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Kiefernekrose wg. Denosumab

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    Kiefernekrose wg. Denosumab

    Hallo Mitbetroffene,

    so, so langsam reicht es. Zu den Knochenschmerzen kam jetzt auch noch ein schmerzender Zahn. Der 2.6-er Backenzahn links oben. War immer schon mein Problemzahn, hat aber jahrelang Ruhe gegeben.

    Und jetzt habe ich eine Entzündung da im/am Kieferknochen. Die Zahnärztin empfiehl den Zahn zu ziehen. Ist aber ein Risiko, da ich seit ca. 2 Jahren jedes Monat XGEVA / Denosumab gespritzt bekomme.

    Hat jemand von Euch schon Erfahrung damit? Gibt es andere Möglichkeiten außer der Resektion?

    Mich haut diese Diagnose jetzt zusätzlich runter. Hab mit der Xofigo Therapie schon genug zu tun. So langsam reicht es wirklich. Ich bin nach 9 Jahren jetzt wirklich mürbe.

    Viele Grüße,
    Sepp % SeppS58

    #2
    Hallo Sepp,

    mein Zahnarzt hatte mir damals einmal ein Antibiotika - Tetracyclinfaden (Actisite®) um die entzündete Stelle am Zahn verlegt.
    Nach einer Wurzelbehandlung und einer Metallkrone konnte der hintere, letzte Zahn nach 3 Behandlungen gerettet werden.

    Gruss
    hartmut
    http://de.myprostate.eu/?req=user&id=626&page=graphic

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      #3
      Kiefernekrosen (ONJ)

      Sepp,
      Kiefernekrosen sind eine unschöne Begleiterscheinung der Therapie mit Knochenstoffwechsel Blockern wie Zometa® oder Denosumab (Prolia® - XGeva®). Die ganze Aufmerksamkeit sollte dabei auf die Prävention der Kiefernekrosen gerichtet werden, denn eine Behandlung ist schwierig, langwierig und von geringem Erfolg. Leider ist dieser Sachverhalt in seiner Tragweite bei den Ärzten noch nicht in ausreichendem Maße angekommen, wie mir scheint.

      So könnte beispielsweise, neben der peinlichen genauen Aufrechterhaltung einer guten Zahnhygiene, eine 3-Monatliche Gabe des entsprechenden Medikaments möglich sein, ohne die Wirkung zu kompromittieren, aber die Rate der Kieferneklrosen halbieren. Ein paar supportive Maßnahmen wie Vitamin-D usw. gehören natürlich auch dazu. Ich hatte diesbezüglich mal mit dem leider zwischenzeitlich verstorbenen Reinardo diskutiert und auch ein Transkript von Myers vorgestellt, in dem er eine wirksame medikamentöse Therapie bei Kiefernekrosen erwähnt. Da muss man aber einen Spzialisten für haben.

      Sepp, ich würde Dir anraten erstmal eine Bisphosphonatsprechstunde an einer Uniklinik, wie beispielsweise hier in Mainz, aufzusuchen. Da kennt man sich recht gut mit diesem Sachverhalt aus.

      P.S. ich bin jetzt auch über 9 Jahre mit Knochenmetastasen unterwegs, wende Denosumab aber nur intermitierend/antizyklisch an. Bisher ohne Kiefernekrosen.
      Who'll survive and who will die?
      Up to Kriegsglück to decide

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        #4
        Hallo Sepp,

        es tut mir leid, daß Du nun noch dieses Problem hast. Wie LowRoad schreibt, ist es jetzt wichtig, sich in die Hände eines Zahnarztes/Kieferchirurgen zu begeben, der sich damit auskennt und da hat man an einer Uniklinik bestimmt größere Chancen.
        Ich nehme an und hoffe, daß das Thema „Kiefernekrose“ die als unschöne Begleiterscheinung bei Einnahme von Zometa und Ähnlichem auftreten kann, mittlerweile wenn nicht allen, so doch mehreren Zahnärzten bekannt ist.

        Das war vor ca. 15 Jahren, als meinen Mann die Angst davor schrecklich umtrieb, überhaupt nicht der Fall. Im UKE Eppendorf kam er nach mehreren Terminen dann doch zu einer Ärztin die Bescheid wußte. Mein Mann hatte da schon ziemlich viel Material (auch aus amerikanischen Seiten) gesammelt und sie zeigte sich über die Kopien erfreut, da mehreres davon neu für sie war. Leider habe ich diese dicke Mappe entsorgt, denke aber es würde ohnehin wenig Sinn machen, sich so viele Jahre später darin zu vertiefen. Da gibt es bestimmt neue Erkenntnisse, bessere Behandlungen, weitere Adressen von Ärzten, die sich damit auskennen.

        Für seinen Zahnarzt war das Thema neu. Er hat sich dann aber intensiv damit beschäftigt, sogar ein spezielles Ultraschallgerät für die Reinigung der Zähne besorgt. Es heißt „Vector“. Mein Mann hatte dann alle drei bis vier Monate einen Termin zur Reingung und war natürlich selbst auch penibel bei der Zahnreinigung. Vielleicht gibt es für prophylaktische Maßnahmen mittlerweile Neues, Besseres.

        Sepp, ich denke das Wichtigste ist, daß Du einen Zahnarzt/Kieferchirurgen hast, der damit Erfahrungen hat und eine Beratung, wie und was Du tun kannst um Deine anderen Zähne zu schützen.

        Alles Gute für Dich
        Briele

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          #5
          Danke Euch allen und besonders Hartmut,

          ich werde jetzt zuerst versuchen mit Tetracyclinfäden und Mundspülungen mit Glandomed (hab ich noch von der Chemo-Zeit) die Entzündung einzufangen und die Resektion zu vermeiden. Hoffe, es funktioniert.

          Gute und schmerzfreie Zeit allseits,
          Sepp % SeppS58

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            #6
            Zitat von LowRoad Beitrag anzeigen
            P.S. ich bin jetzt auch über 9 Jahre mit Knochenmetastasen unterwegs, wende Denosumab aber nur intermitierend/antizyklisch an. Bisher ohne Kiefernekrosen.
            Längere Therapieintervalle werden u.A. hier am KSSG untersucht in der
            Studie SAKK 96/12
            Welcome to the new SAKK website. Please enter the search term in the search function at the top right to get to the desired information. Thank you!


            SAKK 96/12 - Therapie von Patienten mit Knochenmetastasen mit Xgeva®

            Therapie von Patienten mit Knochenmetastasen mit Xgeva® - Verhinderung von symptomatischen Komplikationen am Skelett mit Denosumab verabreicht alle 4 Wochen gegenüber alle 12 Wochen.

            Knochenmetastasen – die Ausbreitung der Krebserkrankung auf den Knochen – sind eine häufige Komplikation bei Patienten mit fortgeschrittener Krebserkrankung und werden in der Schweiz bei mehr als 5000 Menschen jährlich neu diagnostiziert. Seit der Marktzulassung im Dezember 2011 wird Xgeva® vermehrt für die Therapie von Patienten mit Knochenmetastasen verwendet.
            Das Projekt SAKK 96/12 soll zeigen, dass eine weniger häufige Dosierung von Xgeva® mindestens gleich wirksam ist wie die zugelassene Standarddosierung. Das Projekt wurde lanciert, weil Studiendaten nahelegen, die zugelassene Therapie mit Xgeva® hinsichtlich Dosierung, Toxizität und Kosten-Nutzen-Verhältnis zu hinterfragen. Neben der Wirksamkeit werden auch Nebenwirkungen und Lebensqualität genau beobachtet, da angenommen wird, dass eine seltenere Verabreichung insgesamt zu weniger Nebenwirkungen und somit auch zu einer besseren Lebensqualität führt.
            Wenn da nur wenig Aussicht auf Erfolg bestünde, würde die SAKK ihre knappen Gelder
            nicht in diese Fragestellung investieren.
            Allerdings wird diese Studie grosszügig von den Krankenkassen unterstützt, denn statt
            monatlich nur alle drei Monate so eine teure Therapie würde die Gesundheitskosten
            gewaltig entlasten.

            Konrad
            Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

            [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
            [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
            [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
            [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
            [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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              #7
              Dr. Tauber vom Klinikum r.d. Isar in München empfielt mit XGEVA / Denosumab zu pausieren. Er schreibt:

              Was die Zahnproblematik angeht, so empfehle ich Ihnen die Xgeva-Therapie zu pausieren. Im Verlauf soll sich dann Ihre Zahnärztin um die Zähne kümmern. Erst wenn wirklich alles gut abgeheilt ist, soll wieder mit der Xgeva-Behandlung begonnen werden. Durch die Xgeva-Therapie wird die Prognose der Prostatakrebserkrankung nicht verbessert. Es werden lediglich Konchenereignisse wie Schmerzen oder Knochenbrücke hinausgezögert. Dies allerdings mit dem Risiko, dass der Kieferknochen einen Schaden nimmt.

              Ich werde seinem Rat folgen und XGEVA jetzt erst mal aussetzen, bis die Zähne wieder in Ordnung sind. - Eingentlich habe ich nämlich gute Zähne und bis auf einen alten Pfusch (eben am 2.6-er in meiner Jugend auch keine Problem damit).

              Viele Grüße,
              Sepp % SeppS58

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                #8
                Hallo Sepp,

                soweit ich mich erinnern kann, darfst du während der Antibiotika - Behandlung (Tetracyclinfaden) keine Mundspülung verwenden.
                Sprich mit Deiner Zahnärztin darüber.
                Danach wurde mir Meridol Mundspülung mitgegeben.

                Ja, ja, ich kenne diese Problematik, wenn da zu viele Termine wegen der Krebserkrankung Dich nerven.
                Irgendwann hat man einfach mal die „Schnauze“ voll, und nimmt dass was in Kurzform machbar ist, in der Hoffnung, es hilft.
                Momentan bin ich durch meine 2 Krankheiten auch wieder mal genervt
                Na ja, es waren schon mal mehr. *g*


                Gerade habe ich gelesen was Dr.Tauber schreibt.
                Rede trotzdem einmal mit der Zahnärztin.
                Vielleicht musst du deine Therapie gar nicht unterbrechen.

                Gut, dass Ärzte heute auch die Lebensqualität mit berücksichtigen

                Gruss
                hartmut
                http://de.myprostate.eu/?req=user&id=626&page=graphic

                Kommentar


                  #9
                  Danke allseits für Eure Ratschläge,

                  war heute wieder bei der Zahnärztin. Sie rät mir dringend den Zahn zu ziehen. Schickt mich dazu zu einen Kieferchirugen. Uni Klinik wollte ich nicht.

                  Tetracyclinfaden würden nichts bringen, meint sie, denn bei mir wäre ja der Zahn entzündet und nicht die Taschen.

                  Bin alles andere als erfreut,
                  Sepp % SeppS58

                  Kommentar


                    #10
                    Hallo Sepp
                    Zitat von SeppS58 Beitrag anzeigen
                    Tetracyclinfaden würden nichts bringen, meint sie, denn bei mir wäre ja der Zahn entzündet und nicht die Taschen.
                    wenn es nicht möglich ist, über die Zahnwurzelkanäle die Entzündung zu behandeln, hilft nur die Zahnextraktion. Also wird der Zahn nicht zu retten sein.

                    Gruß Heribert

                    Vollständige PK-Historie seit 2005 bei
                    myProstate.eu
                    Menschen sind Engel mit nur einem Flügel.
                    Sie müssen sich umarmen um fliegen zu können.



                    (Luciano de Crescenzo)

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                      #11
                      Bei bestehender Kiefernekrose ist eine Zahnextraktion eigentlich ein NO-GO. Ich rate dringend dazu entsprechende Spezialisten zu konsultieren, sonst kann das ganz schnell eskalieren!



                      Die Medikamenten-assoziierte Kiefernekrose stellt Patienten und Behandler vor große Herausforderungen. Die klinische Bandbreite reicht von kleinen Arealen freiliegenden Knochens, die den Patienten wenig belasten, bis hin zu großen, teils mutilierenden Kieferdefekten, die die Kau- und Sprechfunktion stark beeinträchtigen. Nicht selten wird die Lebensqualität der Betroffenen durch die Kiefererkrankung weitaus stärker gemindert als durch das ursprüngliche Leiden, das der auslösenden Medikation zugrunde liegt...
                      Who'll survive and who will die?
                      Up to Kriegsglück to decide

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                        #12
                        Genau,
                        eine solche Beurteilung sollte ein Kieferchirurg vornehmen. Mit Schreckgespenstern ist Sepp ebenso wenig gedient!

                        Vollständige PK-Historie seit 2005 bei
                        myProstate.eu
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                        Sie müssen sich umarmen um fliegen zu können.



                        (Luciano de Crescenzo)

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                          #13
                          Hallo,

                          ich hab mit Uni-Uro Dr. Tauber jetzt ausgemacht, dass ich erstmal die 3-te Xofigo Injektion mache und dann wird sowieso geprüft, ob die was nützt. Bis dahin beruhige ich den Zahn mir Mundspülung Glandomed - Schmerzmittel nehm ich ja sowieso schon rauf und runter, wg. der Knochenmetastasen.

                          Also erstmal abwarten!

                          Ich hatte bei dem Backenzahn vor ca. 25 Jahren schon eine Wurzelresektion, d.h. der Zahn sitzt eh nicht besonders fest im Kiefer. Alle anderen Zähne sind problemlos - zumindest bisher.
                          Wg. der Wurzelresektion geht leider auch keine Behandlung über die Zahnwurzelkanäle.

                          Viele Grüße,
                          Sepp % SeppS58

                          P.S.: Und ja - ich geh nicht vom Schlimmsten aus (auch wenn mich mein PK ziemlich piesackt) - Meine Zähne sind bisher gut bis sehr gut und weit weg von dem obigen Bild!

                          P.S.II: Wie schafft Ihr es Bilder hier hoch zu laden? - Gibt sicher das eine oder andere das interessant wäre. - Und bitte obiges Bild wieder aus diesem Chat löschen!

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