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48 perineale Prostatabiopsien ist das üblich? Nebenwirkungen

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    48 perineale Prostatabiopsien ist das üblich? Nebenwirkungen

    Hallo zusammen,

    ich habe gerade erfahren, dass ich am Freitag 48 Biopsie entnommen bekommen. Ich finde das ist eine recht große Anzahl. Bei einer Prostata mit 90 ml wird die ja wirklich von vorne bis hinten durchlöchert. Jetzt meine Frage, weil ja gerade die zwei wichtigsten Nerven durch die Prostata laufen und keiner genau weiss wo diese tatsächlich liegen besteht doch das Risiko bei so vielen Biopsien einen Nerv zu erwischen oder zu verletzten. Wie ist eure Meinung dazu oder Erfahrung?

    Danke euch für das Feedback
    Viele Grüsse
    Eric

    #2
    Siehe auch diesen Thread: https://forum.prostatakrebs-bps.de/s...tigungsbiopsie
    Und diese Dissertation von 2007: 1228.pdf

    Bei mir ca. 45ml = 24 Stanzen bei dir 90ml macht 48. So unsinnig ist das nicht.
    Die "wichtigsten" Nerven laufen an der Prostata vorbei, besonders am Apex, wo keine richtige Kapsel besteht. Theoretisch könnte man da einen Nerv treffen. Für wiederholte Biopsien siehe z.B. diese Studie:

    Für die normale TRUS-Biopsie: http://sperlingprostatecenter.com/ed...-the-prostate/
    Die Resultate sind nicht sehr eindeutig, die Teilnehmer gering. Andere Faktoren wie die Wirkung der folgenden häufig positiven Diagnose sind nicht auszuschließen.
    Eine 3D-Fusionsbiopsie überlagert das MRT-Bild mit dem aktuellen TRUS-Bild, so daß der Operateur die Nerven vermeiden kann. Mal abgesehen davon, dass man kaum so dicht nadelt, dass beide Nervenstränge abgekappt werden können. Eher ist mit einer gefährlichen Entzündung zu rechnen, die die sexuelle Funktion länger oder dauerhaft beeinträchtigen kann.

    Nach neueren Forschungen finden sich direkt nach einer Brachytherapie manchmal Krebszellen im Blut:

    Bei 59 Männern war vor Einführung der Nadeln nichts nachweisbar, bei 7 danach dann schon (12%). Was diese Zellen anrichten, ist unklar. Eine Biopsie wird ähnliche Effekte haben. Wenn du ganz auf Nummer sicher gehen willst, muss du auf die Biopsie verzichten, PIRADS 5 als hinreichende Diagnose ansehen und gleich eine Therapie machen. Dann am besten eine RPE, da erhältst du nachträglich die genaue Diagnose. Bei einer RPE kann auch in Krebsgewebe geschnitten werden (z.B. bei R1); eine Studie, die CTCs (zirkulierende Krebszellen) vor und nach RPE untersucht hat, ist mir nicht bekannt.

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      #3
      Das nennt sich SÄTTIGUNGSBIOPSIE und wird heute in Zeiten der MRT-Fusionsbiopsien eigentlich NICHT mehr durchgeführt.
      Das Gewebetrauma ist nicht ganz unerheblich.
      Früher hat man vereinzelt gar bis 100 Proben genommen.
      ----------------------------------------------------------
      Meine Kommentare stellen keine verbindliche Auskunft dar,
      sondern spiegeln meine PERSÖNLICHE Meinung und Erfahrung
      wider und können keine direkte Beratung und Behandlung
      vor Ort ersetzen

      Gruss
      fs
      ----------------------------------------------------------

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        #4
        Aus 48 wurden dann doch 50. Bin aber heute schon wieder zuhause, zwar mit Katheter und Ventil aber zuhause. Komisch ist nur wenn ich muss, kommt es nicht nur durch den Katheter sondern auch durch die Harnröhre. Ist das normal? Fühlt sich alles sehr komisch an, als wenn ich permanent pinkel muss

        Grüsse
        Eric

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          #5
          Heute morgen um 5 habe ich es nicht mehr ausgehalten, hab den Katheter abgeschnitten gewartet das der Ballon sich entleert und gezogen. Urin hat noch ein wenig Blut aber sonst brennt es nur und die Biopsie Löcher sind noch nicht ganz verkrustet und blutet noch leicht. Aber nichts wildes. Nehme jetzt noch ne Woche Pradif T.
          Grüsse Eric

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            #6
            Hallo Eric,
            Du hast nun die radikale Methode gewählt, die Verstopfung der Harnabflusswege zu beheben. Für solche Probleme, bei denen der Harn sich sowohl über den Katheter als auch durch die Harnröhre den Weg sucht, sollte der Katheter gespült werden um ihn wieder Durchgängig zu machen.
            Nach meiner RPE 2006 musste der Katheter mehrmals gespült werden, bis alle Gewebeteilchen die Blase verlassen hatten.
            Du solltest jetzt auf jeden Fall so viel trinken, das der Harnfluss so stark ist, dass sich keine Bakterien festsetzen können. Bei erhöhter Temperatur unbedingt einen Arzt aufsuchen.

            Gute Besserung und Gruß
            Heribert

            Vollständige PK-Historie seit 2005 bei
            myProstate.eu
            Menschen sind Engel mit nur einem Flügel.
            Sie müssen sich umarmen um fliegen zu können.



            (Luciano de Crescenzo)

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              #7
              Was ich nicht verstehe ist wie kann der Katheter nach ein paar Stunden verstopfen, in der Blase ist doch nur Urin. Es war ja nur eine Biopsie? Egal, ich trinke viel wie du sagst und muss normal aufs Klo. Das Brennen hat schon nachgelassen finde ich. Der Stuhlgang steht aber noch aus
              Viele Grüsse
              Eric

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                #8
                Bei einer Sättigungsbiopsie wird ein Katheter gesetzt, weil (a) ein Harnverhalt eintreten kann aufgrund möglicher Schwellung der stärker gereizten Prostata oder (b) die Prostata stärker bluten kann und man sich so die Tamponade der Harnblase spart (durch Spülung mittels Katheter). Grund (a) ist offenbar bei dir kein Thema. Blut sollte inzwischen auch so gut wie nicht mehr im Urin sein. Antibiotikaprophylaxe hast du ja wohl gehabt?
                @Heribert: Nach einer sachgemäßen Biopsie sollten keine Gewebeteilchen freigesetzt werden, die einen Katheter verstopfen können. Und Eric schrieb ja auch: Urin kommt aus dem Katheter und daneben.

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                  #9
                  Danke für den Hinweis, nein eine Antibiotikaprophylaxe habe ich nicht bekommen. Die Biopsien waren ja perineale Biopsien. Laut Bericht wurden mit den 50 Stück 99% der Prostata abgedeckt. Blut im Urin wird in der Tat weniger. Der Strahl ist noch schwach, es brennt auch immer weniger. Bin dennoch auch nach 24 Stunden noch ein wenig schlapp aber das ist auch normal denke ich.
                  Viele Grüsse
                  Eric

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                    #10
                    Ich würde möglichst bald mit einem Urologen über die Sache sprechen. Wenn Du einen Katheter hast darf kein Urin nebenher fließen. Ob das Probleme verursachen kann, kann ich nicht sagen, aber so war es nicht vorgesehen. Hat man Dir denn gesagt, wann der Arzt den Katheter ziehen wollte? Es kann ja aus medizinischer Sicht nicht richtig sein, wenn der Patient vorher den Katheter selbst entfernt.

                    Bei mir hatte der Urologe am Tag nach der Entlassung einen Termin gemacht und dann mit dem Ultraschallgerät geprüft, ob der Urin auch vollständig abfloss. Er war extra dafür am Samstag ins Krankenhaus gekommen. Ein Harnverhalt, also eine Blockierung der Harnröhre, wäre übrigens ein Notfall.

                    Georg

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                      #11
                      Hallo Georg,
                      mir wurde gesagt ich kann am nächsten Tag den Katheter selbst entfernen. Dazu sollte ich abschneiden, warten bis sich der Ballon, der den Katheter in der Blase hält entleert, und dann vorsichtig ziehen. Das war die Aussage vom Universitätsklinikum Zürich. Im Spital lief der Katheter noch in einen Beutel, dann wurde der Beutel abgezogen und ich habe ein Ventil darauf bekommen. Die Schmerzen waren in der Harnröhre und in der Blase. Klar es gäbe auch Druck von der Prostata. Alles in allem ein sehr sehr unangenehmes und schmerzhaftes Gefühl. Aber es geht jetzt wirklich von Stunde zu Stunde besser.
                      Viele Grüsse
                      Eric

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                        #12
                        Zitat von MartinWK Beitrag anzeigen
                        @Heribert: Nach einer sachgemäßen Biopsie sollten keine Gewebeteilchen freigesetzt werden, die einen Katheter verstopfen können. Und Eric schrieb ja auch: Urin kommt aus dem Katheter und daneben.
                        Bei Sättigungsbiopsien tritt fast immer Blut und kleine Schwebteilchen in die Blase, was zu verklumpungen führt oder führen kann, die den Katheter verstopfen. Wenn kathederisiert Harn neben dem Katheter aus der Harnröhre läuft, muss in der Blase ein Stau entstanden sein, welcher nur entsteht wenn der Katheter verstopft ist. Ich weiß nicht woher Du Deine Kenntnisse ableitest, sie sind auf jeden Fall falsch!

                        Vollständige PK-Historie seit 2005 bei
                        myProstate.eu
                        Menschen sind Engel mit nur einem Flügel.
                        Sie müssen sich umarmen um fliegen zu können.



                        (Luciano de Crescenzo)

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                          #13
                          Ich wurde vor der perinealen Biopsie gefragt, ob ich auch rektalen Stanzen zustimme würde, falls bestimmte Areale anders nicht zu erreichen seien. Folgerichtig bekam ich eine Antibiotikaprophylaxe und wurde vorher auf MRSA getestet.

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                            #14
                            Hallo zusammen,

                            die beschriebene Situation, bei der Urin sowohl über den Blasenkatheter als auch daran vorbei über die Harnröhre abläuft, kann mehrere Ursachen haben. Zum einen ist eine Verstopfung der Katheteröffnungen in der Blase durch geronnene Blutklumpen, irgendwelche Gewebefetzen, Harngries, ... möglich, zum anderen kann auch der Katheter hinsichtlich Charriere (Durchmesser) und Verblockung nicht sachgerecht gelegt worden sein - d.h. der Katheterschlauch hat einen zu geringen Durchmesser oder die Verblockung ist nicht ausreichend, so dass das System am Blasenausgang nicht richtig abdichtet und Urin am Katheterschlauch entlang in der Harnröhre nach außen tropft oder läuft.

                            Generell ist es so, dass Überdruck in der Blase (volle Blase) zu einem geringen Abfluss von Urin über die Harnröhre führen kann - auch wenn der Katheter sachgerecht gelegt wurde. Überdruck in der Blase entsteht durch Verstopfung des Katheter, aber auch durch das Abklemmen des Schlauches (gewollt durch eine entsprechende Schlauchklemme oder ungewollt durch das Abknicken des Schlauches). Im Falle von Eric, der offenbar mit dem Katheterschlauch ohne Urinbeutel - nur mit einer Verschraubung am Ende des Schlauches zur Abdichtung - entlassen wurde, könnte es durchaus zu einer Überdrucksituation gekommen sein, falls die Blase nicht rechtzeitig durch die Öffnung der Verschraubung entleert wurde.

                            Im Übrigen dürften schon viele Katheter-Betroffene beim Pressen während des Stuhlgangs die Erfahrung von ein paar Tropfen Urin außerhalb des Katheters entlang des Schlauches gemacht haben.

                            Den Katheter samt Füllschlauch für die Blockung einfach abzuschneiden um zu deblockieren, finde ich nicht ganz ungefährlich. Je nachdem an welcher Stelle man den Katheter durchschneidet (und gegebenenfalls noch etwas Unterdruck in Richtung Blase herrscht), besteht die Gefahr eines Zurückrutschens des Schlauches in die Harnröhre und dann hat man ein größeres Problem, da man den Schlauch nicht mehr greifen kann. In einem solchen Fall müsste dann wohl der Urologe mit der "Kneifzange" ran.☺

                            Besser wäre es dem Betroffenen für die Entblockung einfach eine Einmal-Spritze mit nach Hause zu geben, damit er die Blockflüssigkeit, wie eigentlich vorgesehen, über den Befüllschlauch wieder in die Spritze zurücksaugen kann und danach einfach den noch intakten Katheter aus Blase und Harnröhre herauszuziehen vermag.

                            Roland
                            Lerne mit Deinen Beschwerden zu leben, versuche gelassen zu bleiben und gehe friedvoll mit Deinen Mitmenschen um - dann hast Du schöne Tage.

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