Vielfach wurde hier im Forum gefragt, ab welchem PSA Wert man ein PSMA PET mit Aussicht auf sinnvolle Ergebnisse machen lassen kann, wenn nach einer Operation der PSA Wert wieder ansteigt.
Zu dieser Frage haben die Nuklarmediziner der Klinik „Rechts der Isar“ in München jetzt ein Nomogramm entwickelt, mit dem man die Wahrscheinlichkeit abschätzen kann, dass ein PSMA PET die vorhandenen Tumorherde auch wirklich anzeigt. Neben dem PSA Wert haben vor allem auch der Gleason Score und die Frage, ob Hormontherapie gemacht wird, Einfluss auf das Ergebnis.
Das Nomogramm aus dieser Studie habe ich in die folgende Tabelle umgesetzt, die leichter anzuwenden ist. Das Nomogramm basiert auf 272 Patienten. Bei 65% dieser Patienten wurden Metastasen festgestellt.
Dies sind die wichtigsten Einflussfaktoren:
Die Hormontherapie sollte natürlich schon so lange gemacht worden sein, dass es zu einer Absenkung des PSA Wertes gekommen ist.
Aus den addierten Punkten ergeben sich folgende Wahrscheinlichkeiten:
Dies Ergebnis basiert auf den in der genannten Studie ermittelten statistischen Wahrscheinlichkeiten und kann zur einfachen Abschätzung dienen.
In der Studie gibt es noch ein alternatives Nomogramm, in dem weitere Einflussfaktoren herangezogen werden. Diese haben aber einen geringeren Einfluss gezeigt als die oben verwendeten Einflussfaktoren.
Ergänzend sei hier die Art der in der Studie gefundenen Tumorherde dargestellt. Einzelne Patienten konnten z.B. sowohl Lymphknoten als auch Knochenmetastasen haben, daher ist die Zahl der Tumorherde größer als die Anzahl der Patienten. In Klammern sind die Prozentanteile angegeben:
Eine Salvage Bestrahlung soll nur in bis zu 60% der behandelten Patienten einen nicht messbaren PSA Wert erreichen. Die Anzahl der in der Tabelle dargestellten Metastasen kann ein Grund für die 40% der Fälle sein, bei denen die Salvage Bestrahlung nicht die erwartete Wirkung hat.
Therapieempfehlungen gibt die Studie nicht. Hingewiesen wird auf die Studie von Emmett. Diese Studie stellte fest, dass es sinnvoll ist, die Prostataloge zu bestrahlen wenn das PSMA PET keine Tumorherde zeigt.
Georg
Hier der Link zur Studie.
Zu dieser Frage haben die Nuklarmediziner der Klinik „Rechts der Isar“ in München jetzt ein Nomogramm entwickelt, mit dem man die Wahrscheinlichkeit abschätzen kann, dass ein PSMA PET die vorhandenen Tumorherde auch wirklich anzeigt. Neben dem PSA Wert haben vor allem auch der Gleason Score und die Frage, ob Hormontherapie gemacht wird, Einfluss auf das Ergebnis.
Das Nomogramm aus dieser Studie habe ich in die folgende Tabelle umgesetzt, die leichter anzuwenden ist. Das Nomogramm basiert auf 272 Patienten. Bei 65% dieser Patienten wurden Metastasen festgestellt.
Dies sind die wichtigsten Einflussfaktoren:
Einflussfaktor | Punkte |
PSA Wert vor PSMA PET | 0,2: 0 Punkte 0,3: 7 Punkte 0,4: 13 Punkte 0,5: 20 Punkte 0,6: 26 Punkte 0,7: 32 Punkte 0,8: 39 Punkte 0,9: 45 Punkte 1,0: 52 Punkte |
Gleason Score | Kleiner 8: 0 Punkte Größer 7: 27 Punkte |
Hormontherapie | Ja: 100 Punkte Nein: 0 Punkte |
Aus den addierten Punkten ergeben sich folgende Wahrscheinlichkeiten:
Punkte | Wahrscheinlichkeit, dass ein PSMA PET vorhandene Tumorherde zeigt |
10 | 50% |
28 | 60% |
46 | 70% |
68 | 80% |
102 | 90% |
130 | 95% |
155 | 97% |
172 | 98% |
In der Studie gibt es noch ein alternatives Nomogramm, in dem weitere Einflussfaktoren herangezogen werden. Diese haben aber einen geringeren Einfluss gezeigt als die oben verwendeten Einflussfaktoren.
Ergänzend sei hier die Art der in der Studie gefundenen Tumorherde dargestellt. Einzelne Patienten konnten z.B. sowohl Lymphknoten als auch Knochenmetastasen haben, daher ist die Zahl der Tumorherde größer als die Anzahl der Patienten. In Klammern sind die Prozentanteile angegeben:
Art der Metastasen | PSA Wert 0,2 bis 0,5 ng/ml | PSA Wert über 0,5 bis 1,0 ng/ml |
Lymphknoten unterhalb des Zwerchfells |
33 (24,6) | 56 (40,5) |
Lokal in Prostataloge | 27 (20,1) | 42 (30,4) |
Knochenmetastasen | 18 (13,4) | 30 (21,7) |
Lymphknoten oberhalb des Zwerchfells |
5 (3,7) | 7 (5) |
Organmetastasen (z. B. Lunge u. Leber) |
3 (2,2) | 2 (1,4) |
Therapieempfehlungen gibt die Studie nicht. Hingewiesen wird auf die Studie von Emmett. Diese Studie stellte fest, dass es sinnvoll ist, die Prostataloge zu bestrahlen wenn das PSMA PET keine Tumorherde zeigt.
Georg
Hier der Link zur Studie.
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