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Wann liefert ein PSMA PET in einer Rezidivsituation nach OP sinnvolle Ergebnisse?

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    Wann liefert ein PSMA PET in einer Rezidivsituation nach OP sinnvolle Ergebnisse?

    Vielfach wurde hier im Forum gefragt, ab welchem PSA Wert man ein PSMA PET mit Aussicht auf sinnvolle Ergebnisse machen lassen kann, wenn nach einer Operation der PSA Wert wieder ansteigt.

    Zu dieser Frage haben die Nuklarmediziner der Klinik „Rechts der Isar“ in München jetzt ein Nomogramm entwickelt, mit dem man die Wahrscheinlichkeit abschätzen kann, dass ein PSMA PET die vorhandenen Tumorherde auch wirklich anzeigt. Neben dem PSA Wert haben vor allem auch der Gleason Score und die Frage, ob Hormontherapie gemacht wird, Einfluss auf das Ergebnis.

    Das Nomogramm aus dieser Studie habe ich in die folgende Tabelle umgesetzt, die leichter anzuwenden ist. Das Nomogramm basiert auf 272 Patienten. Bei 65% dieser Patienten wurden Metastasen festgestellt.

    Dies sind die wichtigsten Einflussfaktoren:

    Einflussfaktor Punkte
    PSA Wert vor PSMA PET 0,2: 0 Punkte
    0,3: 7 Punkte
    0,4: 13 Punkte
    0,5: 20 Punkte
    0,6: 26 Punkte
    0,7: 32 Punkte
    0,8: 39 Punkte
    0,9: 45 Punkte
    1,0: 52 Punkte
    Gleason Score Kleiner 8: 0 Punkte
    Größer 7: 27 Punkte
    Hormontherapie Ja: 100 Punkte
    Nein: 0 Punkte
    Die Hormontherapie sollte natürlich schon so lange gemacht worden sein, dass es zu einer Absenkung des PSA Wertes gekommen ist.

    Aus den addierten Punkten ergeben sich folgende Wahrscheinlichkeiten:

    Punkte Wahrscheinlichkeit, dass ein PSMA PET
    vorhandene Tumorherde zeigt
    10 50%
    28 60%
    46 70%
    68 80%
    102 90%
    130 95%
    155 97%
    172 98%
    Dies Ergebnis basiert auf den in der genannten Studie ermittelten statistischen Wahrscheinlichkeiten und kann zur einfachen Abschätzung dienen.

    In der Studie gibt es noch ein alternatives Nomogramm, in dem weitere Einflussfaktoren herangezogen werden. Diese haben aber einen geringeren Einfluss gezeigt als die oben verwendeten Einflussfaktoren.

    Ergänzend sei hier die Art der in der Studie gefundenen Tumorherde dargestellt. Einzelne Patienten konnten z.B. sowohl Lymphknoten als auch Knochenmetastasen haben, daher ist die Zahl der Tumorherde größer als die Anzahl der Patienten. In Klammern sind die Prozentanteile angegeben:

    Art der Metastasen PSA Wert 0,2 bis 0,5 ng/ml PSA Wert über 0,5 bis 1,0 ng/ml
    Lymphknoten unterhalb
    des Zwerchfells
    33 (24,6) 56 (40,5)
    Lokal in Prostataloge 27 (20,1) 42 (30,4)
    Knochenmetastasen 18 (13,4) 30 (21,7)
    Lymphknoten oberhalb
    des Zwerchfells
    5 (3,7) 7 (5)
    Organmetastasen
    (z. B. Lunge u. Leber)
    3 (2,2) 2 (1,4)
    Eine Salvage Bestrahlung soll nur in bis zu 60% der behandelten Patienten einen nicht messbaren PSA Wert erreichen. Die Anzahl der in der Tabelle dargestellten Metastasen kann ein Grund für die 40% der Fälle sein, bei denen die Salvage Bestrahlung nicht die erwartete Wirkung hat.

    Therapieempfehlungen gibt die Studie nicht. Hingewiesen wird auf die Studie von Emmett. Diese Studie stellte fest, dass es sinnvoll ist, die Prostataloge zu bestrahlen wenn das PSMA PET keine Tumorherde zeigt.

    Georg

    Hier der Link zur Studie.

    #2
    Vielen Dank, lieber Georg für die Tabelle. Verstehe ich es richtig, dass die erste Zahl in der Tabelle (z.B 33) bei PSA Wert 0,2-0,5 die Patientenzahl ist? Wenn das stimmt, haben weniger Patienten (27) ein Lokalrezidiv als Lymphknoten unterhalb des Zwerchfells (33)?
    LG!
    Daniela

    http://de.myprostate.eu/?req=user&id=637&page=report

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      #3
      Hallo Daniela,

      das hast Du schon richtig gesehen. Bei dieser Studie wurden die meisten Tumorherde in Lymphknoten unterhalb des Zwerchfells entdeckt, mehr als Tumorherde in der Prostataloge. Es gibt natürlich auch die Fälle wo bei Patienten sowohl Tumorherde in der Prostataloge als auch befallene Lymphknoten festgestellt wurden.

      Wieso dann die allgemein durchgeführte Bestrahlung der Prostataloge eine Erfolgsquote von bis zu 60% haben soll kann man damit schwer in Einklang bringen.

      Georg

      Kommentar


        #4
        Hallo Georg,

        das wundert mich schon länger wenn ich mir die vielen Berichte (nach der Bestrahlung als Zweittherapie) auf myprostate anschaue...
        LG!
        Daniela

        http://de.myprostate.eu/?req=user&id=637&page=report

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