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    Nachträglich auch meine Vorstellung

    Hallo zusammen,

    ich lese zwar bereits seit Jahren mit und habe mich auch das ein oder andere mal schon zu Wort gemeldet, aber ich mache es jetzt aus Gründen der Höflichkeit und Vollständigkeit mal offiziell und möchte mich und meine Geschichte vorstellen.

    Ich heiße Michael, bin 53 Jahre alt und komme aus NRW. Mein Vater ist 2006 mit 69 Jahren an PCa erkrankt, wurde per offener RPE in Datteln von Prof. Heimbach nerverhaltend operiert und sein PSA ist seitdem unter Nachweisgrenze. Der gute Mann ist dieses Jahr 80 geworden und erfreut sich (mit den altersabhängigen Abstrichen halt) bester Gesundheit. Seine Daten vor 12 Jahren: GS 3+3, T2c, PSA vor OP 4,19. Restliche Daten, bspw. der Biopsie, gerade nicht zur Hand, sollte aber für den ersten Eindruck reichen.

    Von der Geschichte meines alten Herrn zum Thema Prostata aufgeweckt bin ich 2007 im Alter von 42 Jahren zum ersten mal PSA messen gewesen und gehe seitdem einmal pro Jahr, zwischendurch gezwungenermaßen mit einem Laborwechsel. Das ein oder andere mal messe ich auch häufiger, wenn meinem Urologen und mir der Wert zu hoch erschien. Meine Messreihe liest sich wie folgt:

    02/2007: 1,2
    02/2008: 1,4
    02/2009: 1,4
    (Urologenwechsel)
    01/2010: 1,19
    01/2011: 0,99
    01/2012: 1,10
    01/2013: 1,53
    04/2013: 1,11
    01/2014: 1,26
    01/2015: 1,70
    04/2015: 1,30
    01/2016: 1,11
    01/2017: 1,39
    02/2018: 2,04
    Wenige Tage zuvor allerdings heftiger Darminfekt mit stationärem KH-Aufenthalt; mein Urologe meinte dass im Rahmen von heftigen, fiebrigen Allgemeininfekten insb. am 5 mm entfernten Darm die Prostata da gern schon mal beeindruckt ist und er war nicht überrascht, dass der Wert etwas höher lag als sonst. 4 Wochen später:
    03/2018: 1,46

    Größe der Prostata immer so zwischen 20 und 25 ml, seit etwa 2016 jedoch langsam wachsend und je nach Messung inzwischen so um die 35 ml.

    Gesundheitlicher Allgemeinzustand ansonsten top, schlank und sportlich. Kopfmäßig gern mal mit hypochondrischen Anleihen So war ich mir vor der diesjährigen März-Messung sicher, dass der 2,04er Wert zustande kam, weil ich seit Sommer 2017 kein Pollstimol mehr hatte. Hat sich als falsch herausgestellt, was jedoch nichts daran ändert dass ich Pollstimol für eine gute Sache halte und wie viele andere auf die Wiedereinführung am Markt warte.

    Ich wünsche allen das, was sie sich wünschen.
    Michael

    #2
    Lieber Michael

    Mit einer PSA-Verdoppelungszeit von über 10'000 Tagen seit dem Laborwechsel 2010
    sieht das alles ganz harmlos aus und entspricht in etwa der leicht gewachsenen Prostata.
    Seit 2016 aber sind es nur noch 2'000 Tage resp. 5.5 Jahre.
    Bei deinem wackligen Verlauf, der schon mehrfach höher lag als der aktuelle Wert,
    ist das aber ein Zufallsergebnis ohne jede Aussagekraft.

    Weitermessen wird sinnvoll sein, aber Du kannst m.E. die Messperiode auf zwei Jahre
    ausdehnen, mit kurzfristigen Nachmessungen bei Auffälligkeiten, wie 2015 und soeben gehabt.

    Deinem Vater weiterhin alles Gute!
    Konrad
    Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

    [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
    [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
    [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
    [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
    [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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      #3
      Hallo Michael,

      ich empfehle Die die Lektüre dieses Artikels, der zwar schon zehn Jahre alt, aber immer noch aktuell ist. In Deiner Situation könnte insbesondere Teil 3 interessant sein. Du kannst Deine Messungen ergänzen durch diese Excel-Tabelle, in die Du Deine Messwerte einträgst und die Dir aus diesen PSA-Werten außer der PSAVZ einige weitere Ableitungen errechnet, die in Teil 3 des Artikels angesprochen sind. Weitere Erläuterungen zu diesen Ableitungen findest Du hier. Ich denke, dass dies gute Werkzeuge für jeden Mann sind, der die Prostatakrebs-Früherkennung ernst nimmt.

      Ralf

      Kommentar


        #4
        Lieber Konrad,

        Zitat von Hvielemi Beitrag anzeigen
        Bei deinem wackligen Verlauf, der schon mehrfach höher lag als der aktuelle Wert, ist das aber ein Zufallsergebnis ohne jede Aussagekraft.
        Ja, so sehe ich das auch (noch). Ich finde, dass so eine lange Messreihe schon verdeutlicht, wie aussagekräftig viele Werte in Serie sein können. Hätte ich beispielsweise nur sporadisch alle paar Jahre mal messen lassen, dann könnte man aus meinen Werten folgendes lesen:

        2008: 1,4
        2018: 1,46

        Aber auch:
        2016: 1,11
        2017: 1,39
        2018: 2,04

        Beides aus der gleichen Messreihe. Beispiel 1 ist wunderbar, für Beispiel 2 brauchte ich Nerven. Aber gut, der 2,04er ist ja nun ein Streichwert. Dein Rat der zweijährigen Messung ist ja auch leitlinienkonform, aber nicht mit meinem Hang zur Übervorsicht vereinbar

        Danke für die guten Wünsche, Konrad. Richte ich gern an meinen Vater aus. Dir wünsche ich ganz besonders viele Forellen!
        Michael

        Kommentar


          #5
          Hallo Ralf,

          Zitat von RalfDm Beitrag anzeigen
          ich empfehle Die die Lektüre dieses Artikels, der zwar schon zehn Jahre alt, aber immer noch aktuell ist.
          längst im Ordner "besonders lesenswert" abgespeichert, aber dennoch Dankeschön!

          Grüße,
          Michael

          Kommentar


            #6
            Zitat von RalfDm Beitrag anzeigen
            Hallo Michael,

            ich empfehle Die die Lektüre dieses Artikels, der zwar schon zehn Jahre alt, aber immer noch aktuell ist. In Deiner Situation könnte insbesondere Teil 3 interessant sein. Du kannst Deine Messungen ergänzen durch diese Excel-Tabelle, in die Du Deine Messwerte einträgst und die Dir aus diesen PSA-Werten außer der PSAVZ einige weitere Ableitungen errechnet, die in Teil 3 des Artikels angesprochen sind. Weitere Erläuterungen zu diesen Ableitungen findest Du hier. Ich denke, dass dies gute Werkzeuge für jeden Mann sind, der die Prostatakrebs-Früherkennung ernst nimmt.

            Ralf
            Und ich empfehle in diesem Artikel insbesondere den Abschnitt zur PK-Prophylaxe (S. 4-5), denn besser als eine Krankheit rechtzeitig zu erkennen ist, sie gar nicht erst entstehen zu lassen.
            Und was die erbliche Vorbelastung betrifft: die Epigenetik hat gezeigt, dass die nicht deterministisch ist, sondern durch eine gesunde Lebensweise durchaus ausgeglichen werden kann. Ein genetischer Bauplan für Krebs reicht nicht aus, es müssen weitere Faktoren wie "Übermaß an Kohlenhydraten und Kalorien und eine bewegungsarme Lebensweise" oder die genannte Übersäuerung des Körpers durch zuviel tierisches Eiweiss dazu kommen, damit dieser aktiviert wird.

            Detlef
            Ich schreibe als betroffener Laie. Irrtum vorbehalten.
            Meine Krankheitsdaten:
            http://de.myprostate.eu/?req=user&id=712&page=graphic

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              #7
              Hallo Michael,
              Zitat von Mikael Beitrag anzeigen
              längst im Ordner "besonders lesenswert" abgespeichert
              sehr gut, da gehört er auf alle Fälle hin!

              Ralf

              Kommentar


                #8
                Vielleicht auch noch interessant: In Deutsches Ärzteblatt Jg. 111 Heft 38 19. September 2014 kommen unter lfd. Nr. 51 die zulässigen Abweichungen von PSA-Tests: 15,5% innerhalb eines Labors und 25% innerhalb von Ringversuchen unter verschiedenen Labors. Einfach um ein Gefühl dafür zu bekommen, dass man nicht sofort beunruhigt sein muss.

                Wichtiger als die zweite Dezimale ist es, den Wert regelmäßig bestimmen zu lassen (was ich leider versäumt habe) und dies Freunden und Bekannten ans Herz zu legen.
                Liebe Grüße, Hermann

                Herr, gib mir die Kraft, die Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
                die Gelassenheit, die Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann
                und die Weisheit, das eine vom andern zu unterscheiden.

                https://de.myprostate.eu/?req=user&id=896

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                  #9
                  Hallo Hermann,

                  das kann ich schwer nachvollziehen. Bei einem PSA Wert von 0,2 wäre eine Schwankung von 0,17 bis 0,23 zulässig. Bei einem PSA Wert von 5 wäre eine Schwankung von 4,25 bis 5,75 zulässig. Solche Ungenauigkeiten innerhalb eines Labors erscheinen mir zu hoch.

                  Georg

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                    #10
                    PSA-Messungen und Toleranzen

                    Zitat von goodhope Beitrag anzeigen
                    ... die zulässigen Abweichungen von PSA-Tests: 15,5% innerhalb eines Labors und 25% innerhalb von Ringversuchen unter verschiedenen Labors.
                    Deswegen ist ein Anstieg nach der ersten Messung noch nicht gesichert, es braucht mindestens
                    eine Bestätigungsmessung. Die ist aussagekräftig nach etwa der halben PSA-Verdoppelungszeit
                    (VZ) aus der ersten Messperiode. Bleibt die VZ konstant, wird der Wert etwa bei dem 1.4-fachen
                    liegen. Das ist deutlich über den genannten Abweichungen, weswegen es dann möglich sein
                    sollte, solche Werte vorsichtig prognostisch einzusetzen.

                    Bei gleichbleibenden Werten wird man nach drei oder vier mal die Messperiode verdoppeln,
                    z.B. von 3 auf 6 Monate, dann auf ein Jahr.
                    Doch Vorsicht:
                    Werte unter der Messgrenze sind eben nicht z.B. 0.07ng/ml, sondern <0.07 und können sich z.B.
                    von 0.008 über 0.016, 0.032 auf 0.064 mehrfach verdoppelt haben, bevor dann wie aus dem
                    Nichts Werte >0.07 auftauchen. So ein Beispiel ist ersichtlich aus der Grafik in Anhang [1], zum
                    Jahreswechsel 2010/11. Die Messuntergrenze war damals 0.1, sodass ich den folgenden Wert
                    mit neuem Messystem von 0.09 als Abfall interpretierte, obwohl er bereits Teil eines Anstiegs
                    war mit einer PSA-VZ von ca. 75 Tagen.

                    Konrad


                    @Georg:
                    Die genannten Abweichungen von 15 und 25% sind nicht Alltag, sondern markieren das, was
                    unter ungünstigsten Bedingungen eintreten kann.
                    Meine Werte in Heidelberg liegen stets etwa 10% tiefer als jene in St. Gallen.
                    Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

                    [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
                    [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
                    [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
                    [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
                    [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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                      #11
                      Lieber Georg, tut mit Leid, dass ich erst jetzt antworte - ich bin, besonders jetzt, mehr im Garten als hier im Forum. Bei mir ist es genau umgekehrt. Als gelernter Chemiker habe ich mich gefragt, wie ist es möglich, milliardstel Gramm (=ng) für 25 Euro auf zwei Stellen genau hinterm Komma zu bestimmen. Als ich den Artikel im Ärzteblatt gelesen habe, war für mich die Welt wieder in Ordnung.


                      Das PSA wird bei der Bestimmung natürlich nicht gewogen, sondern die Blutprobe reagiert mit speziell präparierten Antikörpern, das Reaktionsprodukt setzt sich auf kleinen magnetischen Teilchen ab, diese werden auf einer Elektrodenoberfläche magnetisch fixiert, die Elektrodenoberfläche von übrigen Bestandteilen gereinigt und danach wird eine elektrische Spannung angelegt. Dadurch findet eine chemische Reaktion statt, bei der Licht entsteht und aus der Messung dieses Lichts wird die Menge des PSAs berechnet. Ist kompliziert, lässt ich aber mit den käuflichen Reagenzien und Geräten einfach durchführen. Bei so vielen Schritten entsteht aber eine große Messunsicherheit. Sicher sind 15% Abweichung nicht die Regel, aber auch nicht die große Ausnahme. Ich habe mal einen Link für die Methode selbst https://www.meb.uni-bonn.de/klinbioc...ch/LV_FPSA.pdf und einen über Messunsicherheiten https://www.ph.tum.de/academics/org/labs/ap/org/ABW.pdf rausgesucht. Die sind für Laien sicher schwere Kost, aber ich habe festgestellt, dass auch Ärztinnen und Ärzte in dieser Hinsicht Laien sein können :-)). Interessant auch dieser Link http://schulphysikwiki.de/index.php/...Fehlerrechnung wo der Unterschied zwischen zufälligem und systematischem Fehler anschaulich erklärt wird. Der Unterschied bei Konrads Werten zwischen Heidelberg und St. Gallen ist wohl ein systematischer Fehler, wahrscheinlich durch unterschiedliche Hersteller der Reagenzien verursacht.
                      Liebe Grüße, Hermann

                      Herr, gib mir die Kraft, die Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
                      die Gelassenheit, die Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann
                      und die Weisheit, das eine vom andern zu unterscheiden.

                      https://de.myprostate.eu/?req=user&id=896

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                        #12
                        Solche Beiträge - wie der von goodhope - #11 machen das Forum so wertvoll

                        Danke, Gute Hoffnung!

                        Greets from the vault
                        Dillinger

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                          #13
                          Hallo zusammen,

                          ich möchte nach zwei Jahren ein kleines Update meiner Früherkennungs-Historie geben und in dem Zusammenhang den von uns zurecht verehrten Konrad zitieren, den wir wohl alle vermissen. Vor etwa 2 Jahren schrieb er mir nämlich:

                          Zitat von Hvielemi Beitrag anzeigen
                          Deswegen ist ein Anstieg nach der ersten Messung noch nicht gesichert, es braucht mindestens eine Bestätigungsmessung.
                          Wie Recht er hatte. Wie so oft. Also, meine aktuellen Werte wie folgt (unten fettgedruckt die vier neuen, die ich hier noch nicht niedergeschrieben hatte):

                          02/2007: 1,2
                          02/2008: 1,4
                          02/2009: 1,4 (danach Urologenwechsel)
                          01/2010: 1,19
                          01/2011: 0,99
                          01/2012: 1,10
                          01/2013: 1,53
                          04/2013: 1,11
                          01/2014: 1,26
                          01/2015: 1,70
                          04/2015: 1,30
                          01/2016: 1,11
                          01/2017: 1,39
                          02/2018: 2,04 (kurz zuvor heftiger Darminfekt)
                          03/2018: 1,46
                          04/2018: 1,11
                          01/2019: 1,13
                          01/2020: 2,95 (hoppala...)
                          02/2020: 1,31

                          Nach der Bekanntgabe der 2,95 im Januar haben mich zwei Menschen wieder eingefangen: Konrad mit diesem Zitat und mein Urologe, der die Ruhe selbst war und mir sagte, dass eine so drastische Verkürzung der Verdoppelungszeit von einigen Jahren auf 4 Monate bei zuvor gehabten Werten von knapp über 1 äußerst ungewöhnlich für ein PCa-Geschehen wäre. Zudem (Zitat) "bekommen wir eh derzeit ein paar merkwürdige Werte aus unserem Labor". Das hat mir in der Tat geholfen, die 4 Wochen durchzustehen und mir letzten Monat die halbwegs beruhigenden 1,31 abzuholen.

                          Grüße,
                          Michael

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