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Operation nach erfolgloser Brachytherapie

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    Operation nach erfolgloser Brachytherapie

    Hallo zusammen,

    weiß jemand einen guten Arzt, der nach einer erfolgten Brachytherapie operiert? In Heidelberg machen sie es nicht und wüssten auch niemand. Man wird echt so allein gelassen...Der Urologe weiß jemand mit Belegbetten in einem kleinen Krankenhaus mit sehr schlechtem Ruf. Der hätte sowas mal gemacht...aber da will mein Mann nicht hin.

    Aber was nun? Und der PSA ist auch wieder gestiegen (6,88), also hat mein Mann keine Zeit mehr zu warten. Und wie ist es dann mit Kontinenz und Potenz nach so einer OP? Das ist doch bestimmt noch schlimmer, als bei einer "normalen" Prostataentfernung?

    Mein Mann ist sehr verzweifelt und ich auch. Vielen Dank.

    #2
    Das macht der Herr Prof. Dr. med Axel Heidenreich in der Uniklinik in Köln....

    Ein ganz hervorragender Mediziner !!!

    Gruss

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      #3
      Hallo Cruserine,

      der jetzige PSA Wert wird wohl zu ca. 2/3 von den Knochenmetastasen erzeugt. Eine Operation wird gegen diese Knochenmetastasen nichts ausrichten können, der PSA Wert wird nur leicht zurückgehen und dann weiter steigen. Letztlich wird die Operation am weiteren Krankheitsverlauf nichts Wesentliches ändern sondern nur die von Dir erwarteten Nebenwirkungen bewirken. Leitliniengerecht ist jetzt mit einer Hormontherapie zu beginnen. Euren Urologen kann ich absolut nicht verstehen, er kann doch bei Vorliegen von Knochenmetastasen keine Salvage-Operation empfehlen! Kennt er denn die Leitlinie nicht?

      Wenn jetzt Knochenmetastasen gefunden wurden, so waren die schon Anfang 2017 da, vielleicht noch so klein, dass man sie mit einem Knochenszinitgramm nicht erkannt hätte. Ein PSMA PET/CT hätte wahrscheinlich mindestens eine gefunden, aber nach einer Biopsie wird dies praktisch nie durchgeführt.

      Das Problem ist entstanden, da die Biopsie einen falschen Gleason Score ermittelt hat. Dies ist sehr häufig, in etwa 50% der Fälle wird nach einer Operation und einer Untersuchung der entnommenen Prostata der Gleason Score höher angesetzt. Dein Mann hatte schon Anfang 2017 einen Gleason 7, davon ist auf Grund der Knochenmetastasen auszugehen.

      Wie Ralf im anderen Thread geschrieben hat, soll eine LDR Brachytherapie nicht gemacht werden, wenn: "GS < 7 (gelegentlich auch bis GS=3+4) und Anzahl der positiven Stanzen ≤3/12" Bei vier Stanzen und Gleason 7, wie bei Deinem Mann, also nicht mehr. Bei einem Gleason 7 und vorhandenen Knochenmetastasen hätte Dr. Schwartz mit Sicherheit keine LDR Brachytherapie durchgeführt, aber er ist von einem Gleason 6 ohne Metastasen ausgegangen.

      Was wäre Anfang 2017 bei einem Gleason 7 und Knochenmetastasen die richtige Therapie gewesen? Gemäß Leitlinie nur Hormontherapie, keine Operation. Man operiert heute teilweise doch in der Hoffnung, dass dies den weiteren Krankheitsverlauf positiv beeinflusst; zytoreduktiv nennt man dies. Vor allem erwartet man, dass im späteren Krankheitsverlauf der Tumor dann nicht so weit wächst, dass dadurch Beschwerden auftreten. Dieser Grund dürfte aber nach der LDR Brachytherapie nicht mehr bestehen.

      Wie gesagt, eine Operation wird den weiteren Krankheitsverlauf nicht erkennbar beeinflussen können, das sollte Dein Mann nicht machen lassen.

      Georg

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        #4
        Zitat von Georg_ Beitrag anzeigen

        Wie gesagt, eine Operation wird den weiteren Krankheitsverlauf nicht erkennbar beeinflussen können, das sollte Dein Mann nicht machen lassen.

        Georg
        Das kann man so pauschal nicht sagen. Es wurde eine Kontrollbiopsie gemacht (meine Empfehlung ist Zweitbegutachtung bei Prof. Bonkhoff)
        und wenn da z.B. intraduktale Karzinomanteile gefunden werden ist die OP ZWINGEND! Denn diese sprechen weder auf Strahlen, Chemo, Hormone an!
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        Meine Kommentare stellen keine verbindliche Auskunft dar,
        sondern spiegeln meine PERSÖNLICHE Meinung und Erfahrung
        wider und können keine direkte Beratung und Behandlung
        vor Ort ersetzen

        Gruss
        fs
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        Kommentar


          #5
          Die meisten Pathologen untersuchen nicht auf intraduktale Karzinomanteile, das macht vor allem Prof. Bonkhoff. Man kann bei ihm eine Zweitbegutachtung machen lassen um diesen Fall auszuschließen. Eventuell sind diese Zellen aber auch schon in den Metastasen vorhanden.

          Die zweite Biopsie dürfte wohl schwierig sein, man muss ja die Rezidive treffen. Wenn es gelingt, wird man auch den Gleason Score neu bestimmen.

          Georg

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