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Was tun bei steigendem PSA in einer Hormontherapie-Pause?

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    Was tun bei steigendem PSA in einer Hormontherapie-Pause?

    Am 02.06.2016 hatte ich unter "Adjuvante Hormontherapie nach Prostata-OP" die Frage nach Hormon-Pause gestellt.
    Für die Hinweise hatte ich mich damals nicht bedankt und möchte dies heute nachholen.


    18.02.2015 Radikale Prostatektomie mit Lymphadenektomie
    • PSA 6,5ng/ml,
    • pT3a
    • pN1 (2/17) 0,2 & 0,4cm
    • M0, G2, Gleason-Score 3+4=7a, Pn1, Nervenscheiden befallen.
    • "Bei zwei Lymphknotenmetastasen besprachen wir eine Hormonbehandlung für mindestens ein Jahr und begannen mit der Gabe von Bicalutamid. LHRH Depotspritze ab 07.03.2015."



    14.07.2016 Zweitmeinung nach über 1 Jahr Pamorelin 3-Mon.Spritze:
    • "Aufgrund des PSA-Wertes unterhalb der Nachweisbarkeitsgrenze kann ein Absetzen der LHRH-Therapie unter engmaschiger PSA-Kontrolle (alle 3 Monate) erfolgen. Bei erneutem PSA-Progress ist bei guter Patientencompliance eine intermittierende Therapie möglich."



    PSA-Verlauf PSAVZ in Jahren
    Nr. Datum Wert 1 Periode* 2 Perioden* 4 Perioden*
    tt.mm.jj in ng/ml
    1. 06.01.15 6,75
    2. 18.02.15 8,70 0,3
    3. 04.03.15 0,37 -- --
    4. 08.06.15 0,00 -- --
    5. 14.09.15 0,00 -- -- --
    6. 15.12.15 0,00 -- -- --
    7. 29.03.16 0,00 -- -- --
    8. 29.06.16 0,00 -- -- --
    9. 11.10.16 0,01 0,4 0,7 1,5
    10. 17.01.17 0,01 1,0 0,6 1,1
    11. 21.04.17 0,02 0,1 0,3 0,4
    12. 21.07.17 0,06 0,2 0,2 0,2
    13. 15.11.17 0,17 0,2 0,2 0,2
    14. 01.03.18 0,26 0,5 0,3 0,2
    15. 14.06.18 0,39 0,5 0,5 0,3
    16. -- -- --

    • Ich bin 76 Jahre alt und die Hormon Pause ist eine Wohltat.
    • Nach 2 Jahren Pause ist der PSA Wert jedoch auf 0,391 gestiegen.
    • Die PSA-VZ ist relativ kurz, somit besteht Handlungsbedarf.



    Juni 2018: In einem UNI-Vortrag habe ich den Hinweis mitgenommen:
    • Eine Salvage Bestrahlung ist bei einem biochemischen Rezidiv nur bei sehr niedrigen PSA Werte sinnvoll.
    • Diese Change wird heute leider vielfach mit der Begründung vergeben, erst einmal den PSA Wert steigen zu lassen, damit man im PSMA-PET/CT eindeutig was sehen kann.


    Meine Fragen:
    • Salvage Bestrahlung jetzt/sofort ? (Mit oder ohne Hormontherapie)
    • Warten bis PSA Wert auf ? steigt und dann PSMA-PET/CT machen lassen
    • Hormontherapie bei PSA ? wieder aufnehmen und bei PSA ? wieder pausieren


    hefi



    #2
    Lieber hefi (?)

    Was tun, wurde dir bereits gesagt:

    Bei erneutem PSA-Progress ist bei guter Patientencompliance eine intermittierende Therapie möglich."
    Ich bin damals nach einer wunderbaren ADT-losen Zeit und nach einem PSMA-PET (2012!)
    bei PSA von 4mg/ml wieder eingestiegen in die ADT und habe später nochmal eine schöne
    Zeit des Unterbruches gehabt.

    Welche Werte jeweils für Beginn und Ende des Unterbruches gelten sollen, ist umstritten.
    Für den Beginn sollte man bei Werten unter der Messgrenze vorsichtig sein, denn das
    PSA könnte ja immer noch fallen, oder eben in Tausendsteln statt Hundertsteln messen,
    drei- statt zweistellig.
    Für das Ende werden Werte von 1 bis 10ng/ml rumgereicht, bei tiefer PSA-VZ wohl früher
    als bei langsamem Progress.

    Konrad
    Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

    [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
    [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
    [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
    [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
    [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

    Kommentar


      #3
      Der Uni Vortrag geht wahrscheinlich davon aus, dass keine befallenen Lymphknotenmetastasen gefunden wurden. Die übliche Bestrahlung der Prostataloge wird bei Dir aber nicht die erhoffte kurative Wirkung haben können, da bei Dir Lymphknotenmetasen vorliegen. Wenn man davon ausgeht, dass bei der Operation nicht zufällig alle entnommen wurden. Man müsste also auch die Lymphabflussbahnen mit bestrahlen. Ob dies die Lymphknotenmetastasen wirklich beseitigen kann ist nicht sicher. Der Arzt hätte Dir auch direkt nach der Operation eine adjuvante Bestrahlung empfehlen können, man hat sich aber für die Hormontherapie entschieden, was auch gute Ergebnisse zeigen kann. Siehe diesen Beitrag von mir.

      Wenn man nun wartet bis der PSA Wert zwischen 0,5 und 1,0 liegt und ein PSMA PET/CT macht, was macht man dann mit den sichtbaren Lymphknotenmetastasen? Darüber sollte man sich besser im Vorfeld Gedanken machen. Ich selbst bestrahle die sichtbaren Lymphknotenmetastasen gezielt mit der CyberKnife Bestrahlung.

      Wie Konrad schrieb, ist unklar bei welchem Wert man bei einer intermittierenden Hormontherapie wieder anfängt und wieder aufhört. Diese Studie von Silva - Intermittent Androgen Deprivation for Locally Advanced and Metastatic Prostate Cancer: Results from a Randomised Phase 3 Study of the South European Uroncological Group fing bei einem PSA Wert von etwa 10 ng mit der Hormontherapie wieder an und hörte bei unter 4 ng wieder auf. Letztlich solltest Du mit Deinem Arzt eine Einigung finden.

      Georg

      Kommentar


        #4
        ... und hörte bei unter 4 ng wieder auf.
        Das seh ich anders:
        So weit runter wie irgend möglich.
        Dann dauert es viele VZ länger, bis das PSA wieder am oberen Anschlag ist.

        Der Gewinn ist eine gesamthaft längere Off-Zeit, weil man weniger oft
        diese dröge Ausstiegsphase durchlaufen muss, in der das Testo irgendwann
        wieder einsetzt, man aber nicht mehr so sicher geschützt ist.

        Konrad,
        der das wiedermal nicht belegen kann,
        aber die Studie kann es eben auch nicht,
        sondern wählt die Schwellenwerte willkürlich.
        Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

        [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
        [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
        [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
        [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
        [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

        Kommentar


          #5
          Da hat mal wieder einer nichts gedacht, als er die Studie aufgleiste:

          Solange das PSA sinkt, sollte man nicht aufhören, denn je tiefer der
          Endwert, desto länger dauert die anschliessende Phase des Wieder-
          heranwachsens zum oberen Grenzwert, umso mehr kann man die
          iADT geniessen.

          Nun fasele man bitte nicht kompliziert von Selektion und sowas.
          Den kastrationsresistenten Zellen ist es egal, ob sie in ihrer
          Umgebung andere Krebszellen oder gesunde Zellen verdrängen
          müssen, denn Krebs ist an sich raumfordernd.

          Konrad
          Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

          [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
          [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
          [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
          [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
          [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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            #6
            Zitat von hefi01 Beitrag anzeigen


            Juni 2018: In einem UNI-Vortrag habe ich den Hinweis mitgenommen:
            • Eine Salvage Bestrahlung ist bei einem biochemischen Rezidiv nur bei sehr niedrigen PSA Werte sinnvoll.
            • Diese Change wird heute leider vielfach mit der Begründung vergeben, erst einmal den PSA Wert steigen zu lassen, damit man im PSMA-PET/CT eindeutig was sehen kann.


            Meine Fragen:
            • Salvage Bestrahlung jetzt/sofort ? (Mit oder ohne Hormontherapie)
            • Warten bis PSA Wert auf ? steigt und dann PSMA-PET/CT machen lassen
            • Hormontherapie bei PSA ? wieder aufnehmen und bei PSA ? wieder pausieren


            hefi

            Leider fehlen die korrespondierenden Testosteronwerte, denn es nicht ganz klar, ab wann Testosteronspiegel wieder halbwegs im Normbereich.
            Erst ab dann können Verdoppelungszeiten überhaupt berechnet werden.

            Im Prinzip ist aber von eine "Mikro-"Lymphknotenmetastasierung auszugehen und daher eine adjuvante Bestrahlung von Lymphanbflussgebiet und
            Prostata JETZT zu empfehlen. Und ohne Wiederbeginn der Hormontherapie kann dann auch recht rasch ein Erfolg beurteilt werden.
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            Meine Kommentare stellen keine verbindliche Auskunft dar,
            sondern spiegeln meine PERSÖNLICHE Meinung und Erfahrung
            wider und können keine direkte Beratung und Behandlung
            vor Ort ersetzen

            Gruss
            fs
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