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Ein Krebs pro Nase? Echt?

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    Ein Krebs pro Nase? Echt?

    Der Thread von Bobby58 ist vor kurzem in eine Grundsatzdiskussion abgedriftet, mit dem er nicht weiter belastet werden sollte – der Frage wie wahrscheinlich es ist, daß man mehrere Krebse bekommt.

    Mein Urologe und mein Hausarzt haben den Glauben, man werde wohl nicht mehr als einen Krebs bekommen, in den Bereich, na eben, des Glaubens verwiesen und mir dringend geraten, bspw. die Darmkrebsfrüherkennung mitzunehmen. Nicht weil oder obwohl ich ein PCa habe/hatte, sondern weil ich Mitte sechzig war (ist ein paar Jahre her, es gab Entwarnung).

    Eigentlich wissen wir ja trotz jahrzehntelanger Forschung immer noch verzweifelt wenig, warum wann bei wem Krebs entsteht. Außer bei den bekannten Ausnahmen wie Lungenkrebs ist die (unbefriedigende) Erklärung bisher: Mehr oder weniger Zufall, ein wenig familiäre Disposition und, Tja, das Alter erhöht das Risiko.

    Wenn das so ist, dann ist die scheinbar tröstliche Aussage "Nur ein Krebs pro Nase, wahrscheinlich" einfach Unsinn, magisches Denken: Das eine mal Pech wird mich davor schützen, noch mal Pech zu haben.
    Klassisches Voodoo. Als würden die mutierten Zellen aus Haut, Hirn oder sonstwoher, die sich gerade erfolgreich vermehren, noch mal kurz im Bereich der Prostata nachsehen und zu dem Schluß kommen "Der arme Mensch hatte da schon Krebs, dann lassen wir das lieber und gehen in Apoptose".

    Der Fall von Knut K., von ihm selbst vor kurzem berichtet, hat mich kurz zählen lassen:
    Mindestens 5 Foristen hatten entweder vor der PCa-Diagnose einen anderen Krebs oder haben parallel oder danach einen weiteren Krebs entwickelt. Ich würde sagen, damit sollte die Diskussion beendet sein.

    Es gibt keinen vernünftigen Grund, mit PCa nicht die gleichen Früherkennungsmaßnahmen wahrzunehmen wie alle anderen!
    Gruß, Rastaman

    #2
    2011 Schilddrüsen Krebs / 2017 Prostatakrebs. Beide Krebsarten sind nicht verwand und damit halte ich die Aussage für nicht richtig. Es gibt keine Regel das jemand nur einen Krebs bekommen sollte oder könnte. Leider meine eigene Erfahrung Und ich bin sicher ich werde auch dieses Mal siegreich sein

    Viele Grüsse
    Eric

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      #3
      Eric,

      ich habe da keine lange Recherche veranstaltet. Ich hatte das von Dir gelesen, und Du bist einer der fünf, die mir bei kurzem Nachdenken eingefallen sind. Wahrscheinlich ist die Zahl der Betroffenen in Wirklichkeit höher.

      Ändert wenig an der der Grundüberlegung.

      Alles Gute Dir.
      Gruß, Rastaman

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        #4
        Hallo, zur Information: Mein Onkel hat parallel mit Prostatakrebs und Hautkrebs zu kämpfen. Der Onkel meines Mannes mit Prostatakrebs und einem Blasenkarzinom.
        Gruß Sonja

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          #5
          Ein Urologe bei der Reha hat im Rahmen eines Vortrages gesagt, dass unsere Krebswahrscheinlichkeit für einen Zweitkrebs um 30 Prozent erhöht ist. Deshalb habe ich einen Darmkrebscheck und Blasenkrebscheck gemacht. Letzterer greift wohl nur bei aggressivem Krebs.

          Gruß Wolfgang
          http://www.myprostate.eu/?req=user&id=102

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            #6
            Hoffen wir jetzt nun das es das war und nicht noch Lungenkrebs, oder Hautkrebs oder was auch immer noch irgendwann bei mir gefunden wird. Das sage ich mit einem blinzelten Auge. Sag niemals nie

            Viele Grüsse
            Eric

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              #7
              "Nur ein Krebs im Leben" war vielleicht richtig, als eine Krebserkrankung mangels Therapien das Leben drastisch verkürzt hat: eine weitere konnte nicht mehr entstehen. Und wer den Krebs überlebte, starb an Herz-/Kreislaufversagen. Medizinischer Fortschritt und nicht nur dadurch bedingte höhere Lebenserwartung erhöhen allgemein die Chance, mehrere schwere Krankheiten zu erleben. An irgendeiner muss man ja letztlich sterben (oder an "Altersschwäche"). Aber das ist Statistik über die Gesamtbevölkerung, damit werden nur Ängste erzeugt oder beruhigt. Die eigentlichen Fragen lauten doch:

              1. Gibt es Risikopersonen, die eher mehrfach Krebs bekommen?
              Ja. Ein Beispiel sei zitiert:

              Die beiden dort genannten Genmarker sind bei Brust- und Eierstockkrebs relevant. Es gibt viele inzwischen identifizierte Genmutationen, die Krebs befördern: nicht immer nur eine Art.
              Ebenso gibt es Immunsysteme mit genetisch bedingten Schwächen, die Krebs weniger entgegensetzen. Oder eine Phase körperlicher Belastung oder eine andere schwere Erkrankung kann das Immunsystem schwächen, in der Zeit können entartete Zellen besser überleben, egal wo.

              2. Ist das Risiko nach dem ersten Krebs verändert, einen zweiten (anderen) zu bekommen?
              Zumindest wenn der erste Krebs erfolgreich therapiert wurde (sprich lange Überlebenszeit) gibt es nach Strahlen- und Chemotherapie ein geringfügig höheres Risiko (signifikant):



              Ob vielleicht eine erfolgreiche andere Therapie das Immunsystem stimuliert?
              Mir ist keine Krebsstatistik bekannt, die die Häufgkeit pro Person betrachtet. Die wird es sicher irgendwo geben.

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                #8
                Darmkrebs

                Zitat aus einem Dokument von Dr. Jacob (Dr. Jacobs Institut): "Auch das Darmkrebsrisiko steigt durch die Hormontherapie um 30 bis 40 Prozent, wie ein internationales Forscherteam durch statistische Erhebungen herausgefunden hat. Das Risiko stieg demnach umso stärker an, je länger die Therapie andauerte (Gillesson et al., 2010)."

                Ich habe das nicht weiter geprüft. Wenn es zutrifft, wäre gerade Darmkrebs per Früherkennung gut vorhersehbar. 10 bis 15-jährige Untersuchungsintervalle sind aber für uns zu lang.

                Gruß
                Wolfgang
                http://www.myprostate.eu/?req=user&id=102

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                  #9
                  Hier das Original: https://academic.oup.com/jnci/articl...23/1760/920202
                  Es gibt (2013) eine Studie für das Gegenteil: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3758254/
                  Eine Darmspiegelung ist eine Früherkennungd, die auch gleich therapiert im Falle von Krebs-Vorstufen. Sie ist lästig, aber man sollte sie eher häufiger machen als zuwenig.

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                    #10
                    Spezifisch für Prostatkrebspatienten scheint es ein erhöhtes Sekundärtumorrisiko nach Radiation zu geben. Näheres:


                    Auch aufschlussreich: http://www.med.uni-giessen.de/akkk/i...en/tillack.pdf

                    Gruß
                    Wassermann
                    Die Prostata, des Mannes Drüse,
                    Dient den Spermien als Düse.
                    Doch will der Tumor sie zerfressen,
                    Liegt's im eigenen Ermessen,
                    Ob du lässt sie dir entfernen
                    Oder bestrahlen; gar mit Kernen?
                    Gehörst du zu den richtig Schlauen,
                    Die den Doktoren sehr misstrauen,
                    Bewahrst du dir deinen Hùmor.
                    Und stirbst glücklich mit dem Tùmor
                    Doch:
                    Egal ob Raubtier oder Haus-
                    tier,
                    so leicht kriegst du das nicht raus
                    hier.
                    Somit komm ich zu dem Schluss:
                    Der Krebs macht einigen Verdruss.

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                      #11
                      Aus dem ersten Link oben:

                      Wurden Alter und Tumorcharakteristika berücksichtigt, so ergab sich in der Gruppe mit
                      alleiniger Radiatio eine 1,7-fach höhere Inzidenz für Lungen- und Rektalkarzinome sowie eine
                      zweifach erhöhte Inzidenz für Blasenkarzinome – im Vergleich zur alleinigen Op.

                      ...
                      Absolut betrug der Unterschied zwischen alleiniger Bestrahlung und reiner Op folglich nur noch drei Prozent.
                      ...
                      Die Radioonkologen um Hegemann beharren in ihrer Conclusio jedoch auf der Feststellung:
                      "Unsere Daten legen nahe, dass die Radiotherapie das Risiko von Sekundärtumoren nicht erhöht."
                      1.7-fach bis doppelt so oft klingt erschreckend.
                      Ob Zweitkarzinome aber bei zwei oder drei Patienten auftreten,
                      erscheint dann doch erheblich harmloser, was dann zur Entwarnung
                      im Schlusssatz führt.

                      Konrad
                      Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

                      [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
                      [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
                      [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
                      [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
                      [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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                        #12
                        Korrigenda

                        Sollte heissen: Zwei oder drei Patienten auf hundert
                        Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

                        [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
                        [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
                        [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
                        [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
                        [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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                          #13
                          Dann melde ich mich freiwillig, ich hatte schon den 2. Einen im Kopf und jetzt Prostata.
                          Immer positiv denken!!!

                          http://de.myprostate.eu/?req=user&id=814

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                            #14
                            wie bereits gesagt einmal Schilddrüse, jetzt Prostata Dann hätten wir schon einmal 2 ^^

                            Viele Grüsse
                            Eric

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                              #15
                              drei, vier oder sogar fünf Krebse

                              Ein lesenswerter NZZ-Artikel zur Füssigbiopsie endet mit dieser "Erfolgsmeldung"
                              des Churer Onkologen Roger von Moos.



                              Wie erfolgreich die moderne Krebsmedizin dennoch ist, erkennt der Arzt daran, dass er immer mehr Patienten sieht, die an einer dritten, vierten oder sogar fünften Krebsart erkranken. «Das hat es 1992, als ich mit Onkologie begonnen habe, nicht gegeben», sagt von Moos. Die Leute seien vorher gestorben.
                              Ich hab bisher nur Zweie geschafft.
                              Darf ich nun hoffen, einige weitere Krebse abzufeiern?

                              Konrad
                              Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

                              [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
                              [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
                              [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
                              [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
                              [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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