Kein Wasser mehr lassen. - 2. neue OP / Schälung der Prostata

[Helmut1946]

Vor 15 Jahren habe ich eine Bestrahlung bekommen - bis vor 2 Jahren war alles ok.
Da konnte ich kein Wasser mehr lassen. Mein Arzt hat dann eine Schälung gemacht.
Ergebnis war ok. Beim Wasserlassen Flow. 12 . Langsam, aber ok.
Vor 2 Wochen konnte ich von einem Tag zum andern kein Wasser mehr lassen.
Habe als erstes einen Katheter bekommen.
Mein Arzt möchte eine 2. OP / Schälung machen.
Jetzt habe ich Angst vor Inkontinenz.
Meine Frage: Kann mir Jemand was dazu sagen ?

Vielen Dank Helmut1946

[Georg_]

Helmut,

bei etwa 30% der Fälle tritt nach einer Schälung ein erneuter Harnverhalt auf. Es wird Dir aber wohl nichts anderes übrigbleiben. Jede Schälung ist mit einem Inkontinenzrisiko verbunden.

Du kannst versuchen, mit Kortison die Vernarbung der Harnröhre nach der Operation zu reduzieren. Der Arzt wird sich wahrscheinlich nicht darauf einlassen.

Georg

[Hans-J.]

Hallo Helmut,

bei mir wurde die Prostata auch 2 x reserziert. Das habe ich durchgestanden, weil bei der 1. TUR-P noch Späne stehengelassen worden sind.
Bei Abgang verschließen sie den Harnleiter, meistens oben beim Trichter. Jede Einführung durch die Harnröhre ist eine Belastung, zumal ja ein Schließmuskel der TUR-P zum Opfer fällt.
Ob das Narbengewebe nach der RT zu einem Verschluss führen kann, wäre zu eruieren. Oder gibt es noch andere Gründe für den Verschluss?
Natürlich bleibt ein Restrisiko für Inkontinenz. Der verbliebene Schließmuskel muß trainiert werden. Kann dauern kommt aber wieder.

Du kannst versuchen, mit Kortison die Vernarbung der Harnröhre nach der Operation zu reduzieren.

Das würde ich versuchen durchzusetzen mit der 2. TUR-P
Schlitzung nach Warwick = Y gemäß mit Kortisonhinterspritzung.
Bei mir war danach Ruhe. Warum bei dir nicht auch?

Gruss
Hans-J.

[Hvielemi]

Widersprüchliches

bei mir wurde die Prostata auch 2 x reserziert.

Das würde ich versuchen durchzusetzen mit der 2. TUR-P
Schlitzung nach Warwick = Y gemäß mit Kortisonhinterspritzung.

Lieber Hans,
• wurde deine Prostata einmal reseziert,
ist sie weg und kann kein zweites mal reseziert werden.

• Was soll Helmut nun machen nach seiner ersten TUR-P,
also einer gehabten Teilresektion der Prostata durch die Harnröhre?
Eine zweite TUR-P, also ein erneutes Abtragen von Gewebe,
oder eine Schlitzung nach Warwick, bei der eben gerade kein Material reseziert wird?

Konrad

[Hans-J.]

Lieber Hans,
• wurde deine Prostata einmal reseziert,
ist sie weg und kann kein zweites mal reseziert werden.

• Was soll Helmut nun machen nach seiner ersten TUR-P,
also einer gehabten Teilresektion der Prostata durch die Harnröhre?
Eine zweite TUR-P, also ein erneutes Abtragen von Gewebe,

oder eine Schlitzung nach Warwick, bei der eben gerade kein Material reseziert wird?

Lieber Konrad, Helmut und Interessierte,

zuerst möchte ich den vermeintlichen Widerspruch auflösen, damit wir von den gleichen Begrifflichkeiten als Basis diskutieren.

https://www.urologenportal.de/fileadmin/MDB/PDF/Prostata_flyer_29_08_11_neu.pdf..........Resektion der Prostata) zur Verfügung, bei der mit einer beweglichen elektrischen Schlinge, die an der Spitze eines in die Harnröhre bis zur Prostata eingeführten Instrumentes angebracht ist, die Prostata von innen Span für Span „ abgehobelt“ („reseziert“) wird.
Somit spricht man bei der TUR-P von der Resektion der Innenprostata durch Abhobelung. Die Prostatakapsel bleibt somit stehen und ist noch da.

Die TUR-P kann man wiederholen, wenn es erforderlich wird. z.B. beim BPH.

Die Schlitzung der Harnröhre wird dann gemacht, wenn - durch die mechanische Beanspruchung der Harnröhre - entzündliche Stellen an der Harnröhre entstehen, die durch den Heilungsprozeß gerne Vernarben und den Durchflussdurchmesser verengen. Hier wird dann geschlitzt und manchmal auch wiederholt oder direkt richtig gemacht, indem der Heilprozeß durch Entzündung durch Kortisonhnterspritzung so gehemmt wird, dass die spätere Vernarbung so klein als möglich ist.

Eine Empfehlung kann ich Helmut nicht geben, nur meine Erfahrung mitteilen, damit er eine gute Entscheidung treffen kann mit dem Arzt.

Hans-J.

[Urologe]

Wenn bei der Vor-OP nicht alles Drüsengewebe entfernt wurde kann der Rest weiterwachsen und wieder Probleme verursachen.
Es kann auch sein, das die "innere Nahtstelle" zwischen Prostata und Blase (Blasenhals) narbig eng geworden ist (nur dann hilft ein Turner-Warwick!).
Heutzutage würde man das aber mit eine Laser-OP (Greenlight oder HoLEP) angehen. Eine Schliessmuskelverletzung ist hier eine Rarität.