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    #46
    Hallo allerseits,

    ich hatte heute 12 Wochen nach der Prostataentfernung am 11.09.2018, die 1. Nachsorgeuntersuchung.
    PSA-Wert ist erfreulicherweise bei <0,01 ng/ml und bis auf eine leichte Inkontinenz und der noch immer vorhandenen toten Hose:-( scheint soweit alles im grünen Bereich.
    Laborauffällig war lediglich der zufällig mitbestimmte Testosteronwert von 1,6 ng/ml (Norm 2,8-8,0 ng/ml), der auch schon im KH ein Tag vor der OP mit 1,58 ng/ml bestimmt worden war. Keiner weiß warum der so tief liegt.
    Mein Urologe sagte, normalerweise würde er mir jetzt eine Testosteron-Substitution empfehlen, wenn ich nicht das PCA gehabt hätte, da er noch nicht beurteilen könnte ob ich dauerhaft Krebs frei bin. Er würde gerne noch ca. 2 Jahre warten um das besser bewerten zu können, da er den ggf. doch noch vorhandenen Krebs nicht füttern möchte.

    Im ersten Impuls kann ich Ihm bei dieser Argumentation (warum er noch warten möchte) nicht folgen. Ich denke, entweder ist da noch irgendwas oder eben nicht, ggf. wird man es durch die Testosteron-substitution nur früher bemerken als ohne. Was meint ihr, sehe ich das zu einfach....?

    Gruß
    Michael

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      #47
      Aktuell orientiert man sich an Studien, die gezeigt haben, dass Testosteronsubstitution den PCa nicht fördert und daher unbedenklich ist. Ich würde mir eine zweite Meinung holen und ggfs. dort die Testosteronsubstitution machen lassen.

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        #48
        Es spricht nicht wirklich etwas gegen einen Testosteronersatz - auch das Rezidiv wird dadurch nicht häufiger.
        Sonst müssten ja alle PCA-Patienten mit normalem Testosteron "im Risiko sein" - sind sie aber nicht ...
        ----------------------------------------------------------
        Meine Kommentare stellen keine verbindliche Auskunft dar,
        sondern spiegeln meine PERSÖNLICHE Meinung und Erfahrung
        wider und können keine direkte Beratung und Behandlung
        vor Ort ersetzen

        Gruss
        fs
        ----------------------------------------------------------

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          #49
          Das finde ich sehr interessant, auch ich leide seit März 2018 bis heute und inwischen mehr als einem Jahr nach Bestrahlung, unter einem niedrigen Testestoronwert. Der letzte Wert im September betrug 3,1ng / ml, der aktuelle ist grad im Labor. Auch mein Urologe weist einen Testestoronersatz aufgrund des behandelten Pca weit von sich, aber ich hätte schon gern etwas mehr. Ist das fachlich in einer Leitlinie o.ä nachlesbar für Überzeugungsarbeit oder brauch ich einen neuen Urologen ?

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            #50
            Zitat von Michael4711 Beitrag anzeigen
            Im ersten Impuls kann ich Ihm bei dieser Argumentation (warum er noch warten möchte) nicht folgen. Ich denke, entweder ist da noch irgendwas oder eben nicht, ggf. wird man es durch die Testosteron-substitution nur früher bemerken als ohne. Was meint ihr, sehe ich das zu einfach....?
            Wenn "nichts mehr da ist", dann ist es egal, wie hoch das Testo ist.
            Wenn aber noch was da ist, dann wird es gefüttert durch Testosteron, das sehe ich genauso wie dein Urologe.
            (Es ist nur die Frage, ob 1,6 ng/ml dann nicht eh schon genug Futter ist und ein Anstieg keine weitere Verschlimmerung bewirken würde.)
            Und "nur" früher bemerken würde man es, weil es schneller wachsen würde. Alle nicht kurativen Massnahmen versuchen aber das Wachstum zu verlangsamen, den Progreß aufzuhalten.
            Ich würde - wenn ich nicht sehr drunter leiden würde - mich über einen niedrigen Testosteronspiegel erstmal freuen.

            Detlef
            Ich schreibe als betroffener Laie. Irrtum vorbehalten.
            Meine Krankheitsdaten:
            http://de.myprostate.eu/?req=user&id=712&page=graphic

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              #51
              "Der Testosteronspiegel und Prostatakrebs – je höher, desto besser!"

              Zitat von Urologe Beitrag anzeigen
              Es spricht nicht wirklich etwas gegen einen Testosteronersatz - auch das Rezidiv wird dadurch nicht häufiger.
              Sonst müssten ja alle PCA-Patienten mit normalem Testosteron "im Risiko sein" - sind sie aber nicht ...
              Da gibt es unter dem obigen Titel passend einen alten Artikel von Dr. Bob Leibowitz (wem der Name noch etwas sagt) den ich kurioserweise vor ziemlich genau 16 Jahren übersetzte. "Dr. Bob" hat damals schon Manches gemacht (z. B. ADT + Chemotherapie), was heute als der letzte Schrei gilt (CHAARTED-Studie!) und in die Leitlinie Einzug gehalten hat. Ich finde den Artikel auch heute noch interessant.

              Ralf

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                #52
                Ja, dieser Artikel von "Dr. Bob" ist sehr interessant.
                Die Irrtümer von gestern können die Wahrheit von heute sein und die Wahrheit von heute der Irrtum von morgen.
                Was dem einen PCa-Patienten hilft, schadet dem anderen.

                Wie soll man hier überhaupt noch argumentieren?
                Kranke alte Männer wie wir selbst stellen ihre berechtigten Fragen und wir versuchen zu antworten. Ohne dem Menschen jemals begegnet zu sein. Ohne seine Komorbiditäten zu kennen. Ohne seine Laborwerte gesehen zu haben. Und natürlich ohne die speziellen Mutationen seines individuellen Karzinoms zu kennen. Kann man das verantworten?
                Nach bestem Wissen und Gewissen, unter Vorbehalt, Auskunft eines Nichtmediziners usw. Alles klar. Ich fühl mich trotzdem nicht wohl dabei.

                Ich kann ja nicht mal meinen eigenen Krankheitsverlauf erklären. Dr. Bob bringt ganz neue Aspekte hinein: " Androgene erlauben einer Zelle, in einen "Apoptose" oder "programmierter Zelltod" genannten Ablauf einzutreten. Normale Prostatazellen tun dies. Könnte es sein, dass das Zuführen hoher physiologischer Testosteronspiegel Prostatakrebszellen zum Eintreten in die Apoptose bringen kann? "
                Ja, könnte es sein, dass bei mir nach dem Ende der Hormonblockade das anflutende Testosteron die Krebszellen in die Apoptose trieb? Sie setzten in 2 Wellen ihr PSA frei und verendeten dann jämmerlich. Gern will ich das glauben.
                Aber vielleicht lag es doch an den bitteren Aprikosenkernen...

                Wir brauchen dringend mehr Forschung. Wir brauchen individuelle Diagnosen und darauf aufbauend individuelle Therapien. Wir brauchen die differenzierte Einzelfallbetrachtung.
                Statistik allein hilft nicht weiter. Haben 50% der Menschen Untergewicht und 50% Übergewicht, haben statistisch alle Idealgewicht. Empfehlung dann: Essen Sie so weiter!

                Solange alles so ungewiss ist, kann man Betroffenen fast nur raten: Spüren Sie in sich hinein. Ihr Körper weiss, was er braucht. Er hat Millionen Jahre Erfahrung im Überleben. Finden Sie Ihren individuellen Weg, wählen Sie aus dem breiten Angebot an Hilfsmitteln die aus, denen Sie vertrauen.

                Detlef
                Ich schreibe als betroffener Laie. Irrtum vorbehalten.
                Meine Krankheitsdaten:
                http://de.myprostate.eu/?req=user&id=712&page=graphic

                Kommentar


                  #53
                  Danke Detlef,

                  für diesen tiefgründigen, zum selbstkritischen Nachdenken anregenden Beitrag.

                  Franz

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                    #54
                    Zitat von Michael4711 Beitrag anzeigen
                    Hallo allerseits,

                    ich hatte heute 12 Wochen nach der Prostataentfernung am 11.09.2018, die 1. Nachsorgeuntersuchung.
                    PSA-Wert ist erfreulicherweise bei <0,01 ng/ml und bis auf eine leichte Inkontinenz und der noch immer vorhandenen toten Hose:-( scheint soweit alles im grünen Bereich.
                    Laborauffällig war lediglich der zufällig mitbestimmte Testosteronwert von 1,6 ng/ml (Norm 2,8-8,0 ng/ml), der auch schon im KH ein Tag vor der OP mit 1,58 ng/ml bestimmt worden war. Keiner weiß warum der so tief liegt.
                    Mein Urologe sagte, normalerweise würde er mir jetzt eine Testosteron-Substitution empfehlen, wenn ich nicht das PCA gehabt hätte, da er noch nicht beurteilen könnte ob ich dauerhaft Krebs frei bin. Er würde gerne noch ca. 2 Jahre warten um das besser bewerten zu können, da er den ggf. doch noch vorhandenen Krebs nicht füttern möchte.

                    Im ersten Impuls kann ich Ihm bei dieser Argumentation (warum er noch warten möchte) nicht folgen. Ich denke, entweder ist da noch irgendwas oder eben nicht, ggf. wird man es durch die Testosteron-substitution nur früher bemerken als ohne. Was meint ihr, sehe ich das zu einfach....?

                    Gruß
                    Michael
                    Hallo Michael,
                    die für mich allesentscheidende Frage ist mE noch gar nicht beantwortet: Leidest Du unter dem zugegebenermaßen niedrigen Testosteron? Hast Du irgendwelche Einschränkungen? Nur ein Blutwert wäre für mich kein Anlass für einen Eingriff in den Hormonhaushalt. Mein Testosteron lag auch schon mal bei 1,8 ng/ml. Ich fühlte mich allerdings pudelwohl und sah keinen Grund für eine Medikamenteneinnahme. Mein Urologe übrigens auch nicht! Außerdem schwankt auch dieser Wert je nach Tageszeit, "Tagesform" und ist auch durch Training (Ausdauer/Kraft) beeinflusst. Frage also: Was würde eine Medikamenteneinnahme, die man eigentlich am liebsten vermeidet, besser machen?
                    Viele Grüße
                    Achim
                    Meine PCa-Geschichte: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=494

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                      #55
                      Zitat von buschreiter Beitrag anzeigen
                      Ich fühlte mich allerdings pudelwohl und sah keinen Grund für eine Medikamenteneinnahme. Mein Urologe übrigens auch nicht!
                      Moins,
                      mir geht es auch so, ich fühle mich mit Testosteron Wert " Testosteron " 0,03 ng/ml " sauwohl,
                      ich merke gegenüber vor 20 Jahren keine Veränderung,

                      außer tote Hose, aber damit muß und kann ich als 70 jähriger leben . . . sonst geht es mir absolut gut, noch . . .
                      Liebe Grüße
                      Stefan


                      http://de.myprostate.eu/?req=user&id=802&page=graphic

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                        #56
                        Ich bin ja auf der Seite derer, die einen normalen Testosteronspiegel empfehlen. Als Argument hätte ich u.a. hier diese Studie:
                        Low serum testosterone levels are associated with increased risk of mortality in a population-based cohort of men aged 20–79

                        Danach sterben Männer mit niedrigem Testosteronspiegel eher als jene mit normalem Testosteronspiegel. Das ist natürlich kein endgültiger Beweis, nur ein Hinweis, dass ein niedriger Testosteronspiegel nicht nur positiv ist.

                        Georg

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                          #57
                          Nur mal so eine Überlegung: Frauen haben wenige Testosteron - Leben aber im Schnitt länger!

                          Generell komm ich mit der oben genannten Studie nicht klar. Da steht:

                          A total serum testosterone level of less than 8.7 nmol/L (250 ng/dL) was classified as low.

                          Auf meinem Laborzelltel steht bei mir:
                          Testosteron +13.16 ng/ml (Normbereich: 0.86 - 7.88)

                          Ich geh mal davon aus, dass ich weit über dem Normbereich liege, und dass, obwohl ich chir. kastriert bin. Mein aktueller PSA ist 0,22 ng/ml - Tendenz stark steigend. Und gut geht's mir nicht dabei.
                          Eine Erklärung dafür habe ich nicht. Ich führe zwar etwas Testosteron von außen zu, aber das schon seit langem und derzeit gar keins. Siehe meine Werte unter http://de.myprostate.eu/?req=user&id=851&page=graphic

                          Ganz ohne Testosteron (als unter 0,01 ng/ml) falle ich in eine Depression, was auch keinen Sinn macht. Daher führe ich etwas per Creme zu.

                          Aktuell vermute ich aber fast, dass meine Krebszellen sich das Testosteron selbst produzieren.

                          Generell vermute ich, dass jeder anders auf Testosteron und Testosteronmangel reagiert und jeder für sich den optimalen Wert für seine gute Lebensqualität suchen muss.
                          Passt auch eher zu: "Da gibt es unter dem obigen Titel passend einen alten Artikel von Dr. Bob Leibowitz
                          (siehe:
                          https://forum.prostatakrebs-bps.de/s...828#post111828 )

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                            #58
                            Zur zuvor von Georg genannten Studie gibt es einen kleinen Vortrag von Prof. Robin Haring, in dem er sich leicht verständlich und humorvoll zu seiner Studie äußert. Nicht vom Titel abschrecken lassen (Testosteron ins Trinkwasser)!



                            Franz

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                              #59
                              Hallo allerseits,
                              vielen Dank für eure Meinungen und Erfahrungen zur Testosteronsubstitution. Die unterschiedlichen Denkansätze wirken auch auf meine Perspektive, es rattert im Hirn :-).

                              @ Buschreiter:
                              Hallo Achim
                              Auf deine Frage: "Was würde eine Medikamenteneinnahme, die man eigentlich am liebsten vermeidet, besser machen?"
                              kann ich dir nicht mit Gewissheit antworten. Allerdings erhoffe ich mir von der Anhebung meines Testo-Wertes von 1,6 ng/ml auf einen Wert von zumindest 3,0 bis 4,0 ng/ml, dass mein unerklärliches Schlafbedürfnis von 10-12 Std. sich wieder auf ca. 8 normalisieren lässt. Zudem klappt es mit der Gewichtsreduktion nicht mehr, war vor einem Jahr noch kein Problem (aktuell 103 kg bei 1,86m, vorher 85 kg bei 1,86 m und ich esse nicht mehr als vor nem Jahr). Ganz zu schweigen von einer relativ schnellen Erschöpfung im Laufe des Tages. Wie gesagt, obs mit dem Männerhormon zusammenhängt......, ich weiss es nicht, könnte aber sein.

                              Michael

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                                #60
                                Hallo Michael,

                                du schreibst, dass dein Testosteron auch vor der OP schon sehr niedrig war.
                                Ich würde dir empfehlen, einen Endokrinologen (Hormonfacharzt) aufzusuchen.
                                Es gibt Krankheiten, die den Hormonhaushalt durcheinanderbringen, was zu Schlafproblemen und Übergewicht führen kann.
                                Zum Beispiel Erkrankungen der Schilddrüse.
                                Vor deiner PCa-OP sind diverse Blutwerte bestimmt worden. Weisst du oder kannst du herausfinden, ob TSH, T3 und T4 dabei waren? Die betreffen Schilddrüsenhormone.
                                Sonst kannst du auch beim Hausarzt das 2jährliche Checkup machen lassen, da ist TSH auch dabei.

                                Detlef
                                Ich schreibe als betroffener Laie. Irrtum vorbehalten.
                                Meine Krankheitsdaten:
                                http://de.myprostate.eu/?req=user&id=712&page=graphic

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