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    #16
    Zitat von LowRoad Beitrag anzeigen
    In der iADT Pause ist sowohl Testosteron als auch LH hoch, oder innerhalb der Norm, was unkritisch ist...
    Hallo Andi,
    meines Erachtens ist der Testosteronspiegel in der iADT-Pause zunächst über einen längeren Zeitraum noch sehr im Keller. Bei den meisten iADT-Anwendern braucht es einige Zeit bis die Testosteronproduktion wieder anspringt - je nach Dauer der vorangegegangenen ADT-Sequenz. Die LH-Produktion der Hypophyse dürfte hingegen relativ schnell wieder in Gang kommen. Somit wäre zumindest über einen gewissen Zeitraum hinweg das LH hoch und dasTestosteron tief. Ob diese Konstellation einen Einfluss auf das Tumorwachstums haben könnte, bleibt für mich weiterhin offen.

    Solange diese Ausgangslage nicht hinreichend geklärt ist, bleibe ich bei meiner Strategie einer kontinuierlichen ADT, denn ich habe nach wie vor die These im Hinterkopf, erst einmal durch die erneute LH-Produktion wachgeküsste Tumorzellen nicht mehr in den Griff zu bekommen.

    Roland
    Lerne mit Deinen Beschwerden zu leben, versuche gelassen zu bleiben und gehe friedvoll mit Deinen Mitmenschen um - dann hast Du schöne Tage.

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      #17
      Roland,
      das ist natürlich auch richtig und zeigt mal wieder, dass ein möglichst schneller Wechsel von Testosteron Normwerten zu Werten Im Kastrationsbereich und zurück wünschenswert ist, ähnlich der BAT. Auch dazu gibt es ein paar Tricks, wie beispielsweise spezielle SERMs um den (natürlichen) Testosteronanstieg zu pushen.
      Who'll survive and who will die?
      Up to Kriegsglück to decide

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        #18
        Diese Überlegungen zur LH-Produktion sind nicht von der Hand zu weisen. Aber bei den vorliegenden Studien hat man nur ganz einfach iADT mit kontinuierlicher ADT verglichen und bei den meisten Studien keinen erkennbaren Unterschied im Gesamtüberleben feststellen können. Zum Beispiel hier.

        Georg

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          #19
          Georg,
          da hat man schon relativ viel rumgeforscht, und wir können uns auf neuere Metaanalysen stützen, die da beispielhaft sagen:

          Conclusion:
          We found no difference in overall survival, but a small increased risk in disease-specific survival for men treated with IADT relative to CADT was observed. IADT could be considered as an alternative to CADT because of better quality of life outcome. Patients should be informed of the possible risks and benefits of both therapies.
          Who'll survive and who will die?
          Up to Kriegsglück to decide

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            #20
            IADT could be considered as an alternative to CADT because of better quality of life outcome
            Das kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen:

            Niemals hätte ich während der ADT den Teide auf Teneriffa von der Küste aus besteigen können,
            und auch der noch etwas höhere Djebel Toubkal (4163m) im Atlas wäre unbestiegen geblieben.
            Die Pausen hatten mir Kraft, Antrieb und aktive Lebensfreude zurückgegeben. Ja sogar
            verliebt hatte ich mich in der IADT-Phase, was allerdings auch in den folgenden Jahren
            ununterbrochener ADT weiterhin anhält;
            Danke, liebe Doris!

            Nun aber zurück zu Mia und ihrem Mann, der gegenwärtig nur Abirateron erhält, nun
            ohne seine ADT-Spritze. Ich kehre zurück zu meiner ursprünglichen Formulierung:

            Unter dem gegenwärtigen Wissensstand ist das "Blödsinn"!


            Mia, Du hast nun die angekündigte Information von FS bekommen.
            Schick deinen Mann zum Urologen, der ihm die bereitliegende Profact-Spritze
            geben soll. Will der das nicht, soll dein Mann die Spritze minehmen und je
            nach Sportlichkeit sich selbst verpassen oder vom Hausarzt spritzen lassen.
            Einen Uro-Onkologen zu suchen, wäre derweil keine schlechte Idee.

            Konrad
            Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

            [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
            [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
            [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
            [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
            [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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              #21
              LowRoad,

              ich picke mir einen andern Halbsatz aus dem Zitat raus:
              We found no difference in overall survival
              Man will ja auch noch leben und nicht nur kleine Risiken vermeiden, die möglicherweise bestehen. Ich möchte jedenfalls vermeiden, den Rest meines Lebens unter Hormontherapie zu verbringen auch wenn ich nach fünfzehn Jahren feststellen sollte, dass ich dann vier Monate kürzer gelebt habe. Der Bauchumfang stellt sicher ein höheres Risiko für das Gesamtüberleben dar als die Frage iADT oder ADT. Man kann ja in den Pausen Dexamethason oder Metformin nehmen, dann lebt man mit iADT vermutlich sowieso länger als ein Patient unter kontinuierlicher ADT.

              Georg

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                #22
                Zitat von Georg_ Beitrag anzeigen
                Man kann ja in den Pausen Dexamethason oder Metformin nehmen, dann lebt man mit iADT vermutlich sowieso länger als ein Patient unter kontinuierlicher ADT.
                Das ist eine steile These, die du da aufstellst!

                Im Übrigen wäre deine angenommene Angabe zum längeren Gesamtüberleben von 4 Monaten bei einer kADT wohl ein eher theoretischer, statistisch ermittelter Durchschnittswert. Im realen Leben wird es wohl so sein, dass manche Betroffene von einer kontinuierlichen ADT deutlich länger profitieren als Andere. Einige werden auch einen Nachteil durch eine kADT erleiden. Je nach Zeitpunkt und Krankheitsstadium, zu dem eine ADT zum Einsatz kommt, je nach PCa-Variante, Agressivität und Mutationsvariante und vielleicht auch noch nach altersspezifischen Faktoren werden Betroffene mehr von der iADT oder auch der kADT einen Vor- bzw. Nachteil ziehen.

                Nichts Genaues weiß man nicht - zumindest bis heute. Vielleicht gelingt es der personalisierten Diagnostik zukünftig mehr Licht ins Dunkel zu bringen.

                Der Bauchumfang unterliegt nach meinen persönlichen Erfahrungen weniger der Durchführung einer kADT, als vielmehr der eigenen Disziplin hinsichtlich Ernährungsgewohnheiten und körperlicher Aktivität. Klar, ein gewisser Verlust an Muskelmasse lässt sich nicht verhindern - durch die kADT richtig fett zu werden, ist allerdings kein zwangsläufiges Schicksal.

                Roland
                Lerne mit Deinen Beschwerden zu leben, versuche gelassen zu bleiben und gehe friedvoll mit Deinen Mitmenschen um - dann hast Du schöne Tage.

                Kommentar


                  #23
                  Disziplin hinsichtlich Ernährungsgewohnheiten und körperlicher Aktivität
                  Wenn ich diesen Bericht lese, so fällt dies fast allen Männern sehr schwer.

                  Georg

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                    #24
                    Hallo Georg,

                    Bills Kommentar zu dem von Dir verlinktem Bericht, nämlich " I have no idea if it helps with the prostate cancer, but I believe it is good for anyone." bringt es auf den Punkt!

                    Gruß Harald

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                      #25
                      Zitat von Georg_ Beitrag anzeigen
                      Man kann ja in den Pausen Dexamethason oder Metformin nehmen, dann lebt man mit iADT vermutlich sowieso länger als ein Patient unter kontinuierlicher ADT.
                      Lieber Georg, an dieser Stelle noch ein Nachtrag zu deinem obigen Vorschlag der Medikation während einer iADT-Pause.
                      Schau dir mal den Beipackzettel von Dexamethason an - hier

                      Klingt nicht unbedingt harmlos, diese Kortisongabe und sollte keinesfalls leichtfertig verabreicht werden.
                      In der iADT-Pause das euphorisierende, aufputschende Dexamethason, danach wieder die eher depressionsfördernde runterregulierende Hormondeprivationstherapie - eine wahre Achterbahnfahrt der Gefühle. So etwas würde ich eher nicht bevorzugen und ich weiß wovon ich spreche, da ich wegen einer anderen Erkrankung schon seit sehr langer Zeit dauerhaft bei wechselnder Dosis kortisonpflichtig bin und schon am eigenen Körper gespürt habe, welche Auswirkungen die Anwendung von Kortisonen körperlich und psychisch haben können.

                      Roland
                      Lerne mit Deinen Beschwerden zu leben, versuche gelassen zu bleiben und gehe friedvoll mit Deinen Mitmenschen um - dann hast Du schöne Tage.

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                        #26
                        Lieber Roland,

                        ich hatte Dexamethason erwähnt, da LowRoad hier im Forum darüber berichtet hatte und schrieb: "Schon vor vielen Jahren habe ich durch Zufall festgestellt, dass bei mir die Einnahme von relativ geringen Mengen Dexamethasone (~0.25mg – 0.5mg/Tag), den PSA Wert dramatisch fallen lässt."

                        Es ist hier also nicht 4 mg wie auf dem Beipackzettel sondern 0,25-0,5 mg gemeint. Ansonsten bewertet man allgemein ein Medikament gegen Prostatakrebs als wirksam, wenn es den PSA Wert deutlich senkt. Daher denke ich, kann man Dexamethason in dieser Dosierung in Betracht ziehen.

                        Sicher ist eine langfristige Kortisoneinnahme genau zu überwachen. Aber eine Hormontherapie ist auch nicht ohne Nebenwirkungen.

                        Georg

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                          #27
                          Zitat von Georg_ Beitrag anzeigen
                          Es ist hier also nicht 4 mg wie auf dem Beipackzettel sondern 0,25-0,5 mg gemeint. Ansonsten bewertet man allgemein ein Medikament gegen Prostatakrebs als wirksam, wenn es den PSA Wert deutlich senkt. Daher denke ich, kann man Dexamethason in dieser Dosierung in Betracht ziehen.
                          So ganz gering ist eine Dosis von 0,5 mg Dexamethason nicht. Um die Wirkstärke einzelner Kortisone beurteilen zu können, sollte man sich an dieser Umrechnungstabelle orientieren. Eine Beurteilung, ob und in welcher Form und Dosierung Dexamethason für eine Behandlung als PSA senkender Faktor in Betracht kommen könnte, steht mir als Laie nicht zu. Mein Anliegen war nur den Vorschlag zum Einsatz von Dexamethason in der iADT-Pause etwas kritisch zu beleuchten. Mir geht das immer sehr schnell, wie man hier im Forum getätigte Denkansätze und persönliche Erfahrung zur allgemeingültigen feststehenden Tatsache erhebt.

                          Roland
                          Lerne mit Deinen Beschwerden zu leben, versuche gelassen zu bleiben und gehe friedvoll mit Deinen Mitmenschen um - dann hast Du schöne Tage.

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                            #28
                            Ich hatte "vermutlich" geschrieben. So bezeichne ich keine allgemeingültige, feststehende Tatsache.

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                              #29
                              Zitat von Georg_ Beitrag anzeigen
                              Man kann ja in den Pausen Dexamethason oder Metformin nehmen, dann lebt man mit iADT vermutlich sowieso länger als ein Patient unter kontinuierlicher ADT.
                              Lieber Georg,
                              das "vermutlich" bezog sich, sowie ich es lese, auf die Auswirkung der von dir vorgeschlagen Maßnahme, nämlich einer "vermutlichen" Lebensverlängerung. Deine grundsätzliche Empfehlung des Einsatzes von Dexamethason während der iADT-Pause vermittelt allerdings schon den Eindruck, als sei dies bereits gängige und anerkannte Praxis bei der Anwendung einer iADT.

                              Gruß
                              Roland
                              Lerne mit Deinen Beschwerden zu leben, versuche gelassen zu bleiben und gehe friedvoll mit Deinen Mitmenschen um - dann hast Du schöne Tage.

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                                #30
                                Lieber Roland,

                                so kann man es auch verstehen, so war es aber nicht gemeint. Metformin und Dexamethason sind für die Behandlung von Prostatakrebs "off-label" und jeder Urologe wird leitliniengerecht davon abraten. Ich war wohl zu Unrecht davon ausgegangen, dass dies den meisten Forumslesern bewußt wäre.

                                Metformin wird von Dr. Myers empfohlen um Gewichtszunahme und andere Nebenwirkungen bei Hormontherapie zu bekämpfen. Abschließend sagt er dann mit einem wissenden Lächeln: möglicherweise hilft es auch gegen den Tumor. Unser sehr kenntnisreiches Forumsmitglied LowRoad berichtet, er nähme Dexamethason und könnte damit den PSA Wert drastisch senken. Dies weckt mein Interesse für diese beiden Medikamente und ich will demnächst mal probieren, wie sie bei mir wirken.

                                Georg

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