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    #16
    Martin,

    nach diesen Graphiken steigt die Wahrscheinlichkeit ein Rezidiv zu bekommen an, je länger die Operation zurückliegt. Ich hatte angenommen, wenn man nach fünf Jahren kein Rezidiv bekommen hat so sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass man in den nächsten fünf Jahren ein Rezidiv bekommt. D.h. die Kurve wird flacher. Dabei war ich von einer Operation eines lokal begrenzten Tumors mit niedrigen bis mittleren Risikos ausgegangen. Meine Annahme basierte aber nicht auf Studien.

    Hinsichtlich des Todesrisikos hatte ich mich an der Studie von Hussain/Dorff orientiert. Dort wurde festgestellt: "Von den 13% verstorbenen Patienten waren wiederum nur 18% an Prostatakrebs verstorben. Also nur insgesamt 2,3% der Patienten in der Studie verstarben innerhalb von 10 Jahren an Prostatakrebs" Also dies sogar bei Patienten mit hohem Risiko. Das hängt natürlich auch damit zusammen, wie alt ein Patient ist. Je älter, desto höher das Risiko an anderen Ursachen zu versterben.

    Georg

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      #17
      Lieber Georg,
      unter Rezidiv versteht PROTECT: "Patients were considered to have clinical progression if they had any of the following: evidence of metastases, diagnosis of clinical T3 or T4 disease, long-term androgen-deprivation therapy, ureteric obstruction, rectal fistula, or the need for a urinary catheter owing to local tumor growth" und nennt das "klinisches" Rezidiv. Einige Kriterien sind nur für AS-Patienten gedacht. Wer RPE oder RT hatte, wird vorher noch ein biochemisches Rezidiv gehabt haben; hinzu kommen die Lokalrezidive. Insoweit ist die Anzahl der Rezidive (a) etwas höher als in PROTECT angegeben und (b) früher, wenn man sich am "biochemischen" Rezidiv orientiert. Jene Zahlen mögen für die Lebensqualität wichtig sein; die PROTECT-Definition gibt das Risiko an, dass es "wirklich ernst wird". Ihre Zahlen sind kumulativ, die Kurve ist eine Gerade, daher steigt die Wahrscheinlichkeit für ein Rezidiv NICHT an (die grüne Linie ist die für AS: auch unbehandelt ist das Rezidivrisiko konstant).

      Die schwedische Studie über 15 Jahre gibt kumulative Häufigkeiten für Fernmetastasen an. Das ist enger gefaßt als in PROTECT, und die Studie etwas anders angelegt. Diese Kurven sind das Gegenteil der Kurven in PROTECT ("freedom of progression" gegen "progression"). Auch sie sind linear. Bei AS verlaufen sie in den ersten 10 Jahren gleich und geben dann 20% an.

      Die Studie von Hussain/Dorff stützt zunächst den linearen Verlauf der Rezidivhäufigkeit (Tabelle "Disease Free Survival").
      Bezüglich dem Verhältnis Tod durch PCa zu Tod durch andere Ursache kommt sie zu einem deutlich anderen Ergebnis als die beiden schwedischen Studien. Sie unterscheidet sich wie folgt:
      1. nur high risk
      2. deutlich andere Lebenserwartung der Bevölkerung (USA geringer als Schweden)
      3. etwas höheres Duchschnittsalter der Teilnehmer in Schweden.
      Man könnte vermuten, dass high risk Patienten ein deutlich höheres Risiko haben, auch andere schwere Erkrankungen zu bekommen.

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        #18
        Aha - schon wieder die Bedeutung eines Wort gelernt.

        "Biasiert" heißt Abweichung von der geraden Linie!

        Ich selber werde (nach der Prostata-Entfernung vor Ostern letzten Jahres) im Juli noch einmal Blut abzapfen lassen zwecks PSA-Wert. Und dann beende ich die Kontroll-Untersuchungen. Weil - was in 10 oder 15 Jahren ist - ist mir egal.

        Ich weiß: Ich habe eine biasierte Meinung zum Thema.

        Den letzten PSA-Wert habe ich sowieso nicht nicht abgefragt.

        Gruß aus Bayern.
        Mein "Künstlername" bei myprostata.eu: Anton

        Gruß
        Herbert

        Kommentar


          #19
          Hallo Anton, herablasssend (blasé) scheint mir deine Haltung nicht.
          Bei einer PSA-Verdoppelungszeit von weit über zehn Jahren stellt sich eher
          die Frage, ob HIFU und RPE nicht Übertherapien in Panik gewesen seien.

          Bei PSA 20 oder 30ng/ml hätte man Bilanz ziehen sollen und wäre wohl
          zum Ergebnis gekommen, Nichtstun bis es zwickt wäre gut oder ein paar
          Monate ADT, einmal PRLT oder sonstwas 'leichtes'.
          Ja, ich weiss, hinterher ist man klüger, und so bist Du das Problem wohl
          für den Rest deiner Tage los.

          Hvielemi


          Hier übrigens der Link zu deiner myprostate-Grafik für die Signatur.
          Ist einfacher als deine Schnitzeljagd.
          Shows the most important user data such as personal data, initial diagnosis, postoperative pthological data, prostate volume as well as the choosen prostate cancer treatment and drugs
          Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

          [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
          [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
          [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
          [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
          [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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            #20
            Ja, das ist völlig richtig, Hvielemi.

            Heute würde ich auch eines machen: Nichts!

            Gruß
            Herbert/Anton

            Zitat von Hvielemi Beitrag anzeigen
            Hallo Anton, herablasssend (blasé) scheint mir deine Haltung nicht.
            Bei einer PSA-Verdoppelungszeit von weit über zehn Jahren stellt sich eher
            die Frage, ob HIFU und RPE nicht Übertherapien in Panik gewesen seien.

            Bei PSA 20 oder 30ng/ml hätte man Bilanz ziehen sollen und wäre wohl
            zum Ergebnis gekommen, Nichtstun bis es zwickt wäre gut oder ein paar
            Monate ADT, einmal PRLT oder sonstwas 'leichtes'.
            Ja, ich weiss, hinterher ist man klüger, und so bist Du das Problem wohl
            für den Rest deiner Tage los.

            Hvielemi


            Hier übrigens der Link zu deiner myprostate-Grafik für die Signatur.
            Ist einfacher als deine Schnitzeljagd.
            http://de.myprostate.eu/?req=user&id=669&page=psa
            Mein "Künstlername" bei myprostata.eu: Anton

            Gruß
            Herbert

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              #21
              Hallo Konrad / Hvielemi,

              ich hab gesehen, Dein PSA hat die 100 überschritten. Meiner verdoppelt sich gerade auch mal wieder mind. alle vier Wochen. Und da sieht die Krebswelt dann doch anders aus.

              Manchmal ärgern mich Beiträge von harmlosen "6-er Stubentigern", die sich vor lauter Angst übertherapieren lassen und sich sehr wichtig nehmen. Aber den Vorwurf darf ich nicht den "Künstlern" machen, sondern den Ärzten, die da Geld machen.

              Vielleicht bin ich auch nur neidisch auf diese Angsthasen, die noch ein langes Leben (ohne Schmerzen!) vor sich haben.

              Ärgern lohnt sich zwar nicht mehr, nur verharmlost mir der Begriff "Künstlername" zu sehr mein Krebsleiden.



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