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Einfluss des Krebsscreenings auf die Gesamtmortalität

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    Einfluss des Krebsscreenings auf die Gesamtmortalität

    Wieder gibt es eine Veröffentlichung zum Thema Screeningprogramme. So langsam dürfte klar sein, dass selbst das effizienteste Programm keinen Einfluss auf die Gesamtmortalität hat.


    #2
    PSA-Test und Gesamtmortalität ein unendliches immer wieder neu aufgelegtes Thema.
    Kann ja sein dass Screeningprogramme keinen Einfluss auf die Gesamtmortalität haben.

    Aber: wenn der PSA-Test in Presse und anderen Medien nicht so negativ bewertet worden wäre, dann wär das Kind (und viele andere) nicht in den Brunnen gefallen.
    Möchte sagen wenn ich vor 8 oder 5 Jahren zur Früherkennung gegangen wäre, dann wäre mein PK nicht erst zufällig im weit fortgeschrittenen Stadium entdeckt worden (PSA über 1000 und Metastasen von oben bis unten) sondern er wäre wahrscheinlich organbegrenzt gewesen und meine Prognose hätte wesentlich besser ausgesehen.
    Gesamtmortalität ist ein Punkt, aber Diagnosezeitpunkt (umso früher umso besser) und die damit verbundenen Heilungschancen ein aus meiner Sicht viel wichtigerer.
    Uns so sitze ich im Brunnen und rufe jeden zu, egal ob er es hören will oder nicht: Mach es nicht so wie ich, geh zur Früherkennung. Und dann plumpst es und der nächste sitzt im Brunnen.

    Optimist (kurzzeitig mal Pessimist)

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      #3
      Hallo Tomilein,
      Danke für den Link. Die Veröffentlichung stellt ja eigentlich das Vorsorgescreening nicht infrage (ein regelmässiges PSA-Screening reduziert die Wahrscheinlichkeit an Prostatakrebs zu sterben um 21%, ERSPC Studie). Alles sind rein statistische Überlegungen. Da "nur" 3 von 100 Männern an PCa sterben, kann diese ca. 20%ige Reduktion sich gar nicht statistisch signifikant auf die Gesamtmortalität auswirken (ausser man erhöht die Beobachtungen auf über 500'000 Personen).

      Die Diskussionen für oder gegen das Screening werden wohl noch lange weitergehen.

      Tritus
      Meine PCa-Geschichte:
      https://myprostate.eu/?req=user&id=864

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        #4
        In Magdeburg gab einen Pro und einen Contra Vortrag zum Thema PSA Screening. Nach dem ersten Vortrag dachte ich: damit ist ja wohl eindeutig, dass man PSA Screening machen sollte, wieso wagt sich der andere Vortragende überhaupt noch ans Rednerpult? Nach dessen Vortrag war ich dann aber eher gegen das PSA Screening.

        Das hat mich generell verunsichert und an absoluten Wahrheiten hinsichtlich der Therapiewahl zweifeln lassen. Hätte ich nur einen der beiden Vorträge gehört, wäre ich immer von dieser Auffassung überzeugt gewesen. Und das wäre falsch gewesen. Richtig wäre: ich weiß es nicht.

        Georg

        Kommentar


          #5
          Was mich an diesem ganzem Gezetere einfach stört, sind nirgends in Ststistiken erfassten Spätfolgen des Screenings. Es gibt kein Zahlenwerk in dem nachzulesen ist wieviele Männer an den Folgen des Screenings mit dauerhaften Schäden leben. Diese sollten ebenfalls in die Gesamtbetrachtung einfliesen. Man kennt zwar heute Risiken, unterschreibt auch diese zur Kenntnis genommen zu haben, ist aber danach das Kind sprüchwörtlich in den Brunnen gefallen interesiert sich keiner mehr dafür. Die Urologen machen weiter die ach so wunderbaren PSA Tests und am liebsten gleich noch eine Biopsie hinterher, lassen dann aber ihr Klientel gänzlich fallen wenn diese mit dem Druck der Früherkennung nicht psychisch zu Rande kommen oder schlimmstenfalls nach einer Biopsie in der Klinik landen. Kein Wort davon wenn sich ein Mann das erste mal die Nadel in die Vene stechen lässt um seinen PSA Wert bestimmen zu lassen.

          Meine nagativen Erfahrungen werden nirgends erfasst. Aber so wie ich es erlebt habe ergeht es Männern zunehmend öfter. Erfahrungen die auch an einem erfolgreichen Screening zweifeln lassen!

          Kommentar


            #6
            Georg, ich kann dich gut verstehen. Es gibt zwar einige (absolute...) Wahrheiten:
            1. Hohe PSA-Werte korrelieren mit PCa.
            2. Sehr niedrige Werte korrelieren negativ mit PCa.
            3. Deutlich stärker als linear ansteigende Werte korrelieren mit PCa.
            4. Mit 60 hat ca. die Hälfte der Männer ein PCa.
            5. Das PCa braucht 10-20 Jahre, bis es sichtbar wird.
            6. Das PCa streut häufig bereits in dieser Zeit (und diese Zellen brauchen wiederum lange, bis sie sichtbar sind).
            Aber...
            Die Studien zum PSA-Screening sagen (grob vereinfacht):
            Ein früh erkanntes PCa wird (in der Regel sofort) therapiert, aber das hat im Mittel keinen Einfluß auf die Lebenszeit, nur lebt man länger mit den Nebenwirkungen.
            Ein spät erkanntes PCa wird auch im höheren Alter gefunden, man hat bis dahin beschwerdefrei gelebt und muß nun gleich mit Hormontherapie beginnen; auch das hat im Mittel keinen Einfluß auf die Lebenszeit.
            Die aggressiven PCa verhalten sich genauso, nur geht alles schneller und diese drücken dann die Überlebenszeit herunter.

            Daher beschäftigen sich viele Forscher mit zwei Bereichen:
            1. Wie kann ein aggressives PCa schon im Zeitpunkt der frühen Diagnose (nach PSA und Biopsie) festgestellt werden?
            2. Wie kann eine Streuung nachgewiesen werden? Unter welchen Bedingungen führen CTCs zur Progression?
            Solange dazu nicht wirksame und kostengünstige Diagnoseverfahren breit verfügbar sind, wird Übertherapie nach Screening unvermeidlich sein, oder man weicht aus auf fokale Therapien oder "schonende" Verfahren.

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              #7
              ... und morgen ist dann wieder Rauchen die beste Vorbeuge vor Prostatakrebs!

              Ist doch sonnenklar, denn wer an Lungenkrebs stirbt, stirbt nicht an Prostatakrebs.

              So oder so ähnlich dumm finde ich diese Statistiken.

              Tatsache ist, dass bei mir, mit unter 50, eine 7b Prostatakrebs diagnostiziert wurde, der die Kapsel durchbrochen hatte und der mir ca. 20 Lebensjahre kostet.
              Tatsache ist auch, dass ich zwei Jahre vorher mit einem PSA von 3,16 vom Urologen nach Hause geschickt worden bin (war da zur Vorsorge) mit der Aussage "alles im grünen Bereich".

              Meine Schlussfolgerung ist, dass Vorsorge dann nichts bringt, wenn der Uro zu blöd ist den Krebs zu erkennen!

              Und meine Meinung als Mathematiker ist, dass Ärzte generell nicht von Statistiken verstehen! Man schaue sich da mal nur den statistischen "Lebenszeitgewinn" von Xtandi oder Xofigo an (ich kenn beides am eigenen Körper).

              Oh Herr, verschone uns vor den Statistiken der Ärzte!

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                #8
                ... und morgen ist dann wieder Rauchen die beste Vorbeuge vor Prostatakrebs!
                Ist doch sonnenklar, denn wer an Lungenkrebs stirbt, stirbt nicht an Prostatakrebs.
                So oder so ähnlich dumm finde ich diese Statistiken.
                Ich auch!

                Ja, ja, diese Statistik.
                Sie sind genau so schlimm wie einige Studien.

                Ob ich diese Vorsorge gut finde?
                Ich weiss es nicht.

                Bei mir wurde 2005 ein PSA Wert von 3.xx ermittelt.
                Niemand hat mich gewarnt, weil es im Rahmen der 4.0 war.
                Dieser Blödsinn müsste doch mal irgendwann geändert werden!

                Durch Zufall wurde dann in 2013 ein PSA von 12 gemessen.
                Nun läuteten bei den Ärzten die Alarmglocken.
                Zu spät, wie ich meine.
                Ich bin heute noch am Grübeln, ob meine nachfolgende Therapie sinnvoll war.
                Was wäre wenn . . . . .
                ich nichts gemacht hätte?
                Ich hatte ja nie Probleme mit der Prostata.
                Nur, dass ich 2 X nachts auf WC musste.
                Das hat sich bis heute nicht geändert.

                Tja, diese Statistiken.
                Die meisten sterben nicht an Prostatakrebs, sondern an Organversagen, durch die vielen Medikamente und Bestrahlungen.

                Ich überlege mir nun ganz genau, ob ich mich noch einmal bestrahlen lasse, oder ob ich nun ein bissel mit Bicalutamid herum experimentiere, ohne Spritze.
                Meine Erfahrungen zeigen, jedes mal, wenn ich etwas unternehme, wird mein Krebs nur aggressiver.

                Keine Ahnung, vielleicht liege ich falsch.
                Tatsache ist, dass ich fasst 6 Jahre mit einem Glasson 7b überlebt habe.
                Und das 5 Jahre mit guter Lebensqualität.
                Die weiteren 4 werde ich (laut Statistik) auch schaffen.

                Wenn ich weiterhin rauche, und ein bissel Alkohol zu mir nehme, dann werden vielleicht sogar weitere 10 Jahre drin sein.

                Statistik:
                Glasson 6 = 15 Jahre
                Glasson 7 = 10 Jahre
                Glasson 9 = 5 Jahre

                Wer’s glaubt wird selig.

                Mag sein, dass ich mal wieder Blödsinn schreibe.
                Lieber Josef, ich hoffe es geht Dir einigermaßen gut.
                Scheiße, wenn die Diagnose so früh im Alter kommt.


                Gruss
                hartmut
                http://de.myprostate.eu/?req=user&id=626&page=graphic

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                  #9
                  Zitat Hartmut S: "Wer’s glaubt wird selig"

                  Oh, wie wahr)))

                  Gruesse aus dem glühend-heißen, wilden Süden
                  Wolfjanz

                  Kommentar


                    #10
                    Zitat von Georg_ Beitrag anzeigen
                    In Magdeburg gab einen Pro und einen Contra Vortrag zum Thema PSA Screening. Nach dem ersten Vortrag dachte ich: damit ist ja wohl eindeutig, dass man PSA Screening machen sollte, wieso wagt sich der andere Vortragende überhaupt noch ans Rednerpult? Nach dessen Vortrag war ich dann aber eher gegen das PSA Screening.

                    Georg

                    Hallo Georg,

                    es interessiert mich sehr, wer der zweite Vortragende ist, der gegen das PSA Screening sprach. Kannst Du Dich noch an seinen Namen erinnern?

                    Gruß

                    Huskie

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                      #11
                      Das Pro vertrat Prof. Paolo Fornara aus Halle, das Contra Prof. Lothar Weißbach aus Berlin.

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                        #12
                        Zitat von Hartmut S Beitrag anzeigen


                        Statistik:
                        Glasson 6 = 15 Jahre
                        Glasson 7 = 10 Jahre
                        Glasson 9 = 5 Jahre

                        Wer’s glaubt wird selig.


                        Gruss
                        hartmut
                        Wo hast Du das denn gefunden? Demnach lebe ich seit Dezember nicht mehr.....so fühlt sich das irgendwie gar nicht an.
                        Wohl ganz alte Zahlen, die sich auf unbehandelten PCA beziehen...?

                        Egal....ich gehe jetzt 2 Stunden trainieren 😉
                        http://de.myprostate.eu/?req=user&id=550&page=data

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                          #13
                          Zitat von Hartmut S
                          Zitat Uwe:
                          Lieber Uwe,
                          ich schau noch einmal nach, wann und wo ich es 2013 gelesen habe.
                          Ich melde mich.

                          Gruss
                          hartmut
                          Hallo Hartmut,

                          brauchst Du nicht......wie immer wird sich für jede Aussage eine Statistik finden lassen, allerdings ist die Aussagekraft - auch wie immer - begrenzt, da jeder Einzelfall anders aussehen kann.
                          http://de.myprostate.eu/?req=user&id=550&page=data

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