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Damit hätte ich nie gerechnet, auch mich hat es getroffen

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    Damit hätte ich nie gerechnet, auch mich hat es getroffen

    Hallo, mein Name ist Michael,
    Mein PSA-wert lag bei 8,6 und so wurde bei mir am 4.12.17 eine Biopsie mit jeweils 6 Stanzen gemacht.
    Das Ergebniss am 12.12.17 war für mich schockierend.

    Diagnose :
    A : Max 4 mm große Infiltrate eines schlecht differenzierten, glandulären Adenokarzinoms der Prostata in 3 Stanzproben des rechten Prostatalappens. Kapselnahe Perineuralscheideninvasion.

    B: Tumorfreies Prostataparenchym.

    Bemerkungen:
    pTNM- Klassifaktion nach Maßgabe der vorliegenden Schnittpräperate: pT2, G3a

    Gleason Grad 4-4=8

    ISUP-Gruppe 4.

    Ganzkörperknochensintigramm habe ich am 18.12 und Becken MRT am 22.12.

    Dann heisst es warten, denn dann ist Weihnachten und Neujahr und mein Urologe hat zu.

    Kann einer von Euch mir mal meine Diagnose erklären
    Vielen Dank im voraus

    #2
    Der Gleason 8 ist etwas mehr als ein durchschnittliches Risiko. Was sich dadurch konkret für Dich ändert kann man erst in Jahren sagen. Bis jetzt sieht es so aus, dass der Tumor noch innerhalb der Prostata ist und mit einer Operation entfernt werden kann.

    Eile ist nicht geboten, Prostatakrebs wächst sehr langsam. Im Frühjahr kann die Operation (oder Bestrahlung) stattfinden, sofortiges Handeln ändert praktisch nichts an den Aussichten. Was sind die Aussichten: meist erst eine Operation und Anschlussheilbehandlung, dann abwarten ob der PSA Wert wieder steigt, wenn ja Bestrahlung, dann abwarten ob der PSA Wert wieder steigt, wenn ja Hormontherapie usw. Das wäre die typische Reise eines Prostatakrebskranken. Alles genau im Basiswissen oben im gelben Link hinterlegt.

    Georg

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      #3
      1. Bitte mache noch weitere Angaben: PSA-Verlauf, Alter, Tastbefund
      2. Statt Szintigramm und MRT sollte ein PSMA PET/CT gemacht werden, das ist genauer, findet an einem Termin statt und sollte in der Summe nicht teurer sein (die GKV bezahlt das evt. nicht).
      3. Dein PCa wird in jedem Fall der zeitnahen Behandlung bedürfen. Aber dieses Jahr muss da nichts mehr passieren.
      4. Die Ungewißheit ist das Schlimmste. Die Radiologen besprechen üblicherweise den Befund sofort mit dir anhand der Bilder. Das gibt Entwarnung oder das Gegenteil. Ein unklarer Befund bedarf weiterer Abklärung, da hilft der Urologe sowieso nicht weiter. Und die Therapieoptionen sind im "Ersten Rat" hier im Forum nachzulesen, damit bist du eh' bis Anfang Januar beschäftigt, um dann dem Urologen die richtigen Fragen zu stellen.

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        #4
        Hallo Michael

        Ich vermute mal, dass Du noch keine 70 Jahre alt bist, und genau deshalb ist auch eine zeitnahe Problemlösung angebracht, zumal der Ist-Zustand deiner Erkrankung nicht bekannt ist und eine 6-Stanzenbiopsie viel Spielraum für böse Überraschungen bietet.

        Ich bin mir relativ sicher, dass die in Kürze anstehenden, bildgebende Verfahren keine verwertbaren Erkenntnisse bringen, allerdings suggerieren die kapselnahen
        Perineuralscheideinvasionen, dass der Tumor im Begriff ist, die dünne Faszie, welche die Prostata nahezu vollständig umgibt, zu durchbrechen.

        Genau deshalb hätte ich persönlich keine Zeit, würde mir unabhängig von meinem Urologen einen geeigneten Operateur suchen, zu diesem Zweck gibt es dieses Forum und das Internet, und so schnell wie möglich einen OP-Termin vereinbaren.

        Bei mir war das 2005 nach 2 Stunden erledigt-normalerweise brauche ich für wichtige Entscheidungen nur 15 Minuten- und drei Wochen nach der Diagnose war das Ding raus, weil es ernstzunehmende Alternativen in meinem Alter, damals 43, nicht gab.

        Die Behauptung, dass der Prostatkrebs langsam wächst, ist durchaus richtig, für die Bewertung deiner jetzigen Situation ist dies aber irrelevant.

        Bei einer normalen körperlichen Konstitution ist davon auszugehen, dass auch der behandelnde Urologe die OP empfiehlt, sollte dennoch eine andere Lösung gefunden werden, ist eine Absage ja zeitgerecht möglich.

        Gruß

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          #5
          Ein Bisschen Einordnung gefällig?

          Lieber Michael

          Nun hast Du dein Knochenszintigramm gehabt, mit höchster Wahrscheinlichkeit negativ,
          und auch im MRT wird man kaum was zusätzlich beunruhigendes gesehen haben.

          Vielleicht bist Du dennoch beunruhigt, weil in den bisherigen Beiträgen von
          "Immer langsam, da geschieht noch lange nix" bis zum alarmistischen "Sofort"
          so manches Widersprüchliches geschrieben wurde.


          Daher Einiges zur Einordnung:
          Es gibt einen (nicht immer zwingenden) Zusammenhang zwischen der Wachstums-
          geschwindigkeit des Prostatakrebses und dem Gleason-Score (GS). Die Aussage,
          dass dieser Krebs sehr langsam wachse, gilt vor Allem für den meistgefundenen
          GS6. Je höher der GS, desto schneller wächst der Krebs. Die Geschwindigkeit des
          Wachstums stellt man mit der PSA-Verdoppelungszeit (VZ) dar, das ist jene Zeit,
          in der sich das Krebsvolumen jeweils verdoppelt.

          Ich hab ja, nun bald acht Jahre nach der Diagnose, einen höchstaggressiven Krebs
          entwickelt mit einer VZ von zuletzt 9 Tagen.
          Aber zu dem Zeitpunkt, in dem Du dich etwa jetzt befindest,
          betrug die PSA-VZ ein Vielfaches, aber doch schnelle 7.4 Monate (Guck Anhang [3]).
          Das bedeutet, dass sich das Volumen in dieser Zeit zwar verdoppelte,
          im Durchmesser der Tumor sich aber lediglich um einen Viertel oder 25% erweitere.

          Nehmen wir mal mangels Daten an, dass dies bei Dir ähnlich sei.
          In dem einen Monat, den Du nun durch die Neujahrspause zusätzlich warten musst,
          würde dein Tumor im Durchmesser nicht mal um 3% wachsen. macht bei einem
          Tumor von 6mmØ auf jeder Seite weniger als einen Zehntelmillimeter.

          Fazit:
          Geh ruhig ins neue Jahr und pack dann das Notwendige zügig an,
          zusammen mit deinem Urologen.


          Ä guets Neus usem Appezällerland
          Konrad
          Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

          [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
          [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
          [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
          [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
          [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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            #6
            Hallo
            Ich werde 57 und komme aus dem Raum Ludwigshafen.
            18.12. Knochensintigram, alles in Ordnung.
            22.12. MRT des Beckens, laut Radiologe hat derKrebs im Becken gestreut.
            Nächster Termin am 02.01 bei meinem Urologen, danach ein Termin bei einem Tumorboard in der Klinik.

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              #7
              Das MRT ist nicht so belanglos, wie von mir voreilig angenommen.
              Das tut mir leid, lieber Michael.

              Paradoxerweise wird durch diesen Bescheid die Eile nochmals reduziert,
              denn sowas kann man erst mal mit einer Androgendeprivation ausbremsen.
              Aber es ist gut, dass Du bald dem Tumorboard vorgestellt wirst.
              Vielleicht sehen die was anderes, als einfach nur auf die Bremse zu treten.

              In diesem Sinne ein gutes neues Jahr!
              Konrad
              Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

              [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
              [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
              [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
              [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
              [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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                #8
                Hallo Michael,

                irgendwie passt Dein PSA-Wert mit der Aussage des Radiologen bezüglich der Streuung im Becken nicht überein. Hier im Forum laufen sich Leidensgenossen in der Regel bei auftretendem Rezidiv die Hacken ab, um den Krebs sichtbar zu machen. Das gelingt, wenn man Glück hat, im Anfangsstadium nur mittels PSMA-PET-CT. Das ist deutlich sensibler als ein MRT.

                Bevor Du Dich nun total verrückt machst, warte den Termin beim Tumorboard ab.

                Und feiere Silvester. Alles andere macht die Situation nicht besser.

                WernerE

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                  #9
                  Hallo Michael,

                  man könnte auch ein PSMA PET/CT machen lassen. Dann sieht man noch genauer, wo der Tumor gestreut hat und - wollen wir nicht hoffen - kleinere Knochenmetastasten, die das Knochenszinitgramm noch nicht anzeigt.

                  Georg

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                    #10
                    Die KliLu verfügt über entsprechendes Gerät für ein PSMA PET-CT. War mein Mann auch... oder geh gleich nach Heidelberg.

                    LG
                    Christine

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                      #11
                      Zitat von Michael61 Beitrag anzeigen
                      Hallo
                      Ich werde 57 und komme aus dem Raum Ludwigshafen.
                      18.12. Knochensintigram, alles in Ordnung.
                      22.12. MRT des Beckens, laut Radiologe hat derKrebs im Becken gestreut.
                      Nächster Termin am 02.01 bei meinem Urologen, danach ein Termin bei einem Tumorboard in der Klinik.
                      Hallo Michael,

                      in welchem Klinikum findet das statt ? Auch in Mannheim bekommst Du eine PSMA PET-CT-Überprüfung.

                      Gruß Harald

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