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ADT-Nebenwirkungen im Sommer verstärkt ?

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    #16
    Werner,
    doch doch, Männer verfügen über Östrogen in geringeren Dosen als bei den Frauen, aber es ist da - und es ist wichtig. Östrogen ist DER Knochenaufbauhelfer! Nur wird das Östrogen bei den Männern aus dem Testosteron generiert, mit dem Ergebnis, dass Testosteronentzug auch gleich unnötigerweise das Östrogen in den Keller bringt. Das müsste aber überhaupt nicht sein.



    Ich empfehle, in der ADT den Östrogenwert bestimmen zu lassen (Normbereich für Männer <40pg/ml), und dann mit einem 100µg/Tag Estradiol Pflaster zu beginnen. Dieses muss alle 3 bis 7 Tage gewechselt werden. Gelegentlich nachmessen lassen, um nicht zu sehr über den Normwert zu kommen.

    Ein anderer Ansatz ist die ADT gleich ganz auf Östrogen-Pflaster umzustellen. Dann werden 4-6 Pflaster verwendet, dafür entfällt die Depotspritze. Das ist auch eine charmante Variante mit guten Ergebnissen (PATCH Studie).

    Bei einer Testosteronersatztherapie oder einer BAT, muss dagegen die Testosteron/Östrogen Umwandlung eher gehemmt werden. Dazu gibt es Aromatase Inhibitors (ARIs). Ein echtes Problem in der Dopingszene (OK, nicht unser Problem)
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      #17
      ... also ich schmiere eine Tri-Hormon-Creme morgens und abends.
      Die Tri-Hormon-Creme enthält: Progesteron 3g, Testosteron 1g und Estriol 0,1g.
      Und geblockt wird das ganze dann wieder mit Finasterid und Letrozol.

      Ohne diese Creme säse ich im Loch, da ich chir. kastriert bin. - Dieser Ansatz ist vom Onkologen Prof. Schaller und mit den Xtandi Urologen hier im Klinikum r.d. Isar besprochen.

      Mir ist klar, dass das absolut experimentel ist - aber noch hätt' ich gerne ein bisschen was vom Leben. Und Xtandi drückt auch wieder meine PSA Wert. Die Schmerzen allerdings nicht.

      Anbei die Übersicht der Hormon-Übergänge: https://www.dropbox.com/s/ltippqjnth...zymes.JPG?dl=0

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        #18
        Ich habe in meiner ADT-Zeit zwar nie mein Östrogen messen lassen, bin aber dennoch ganz gut durch diese Phase gekommen.
        Vielleicht lag es u.a. daran, dass ich viele Lebensmittel zu mir nahm, die den Östrogenspiegel erhöhen (sog. Phytoöstrogene), wie Soja, Leinsamen, Bohnen, Erbsen...
        Was Frauen durch die Wechseljahre hilft, kann auch für uns gut sein: https://www.donna-magazin.de/gesundh...ches-oestrogen

        Und gegen Muskelabbau, Knochenabbau und Depressionen hilft Sport, auch wenn es manchmal schwerfällt, sich dazu aufzuraffen.

        Fehlende Libido kam mir ganz recht, da die Nerven sowieso bei der OP draufgingen... In unserem Alter muss man sich ja nicht mehr über die Potenz definieren.

        Detlef
        Ich schreibe als betroffener Laie. Irrtum vorbehalten.
        Meine Krankheitsdaten:
        http://de.myprostate.eu/?req=user&id=712&page=graphic

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          #19
          Danke Euch,

          @LowRoad,
          da in Kürze mein PSA-Wert gemessen wird, lasse ich neben Testosteron- auch den Östrogenwert messen. Ein klein bisschen Überzeugungsarbeit wird nötig sein, aber beim Testosteronspiegel konnte ich meinen Urologen bereits von der Notwendigkeit der Messung überzeugen. Er ist lernfähig. Dexamethason hab ich noch von der Chemo übrig, werde mich noch ein wenig einlesen und dann vorsichtig dosieren.

          @Detlef,
          bin gespannt was beim Östrogenwert herauskommt, ich ernähre mich zeitweise mit viel Tofu, Linsen, Kichererbsen usw, und dann kommt nach so zwei Wochen der Wunsch nach Fleisch auf. Nach drei Tagen kann ich es nicht mehr sehen.
          Auf Bewegung habe ich immer großen Wert gelegt, aber wenn jetzt am Vormittag die Gelenke nerven und nachmittags 32°, dann ..... Sollte nächste Woche wieder klappen (18 - 20° Höchstwerte).

          @Sepp,
          die Hinweise auf die Tri-Hormon-Creme nehme ich mal in meine Sammlung auf, falls sonst nichts mehr hilft. Chemie oder Chirurgie, bei den Nebenwirkungen sehe ich keinen Unterschied.

          Optimist

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            #20
            Zitat von Optimist Beitrag anzeigen
            ...Ein klein bisschen Überzeugungsarbeit wird nötig sein,...
            Das ist sicherlich erforderlich, da die Urologen in Ihrer Erinnerung ganz ganz fest die VARURG Daten eingebrannt haben, wobei sich massive Herz- Kreislaufprobleme bei oraler Gabe von Östrogenen (~3mg/Tag) ergaben. Das dies mit transdermaler Gabe (Pflaster) nicht der Fall ist, ist leider weitgehend unbekannt.
            Zweitens gehen die Urologen auch davon aus, dass Östrogen den Krebs antreiben könnte, was in Petrischalen gezeigt werden konnte. Beim Menschen bisher nicht.

            Wenn ich mit den Pflastern mal etwas nachlässiger werde, dann meint meine Frau das zu merken, da ich offensichtlich irgendwie übellauniger werde - sagt sie. Könnte aber auch eine Schutzbehauptung sein
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              #21
              Hatte da so eine verschwommene Erinnerung, bin aber bald fündig geworden. In einem sehr empfehlenswerten Buch:
              Akoa, Burger, Otto (2018): Prostatakrebs-Therapiebegleiter für Paare schreibt PD Dr. W. Otto einen Absatz zur Östrogentherapie.

              Meine Kurzfassung davon: Östrogenbehandlung lange Zeit nicht mehr aktuell, neuere Untersuchungen zeigen geringere Nebenwirkungen gegenüber LHRH-Analoga bei herzgesunden []Untergruppen. Allerdings gibt es keine Literaturangabe dazu.

              Immerhin 2018, vielleicht hat der eine oder andere Urologe mal im Buch gestöbert.

              Optimist

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