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"Wundermittel" und ihre Bewertung

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    "Wundermittel" und ihre Bewertung

    Auch ich werde regelmäßig auf Methadon/Cannabis o.ä. angesprochen (früher Super-Green-Tea/MCP/WiKuTo/Boron ....).
    Die Liste ist ellenlang und bei wenigen ist etwas Gutes übriggeblieben.
    Ich kann die Hoffnung sehr, sehr gut verstehen, möchte aber am Beispiel Methadon zeigen, das im Moment ein
    Medienbericht ausreicht, um beim Tumorpatienten den Verstand aussetzten zu lassen.
    Diese, oft reisserische, Berichterstattung, die mit den Ängsten und Hoffnungen der Patienten spielt, ist zu
    verurteilen - ich glaube sogar, dass dadurch Todesfälle wegen verzögerter Therapien entstehen.

    Eine gesunde Skepsis und abwartende Haltung (gerne auch bei der Schulmedizin ;-)) ist angebracht
    und im Zweifel lieber eine unabhängige zweite Meinung einholen.


    Methadon wird derzeit als nebenwirkungsarmes Heilmittel gegen Krebs angepriesen. Die evidenzbasierte Medizin scheint machtlos zu sein. Eine kritische Auseinandersetzung. Seit wenigen Wochen ist Methadon das Thema in onkologischen Sprechstunden,...




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    Meine Kommentare stellen keine verbindliche Auskunft dar,
    sondern spiegeln meine PERSÖNLICHE Meinung und Erfahrung
    wider und können keine direkte Beratung und Behandlung
    vor Ort ersetzen

    Gruss
    fs
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    #2
    Wohl wahr! Ich staune auch manchmal über die Akzeptanz von simplifizierenden Theorien zu Krebs, gepaart mit etwas Verschwörungstherapie mit dem Ziel eine einfache Methode anzubieten, die alle (!) Tumorentitäten bekämpfen kann. Der Mensch sehnt sich offensichtlich nach solchen Heilsversprechern. Davor muss man warnen.

    Die Kehrseite der Medaille ist natürlich, dass wir in einer Welt der allseitigen Absicherung leben, und neue Therapien erst eine Hürde überspringen müssen, die sich nur noch große, privatwirtschaftlich organisierte Unternehmen leisten können. Das hindert die Innovationskraft und schränkt, bei gleichzeitig hohen Kosten, die Behandlungsmethoden ein. Es glaubt doch wohl niemand ernsthaft, dass es außerhalb der Leitlinien nichts Wirksames mehr gibt!?
    Who'll survive and who will die?
    Up to Kriegsglück to decide

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      #3
      Selbstverständlich sind die Leitlinien nicht der Weisheit letzter Schluss - ganz im Gegenteil.

      Alle Punkte einer Leitlinie waren ehemals davor und auf dem Prüfstand und nur durch
      innovativen Ansatz dann später zur Leitlinie geworden.

      Als ich im Jahre 2000 die ersten hormonnaiven, metastasierten jungen Prostatakarzinompatienten
      primär mit HT und Taxotere behandelt habe, erklärten mich die Kollegen der Region für verrückt und
      verantwortungslos - heute ist es Leitlinie, zu meiner Genugtuung
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      Gruss
      fs
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        #4
        Nachtrag: Das, was zu der Methadon-Empfehlung geführt hat, eine vermutete Wirksamkeit bei Glioblastom, konnte nicht bestätigt werden bei Kontrolle.

        Kein synergistischer oder zytotoxischer Effekt

        Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN) weist in einer aktuellen Pressemitteilung darauf hin, dass in Deutschland viele Glioblastom-Patienten mit Methadon behandelt werden, ohne dass es dafür eine evidenzbasierte Grundlage gibt. Auf dem 33. Krebskongress vom 21. bis 24. Februar in Berlin stellten Forscher des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) neue experimentelle Untersuchungen über den Einfluss von Methadon auf Glioblastomzellen vor.
        In dieser Studie behandelten die Forscher Glioblastom-Zellkulturen entweder mit dem Zytostatikum Temozolomid allein, mit Methadon allein oder mit einer Kombination aus Temozolomid und Methadon. Unbehandelte Zellkulturen dienten als Kontrolle.
        „Leider mussten wir feststellen, dass Methadon die Wirksamkeit der Chemotherapie nicht verstärkt. Das Opioid hat keinerlei sensibilisierende Wirkung für die bei Glioblastomen eingesetzte Standardtherapie mit Temozolomid. Auch Methadon allein hat keinen nachweisbaren Effekt auf das Überleben oder Sterben der Krebszellen“, erklärt der Leiter der Arbeitsgruppe, Professor Wolfgang Wick, Direktor der Neurologischen Klinik am Universitätsklinikum Heidelberg.
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        Gruss
        fs
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          #5
          Letzte Zeit ist ein Bericht im TV gekommen. Zur Schmerzbekämpfung o.k. aber Krebsbekämpfung geht gar nicht.
          Immer positiv denken!!!

          http://de.myprostate.eu/?req=user&id=814

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            #6
            Methadon

            Ich habe auch große Hoffnungen in Methadon zusammen mit einer Chemotherapie gehabt.
            Nun habe ich 7 Sequenzen von Docetaxel und 2 x 35 Tropfen Methadon gehabt.
            Anfänglich ist mein PSA etwas zurückgegangen aber nun steigt er fast wöchentlich.
            Für mich heißt das, dass weder die Chemo allein noch im Zusammenspiel mit Methadon eine potente Wirkung entfaltet haben.

            Die Chemo habe ich nun beendet und das Methadon werde ich wieder etwas reduzieren.
            Gegen Schmerzen halte ich es dennoch für ein sehr gutes und leicht zu dosierendes Mittel.


            Klaus

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              #7
              Sollte Methadon nur in Verbindung mit einer Chemo helfen oder auch alleine? Ich werde daraus nicht so schlau. Habe inzwischen sowohl als auch gelesen. Ich stehe zwar seit kurzem im Kontakt mit der Frau Dr. Friesen aus Ulm jedoch ist die Kommunikation bedingt durch den großen Andrang etwas langsam.

              Viele Grüsse
              Eric

              Kommentar


                #8
                Ich hab doch ober geschrieben. Helfen nicht viel höchstens Schmerzen lindern.
                Immer positiv denken!!!

                http://de.myprostate.eu/?req=user&id=814

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                  #9
                  @Darkdriver
                  Methadon sollte im Zusammenhang mit einer Chemotherapie als Wirkverstärker fungieren.
                  Es gibt aber wohl auch Patienten, die nach einer positiven Behandlung Methadon weiterhin nehmen um Rückfälle zu vermeiden.

                  MfG
                  Klaus

                  Kommentar


                    #10
                    Mit Schmerz zeigt doch der Körper das etwas nicht stimmt. Wenn ich den Schmerz immer unterdrücke ist noch lange nichts geheilt und es kann dann um noch etwas zu machen zu spät sein. Noch dazu, es ist ein synthetisches Opioid und macht süchtig. Ich werde es nicht nehmen. Das ist meine persönliche Meinung.
                    Immer positiv denken!!!

                    http://de.myprostate.eu/?req=user&id=814

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                      #11
                      @Michi1
                      Wenn du richtig Schmerzen hast wegen bekannter Metastasen, hast du gar keine andere Möglichkeit als diese Schmerzen mit irgendwelchen Medikamenten zu unterdrücken.
                      Und dazu halte ich das Methadon für ein sehr gutes Medikament. Ich bekam früher vom Arzt auch Ibuprofen und Metamizol und andere. Und damit ging es mir am Schluß nicht gut.
                      Dann nahm ich Methadon und es ging mir damit wunderbar. Ich konnte mir gar nicht vorstellen, dass es mir wieder einmal so gut gehen könnte.

                      Aber du hast natürlich recht, dass es besser ist, die Schmerzquelle direkt, also durch eine OP oder Bestrahlung anzugehen. Nur haben Schwerbetroffene diese Möglichkeit oft nicht mehr.
                      Und dann brauchen Sie, evtl. auch nur vorübergehend, ein Medikament das ihnen zuverlässig die Schmerzen nimmt.

                      Klaus

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                        #12
                        Nennt man das nicht Palliatriv das wird dann gemacht um noch ein wenig Lebeszeit ohne Schmerzen zu verwirklichen. Aber wenn es noch andere Möglichkeiten gibt werde ich die ausreizen.
                        Immer positiv denken!!!

                        http://de.myprostate.eu/?req=user&id=814

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                          #13
                          Zitat von Klaus52 Beitrag anzeigen
                          Aber du hast natürlich recht, dass es besser ist, die Schmerzquelle direkt, also durch eine OP oder Bestrahlung anzugehen. Nur haben Schwerbetroffene diese Möglichkeit oft nicht mehr.
                          Und dann brauchen Sie, evtl. auch nur vorübergehend, ein Medikament das ihnen zuverlässig die Schmerzen nimmt.
                          Interessant in dem Zusammenhang ist noch, dass sog. Schmerzmittel verschiedene Eigenschaften haben. Nicht jedes Schmerzmittel wirkt auf die Schmerzrezeptoren direkt, sondern kann über seine entzündungshemmende und abschwellende Wirkung indirekt Schmerzen reduzieren. Und oft kann eine Kombination von NSAR und Opioiden bessere Wirkung haben, als nur eines von beiden.

                          Heribert

                          Vollständige PK-Historie seit 2005 bei
                          myProstate.eu
                          Menschen sind Engel mit nur einem Flügel.
                          Sie müssen sich umarmen um fliegen zu können.



                          (Luciano de Crescenzo)

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                            #15
                            was haltet ihr von hanföl und wie kommt man da dran ?
                            DIES IST DIE ANSICHT EINES BETROFFENEN UND KEINE FACHÄRZTLICHE AUSKUNFT
                            Antworten beziehen sich nur auf meine eigenen Erfahrungen

                            Gruß vom Neckar und eine glückliche Hand bei der Wahl der richtigen Therapie,
                            Konrad

                            Kommentar

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