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Dringend Rat und Hilfe erbeten: Bin unter Bestrahlung, jetzt noch Hormontherapie?

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    #16
    Hallo zusammen,

    bei mir war es Gleason score 8. Der welcher angefangen hatte die Kapsel zu verlassen war ein 3+5. Wegen der Lebensqualität habe ich mich bei der Bestrahlung gegen eine ADT entschieden. Sowohl mein Urologe als auch die Strahlenärztin haben meine Entscheidung akzeptiert und keine weitere Diskussion versucht. Mein Argument zu der zeit war die ADT sollte 24 Monate dauern und dann wäre ich 55 gewesen. Ich will aktuell mein Leben geniessen und bin sicher wenn der Krebs nun erst einmal nicht besiegt sein könnte habe ich sicherlich einige Jahre dazu gewonnen. Es wird in dieser Zeit neue Erkenntnisse geben, neue Verfahren oder Behandlungen. Ich bin kein Freund der großen Keule und mit Kanonen auf Spatzen zu schiessen. Aber ich bin mir des Risiko bewusst. Dies muss jeder für sich entscheiden und verantworten. Wenn du dich sicherer fühlst nimm die ADT mit, bis auf die Nebenwirkungen gibt es ja kaum Risiken. Und für 6 Monate ist ja auch eine übersichtliche Zeit.

    Viele Grüsse
    Eric

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      #17
      Hi Eric und Co.
      und ja, ich bin sehr abgeneigt was ADT angeht,
      bei meinen Werten sehe ich die dringende Notwendigkeit einfach nicht.
      Absolute Sicherheit gibt es eh nicht, wir Prostatakrebspatienten können nie ganz sicher sein, eine ewige, komplette Heilung zu erreichen, schön wäre es, wünschen können wir es uns. Aber wie man es dreht und wendet, auch auf seine Intuition zu hören ist gut, bloß nichts überstürzen, sonst hätte mir mein vorheriger Chirurgen-Uro längst die Prostata rausgeschnitten, und ich würde wenn überhaupt die Skat-Spritze aufziehen und meine Einlagen wechseln, weil ich mir sicher war, dass das bei mir womöglich gar nicht gut ausgegangen wäre. Ich wünsche uns allen Brtroffenen allzeit fallende Psa-Werte, Rezidivfreiheit und ein lebenswertes, möglichst unbeschwertes Dasein.

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        #18
        Mein Argument zu der zeit war die ADT sollte 24 Monate dauern und dann wäre ich 55 gewesen. Ich will aktuell mein Leben geniessen und bin sicher wenn der Krebs nun erst einmal nicht besiegt sein könnte habe ich sicherlich einige Jahre dazu gewonnen.
        moin eric,
        dein argument finde ich gut.
        so sehe ich es auch, auch wenn ich etwas älter bin.
        hoffentlich liegen wir mit dieser auffassung richtig . . . .

        lieber namenloser tojo12,
        alles gute für dich!

        gruss
        hartmut
        http://de.myprostate.eu/?req=user&id=626&page=graphic

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          #19
          Zitat von Tojo12 Beitrag anzeigen
          Ich wünsche uns allen Betroffenen allzeit fallende Psa-Werte, Rezidivfreiheit und ein
          lebenswertes, möglichst unbeschwertes Dasein.
          Ja, wünsch ich auch,
          und um das zu erreichen machen wir Therapien, statt uns selbst zu belügen.

          Konrad
          Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

          [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
          [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
          [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
          [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
          [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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            #20
            Zitat von Tojo12 Beitrag anzeigen
            Hi Eric und Co.
            und ja, ich bin sehr abgeneigt was ADT angeht,
            bei meinen Werten sehe ich die dringende Notwendigkeit einfach nicht.
            Absolute Sicherheit gibt es eh nicht, wir Prostatakrebspatienten können nie ganz sicher sein, eine ewige, komplette Heilung zu erreichen, schön wäre es, wünschen können wir es uns. Aber wie man es dreht und wendet, auch auf seine Intuition zu hören ist gut, bloß nichts überstürzen, sonst hätte mir mein vorheriger Chirurgen-Uro längst die Prostata rausgeschnitten, und ich würde wenn überhaupt die Skat-Spritze aufziehen und meine Einlagen wechseln, weil ich mir sicher war, dass das bei mir womöglich gar nicht gut ausgegangen wäre. Ich wünsche uns allen Brtroffenen allzeit fallende Psa-Werte, Rezidivfreiheit und ein lebenswertes, möglichst unbeschwertes Dasein.
            Absolute Sicherheiten gibt es nie. Sie steigern aber deutlich Ihre Chancen auf Heilung, wenn Sie die Hormontherapie machen.
            Und klar hat diese Nebenwirkungen, darunter auch Verlust der Libido. Allerdings ist das nur vorübergehend.
            Der Strahlentherapeut.

            Alle Angaben sind nur Empfehlungen und basieren auf die verfügbaren Informationen. Sie ersetzen keinesfalls eine persönliche Beratung und Betreuung durch den behandelnden Arzt. Keine Arzthaftung.

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              #21
              Hey all,
              was haltet ihr von diesen Einschätzungen zur ADT?
              Veröffentlicht von der Hamburger Martini Klinik, die keinen Vorteil sieht von ADT bei lokaler Begrenzung:

              Kommentar


                #22
                Die Studie ist vor mittlerweile 8 Jahren publiziert worden, d.h. "ganz frische" Daten sind das nicht mehr.

                Das Full-Paper kann man hier lesen:


                Daraus:
                "Bicalutamide reduced the risk of death by 30% in patients with locally advanced disease receiving RT compared with placebo."

                Alles klar?


                Der Strahlentherapeut.

                Alle Angaben sind nur Empfehlungen und basieren auf die verfügbaren Informationen. Sie ersetzen keinesfalls eine persönliche Beratung und Betreuung durch den behandelnden Arzt. Keine Arzthaftung.

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                  #23
                  Das progressionsfreie Überleben hatte sich in der Studie schon verbessert. Also niedrigerer PSA Wert und spätere Metastasierung.

                  Ich denke immer, man kann die Hormontherapie nicht nachholen, wenn die Bestrahlung doch nicht vollständig gewirkt hat und ein Rezidiv auftritt. Dann ärgert man sich, dass man die Hormontherapie nicht gemacht hat. Dies bezieht sich auf eine zeitlich begrenzte Hormontherapie, die zusätzlich bestrahlte Tumorzellen bekämpfen soll.

                  Georg

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                    #24
                    Zitat von Georg_ Beitrag anzeigen
                    Das progressionsfreie Überleben hatte sich in der Studie schon verbessert. Also niedrigerer PSA Wert und spätere Metastasierung.

                    Ich denke immer, man kann die Hormontherapie nicht nachholen, wenn die Bestrahlung doch nicht vollständig gewirkt hat und ein Rezidiv auftritt. Dann ärgert man sich, dass man die Hormontherapie nicht gemacht hat. Dies bezieht sich auf eine zeitlich begrenzte Hormontherapie, die zusätzlich bestrahlte Tumorzellen bekämpfen soll.

                    Georg
                    Diese Studie sagt klar, dass das Risiko zu Sterben um 30% gesenkt wurde, wenn man die Hormontherapie zusätzlich zur Strahlentherapie gemacht hat.
                    Es geht also neben dem progressionsfreien Überleben auch um die Wahrscheinlichkeit geheilt oder nicht geheilt (und folglich zu sterben).
                    Der Strahlentherapeut.

                    Alle Angaben sind nur Empfehlungen und basieren auf die verfügbaren Informationen. Sie ersetzen keinesfalls eine persönliche Beratung und Betreuung durch den behandelnden Arzt. Keine Arzthaftung.

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                      #25
                      Sorry, Verständnisfrage: Aber die Studie sagt doch klar: nur vorteilhaft bei locally Advanced desease, und bei mir liegt dieses fortgeschrittene Stadium nicht vor, ich aber habe lokales Prostatakarzinom. Oder was sehe ich dabei falsch? Überall, in all meinen Befunden heißt es „lokal begrenzt“.

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                        #26
                        Lokal begrenzt

                        Da bleibt zu hoffen, dass es so sei.

                        Ärzte sind nun mal keiner exakten Wissenschaft verpflichtet, sondern einer
                        Erfahrungswissenschaft mit vielen subjektiven Elementen drin, die auch
                        zu krassen Fehlleistungen führen können:
                        Noch vor einem Jahr z.B. wurde dir "dringend eine Psychotherapie" empfohlen
                        und "Garantiert kein Krebs" mit auf den Weg gegeben. Quatsch für teures Geld!
                        Nun sahen aber deine letzten paar PSA-Werte alarmierend aus, und je nachdem,
                        wie weit man zurückrechnet, ist deine PSA-Verdoppelungszeit immer noch nur
                        ein halbes Jahr (4 Messperioden) oder eben harmlose zwei Jahre (8 Messperioden).

                        Hast Du nun mittleres oder hohes Risiko, oder könntest Du gar mit der
                        aktiven Beobachtung fortfahren? Die Zahlen geben nach der jüngsten
                        Messung überhaupt nichts Belastbares her. Einen Trend sieht man nicht.

                        Vorsichtig würde man eben so eine adjuvante Hormontherapie mitnehmen,
                        aber zwingend scheint das wirklich nicht. Wozu auch, wenn man davon
                        ausgeht, dass die Protonen ohnehin den lokal begrenzten Krebs vollkommen
                        abladieren. Tja, wenn ...

                        Entscheiden musst Du selbst.

                        Carpe diem!
                        Konrad
                        Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

                        [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
                        [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
                        [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
                        [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
                        [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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                          #27
                          Ärzte sind nun mal keiner exakten Wissenschaft verpflichtet, sondern einer
                          Erfahrungswissenschaft mit vielen subjektiven Elementen drin, die auch
                          zu krassen Fehlleistungen faehren koennen:
                          So sehe ich es auch.
                          Es bleiben Lehrlinge, so wie die meisten von uns, auch wenn das
                          Studium den anderen etwas bringt.

                          Warum wird da eigentlich nicht die andere Medizin, außerhalb der Schulmedizin, berücksichtigt?

                          Gruss
                          hartmut
                          http://de.myprostate.eu/?req=user&id=626&page=graphic

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                            #28
                            Zitat von Hartmut S Beitrag anzeigen
                            Warum wird da eigentlich nicht die andere Medizin, außerhalb der Schulmedizin,
                            berücksichtigt?
                            Wird doch:
                            Der Arzt, der Tojo bei einem PSA von 4ng/ml eine "Garantie" gegen Krebs ausgestellt hatte,
                            hat mit der Medizin nur noch den weissen Kittel gemeinsam. In seiner "Diagnostik-Klinik"
                            weiss der, was Patienten gerne hören für ihr teures Geld. Die Mängelbehebung zu seiner
                            "Garantie" leistet dieser Typ natürlich nicht, das muss Tojo nun selbst besorgen.

                            Somit ist dieser aufgeblasene Weisskittel abgesunken auf das Niveau dieser "anderen Medizin"
                            die sich ausschliesslich auf Behauptungen beruft, ohne auch nur im Ansatz zu versuchen Evidenz
                            zu schaffen.
                            Hoffmann, Steiner, Breuss ... die Liste der Quacksalber, Filosofen, Spinner und Lügner ist lang.

                            Ein Titel und ein weisser Kittel genügen nicht. Das tägliche Handeln eines Mediziners
                            muss stets ethisch strengen Masstäben genügen. Patienten für Geld anlügen, gehört nicht dazu.
                            Wir Patienten müssen schon sorgfältig schauen, wem wir uns anvertrauen.
                            Wenn einer "Garantien" ausspricht, lügt er bereits, und auf einem Papier unterschreiben
                            würde so ein widerlicher Hoffnungsmacher seine "Garantie" ohnehin nicht.


                            Medizin bedarf der "Schule", also der Forschung an Unis und Spitälern um Evidenz zu
                            schaffen für ihr Handeln. Die Mathematik geht ihr dabei mit der Statistik zur Hand.
                            Die "andere Medizin" hingegen verweigert seit je, ihre Behauptungen zu belegen.
                            Unbewiesene Einzelfälle reichen nicht.

                            Konrad
                            Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

                            [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
                            [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
                            [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
                            [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
                            [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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