Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Venenschäden durch Blutabnahme

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    Venenschäden durch Blutabnahme

    Trotz fortgeschrittenem Krebs mit zahlreichen Metastasen geht es mir insgesamt ganz gut aber:

    Nach zahlreichen Blutabnahmen bei div. Untersuchungen, abgeschlossener Chemo, Krankenhausaufenthalt und Nachuntersuchungen ist es bei mir immer schwieriger geworden Blut abzunehmen. Geht meist erst beim mehrfach wiederholten Versuch. "Schlechte Venen, kaputte Venen etc".
    Der Urologe erklärte mir, dass durch die Chemo die Venen geschädigt werden und sich nach einiger Zeit wieder erholen. Bin zwar sehr geduldig aber allmählich reichts.

    Wer hat oder hatte ähnliche Probleme mit den Venen? Dazu habe ich zwei Fragen.

    - Erholen sich die Armvenen tatsächlich, und in welchen Zeitraum und sind sie wieder zur Blutentnahme brauchbar?

    - Ist ein Port oder Portkatheter eine erprobte Alternative?


    Optimist

    #2
    Hallo Optimist,

    ich hänge mich mal einfach an deine Anfrage an.

    Kann dir leider keine Antwort geben, stehe aber vor dem selben Problem.

    Habe gestern den vorletzten Zyklus meiner Chemo erhalten und das finden einer spenderfreundlichen Armvene wird immer komplizierten.
    Gestern brauche die sonst sehr erfolgreich Dame beim stechen drei Anläufe, bis sie zum Erfolg kam.

    Mir wurde auch erklärt, das sich die Venen nach der Chemo wieder erholen würden, aber wie lange sie dazu brauchen konnte mir keiner verlässlich sagen.

    Bin auf auf Erfahrungen anderer Kollegen gepannt.

    LG
    Jürgen
    Liebe Grüße
    Jürgen

    Kommentar


      #3
      Die Haut und die Vene erhalten an der Einstichstelle häufig eine "Überdosis": "extravasation"
      Dieser Artikel gibt einen Überblick: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4734939/
      Zitat (Auszug aus "guidelines"):

      In case a central vascular access is not possible, an adequate peripheral vein is used
      --- nur wenn zentare Gefäße nicht erreicht werden, sollen periphere Venen verwendet werden
      Veins that are small and/or fragile should be avoided
      --- keine kleinen Venen verwenden
      It is not recommended to use veins located at the dorsum of the hand, the antecubital fossa, and the radial and ulnar aspects of forearm
      --- nicht Handrücken, Innenseite der Armbeuge, radial und ulnar am Unterarm
      Use of the smallest size of cannula in the largest available vein
      --- kleinste Kanüle in der größten verfügbaren Vene
      Use of 1.2-1.5 cm long small bore plastic cannula
      Avoiding the use of a butterfly needle

      Zur Therapie siehe Tabelle 4 und 5 und die zugehörigen Erläuterungen.
      Allerdings die Folgerung: "...more research for antidote for many drugs is needed."
      --- mehr Forschung nötig, um Gegenmittel für noch viele Chemotherapeutika zu finden.

      "Extravasation" ist eine ernste Folge der Chemotherapie bis hin zu Extremfällen: https://www.jaadcasereports.org/arti...093-0/abstract
      Auch Nerven sind betroffen.
      Nicht nur wann sich Venen erholen scheint unklar, sondern auch ob überhaupt. Das sind starke Gifte, die auch gut im Blutkreislauf verteilt zu Nebenwirkungen führen, erst recht lokal bei hoher Konzentration.
      Bisher gibt es offenbar keine Einigkeit über standardisierte Verfahren: http://journals.sagepub.com/doi/abs/...78155217690924

      Kommentar


        #4
        Extravasation ist hier nicht das Problem - denn das ist schmerzhaft und direkte Maßnahmen sind erforderlich.
        Auch das alleinige Punktieren ist eher selten dafür verantwortlich, wie die Dialysepatienten zeigen.

        In erster Linie die Reizung der Venenwand durch das Chemotherapeutikum und die begleitenden Cortisongaben,
        verstärkt durch Fehlpunktionen führen zu zunehmenden Gefäßveränderungen. Die Gefä´wände verden "spröder",
        nach Ziehen der Nadel läuft vermehrt Blut in die Umgebung bevor sich die Vene verschliesst (Hämatom), durch
        die Punktion in der Vene verursachte Thrombose.

        Erholung dauert z.T. sehr, sehr lange. Deswegen rate ich allen meinen Patienten, bei denen eine Chemo vorgesehen ist
        dringend über eine Portimlantation nachzudenken. Im Nachinein bestätigen mir alle, das Portanlage nicht schlimm war
        und sie froh sind, Hände komplett frei haben zu können bei der Infusion.
        ----------------------------------------------------------
        Meine Kommentare stellen keine verbindliche Auskunft dar,
        sondern spiegeln meine PERSÖNLICHE Meinung und Erfahrung
        wider und können keine direkte Beratung und Behandlung
        vor Ort ersetzen

        Gruss
        fs
        ----------------------------------------------------------

        Kommentar


          #5
          Der eine kanns , der Andere lernts nie


          Das Problem kenn ich zur genüge.

          2018
          Sie haben sehr schlechte Venen
          Na das kann schwierig werden
          Ups ,,,,,,,jetzt ist die Vene geplatzt, nicht so schlimm die erholt sich wieder
          Lassen sie sich einen Port legen.....

          und und und .....warum ?

          weil die Ausführenden einfach nicht fähig sind bzw den "Bogen" nicht raus haben die Nadel kurz nach dem Einstechen in Richtung Vene schnell genug zu drehen und dann die Venenwand verletzen.

          Vor 2 Monaten hatte ich wieder so eine Ärztin die nach 2 Fehlversuchen einen dritten starten wollte hab ich Ihr gesagt,
          NEIN; Sie stechen mich nicht wieder holen Sie mir jemanden ders kann.
          Postum kam ein Narkosearzt und ruckzuck war das ohne Probleme erledigt. Ich hab dann den Fall noch dsem Oberarzt geschildert und er möge mir doch für die Zukunft jemand schicken ders kann.
          Seit dem lern ich ständig neue Ärzte kennen, sie sprechen zwar wenig bis garnicht mehr mit mir aber das Stechen klappt Super und der Kommentar bei meiner gestrigen Nadellegung des Arztes war

          " Haben Sie gute Venen!.

          Gestern war meine vierzigste Chemo Infusion in 13 Jahren

          Nach jedem Nadelziehen oder wenn der Ausführende die Venenwand verletzt mindestens 5 oder besser 10 min auf den Verband der Einstichstelle drücken................ Ganz ganz wichtig...............

          Und ein Port hat näturlich auch Nachteile. Wenn da der Ausführende sich nicht genau an die Vorschriften hält und Bakterien in die Blutbahn gelangen dann...........................am besten vorher in der Port Sprechstunde beraten lassen.

          klausi

          Kommentar


            #6
            Hallo Klausi,

            kannst Du bitte Dein Profil ergänzen? Der letzte Eintrag ist von 2015.

            Georg

            Kommentar


              #7
              Der Portkatheter scheint, wenn ich mir die wenigen Antworten ansehe, zumindest bei uns Prostatakrebspatienten noch keine große Verbreitung gefunden zu haben.
              Und ich bin wie Klausi auch etwas skeptisch, ob alle Ãrzte und Mitarbeiter, die stechen, mit dem Port vertraut sind.

              Bei den Anschlüssen fürdie 6 Chemodurchgänge gab es keine Probleme (hatte dabei immer den gleichen Arzt), auch eine erkennbare Extravasation im Bereich der Einstichstellen ist nicht aufgetreten. Das Problem sind die Blutabnahmen ab der 3. Chemo.

              Künftige Blutabnahmen werde ich nur mit einer dünnen Nadel erlauben. Und sollte in ein, zwei Jahren eine weitere Chemo nötig sein, vielleicht haben sich dann meine Venen tatsächlich erholt.


              Optimist

              Kommentar


                #8
                ich hatte meine Chemotherapie bis Februar 2015. Bis jetzt, also mehr als 3 Jahre danach, haben sich meine Venen nicht erholt.
                Bei meisten Blutabnahmen werde ich mehrmals gestochen.

                Werden Sie Manager Ihrer Krankheit, Werden Sie zum Chef Ihrer Gesundheit


                Meine Internet Seiten:
                Prostatakrebs RATGEBER, Selbsthilfegruppe Ostfildern, Selbsthilfegruppe Bietigheim,
                Prostata,

                mein PK Verlauf: https://myprostate.de/ (meine Seite)
                https://myprostate.eu/?req=user&id=252

                Kommentar


                  #9
                  Danke Jacek,
                  für die interessanten links zum Thema Prostatakrebs.

                  Drei Jahre kaputte Venen gibt mir zu denken, mich nerven schon die wenigen Wochen (mit Infusionen und Blutabnahmen zur Erfolgskontrolle) nach der Chemo.
                  Werde mich durch die Literaturhinweise von Martin (s.o.) durcharbeiten und dann nach weiteren Studien, Literatur und Erfahrungsberichten im Internet stöbern.
                  Die kaputten Venen nach Chemo dürften ja auch bei anderen Krebsarten auftreten (Docetaxel wird nicht nur bei Prostatakrebs verwendet).

                  Optimist

                  Kommentar


                    #10
                    Die Möglichkeit, dass bei infundierten Chemotherapeutika in kleinvolumigen Venen die Venenwand geschädigt wird gilt grundsätzlich. Deshalb wird geraten einen Port in eine grossvolumige Vene zu implantieren. Das Implantieren in die obere Hohlvene ist allerdings mit dem Risiko verbunden, einen Pneumothorax gesetzt zu bekommen. Deshalb wägen einige Onkologen das geringere Risiko einer kaputten Armvene gegenüber einem Port in einer großvolumigen Vene ab.
                    Bei der Verwendung eines Ports treten außerdem häufiger Thrombosen auf, die letale Gefährdungen bedeuten können.

                    Gruß Heribert

                    Vollständige PK-Historie seit 2005 bei
                    myProstate.eu
                    Menschen sind Engel mit nur einem Flügel.
                    Sie müssen sich umarmen um fliegen zu können.



                    (Luciano de Crescenzo)

                    Kommentar


                      #11
                      Drei Monate nach der letzten Chemo-Infusion (Docetaxel) haben sich bei mir zumindest am linken (nicht-Chemo-Arm) einige Venen erholt und sind für die routinemäßigen Blutentnahmen wieder brauchbar.
                      Nicht verzagen, es dauert halt seine Zeit und manchmal noch etwas länger. Und zwei Tage vor Blutentnahme bis zu dieser viel trinken.

                      Optimist

                      Kommentar


                        #12
                        Bin zwar schon im Forumsurlaub, aber das möchte ich noch loswerden:
                        Vor kurzem beim Hausarzt und heute PSA- und Sonstiges-Messtag beim Urologen. Keinerlei Probleme mehr mit Venen (linker u. rechter Arm), Blutentnahme klappte jedesmal beim ersten Stich.
                        Nach der Chemo war die Blutentnahme sehr schwierig bei mir, aber nach 4 Monaten scheint alles in Ordnung zu sein. Der "port" kann warten.

                        Grüße von
                        Franz alias Optimist

                        Kommentar

                        Lädt...
                        X