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    Profact absetzen?

    Hallo,
    der Urologe meines Mannes hat empfohlen, dass die 3-Monatsspritze Profact abgesetzt werden könnte, da der Testorenwert recht lange niedrig geblieben ist, seit 24.5.2016 <0,20 ng/ml und seit dem 10.04.2017 bis heute <0,05 ng/ml. Mein Mann bekommt Zytiga ab dem 10.04.2017 und der PSA-Wert ist von 17.60 ng/ml gesunken (1,07/0,9/0,35/0,22) und seit dem 17.08. stabil bei 0,07 ng/ml geblieben.
    Unsere Frage ist: was passiert nach dem Absetzen von Profact mit dem Testorenwert? Steigt er wieder schnell oder langsam oder gar nicht? Kann man Profact später nochmals bekommen? Wir kennen uns hiermit nicht aus und es wäre schön, eine Meinung von jemandem zu hören.
    Vielen, vielen Dank!
    Mia

    #2
    Hallo Mia,
    Zitat von HPK2016 Beitrag anzeigen
    Unsere Frage ist: was passiert nach dem Absetzen von Profact mit dem Testorenwert? Steigt er wieder schnell oder langsam oder gar nicht? Kann man Profact später nochmals bekommen?
    Testosteronwert: Alles ist möglich. Aber Frage: Wie lange hat Dein Mann überhaupt die Spritzen bekommen? Eine Pause wäre schon gut, damit es nicht zu einer Osteoporose kommt.
    Profact: Die Behandlung damit kann jederzeit wieder aufgenommen werden, das wäre dann eine intermittierende Androgendeprivationstherapie (iADT). Es gibt aber keine Regel dafür, bei welchem PSA-Wert dies geschehen sollte, das handhabt jeder Arzt anders, z. B. bei ½iPSA oder iPSA (iPSA = initialer PSA-Wert, bei der Diagnose).

    Ralf

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      #3
      Vielen Dank Ralf,
      mein Mann hat sofort, d.h. ab 11/2014 die Profact-Spritze bekommen. Jetzt verstehe ich = iADT. Er geht morgen zum Urologen und dann hören wir mehr. Wir wollten uns kurz informieren, damit wir auch richtige Fragen stellen können. Danke und eine schöne Vorweihnachtszeit!
      Mia

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        #4
        An sich soll man Zytiga immer mit z.B. Profact zusammen einsetzen. In diesem Artikel wird erwähnt: "Gemäß bisheriger Studien ist das Präparat in Kombination mit einer weiterzuführenden Hormontherapie zugelassen".

        Das Testosteron wird aber nicht sehr schnell wieder ansteigen so dass man wohl eine Pause einlegen kann.

        Georg

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          #5
          Vielen Dank Georg, wir nehmen diesen Artikel mit und fragen den Urologen. Außerdem müssen wir aufpassen, dass die KV die Übernahme der Kosten für Zytiga nicht deshalb ablehnt.
          Mia

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            #6
            Liebe Mia

            Mit verlaub, Zytiga ohne begleitende ADT ist Blödsinn.
            Zytiga unterbindet die Testosteronbildung in Nebennieren, im Tumor selbst
            und wohl auch in den Hoden, falls dort welches gebildet würde mangels ADT.
            Ob man dann nicht die Dosis dieses teuren Zeugs erhöhen müsste, um
            den gleichen Effekt in den Hoden wie mit Profact oder einer anderen ADT
            zu erreichen?

            Die Nebenwirkungen der ADT kommen nicht von dem Medikament, sondern
            vom fehlenden Testosteron. Das Ziel der Zytiga-Therapie ist es aber, noch
            weniger bis gar kein Testosteron im Körper zu belassen, womit auch die
            Nebenwirkungen zumindest dieselben sind, plus jene von Prednison.


            Carpe diem!
            Konrad




            Änderung:
            Teile gestrichen, weil falsch.
            Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

            [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
            [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
            [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
            [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
            [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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              #7
              Hallo Konrad,
              Zitat von Hvielemi Beitrag anzeigen
              Mit verlaub, Zytiga ohne begleitende ADT ist Blödsinn.
              In dem von Georg verlinkten Artikel heißt es vollständig:
              Für die Therapie des kastrationsresistenten Prostatakarzinoms steht mit Abirateron eine wirksame Therapieoption zur Verfügung. Gemäß bisheriger Studien ist das Präparat in Kombination mit einer weiterzuführenden Hormontherapie zugelassen. Die Wirkung von Abirateron ohne Fortführung der Hormontherapie ist hingegen noch nicht untersucht worden. Da auch Abirateron die Testosteronproduktion im Hoden hemmt, erscheint ein Verzicht auf die LHRH-Therapie denkbar. Die vorgestellte Studie soll diesen Therapieansatz prüfen.
              Die Kombination Abi + ADT ist also zugelassen. Ob sie aber einen Mehrwert bringt, weiß niemand. Auch Du weißt es nicht, Du vermutest es vielleicht.

              Ralf

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                #8
                Lieber Ralf,
                ich neige nun mal zu pointierten Formulierungen.

                In der Tat weiss ich nicht, ob die Kombination ADT & Abirateron einen Mehrwert
                habe gegenüber Abirateron alleine. Aber niemand weiss wirklich, ob Abiraterone
                alleine in gleicher Dosis auch noch die Testosteron-Bildung in den Hoden
                genügend unterdrücken könne.

                Die Frage ist wohl eher, was es bringen soll, auf die ADT zu verzichten während
                der Therapie mit Abiraterone, deren Ziel es doch ist, das Testosteron vollständig
                zu unterdrücken, also eine "totale ADT".
                Auch ein nur langsamer Anstieg des Testosterons, wie ihn Georg andeutet, würde
                die Wirkung des teuren Medikamentes vollkommen zerstören. Ohne dass in einer
                Studie die Gleichwertigkeit der Therapie ohne ADT nachgewiesen wäre, wäre
                es in der Tat "wenig sinnvoll", auf ein Medikament zu verzichten, das keine
                Nebenwirkungen hat, die die alleinige Therapie mit Abiraterone nicht ebenfalls
                hätte und dabei noch zu riskieren, dass das Zeug ungenügend wirke und die
                Kasse es nicht zahle.

                Konrad
                Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

                [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
                [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
                [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
                [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
                [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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                  #9
                  Zitat von RalfDm Beitrag anzeigen
                  Die Kombination Abi + ADT ist also zugelassen. Ob sie aber einen Mehrwert bringt, weiß niemand. Auch Du weißt es nicht, Du vermutest es vielleicht.
                  Hallo Ralf,
                  die Argumentation im Sinne einer Nichtgefährdung von Betroffenen müsste eigentlich umgekehrt lauten.
                  Die Kombination von Abi + ADT ist zugelassen. Ob das Weglassen der ADT ohne einen Nachteil möglich wäre, weiß man nicht - es ist bislang nicht hinreichend erforscht.

                  Ich sehe das ähnlich wie Konrad. Ziel einer Behandlung mit Zytiga/Prednison/ADT(hier Profact) ist eine maximale Unterdrückung der Testosteronproduktion. Für die Anwendung von Zytiga ohne begleitende ADT liegt weder eine Zulassung vor, noch existieren evidente Daten hierzu.

                  Betroffene bei denen Zytiga zum Einsatz kommt, haben ja keinen Schnupfen, sondern in aller Regel ein lebensbedrohliches und agressives PCa. Da würde ich mich, ehrlich gesagt, durch das Weglassen einer bisher als notwendig erachteten Komponente, nicht in eine experimentelle Situation begeben wollen, die mit deutlichen Nachteilen enden könnte - zumal aus meiner Sicht der Verzicht auf eine ADT hinsichtlich Nebenwirkungen keine wesentlichen Vorteile verspricht.

                  Mir ist nicht klar, warum der behandelnde Urologe im Fall von Mia's Mann auf den Einsatz von Profact verzichten möchte. Er begibt sich damit in einen nicht abgesicherten Behandlungsstatus. Sollte Mia's Mann gesetzlich versichert sein, könnten allenfalls Budget-Überlegungen hinter der Maßnahme des Arztes vermutet werden. Etwas Anderes fällt mir dazu im Moment nicht ein.

                  Roland
                  Lerne mit Deinen Beschwerden zu leben, versuche gelassen zu bleiben und gehe friedvoll mit Deinen Mitmenschen um - dann hast Du schöne Tage.

                  Kommentar


                    #10
                    Ich wäre da auch zunächst etwas vorsichtig mit dem Weglassen des GnRH-Analogas bei Abiraterone Einsatz, denn dafür gibt es schon rationale Beweggründe, die über die Unterdrückung von LH gehen. Besser wirken wird es sicher nicht, wenn man das GnRH-Analoga weglässt, man spart höchstens etwas Geld. Ich würde es, bis klare Fakten vorliegen, sicherheitshalber weiter in Kombination einsetzen.
                    Who'll survive and who will die?
                    Up to Kriegsglück to decide

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                      #11
                      Vielen Dank an euch alle, jetzt müssen wir uns hinsetzen und darüber nachdenken, was wir tun sollten. Mein Mann war heute beim Urologen und hat keine Profact-Spritze bekommen. Der Urologe meinte: da das Testosteron schon lange unter der Nachweisgrenze liegt, mein Mann bereits 73 Jahre alt ist und er davon ausgeht, dass das Testosteron langsam steigen würde (bei jüngeren würde er es anders sehen), weil seine Blutwerte sehr gut sind und wenn notwendig, könnte mein Mann die Profact-Spritze, die er bereits gekauft hat, auch später bis 2019 (haltbar) bekommen. Den Artikel und die Studie über Zytiga+ADT hätte er auch gelesen und die Problematik mit KV wäre nicht gegeben. Mein Mann ist privatversichert und die Kasse hat bis jetzt alles gezahlt (aber wollte vorher alle Unterlagen sehen!). Er müsste im Januar wieder zum Urologen gehen. Am besten geht er sofort hin und spricht das Thema an. Gibt es hier im Forum eventuell einen Urologen?
                      Danke
                      Mia

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                        #12
                        Zitat von HPK2016 Beitrag anzeigen
                        Mein Mann war heute beim Urologen und hat keine Profact-Spritze bekommen.
                        Der Urologe meinte: da das Testosteron schon lange unter der Nachweisgrenze liegt,
                        mein Mann bereits 73 Jahre alt ist und er davon ausgeht,
                        dass das Testosteron langsam steigen würde ...
                        Dieser Urologe hat nicht verstanden, wie die Abitateron-Therapie funktioniert.
                        Ein langsamer Testosteron-Anstieg würde, wenn er denn einträte beim
                        Weglassen von Profact und Weiternehmen von Abiraterone, die
                        kastrationsresistenten Krebszellen sogleich wieder zum Wachsen anregen.
                        Denn selbst Zellen des CRPC benötigen kleinste Mengen des Hormones
                        um sich zu teilen.
                        Ob beim Weglassen von Profakt dieser Testosteron-Anstieg wirklich
                        stattfinde, weiss derzeit niemand. Fragt den mal, was es denn bringen solle,
                        die Spritze wegzulassen, ausser einen Pieks und ein paar €€ weniger.
                        Faselt der weiterhin von Testosteron-Anstieg, ist er der falsche Arzt.

                        Konrad


                        PS:
                        Hier im Forum gibt ee tatsächlich einen Urologen mit Initialen FS und
                        Nickname 'Urologe', der immer mal wieder durch die Themen liest
                        und ggf. antwortet, aber auch persönliche Anfragen beantwortet.
                        Die Ärzte leisten hier wertvolle Hilfe, also bitte nur zurückhaltend
                        anfragen, aber in dieser skurrilen Geschiche wäre das wohl angesagt.
                        Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

                        [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
                        [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
                        [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
                        [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
                        [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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                          #13
                          Zitat von HPK2016 Beitrag anzeigen
                          Hallo,
                          der Urologe meines Mannes hat empfohlen, dass die 3-Monatsspritze Profact abgesetzt werden könnte, da der Testorenwert recht lange niedrig geblieben ist, seit 24.5.2016 <0,20 ng/ml und seit dem 10.04.2017 bis heute <0,05 ng/ml. Mein Mann bekommt Zytiga ab dem 10.04.2017 und der PSA-Wert ist von 17.60 ng/ml gesunken (1,07/0,9/0,35/0,22) und seit dem 17.08. stabil bei 0,07 ng/ml geblieben.
                          Unsere Frage ist: was passiert nach dem Absetzen von Profact mit dem Testorenwert? Steigt er wieder schnell oder langsam oder gar nicht? Kann man Profact später nochmals bekommen? Wir kennen uns hiermit nicht aus und es wäre schön, eine Meinung von jemandem zu hören.
                          Vielen, vielen Dank!
                          Mia
                          Profact sollte nicht abgesetzt werden, weil dann reaktiv LH-Hormon der Hypophyse hochgeregelt würde und es gibt Hinweise, das auch LH das Prostatakarzinomwachstum negativ beinflussen könnte.
                          Aus diesem Grunde gibt es auch KEINE Studie zu Abiraterone OHNE GNRH-Analoga und die europäische Zulassung gilt auch nur MIT GNRH.
                          Ansonsten wäre es theoretisch auch ein "off-label-use" und die Krankenkasse müsste dann strenggenommen Abiraterone NICHT bezahlen.
                          ----------------------------------------------------------
                          Meine Kommentare stellen keine verbindliche Auskunft dar,
                          sondern spiegeln meine PERSÖNLICHE Meinung und Erfahrung
                          wider und können keine direkte Beratung und Behandlung
                          vor Ort ersetzen

                          Gruss
                          fs
                          ----------------------------------------------------------

                          Kommentar


                            #14
                            Zitat von Urologe Beitrag anzeigen
                            Profact sollte nicht abgesetzt werden, weil dann reaktiv LH-Hormon der Hypophyse hochgeregelt würde und es gibt Hinweise, das auch LH das Prostatakarzinomwachstum negativ beinflussen könnte.
                            Hallo Urologe fs,

                            streng genommen bedeutet ihre vorgenannte Aussage für mich, dass eine kontinuierliche ADT besser wirken müsste wie eine iADT, da es bei der intermittierenden Behandlung in den Phasen der Therapiepause immer wieder zur Hochregulation der LH-Produktion über die Hypohyse kommt und somit die Tumorzellen vom ausgeschütteten LH wachstumsbeschleunigend beeinflusst werden.

                            Oder unterliege ich mit meinen Überlegungen einem Denkfehler?

                            Roland
                            Lerne mit Deinen Beschwerden zu leben, versuche gelassen zu bleiben und gehe friedvoll mit Deinen Mitmenschen um - dann hast Du schöne Tage.

                            Kommentar


                              #15
                              Roland,
                              ich sehe das so, dass ein sehr hoher LH-Wert nur unter Testosteronentzug, wie ihn beispielsweise Abiraterone bewirkt, kritisch gesehen werden könnte. Das hatte ich auch so formuliert und es war in der Zeit der Abiraterone Zulassungsstudien ein Thema. In der iADT Pause ist sowohl Testosteron als auch LH hoch, oder innerhalb der Norm, was unkritisch ist.

                              Abgesehen davon ist eine iADT was das Gesamtüberleben angeht, statistisch etwas im Nachteil gegenüber einer kontinuierlichen ADT. Allerdings gibt es den Patienten etwas Hoffnung, denn sie wissen, dass sie die ADT in vielleicht 10 Monaten unterbrechen können, haben also ein sinnvolles Ziel vor Augen. Gerne machen die Urologen das aber nicht! Und abgesehen davon gibt es natürlich auch dazu Alternativen, wie die BAT oder eine Östrogen Hochdosis Therapie. OK, wir kommen vom Thema ab...
                              Who'll survive and who will die?
                              Up to Kriegsglück to decide

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