürlich nur aus meiner beschränkten Erinnerung heraus.

    Prof.Klippel wies zu Beginn seines Vortrags in Anknüpfung an die VorrednerInnen darauf hin, dass er lieber übers Gehirn sprechen möchte als über die Prostata. Wie kommt es zu Auslösern dafür, dass die PINs [ prostatic intraepithelial neoplasia / prostatische intraepitheliale Neoplasie, mögliche Vorstufen zu PK-Zellen ] sich umwandeln zu Krebszellen? In letzter Zeit gebe es Hinweise, dass Folteropfer und auch Irak-Soldaten vermehrt Prostatakrebse bekommen würden. Er schilderte den Fall eines 30jährigen LKW-Fahres, der einen behinderten Vater im Rollstuhl hatte und der durch einen tragischen Unfall ihn beim Rücksetzen überrollte, sodass der Vater an den Folgen starb. Dieser Sohn war so geschockt, dass er ein Prostatakarzinom ausbildete.

    Nach dieser Einleitung kam sein Folienvortrag - ich nummeriere einfach durch:

    F1: Eine Verteilung der PINs in den Altersgruppen

    F2: Therapiemöglichkeiten

    F3: Ist die PSA-Früherkennung sinnvoll?

    F4: Was ist, wenn sich der PSA in 2 Monaten verdoppelt?

    F5: Studie mit 126 Patienten mit Knochenmetastasen

    F6: Therapie bei Knochenmetastasen, mittlere Überlebenszeit
    1 – Zuwendung
    2 – off-label-use von Boron, Thalidomid, Opuntia (Feigenkaktus), Ketoconanzol, orale Antidiuretika, Somatostatine, Selen, VitD
    3 – Hochdosis Östrogene (Stockholm-Studie) Hier ging er auf die Honvan-story ein: Ein Mittel, das bis zu 90%ige PSA-Absenkung brachte und nur 9 Euro pro Tag kostete, wird vom Markt genommen und ist nur noch umständlich über Japan zu beziehen, der Preis steigt an und er sagt voraus, dass dann, wenn der Preis mit dem Zehnfachen den Preis fürs Taxotere erreicht hat ( 90 Euro pro Tag), die Pharmaindustrie das Mittel wieder einführen wird.
    4 – Bisphosphonate - hier wies er darauf hin, dass in der Zulassung auch die Möglichkeit enthalten sei, B. für die Verhinderung von Knochenmetastasen einzusetzen. Das würde die Kassen zwar nicht freuen, sei aber so. [ superwichtig, wird ich gleich mal verwerten …]
    5 – Exisulind, Celebrex
    6 – Spurenelemente, z.B. Strontium, Lithium
    7 – Metastron ( Strontiumchlorid, Radionukleid, zur Schmerzbehandlung)


    F7 + F8: Aspirin + Statine

    F9 + F10: PSA-Diagnostik
    Er ging nochmal auf den Wert der PSA-Früherkennung ein und meinte, aus dem Krebsregister in den Niederlanden ginge hervor, dass mehr heilbare PKs diagnostiziert würden. Es gäbe ein „Stadienshift“ durch vermehrte PSA-Messungen

    F11: Prävention durch Vitamine: Vit E u. A

    F12: Phytoöstrogene, ebenfalls krebsverhindernd

    F13: Prophylaxe von Metastasen durch Blockade von Adhäsionsmolekülen

    F14: Glucosinolate, enthalten in Senf, Kresse, Kohl, Rettich – sorgen für einen leicht bitteren Geschmack – schwefelige Moleküle

    F15: Psychoonkologie. Klippel hat im Jahre 2000 eine Studie mit metastasierten Brustkrebs-Patientinnen gemacht (leider im PubMed nicht zu finden, Suchbegriff „Klippel KF“), aus der hervorgeht, dass allein durch Gespräche Lebenszeit gewonnen werden konnte.

    F16: Studie von Prof.Zänker / Uni Witten-Herdecke über die hemmende Wirkung des Neurotransmitters GABA, der das „Bremsystem“ des Hirns ist, auf die Zell-Migration von Darmkrebs-Zellen. Während das Norepinephrin, ein Katecholamin der Nebenniere wie Noradrenalin, die Zell-Migration fördert, hemmt GABA. Klippel nannte das Noepinephrin „Verzweifelungshormon“ (unausgesprochen mit der Botschaft, verringere deine Verzweifelung und es geht dir besser). Die 3-seitige Studie von Prof.Zänker ist vollständig runterladbar unter:
    http://cancerres.aacrjournals.org/cg...ull/62/22/6467
    Nach dem, was ich sonst noch an Veröffentlichungen von „Zaenker KS“ im PubMed finde, scheint er auch an dem Zusammenhang von schleichenden Entzündungsprozessen und Krebsentstehung dran zu sein, hochinteressant.

    F17: GABA blockiert die Zell-Migration. Therapeutische Idee, wie in der o.a. Studie ausgeführt, könnte die Gabe von GABA-Agonisten sein.

    Das wars auch schon, der Vortrag ging ganz schnell.

    Erwähnenswert noch der vorher gelaufene Vortrag von Frau Annette Rexrodt von Fircks, von dem ich allerdings, weil zu spät, nur das abschliessende Rilke-Zitat mitbekommen habe, aber alle haben den Vortrag / die Frau gelobt. Sie hat mit 35 als Mutter von 3 Kindern eine heftige Brustkrebs-Diagnose bekommen, ist durch die Hölle aller möglichen Behandlungen (darunter 8 OPs, insges. 1 Jahr Krankenhaus) gegangen und es geht ihr jetzt, 8 Jahre später, gut. Ihr Motto: „Entscheiden Sie sich für das Leben!“, wie auch auf ihrer homepage nachlesbar: http://www.rexrodtvonfircks.de/main.html


    Ansonsten ist mir nicht ganz klar, wo der Verein GfBK (krebs)politisch eigentlich steht. In der ARD-Krebswoche neulich habe ich Dr.Irmey, der Ärztliche Direktor der GfBK, in der Maischberger-Sendung gesehen. Ich hatte nicht den Eindruck, dass er sich auf eine irgendwie kontroverse Position sich bezogen hätte, war vielmehr ständig bemüht, das Komplementäre, Ergänzende herauszukehren. Als ihn Frau Maischberger direkt fragte, warum er denn nicht was zur Misteltherapie gesagt habe, antwortete er ausweichend.
    Wenn ich als Vitamin-C-Fan mich frage, wo denn die Durchsetzung einer auf Basis von Ascorbat und anderen Naturstoffen betriebenen Krebs-Behandlung organisiert wird, kann ich nur mit Mühe auf die GfBK kommen. Immerhin aber auf ÄrztInnen, die der GfBk nahe stehen. Aber dass da ein Kampf geführt würde, sehe ich nicht.
    So war wirkte denn auch ein weiterer Auftritt eines „Bio-Profs“ auf dieser Veranstaltung, Prof.Finkelmann, ehemaliger Leiter der Rudolf-Steiner-Abteilung im Krankenhaus Hamburg-Rissen, auf mich eher abtörnend: Zwar sagte Prof.Finkelmann, er würde „mit einer gewissen kämpferischen Note“ seine Bemerkungen machen, aber dieser Impuls wollte irgendwie nicht rüberspringen. Vielleicht lags an mir. Hatte ich doch gerade erst eine Woche vorher in eben dieser Krankenhaus-Abteilung angerufen und gefragt, ob dort Hochdosis-VitaminC gg. Krebs eingesetzt wird – nicht dass ich wüsste, war die Antwort.


    Gruss aus HH,
    Rudolf

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