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LDR Brachytherapie

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    #16
    Was haltet Ihr denn vom Wunsch meines Vaters, keine ADT zu machen ?

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      #17
      Mit ADT hätte er eine größere Sicherheit, dass die Behandlung Erfolg hat.

      Georg

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        #18
        Zitat von Melanie Beitrag anzeigen
        Was haltet Ihr denn vom Wunsch meines Vaters, keine ADT zu machen ?
        Wenn er das so wünscht, um vorerst eine bessere Lebensqualität zu haben,
        ist dagegen nichts einzuwenden. Er sollte aber von den Ärzten auf die
        möglichen Konsequenzen und Risiken aufmerksam gemacht werden.

        "Lebensqualität vor Lebenszeit" sagt sich leicht, wenn der Entscheid
        noch bevorsteht. Später irgendwann, wenn die Zeit ohne ADT aufgebraucht
        ist, ist es halt so. Ob die ADT wirklich lebensverlängernd gewirkt hätte,
        ist im Einzlfall nicht nachzuweisen.

        Es ist sein Leben, seine Krankheit, also hat er die Entscheidungshoheit
        über die Therapien.


        Carpe diem!
        Konrad
        Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

        [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
        [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
        [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
        [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
        [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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          #19
          Ich habe mit ADT (Eligard) erst angefangen, als mein PSA schon bei 326 war und die Knochenmetastasen mir weh taten. Hat mir fast 2 Jahre "halbwegs normales" Leben gebracht. Und ich würde das auch wieder machen.
          Die chem. Kastration habe ich dann schlecht vertagen, weswegen ich mich dann chir. kastrieren ließ.
          Jetzt schmiere ich per Creme wieder Testosteron und blocke die Umwandlungen mit Finasterid und Letrozol (Tipp von Prof. Schaller), weil ich ohne Testosteron nur noch im Loch saß.

          Aber so was muss jeder für sich selbst entscheiden. Manche kommen auch mit den Nebenwirkungen besser klar.

          Ich breche auch jetzt meine Xofigo Therapie ab, weil sie wenig bringt und mich total müde macht. Und das mit 59!

          Ich habe für mich entschieden, dass ich Lebensqualität vorziehe gegen zweifelhafte "Foltermethoden" (wobei ADT da nicht dazu gehört, Chemo und Xofigo schon eher), die mein Leben um max. 4 Monate verlängern.

          Aber soweit ist Dein Vater noch lange nicht. Er hat sicher noch genügend Zeit, in Ruhe sich selbst zu entscheiden.

          Gute Zeit,
          Sepp % SeppS58

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            #20
            Gibt es Studien welche beweisen dass eine 6 mo,monatige ADT bei intermediate risk besser ist ? Bisher lese ich immer, dass das absolut nicht bewiesen ist. Oder ist das mehr eineMmeinung, ein Gefühl ?
            @Martin: der Krebs befindert sich nicht am Apex, eher an der Basis.

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              #21
              Zitat von Melanie Beitrag anzeigen
              Gibt es Studien welche beweisen ...
              Liebe Melanie,
              Beweise sind so ein schwieriges Wort in einem Umfeld von Wahrscheinlichkeiten! Ich möchte mal den großen Allen zitieren:

              Data from another randomized clinical trial presented at the recent Genitourinary Cancer Symposium in Orlando found more support for the addition of ADT to RT for intermediate-risk patients...

              • Arm 1: 6 months of ADT + 70 Gy of RT
              • Arm 2: 6 months of ADT + 76 Gy of RT
              • Arm 3: 76 Gy of RT


              • Biochemical failure was significantly higher in Arm 3, but not statistically different between arms 1 and 2.
                • Arm 1: 12.5 percent
                • Arm 2: 8.0 percent
                • Arm 3: 21.5 percent

              • 10-year disease-free survival was significantly lower in Arm 3, but not statistically different between Arms 1 and 2.
                • Arm 1: 77 percent
                • Arm 2: 90 percent
                • Arm 3: 64.5 percent

              Das Gesamtüberleben war dann aber nur insignifikant besser in den RT+ADT Armen, da wir beim PCA oft einen langen Verlauf haben, und das allgemeine Todesrisiko schwach ausgeprägte Ergebnisse einebnet. Jetzt darf Jeder seine Schlüsse ziehen. Der eine wird eine begleitende ADT als unbedingt erforderlich halten, ein Anderer wird das kategorisch ablehnen - all das geben die Daten her. Ich würde entsprechend dem allgemeinen Gesundheitsstatus, der Lebenserwartung und dem Wunsch des Patienten entscheiden. Eine gründliche Aufklärung muss aber erfolgen, die nicht nur das bestätigt, was sich der Patient wünscht (Nachrationalisierung)! Ob das alles auch für Brachy Therapien gilt darf ebenfalls hinterfragt werden, ich denke aber im Prinzip schon.

              All the best!
              Who'll survive and who will die?
              Up to Kriegsglück to decide

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                #22
                Zitat aus dem "grossen Allen":
                "In an earlier article, we noted that Dr. Anthony D’Amico raised a caution that the results may look very different if the intermediate-risk men were divided into favorable and unfavorable groups. It may be that with further follow-up time, significant differences will appear among the intermediate-risk men, and particularly among those with unfavorable features. In a retrospective study by Castle et al., in which intermediate-risk men were divided into favorable or unfavorable intermediate risk, favorable intermediate-risk patients had no discernable benefit from the addition of ADT."
                D'Amico weist letztlich nur darauf hin, dass (a) die Einteilung bei einer Studie wichtig ist und dass (b) mehr Informationen über das spezielle PCa auch eine bessere Risikoeinschätzung und Therapiewahl ermöglichen.
                Ein cT7b wäre nicht "favorable". Aber: Gleason beurteilt nach den äußeren Strukturen; es ist nicht immer so, dass Gleason-4-Zellen die "bösartigen" DNA-Veränderungen besitzen, die einer ADT widerstehen und/oder leicht metastasieren. Bei Gleason 3+4 sind die Zellen mit 4 offenbar im Mittel der Patienten "harmloser". Vermutlich haben mehr 4+3 Patienten auch bereits kleinste Anteile von Gleason 5.
                Und Gleason gibt keine sehr genaue Auskunft über CTCs und bereits vorhandene Metastasen. Die ADT arbeitet systemisch und ergänzt die Strahlentherapie.

                Da es bisher keine Verfahren gibt, um einen 7b als "favorable" einzustufen, kann man eine ADT zumindest in Betracht ziehen.

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                  #23

                  Diese Studie besagt dass eine 6 monatige Gabe con ADT werder bei High risk noch bei intermediate risk Vorteile bringt.
                  Ich frage so oft nach, weil die >Nebenwirkungen eineer ADt sehr gross sind, wenn es wirklich nützlich ist, soll man es machen, aber alles ist si wiedersprüchlich.
                  Wir sind bei 3 Urologen gewesen, alle sind für ADT, alle Strahlentherapeuten die wir besuchten (Essen, Hamburg, Bonn) dagegen

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                    #24
                    Melanie,
                    in der von Dir referierten Studie geht es um eine Kombinationstherapie: HDR+EBRT, also Brachy + externe RT. Das ist eine völlig andere Fragestellung, als eine alleinige HDR- oder LDR-Brachy. Die erreichbare Dosis im Zielvolumen ist ganz erheblich größer, bei vertretbaren Nebenwirkungen. Bei derart hohen Dosen darf natürlich die Frage gestellt werden, ob die zweifellos synergistisch wirkende ADT nicht eventuell eine Überversorgung darstellen würde? Die Studienautoren beantworten dies nicht eindeutig, es bleibt wage:

                    … An additional advantage of combined brachytherapy and EBRT dose escalation regimens for intermediate- and high-risk patients may be the opportunity, in selected cases, to avoid ADT, which has not been shown to be associated with improved outcomes.
                    Ein Freibrief auf den generellen Verzicht einer begleitenden ADT ist das nicht!

                    "Outcome" bedeutet Gesamtüberleben, was, wie ich oben schon angedeutet hatte, ein schwieriger Begriff in einem Umfeld von allgemein geringer krankheitsspezifischer Sterblichkeit und eher älteren Patienten ist. Melanie, Du wirst Dich damit abfinden müssen, eine eigene Meinung zu bilden, das nimmt Dir niemand ab! Es gibt keine Garantien, keine Beweise nur Wahrscheinlichkeiten. Da Du aber ganz gezielt nach Daten suchst, die eine begleitende ADT eher kritisch sehen, denke ich, ist Deine Entscheidung bereits getroffen. Nun suchst Du Unterstützung dafür damit die Zweifel verschwinden. Werden sie aber nicht, damit muss man leben!
                    Who'll survive and who will die?
                    Up to Kriegsglück to decide

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                      #25
                      Hallo

                      ich habe wirklich vergessen, und das ist mein Fehler, dass mein Vater eine HDR Brachytherapie mit EBRT macht. 25 Sitzungen Bestrahlung und 2 x Afterloading.
                      Nein, der Beschluss steht nicht fest. Ich selbst sähe es gerne wenn er ADT bekäme und suche nach Argumenten, er selbst hat Bammel davor, und sucht nach Gegenargumeten, zumal, wie geschrieben , die Strahlentherapeuten eher keinen Sinn darin sehen.
                      Ich möchte meinen Vater nicht schon bald verlieren, er ist erst 60 und ansonsten topfit. Da er aber zu Depressionen neigt, ist eine ADT für ihn schwierig.

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                        #26
                        Wir sind bei 3 Urologen gewesen, alle sind für ADT, alle Strahlentherapeuten die wir besuchten (Essen, Hamburg, Bonn) dagegen
                        Die Strahlentherapeuten waren nicht dagegen sondern meinten, man bräuchte sie nicht unbedingt zu machen. Ein kombinierter Angriff auf den Tumor, also Bestrahlung plus Hormontherapie, ist meist wirksamer als nur Bestrahlung. Dein Vater kann die Hormontherapie ja abbrechen, wenn sie zuviele Nebenwirkungen zeigt. Ein paar Monate ist immer noch besser als gar nicht. Letztlich will Dein Vater den Tumor möglichst gut bekämpfen?

                        Georg

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                          #27
                          Die erste Bestrahlung ist für Mittwoch geplant, muss man nicht 3 Montate vorin bestrahlen?
                          Wenn man abbricht, erhöht das nicht die Hormonresistenz der Krebszellen ?

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                            #28
                            Man kann 3 Monate vorher eine neoadjuvante ADT machen, das halte ich bei HDR+EBRT aber nicht für erforderlich.

                            Hormonresistenz: nein, das ist nicht wie bei einem Antibiotika. Bei einer intermittierenden ADT hofft man ja gerade, dass sich die Resistenz später einstellt.

                            Es gibt überhaupt unterschiedliche Meinungen, wie lange man ADT machen soll. Früher meinte man drei Jahre. Heute wird gesagt (von aktuell informierten Ärzten), mehr als 18 Monate bringt keinen zusätzlichen Vorteil. Sechs Monate ist weniger wirksam als 18 Monate, bringt meiner Meinung nach aber auch schon was.

                            Georg

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                              #29
                              Also: ab Mittwoch HDR+EBRT+ ADT, ist das Ihre Empfehlung ?

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                                #30
                                Ich denke man wird am Mittwoch mit der EBRT anfangen, die dauert einige Wochen. Abschließend dann HDR. Man kann irgendwann während der Bestrahlung anfangen oder ziemlich direkt danach. Auf eine Woche kommt es nicht an.

                                Wenn er während der Bestrahlung keinen Sport treibt, wird er davon ziemlich "platt" sein. Wenn er sich etwas erholt hat, kann er mit ADT anfangen.

                                Georg

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